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Jenseits des Himalaya. Murdo MacDonald-BayneЧитать онлайн книгу.

Jenseits des Himalaya - Murdo MacDonald-Bayne


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       Natur

      nach

       unendlich

      war und es deswegen kein begrenztes

       Sein

      gab

       ,

      getrennt vom

       Unendlichen

      , denn das wäre unmöglich.

      Dann gab es ein Abendessen, das extra nach meinem Geschmack zubereitet worden war (Huhn und Bratkartoffeln), jenes vorige, ähnliche Mahl, das ich erwähnt habe, war in mein Unterbewusstsein gesunken, weil der Genuss, es zu essen als ich extrem hungrig war, und es an der freien Luft zu essen, mir eine physische Befriedigung verschafft hatte.

      Dann sagte ich zu Geshi Rimpoche: „Ich würde gern aus erster Hand etwas über das Volk Tibets hören, seine Bräuche und so weiter – alles, was du mir freundlicherweise erzählst, wird von großem persönlichem Interesse für mich sein, weil mein Auf­enthalt zwangsläufig kurz ist und meine Eindrücke eines derart weitläufigen Landes tendenziell oberfläch­lich sein müssen.“

      „Ja, mein Sohn, du erahnst meine Gedanken; ich wollte dir etwas über das Volk und seine Bräuche erzählen, so dass du im Folgenden besser darauf vorbereitet bist ein Wissen zu erlangen, das du sonst nicht bekämest. Aber bist du nicht müde?“, fragte er.

      „Nein“, antwortete ich, „eine weitere Stunde mit derartigen Informationen wäre mir sehr lieb.“

      Dann sagte er: „Du hast bereits gemerkt, da bin ich mir sicher, dass das tibetische Volk einer fröhlichen Natur ist.“

      „Ja“, stimmte ich zu, „sie lachen stets, besonders die Frauen, die ich getroffen habe.“

      „Oh, ja“, sagte er, „gewöhnlich lachen sie, wahrscheinlich weil sie dich gern als Ehemann hätten, da du anders als ihr eigenes Volk bist.“

      Ich sagte: „Das kann ich bestätigen. Als wir wir nach Yatung kamen, stießen wir auf etwa ein Dutzend Mädchen, die begannen unter sich zu tuscheln und zu lachen, und ich fragte meinen Dolmetscher, was sie sagten. Er erzählte mir, dass sie unter sich tuschel­ten: ‚Hübscher Ehemann

       .

      ‘ Die eine würde sagen: ‚Meiner‘, und eine andere würde sagen: ‚Meiner‘, und sie lachten für gewöhnlich alle herzlich.“

      „Ja“, fuhr er fort, „ein Teil unseres Volkes praktiziert die Polyandrie, aber das stirbt schnell aus. Polyandrie bedeutet, wie du weißt, dass die Frau mehr als einen Ehemann hat. Wenn sie den ältesten Sohn heiratet, akzeptiert sie die jüngeren Söhne der Familie ebenfalls und niemand weiß, wer der Vater der Kinder ist; die jüngeren Söhne werden Onkel genannt. Aber wenn sie den jüngsten Sohn heiratet, wird er ihr einziger Ehemann.“

      „Aber“, bemerkte ich, „es scheint viel mehr Frauen als Männer zu geben.“

      „Ja“, stimmte er zu, „aber das hält sie nicht davon ab, die Po­lyandrie zu praktizieren. Auch die Polygamie wird praktiziert: Einige der reicheren Klasse haben mehr als eine Ehefrau, aber auch das stirbt aus.

      Die Kindersterblichkeit“, fuhr er fort, „ist in Tibet sehr hoch. Viele Mütter und Babys sterben an der strengen Kälte. In den entlegenen Teilen Tibets wird der Ehemann oder Nachbar zum Geburtshelfer, wenn ein Lamadoktor nicht zur Hand ist. Die hygienischen Vorkehrungen sind sehr primitiv und ein Baby kann froh sein, wenn es gebadet wird – für gewöhnlich wird das Baby mit Yakbutter eingerieben.“

      Ich bemerkte: „Ich vermute, dass du in deinem Leben oft Geburtshilfe geleistet hast, richtig?“

      „Oh ja, sehr oft. Tatsächlich wurde ich in meinem Distrikt darin recht routiniert“, und er fuhr fort: „Du kannst ermessen durch welche Mühsal die Mütter gehen, wenn sie Kinder zur Welt bringen, denn es ist schwierig genug, ausreichend Brennmaterial zum Ko­chen aufzutreiben, ganz zu schweigen von der Menge zum Erhitzen eines Badewassers. Jene, die nahe der Baumgrenze leben, haben es einfacher sich Holz zu verschaffen, aber sie sind eingeschneiter im Winter. So gleicht es sich auf beiden Seiten aus. Sehr selten bleibt eine Mutter länger als einen Tag oder so im Bett.“

      Ich bemerkte: „Ich sehe eine Menge Mädchen um das Kloster herumlungern.“

      „Ja“, antwortete Geshi Rimpoche, „obwohl die Lamas ein Zölibatsge­lübde abgelegt haben, fallen einige aus der Rolle. Tatsächlich scheint es den Äbten egal zu sein und viele der Kinder, die du siehst, wissen nicht, wer ihr Vater ist. Aber die Tibeter haben Kinder leiden­schaftlich gern und wenn ein Mädchen heiratet und zuvor schon ein Kind hat, nimmt der Ehemann das Kind als sein eige­nes an; es trägt seinen Namen und ist forthin als sein Kind be­kannt.“

      Ich sagte: „Das ist sehr großmütig.“

      „Nun“, kommentierte er, „das Volk hier betrachtet den Sex nicht wie ihr im Westen; das Ergebnis ist, dass sie glücklicher sind.“

      „Gibt es Scheidungen oder etwas Ähnliches?“, fragte ich.

      „Oh, nein“, sagte er, „die Lamas kümmern sich darum“, und er fügte hinzu: „Es ist sehr wünschenswert, dass ein männliches Kind in die Familie geboren wird, besonders wenn ein Anwesen betroffen ist. Ich kenne einen Mann, der drei Schwestern in einer Familie geheiratet hat, bevor ihm ein Sohn ge­schenkt wurde.“

      „Hat er die drei Ehefrauen noch immer?“

      „Oh, ja“, antwortete er, „das ist die Regel.“

      „Und sie bekriegen sich nicht?“

      „Nein, wenn die Menschen derart erzogen werden, dann nehmen sie es als eine Selbstverständlichkeit hin.“

      „Für die Frauen im Westen wäre das nichts“, bemerkte ich.

      „Nein“, sagte er, „aber im Westen weiß der Eine nicht, was der Andere macht, während sie es hier wissen und das ist es, was den Unterschied ausmacht.“

      „Interessanter Standpunkt!“, sagte ich.

      „Es gibt Fälle, in denen der Vater und der Sohn dieselbe Frau geheiratet haben, wenn die Frau nicht die Mutter des Sohnes war.“

      „Oh“, rief ich aus, „das ist sonderbar.“

      „Ja“, sagte er, „aber es geschieht nicht sehr oft.

      In den polyandren Ehen“, fuhr er fort, „übt die Ehefrau eine starke Kontrolle über ihren Hausstand aus, denn Frauen haben einen großen Einfluss in Tibet, sowohl im Hause als auch in der Wirt­schaft. Es ist außerordentlich bezaubernd sie zu treffen, und ihre Umgangsformen sind sehr angenehm. Sie besitzen eine leichte Freiheit, die in anderen Teilen der Welt nicht zu finden ist. Entgegen den Ehefrauen und Töchtern anderer Asiaten sind sie beim Teebesuch zu­gegen und tatsächlich fähig, sich um die Angelegenheiten ihrer Ehemänner zu kümmern. Es gibt viele weibliche Händler in den Dörfern und Städten, und sie sind in jedem Bisschen genau so gut wie der Mann, wenn nicht besser.“

      „Im Westen“, sagte ich, „kommen sie auch dahin.“

      „Die bäuerlichen Frauen“, fuhr er fort, „arbeiten in den Feldern, wobei sie beim Pflügen und beim Bearbeiten des Landes ihren Männern in nichts nachstehen. Tatsächlich sind die Frauen dem Mannsvolk in jeder Hinsicht ebenbürtig.

      Männer und Frauen“, fuhr er fort, „zeigen sehr selten Eifer­sucht, wenn Ehemänner oder Ehefrauen Interesse aneinander zei­gen und es wird nicht als Schande angesehen, wenn ein Mädchen vor der Hochzeit ein Kind hat.“

      Ich fragte: „Wie gelingt es ihnen, sich in diesen polyandren Ehen zu arrangieren?“

      „Nun“, antwortete er, „der Ehemann, der sich mit der Ehefrau im Raum befindet, lässt seine Stiefel vor der Tür stehen.“ Wir lachten beide darüber.

      Ich sagte: „Das ist


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