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His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für „Seiner Majestät Schiff“) vorangestellt. Neben der aktiven Flotte bestand eine Seewehr als Teil der Reserve analog zur Landwehr beim Heer.
Die Kaiserliche Marine ging aus der Marine des Norddeutschen Bundes hervor. Am 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne.
Die „kaiserliche“ Marine wurde aus dem vom Reichstag beschlossenen Haushalt finanziert. Für den Unterhalt der Landstreitkräfte waren dagegen die Bundesstaaten zuständig.
Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege. Schon bald wurden erste Auslandsstationen gegründet, die bis 1900 global ausgebaut waren:
Auslandsstationen der Kaiserlichen Marine 1901–1914
1) Ostasiatische Station (Asien, Stationsort Tsingtau)
2) Ostamerikanische Station (Ostküste Amerikas, kein festgelegter Stationsort, logistische Standorte u. a. Saint Thomas und Newport News)
3) Westamerikanische Station (Westküste Amerikas, kein festgelegter Stationsort, logistischer Standort während des Mexikanischen Bürgerkriegs San Franzisko)
4) Australische Station (Australien und Südsee, Stationsort Matupi)
5) Westafrikanische Station (Westküste Afrikas, logistischer Standort Kapstadt, eigentlicher Stationsort Duala)
6) Ostafrikanische Station (Ostküste Afrikas, logistischer Standort Kapstadt, eigentlicher Stationsort Daressalam)
7) Mittelmeer-Station (Stationsort Konstantinopel).
Die beiden amerikanischen Stationen (ursprünglich Westindische Station) waren in den 1880er/90er Jahren kaum besetzt, wurden aber zumindest im karibischen Raum regelmäßig von den Schiffsjungenschulschiffen angelaufen.
In den 1880er/90er Jahren war die Kaiserliche Marine entscheidend am Aufbau des Deutsche Kolonialreichs in Afrika, Asien und Ozeanien beteiligt. Der Kieler Hafen (an der Ostsee) und der Jadehafen von Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß Artikel 53 der Reichsverfassung Reichskriegshäfen.
Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reiches im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reiches insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876–1878.
Der Lotse verlässt das Schiff
Zeichnungen von C. W. Allers
Christian Wilhelm Allers
Christian Wilhelm Allers
https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Wilhelm_Allers
Christian Wilhelm Allers (* 6. August 1857 in Hamburg; † 19. Oktober 1915 in Karlsruhe) war ein deutscher Zeichner, Maler und Illustrator, der besonders durch naturalistische Porträts und Alltagsszenen sowie Darstellungen aus dem Leben der Marine-Soldaten und durch seine Bücher über Bismarck bekannt wurde.
C.W. Allers wurde 1857 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren. Er war dort zunächst als Lithograph tätig, wechselte aber 1877 nach Karlsruhe, wo er zunächst weiter als Lithograf arbeitete. In der Kunstakademie Karlsruhe nahm er Unterricht unter anderem bei Ferdinand Keller. In den Jahren 1880 und 1881 diente er bei der Marine in Kiel und wurde dabei von Anton von Werner (Historienmaler – 1843 – 1915) protegiert.
In Kiel lernte er auch Klaus Groth kennen, den er oft traf und gelegentlich porträtierte.
Bekannt wurde er 1888 durch seine Mappe „Club Eintracht“. Es folgten bald weitere erfolgreiche Mappen und illustrierte Bücher (u. a. über Bismarck), so dass er sich um 1890 ein Haus in Karlsruhe und 1892 eine Villa auf Capri bauen konnte. Dort lebte er viele Jahre (mit Aufenthalten in Hamburg und Karlsruhe und Reisen in viele Länder der Erde). Seine Villa wurde von vielen deutschen und ausländischen Prominenten besucht.
Im Herbst 1902 kam es aber zu einem Eklat: er wurde der Päderastie beschuldigt (als Folge des „Krupp-Skandals“ um Friedrich Alfred Krupp) und 1903 von einem italienischen Gericht zu 4½ Jahren Gefängnis verurteilt. Allers floh und reiste mehrfach um die Welt. Er malte weiter (jetzt unter dem Künstlernamen „W. Andresen“) und verdiente seinen Lebensunterhalt vor allem durch Porträts. Er starb im Jahre 1915 kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland. Sein künstlerischer Nachlass wurde 1919 in Karlsruhe versteigert.
Zeichnungen von C. W. Allers – an Bord
An Bord kommandiert
Vorbereitung zur Kleidermusterung
Rein Schiff
Die Unteroffiziersback in der Batterie
Essenprobe
Kochsmaat: „Pflaumen und Klöße!“
Wachhabender Offizier: „Verdammt heiß!“
Schießen mit der Revolverkanone am Heck
Löhnungszahlung an Bord SMS NIOBE
Die Marinewaschfrau
auf dem Weg zu SMS NIOBE
SMS NIOBE
https://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Niobe_(1849)