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Helmut Schmidt. Neue Osnabrücker ZeitungЧитать онлайн книгу.

Helmut Schmidt - Neue Osnabrücker Zeitung


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      Von ihnen überlebte schwer verletzt nur Souhaila Andrawes, die später nach der Verbüßung der Hälfte einer zwölfjährigen Haftstrafe in Norwegen auf Grund ihres schlechten physischen und psychischen Gesundheitszustands begnadigt worden war - zum Entsetzen mancher ihrer einstigen Geiseln.

      Dass eine deutsche Antiterror-Truppe auf somalischem Boden überhaupt in Aktion treten durfte, war eine der großen Herausforderungen an die Bundesregierung und Staatsminister Hans- Jürgen Wischnewski (SPD) als Verhandlungsführer. Der wegen seines Gespürs für die arabische Welt genannte „Ben Wisch“ bot auch an, sich selbst gegen Frauen und Kinder in der Maschine austauschen zu lassen. Eines war aber klar: Niemals würden die RAF-Terroristen frei gelassen.

      Einige Details wurden erst jetzt mit der ZDF-Dokumentation „Das Wunder von Mogadischu“ bekannt. Somalias Präsident Siad Barre bestimmte damals seinen politischen Standort zwischen Ost und West neu. Bis dahin aber hatte er sich stets solidarisch mit der Sache der Palästinenser gezeigt. Um ihn von dem GSG-9-Einsatz zu überzeugen, behauptete die Bundesregierung, die Terrorgruppe setze sich aus drei Deutschen und einem Araber zusammen. Damit handele es sich um ein Verbrechen „deutscher Krimineller“ und nicht um eine palästinensische Angelegenheit. Angeblich wurde Somalia kein Geld versprochen. Altkanzler Schmidt sagt aber heute: Sie haben bekommen, was wir nicht versprochen haben.

      Nach Mitternacht am 18. Oktober verliest der Deutschlandfunk die Nachricht: „Die 86 Geiseln an Bord der entführten Lufthansa-Maschine Landshut sind alle glücklich befreit worden“. Daraufhin nehmen sich Baader, Ensslin und Raspe das Leben. Die Entführer von Schleyer erkannten schließlich, dass sich die Bundesregierung tatsächlich nicht mit Geiselnahmen erpressen ließ. Mit unfassbarer Kaltblütigkeit bringen sie den Arbeitgeber-Präsidenten und Familienvater um. Seine Leiche wird am 19. Oktober im Elsass im Kofferraum eines Autos gefunden.

       25. Oktober 1977

      Ex-Kanzler Schmidt fühlt sich mitschuldig am Tod Schleyers

Trauerfeier für Hanns Martin Schleyer

      Bundeskanzler Helmut Schmidt und die Angehörigen des ermordeten Hanns Martin Schleyer bei der Trauerfeier in Stuttgart am 25.10.1977. (picture alliance / dpa)

      Hamburg (dpa) - Der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt fühlt sich mitschuldig an der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch die Rote Armee Fraktion (RAF) im Jahr 1977.

      „Ich bin verstrickt in Schuld - Schuld gegenüber Schleyer und gegenüber Frau Schleyer“, sagte Schmidt in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Gleichwohl verteidigte der heutige Mitherausgeber des Blattes die Entscheidung, den Erpressern der RAF nicht nachgegeben zu haben. Er sei nach der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz 1975 entschlossen gewesen, nie wieder Terroristen im Austausch gegen Geiseln freizulassen.

      Schleyer war am 5. September 1977 von der RAF entführt und sechs Wochen später ermordet worden, nachdem die Regierung Schmidt sich geweigert hatte, elf RAF-Häftlinge freizulassen. Der Ex-Kanzler betonte, ihm sei in der Zeit, in denen die Polizei nach Schleyer gesucht habe, immer klar gewesen: „Wenn es nicht gelingt, bist du selbst mitschuldig.“

      Vermutungen, der damalige CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß habe während der Entführung im Krisenstab in Erwägung gezogen, Standgerichte zu schaffen und für jede getötete Geisel einen RAF- Häftling zu erschießen, wies Schmidt zurück. Strauß' Wortwahl sei „sehr viel vorsichtiger“ gewesen. „Ich meine, dass er gesagt hat: "Wir haben doch auch Geiseln." Und nicht mehr als das.“ Gleichwohl habe er Strauß' Bemerkung als „sehr befremdlich“ in Erinnerung, denn sie hätte vielleicht auf dasselbe hinauslaufen können.

       12. Dezember 1979

      Helmut Schmidt: Der NATO-Doppelbeschluß ist nach wie vor richtig

60 Jahre Bundesrepublik - Nachrüstung

      Bundeswehrsoldaten demonstrieren trotz Verbots gegen den NATO-Doppelbeschluss. (picture alliance / dpa)

      Hamburg (dpa) - Trotz erheblichen Widerstands auch in der eigenen Partei spricht sich Kanzler Schmidt im Dezember 1979 für den NATO-Doppelbeschluss zur „Nachrüstung“ mit neuen Atomraketen in Europa bei gleichzeitigem Abrüstungsangebot an Moskau aus. Die Aufstellung der „Pershing 2“ und Marschflugkörper beginnt 1983 unter Kanzler Helmut Kohl (CDU). Der NATO-Doppelbeschluss hatte heftige Proteste der Friedensbewegung vor allem in den Niederlanden und der Bundesrepublik ausgelöst und Schmidts sozial-liberale Koalition in beträchtliche Schwierigkeiten gebracht. Eine Mehrheit der SPD stellte sich gegen den von Schmidt befürworteten Doppelbeschluss.

      Der ehemalige sozialdemokratische Bundeskanzler und Mitherausgeber des Hamburger Wochenblattes „Die Zeit“, Helmut Schmidt, hält den 1979 im Nordatlantikrat festgelegten NATO-Doppelbeschluß nach wie vor für richtig. Gleichzeitig räumt Schmidt in einem „Zeit“-Beitrag dem vom amerikanischen und sowjetischen Unterhändler bei den Genfer Verhandlungen zur Reduzierung der Mittelstreckenraketen ausgearbeiteten Kompromiß die größten Chancen ein, verwirklicht zu werden. Schmidt: „Ich bin überzeugt: Ein endgültiges Verhandlungsergebnis wird von diesem Kompromißvorschlag nicht sehr weit abweichen können.“

      Der Ex-Kanzler betont in seinem Aufsatz vor allem seine Übereinstimmung mit dem letzten Satz des Doppelbeschlusses, der die Prüfung des Raketen-Bedarfs der NATO „im Licht konkreter Verhandlungsergebnisse“ vorsieht. Wer jedoch die im Notfall notwendig werdende Nachrüstung im Vorwege aufgäbe, „der würde schließlich gezwungen, den jetzt erreichten Rüstungsstand ... und die davon ausgehende politische Bedrohung hinzunehmen. Ich halte dies nicht für hinnehmbar.“ Dabei sollte bei einer Stationierung von Mittelstreckenraketen keinesfalls allein das Territorium der Bundesrepublik allein in Betracht gezogen werden, sondern ebenso das italienische, holländische und belgische.

      Die bei einer Stationierung auftretenden erheblichen innenpolitischen Belastungen wären nach Ansicht Schmidts leichter zu ertragen, wenn die Amerikaner einerseits die Ernsthaftigkeit ihres Kompromißwillens so eindeutig dokumentierten, daß daran vernünftige Zweifel nicht bestehen bleiben. Zum anderen müßten die Amerikaner den Eindruck vermeiden, daß sie zwar zusätzliche Raketen auf fremdem europäischen Boden, nicht aber im eigenen Land aufzustellen bereit sind.

      „Wenn die USA den Nitze/Kwitzinskij-Vorschlag ohne Rücksicht auf sowjetische Ablehnung akzeptiert hätten, so wären meine Zweifel behoben,“ schreibt der Politiker. Und: „Ich würde den Nitze/Kwitzinskij-Kompromiß ohne langes Zögern akzeptieren.“ Dieser Vorschlag liege im westeuropäischen und deutschen Interesse, führt Schmidt aus, da er die Zahl der SS-20 drastisch reduziert, die Zahl der euro-strategischen Waffen auf beiden Seiten etwa gleichwertig begrenzt, die Verteilung der neuen amerikanischen Waffen auf die westeuropäischen Territorien nicht prinzipiell beeinträchtigt und die Gefahr einer Isolierung Deutschlands vermeidet.

      Der ehemalige Bundeskanzler hatte in einem Interview der amerikanischen Zeitungen „Washington Post“ und „Newsweek“ vor einiger Zeit Verwirrung gestiftet mit seiner Äußerung, er sei von dem ernsthaften Verhandlungswillen der amerikanischen Regierung in Genf nicht überzeugt. Seine Stellungnahmen waren ihm als einem der „Väter des NATO-Doppelbeschlusses“ von den Unionsparteien und der FDP als „opportunistisch“ und „peinlich“ vorgeworfen worden.

       5. Oktober 1980

      Hanseat gegen Polit-Polterer - Der kurzlebige Sieg Helmut Schmidts

      Von Sebastian Kunigkeit

       Bundestagswahl 1980: Der polarisierende CSU-Mann Strauß


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