Kreise schließen sich. Nika VeroЧитать онлайн книгу.
beschäftigt. Letzten Endes gilt das für jede Angelegenheit, der eine Idee oder Entscheidung zu Grunde liegt. Wir werden von dieser bestimmten Sache (oder Person) gefunden oder von unsichtbaren Händen dort hin gelenkt. Indem wir unserer anstehenden Aufgabe aufgeschlossen gegenüber stehen, erklären wir uns einverstanden und der Prozess beginnt zu arbeiten. Wir erlauben und ermöglichen der Synchronizität uns zu begegnen! Meist geschieht dies ohne großes Aufsehenerregen. Es geschieht einfach! Ohne, dass wir uns darüber großartig Gedanken machen, sind wir im entscheidenden Moment aufmerksamer als sonst und hellhörig auf unsere innere Stimme. Gleichzeitig nehmen wir das, was sich uns zeigt, an – den Zusammenhang bemerken wir selten gleich, allenfalls später oder gar nicht.
Synchronizität ist ein aufeinander abgestimmtes Timing, ohne bewusste Absprache, ohne es bewusst geplant zu haben.
Viele Steine, die unser Menschenweibchen fand, nahm sie mit nach Hause. Oder sie legte sie als Geschenk zwischen die Wurzeln eines Baumes oder einen anderen passenden Platz. Überall im Haus und Garten lagen sie schließlich verteilt und gaben ihre Energie weiter. Sie lenkten sie dorthin, wo sie gebraucht wurde.
Steine sind starke Energie- und Informationsträger, von ihnen geht eine starke Schwingung und Heilkraft aus. Immerhin zählen Steine zum ältesten Volk hier auf Mutter Erde, denn sie waren noch vor den Pflanzen, vor den Tieren und vor den Menschen da! Sie haben Wissen aus vielen tausend Jahren in sich aufgenommen und können darüber ebenso viele Geschichten erzählen.
Alle Arten von Federn, die mein Menschenweibchen erblickte, trug sie freudig mit nach Hause.
Die Feder ist ein Symbol für Leichtigkeit und Sanftheit. Außerdem erinnern sie stellvertretend an den jeweiligen Vogel und dessen entsprechende Botschaft. (1)
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Und Lenny liebte Federn! Auf jeder Etage im gesamten Haus dienten diese Federn unter anderem zur Dekoration; in Traumfängern verarbeitet, in den oberen Öffnungen von Bambusstäben eingesteckt, die wiederum in Blumentöpfen steckten. Außerdem dienten Federn auch als Fächer beim Räuchern zur Erzeugung eines Luftzugs. Wehe, wenn Lenny auch nur eine Feder in seiner Reichweite erblickte – die war vor ihm nicht mehr sicher! Er brauchte sie nur noch mit seinen Zähnen herauszuziehen und im Mäulchen fortzutragen. An einem ungestörten Ort knabberte er genussvoll auf dem Kiel herum, weil es knisterte und so gut schmeckte. Wenn der Federkiel erst einmal zerkaut war, verlor Lenny vollkommen das Interesse an der Feder und ließ sie unbekümmert liegen.
Das Menschenweibchen wollte uns dieses Zimmer tatsächlich vorenthalten! Am liebsten hätte sie es vor uns verheimlicht. Das machte es für uns nur noch interessanter!
Lenny war sehr hartnäckig und immer auf Neues aus und er schaffte es manchmal, am Menschenweibchen vorbei zu schießen, wenn sie sich durch die Tür des verbotenen Zimmers quetschte. In diesem Zimmer befand sich ein wahres Paradies mit Federn verschiedener Art und Größe. Wenn Lenny es geschafft hatte ins Zimmer zu gelangen, ergaunerte er sich eine der Federn, um damit wieder schnellstmöglich zu verschwinden. Doch das Menschenweibchen – nicht unaufmerksam – jagte ihm und seiner Beute hinterher. Sie war außer Puste, aber die Feder gerettet – und Lenny brauchte einen neuen Plan.
Meine Vorgehensweise, um in dieses Zimmer zu gelangen war unauffälliger. Ich lief meinem Menschenweibchen überall hin nach, weil ich in ihrer Nähe sein und wissen wollte, was sie als nächstes machte. Oft genug bekam sie gar nicht mit, dass ich ihr folgte. Ich war wie ihr eigener Schatten. Wenn sie nach dem Eintreten in das für uns verbotene Zimmer die Tür zügig wieder hinter sich schloss, war ihr gar nicht bewusst, dass ich schon längst mit anwesend war. Verließ sie kurz darauf das Zimmer wieder, weil sie nur etwas geholt hatte, verschloss sie es sehr sorgfältig hinter sich. Ihre Absicht war es ja, das Zimmer vor uns zu schützen. Erst viel später bemerkte sie meine Abwesenheit und begann ihre letzten Schritte zurückzuverfolgen. Sie fragte sich, wann sie mich zuletzt gesehen hatte? Und wurde so auf meine „heiße Spur“ aufmerksam. Nun beeilte sie sich, um mich aus dem Zimmer zu holen, denn sie wusste ja nicht, was ich womöglich angestellt haben könnte!? Aber damit brauchte sie sich wirklich nicht zu belasten, denn ich war so etwas von brav! Manchmal hatte ich Glück und es dauerte etwas länger bis es „Klick“ bei ihr machte. Dann nämlich hatte ich ausgiebig Zeit, es mir auf der wohltuenden Reiki-Liege bequem zu machen.
Diese Liege war vor wenigen Jahren von einem befreundeten Schreiner nach ihren individuellen Wünschen angefertigt worden. Von dieser Liege ging eine starke Energie aus und man spürte des Meisters Hingabe und Liebe an seiner Arbeit. Besonders wenn man auf ihr lag, erfuhr man eine ruhebringende, wohltuende Kraft. Beim Design der Liege half ein anderer Freund mit seinen Ideen. Alleine die in Wellen geschwungenen Seitenteile brachten die Energie bereits zum Fließen und das Yin und Yang-Symbol an der Kopfseite verstärkte den Charakter dieser außergewöhnlichen Liege! Kein einziges Metallstück störte und beeinträchtigte den Energiefluss während einer Behandlung.
Yin und Yang beruhen auf einer altchinesischen Weltsicht, deren Gesetz die Natur, den Kosmos und alle körperlichen Lebewesen mit einbezieht. Die gesamte Schöpfung unterliegt diesen beiden gegensätzlichen Prinzipien und strebt danach durch Zusammenspiel im Gleichgewicht zu sein. Ein in Einklang gebrachter Zustand ist offen und frei, um die Lebenskraft ungehindert durch sich hindurchfließen zu lassen. Eine auf Dauer bestehende Disharmonie zwischen beiden sich ergänzenden Kräften bewirkt Krankheit. (19)
Während ich darauf lag und wartete, dass mein Menschenweibchen mich fand, döste ich so vor mich hin und genoss die Stimmung jenes spirituellen Raumes. Auch hier war alles mit Steinen zu Heilzwecken ausgelegt und der Raum fühlte sich sehr kraftvoll und energiegeladen an. Hier herrschten reine Harmonie und Ausgeglichenheit. Hier konnte man sich stundenlang aufhalten – und ich verstand, warum sie es so oft tat! Alle ihre Krafttiere befanden sich hier in irgendeiner Form und bekundeten ihre Anwesenheit, als Figuren oder auf Bildern. Engel hatten hier ihren Platz sowie Heilpflanzen und Kräuter. Bücher zu spirituellen Fragen und Schwerpunkten in der Heilarbeit schmückten das Bücherregal und dienten als Arbeitsmaterial, während auf einem kleinen Altar die aufgestiegene Meisterin „Kwan Yin“ ihre Symbolik der Weiblichkeit und Hingabe verdeutlichte. Sie war umringt von Edelsteinen und einem Seerosenteelichthalter. Ein Licht wurde zu jeder Zeit entzündet, während sich mein Menschenweibchen in diesem Zimmer aufhielt. Regal und Altar waren eigens vom Menschenweibchen-Vater gefertigt worden und gaben diesem „Ort der Ruhe“ seine eigene persönliche Note. Eine Bambusschale gefüllt mit Steinen, die mit Kraftworten beschrieben waren, sorgte für Ausgleich, während eine Schlangenhaut an die ewige Verwandlung und Veränderung erinnerte. Traumfänger und Glaskristalle, Glocken- und Windspiele hingen im Fenster und reflektierten nicht nur Sonnenstrahlen. Mit einem großen Steinkreis in der Mitte war wahrhaft ein heiliger Raum geschaffen.
ALLTAG
Wir lernten auf bestimmte Ansagen zu hören und verstanden deren Bedeutung. Das Menschenweibchen sprach sehr deutlich und bemühte sich, uns über einen gewissen Tonfall und unterschiedlicher Betonung zu verdeutlichen, was sie meinte. Nur mit unseren Namen war das so eine Sache. Auf den hörten wir beide erst nach etwa einem halben Jahr! Das war unter anderem auch einer der Gründe, weshalb wir nicht früher hinaus ins Freie gehen durften. Unser Menschenweibchen hatte stets auf unsere Ohrenbewegung geachtet, wenn sie uns beim Namen rief. Blieben die Ohren reglos und folgte unsererseits keine Reaktion, war bestätigt, dass wir noch nicht so weit waren. Aber auf ihr „kooommt“ – mit lang gezogenen ooo`s und mit Fragezeichen gerufen hörten wir immer. Wir hatten sehr schnell erkannt, dass dieser Ruf mit etwas Angenehmen verbunden war! Entweder war es unsere Unruhe oder Langeweile, die sie an uns bemerkte oder aber dieses planlos suchende Umherirren, was ihr verdeutlichte, wie müde wir waren. Daraufhin kam dieses „kooommt“ mit Fragezeichen und wir freuten uns, dass sie sich mit uns auf die gemütliche, noch mit Decken behängte Couch setzte. Sie nahm uns beide auf ihren Schoß und wir kuschelten miteinander. Mit Schnurren und Nuckeln an einem ihrer Finger ließ ich es mir genauso gut gehen wie Lenny, der nicht nuckelte. Das Menschenweibchen verglich das Gefühl meiner Saugbewegung an ihrem Finger, die ich mit Lippen und Zunge machte, mit einem Fischmäulchen und fand den Gedanken daran