Эротические рассказы

Ich und der Fisch, der Fisch und ich. Dorothea Doris TangelЧитать онлайн книгу.

Ich und der Fisch, der Fisch und ich - Dorothea Doris Tangel


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doch, wenn man bereit ist für die Antwort ganz gut geleitet.

      Also begann ich, als ich 20 wurde mir Dinge abzugewöhnen. Eins nach dem anderen. Ich wollte endlich klar sein, im Kopf, im Leben, in der Welt. Als ich nicht mehr bei meinen Eltern wohnte fand ich eine gewisse Stabilität, wenn auch „nur“ im emotionalen Bereich. Aber das war genau das was ich gebraucht hatte (danke Kathy, danke Peanut), denn es gab mir die Kraft, Disziplin aufzubringen, um alte Familienmuster zu durchbrechen. Sie waren mir so ins Fleisch und ins Blut übergegangen dass ich nach ihnen reagierte, ohne es zu merken und ich machte es genauso wie meine Eltern, die immer nur aufeinander herumhackten und unglücklich waren, mit sich, mit ihrer Ehe, mit ihrer Arbeit, mit ihrem ganzen Leben und mit der ganzen Welt, obwohl ich das nicht wollte.

      Es gab kein liebes Wort bei uns zu Hause, für nix und niemanden. Noch nicht einmal ganz profane Dinge des Alltags konnten normal ausgedrückt werden. Immer brüllte einer herum und es hieß: kann das scheiß Essen nicht pünktlich auf dem Tisch stehen?

      Alles wurde sofort zur Katastrophe und bei jeder kleinsten Kleinigkeit wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und die Artillerie aufgefahren. Ich glaube meine Eltern wussten gar nicht dass es möglich ist ganz liebevoll zu fragen: „Schatz, wie lange braucht das Essen noch, kann ich dir vielleicht etwas helfen?“ Ich glaube, sie würden sich darüber totlachen wenn sie nicht schon tot wären.

      Der Ablösungsprozess von den bewusstseinsverändernden Substanzen dauerte bei mir, von dem Moment an als es mich störte, mit 15, bis ich es schaffte, volle 25 Jahre und hält heute noch an. Abhängigkeit ist nicht damit gelöst dass man mit etwas aufhört und zum Beispiel nicht mehr kifft, säuft, drückt, sneeft, irgendwelche Tabletten einfährt oder auszieht. Obwohl dass die entscheidenden Schritte sind, um ins Leben zurückzukehren. Aber ein Säugling kann auch noch nicht laufen, sondern muss erst einmal krabbeln und er muss sprechen lernen. Die Entwicklung ist viel umfangreichere als man denkt und fängt erst in dem Moment an, wenn wir das vertraute Land unserer verhassten Vergangenheit verlassen. Wenn wir auswandern müssen wir auch erst die Sprache und Kultur unserer neunen Welt kennenlernen.

      Denn erst wenn es, das was uns kaputt macht weg ist, fängt der Umwandlungsprozess an, der nicht einfach ist, sich aber auf alle Fälle lohnt. Denn wir bekommen nun die Möglichkeit geschenkt, wirkliche innere Unabhängigkeit zu erlangen und eines Tages selbstständig denkende Menschen zu werden und wirklich frei zu sein.

      Wer ist das schon? Die meisten getrauen sich ja noch nicht mal über einen blöden Witz des Chefs nicht zu lachen, wenn der etwas sagt dass einem wirklich die Gedärme verknotet und man augenblicklich ins Koma fallen möchte, so müde machen einen Witze die nicht lustig sind. Obwohl er es wahrscheinlich aushalten würde.

      Manchmal reicht es eine kritische Augenbauen hochzuziehen und zu sagen: hab schon besser gelacht, Boss. Das sind dann immer die Kollegen vor denen der Chef Respekt hat und die nicht jede Woche hundert Überstunden schieben müssen ohne dafür bezahlt zu werden. Wenn wir uns nicht zeigen, kann sich unser Gegenüber auch nicht spüren.

      Keiner mag die Lauwarmen, noch nicht einmal unser Schöpfer. Ich will doch auch wissen ob mich einer ehrlich mag. Falsche Freunde sind eine scheiß Erfindung, die keiner braucht. Manchmal ist es besser zu wissen woher der faule Wind kommt, als nur in lächelnde Gesichter zu gucken und nie zu erfahren wer einem da so brutal in den Rücken gefallen ist, als man jemanden gebraucht hätte der hinter einem steht.

      Die Auseinadersetzung mit der Sucht ist für mich zu einer Befreiung geworden, da in meiner Familie alle Probleme und ausgerechnet dieses spezielle Thema, dass uns so sehr betraf totgeschwiegen wurden. Wodurch es aber nicht verschwand! Sondern es wurde nur immer größer, bis es zu einem Ungetüm geworden war das bis zum Himmel reichte und nichts anderes mehr zu sehen war als das Monstrum ohne Namen, ernährt durch den täglichen Schnaps und die ohnmächtige Widerstandslosigkeit, bis es den ganzen Raum füllte und es keinen Platz mehr für etwas anderes gab. Noch nicht einmal Atemluft war für uns andere noch übrig, man erstickte in aller Gemütlichkeit daran, bis in dieser Atmosphäre nix mehr wuchs.

      Das Ignorieren begünstigte die Ausdehnung des Problems, da es so die Nahrung bekam die es brauchte. Keiner sagte dem Dämon ins Gesicht dass es zurück in seine Domäne gehen sollte. Keiner getraute sich meinen Vater rauszuschmeißen. Er hätte dasselbe ja weiterhin tun können, aber warum ausgerechnet bei uns? Er schlug uns, weil er seinen Rausch nicht genießen konnte wenn er unsere vorwurfsvollen Gesichter sah. Wieso ging er nicht weg? Warum lebte er nicht sein eigenes Leben und zwang uns seins auf, obwohl es uns blaue Flecken bescherte und das Gefühl absolut wertlos zu sein, für den Rest unserer Tage.

      Mein Gott, wie sehne ich mich danach dass mal einer zu mir sagt: Das hast Du gut gemacht!

      Die Arbeit mit seinem inneren Schweinehund ist es wert, egal wie mühevoll sie von außen auch erscheinen mag. Jeder noch so kleine Erfolg baut einen auf, für Monate und motiviert weiter zu machen. Die Veränderung setzt ungeahnte Kräfte frei, wenn wir es wagen uns, uns selbst zu stellen und wenn wir unsere Zeit nicht mehr damit verschwenden Städte und Länder zu erobern, sondern Meister und Meisterin unseres eigenen Inneren Ichs werden.

      Eine schöne Belohnung ist: das Lachen ist anders, die Freude hält länger und die Freunde sind echt. Sie widersprechen einem sogar wenn ihnen etwas nicht passt und rufen morgen wieder an und beide Seiten entschuldigen sich gerne. Nein, du hast ja recht, es tut mir genauso leid…

      Man lernt hinzusehen und man lernt sich selbst, das Leben und die anderen lieben. Zack, und schon ist man nicht mehr einsam!

      *

      Als erstes verbannte ich das LSD aus meinem Leben, wie gesagt als ich 20 war, auch wenn ich es zu diesem Zeitpunkt nur noch alle paar Monate nahm, aber ich kam immer öfter auf einen Horrortrip und konnte es nicht stoppen, während die anderen sich totlachten und wirklich Spaß zu haben schienen. Ich war immer noch nicht in der Lage abzulehnen wenn mir einer irgendeine verdammte Pille unter die Nase hielt. Ich hasste mich dafür!

      Als ich einmal vom LSD fast erblindete zog ich die Reißleine und habe es tatsächlich geschafft, diese eine Substanz nie wieder anzurühren. Gefehlt hat es mir nie! Und ich habe auch mein Augenlicht sofort wieder zurückbekommen, als sich das Gift aus meinem Körper abzubauen begann.

      Was machte ich da eigentlich? War ich geistig zurückgeblieben? Machte es Spaß oder war es mir, wie beim Alkohol immer nur kotzübel und tat ich nur was alle taten, wie eine Idiotin? Biss ich auch in einen Kuchen voller Gift, wenn es die anderen taten? Konnte ich mir denn nichts Besseres und vor allen Dingen Schöneres und Angenehmeres für meine Freizeitgestaltung ausdenken? Ich hatte doch Ideen, oder? Schließlich war ich kreativ veranlagt, oder? Warum nutzte ich das nicht? Hatte ich denn kein Gehirn? War ich eine Amöbe?

      Es musste doch noch andere Räusche geben, die meinen Körper und vor allen Dingen mein Denken nicht zerstörten und mich nicht immer in diese ewigen und unendlichen Abgründe der brodelnden Hölle warfen, wo alle Unholde der Unterwelt nur darauf warteten mich zu verspeisen.

      Gab es das, eine natürliche Ekstase, ohne Hilfsmittel? Euphorien, die für Menschen wie mich, die eben eine intensivere Art zu leben haben bedenkenlos sind? Ich war nun einmal so, ich konnte nicht auf Halbmast leben! Ich hatte es immer wieder probiert aber es ging nicht. Irgendwann kam es, mein Ich immer wieder durch und hatte ich keine Möglichkeit es auszuleben zerstörte es alles und fraß das Leben dass ich mir gerade erschaffen hatte auf, mit Haut und Haaren und Flipflops, denn es war nicht meins, das war nicht ich.

      Es war irgendjemand anderes, den ich wieder aus meinem Körper vertreiben musste um atmen zu können, sonst hätte mein Herz lieber aufhören wollen in meiner Brust zu weiterschlagen. Denn mein Herz liebte nun einmal nur mich und wollte nur für mich da sein und niemand anderen. Die sollte gefälligst ihr eigenes Herz benutzen, denn jeder hat ja sein eigenes.

      Mein liebes Herz, ich danke Dir. Du wolltest nur für mich schlagen, du warst mir immer treu und hast zu mir gehalten und mir klar gezeigt, um wen es hier geht.

      Gibt es vielleicht etwas das nicht nur mir, sondern auch anderen etwas geben könnten, um wieder Teil des Ganzen zu werden, wie zum Beispiel Musik, Wissenschaft, selbstlos Helfen bis zur Erschöpfung, eine


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