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Paarbeziehung mit Bindungsangst - Andrea Pirringer


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      Andrea Pirringer

      Paarbeziehung mit Bindungsangst

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorbemerkung

       Einleitung

       Beziehungen im Wandel der Zeit

       Ursachen für BA

       Erkennen von BA

       Merkmale der BA

       Fernbeziehung als Chance

       Der Glaube als wichtige Stütze

       Bewältigungs-Strategien für Partner von Bindungsängstlichen

       Der Sinn der BA

       Über die Autorin

       Impressum neobooks

      Vorbemerkung

      Liebe Leserinnen und Leser,

      dieses Buch richtet sich an Partnerinnen und Partner von Menschen, die von Beziehungs- bzw. Bindungsangst betroffen sind. Es erhebt nicht den Anspruch, ein Ratgeber zu sein, denn dieses Phänomen ist noch zu wenig erforscht, um in allen Aspekten sichere Aussagen treffen zu können. Vielmehr soll es eine Annäherung an das Thema sein, auf die verschiedenen Ausprägungen der Krankheit hinweisen, und Möglichkeiten der Problem-Bewältigung aufzeigen.

      Partnerschaften sind so unterschiedlich und vielfältig wie die Menschen selbst. Auch die Beziehungsangst kann sich in verschiedenen Facetten darstellen. Der Umgang mit ihr verlangt den Lebensgefährten (der Erkrankten) daher einiges ab: Durchhaltevermögen, Optimismus, Willensstärke und Kreativität, schwierige Situationen und Umstände zu meistern.

      In diesem Buch möchte ich Ihnen die Realität ganz nüchtern und unbeschönigt präsentieren, Sie als betroffene Partner/in aber nicht entmutigen. Es ist und bleibt Ihre ganz persönliche und subjektive Entscheidung, ob Sie sich auf einen Bindungsängstlichen einlassen, eine Partnerschaft mit ihm führen wollen, und sich den Herausforderungen, die damit verbunden sein können, gewachsen fühlen oder nicht.

      Dieses Ringen kann Ihnen niemand abnehmen. Es ist Ihr Lebensplan und Ihr Lebensglück. - Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Gefährten, der plötzlich an Krebs erkrankt. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine schwere körperliche Erkrankung, die zahlreiche Veränderungen und Belastungen mit sich bringt.

      Man kann lernen, damit umzugehen. Man kann aber auch daran scheitern. Beziehungen können zerbrechen. Es kommt immer darauf an, wie die Menschen die Situation sehen, wie sie an die Probleme heran gehen, ob sie Angehörige haben, die ihnen den Rücken stärken usw.

      Gerade in der heutigen Zeit tendieren viele dazu, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, sich ihrer zu entledigen. Handelt es sich um Partnerschaften (auch solche, die über mehrere Jahre gewachsen sind), ist die Entscheidung, wie (und ob) „es“ weiter gehen soll (und kann), nicht leicht. Schließlich geht es hier immer auch um sensible zwischenmenschliche Bindungen.

      Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch ein wenig dabei, alle Aspekte vertieft zu betrachten, um danach zu einer Lösung zu kommen, zu der Sie innerlich stehen und die Sie auch nach außen hin gut vertreten können.

      Beziehungsangst ist keine Lappalie, sondern eine sehr ernste Symptomatik. Das sollte allen Beteiligten bewusst sein.

      Einleitung

      Bindungs- oder Beziehungsangst (im Folgenden kurz „BA“ genannt) ist ein heutzutage weit verbreitetes Phänomen, über das nicht gerne gesprochen wird. Durch die hohen Anforderungen, die an den Einzelnen gestellt werden (Stichwort: Selbstoptimierung), neigen die Leute immer mehr zum Bluff. Das, was nicht erreicht werden kann, wird vertuscht, beschönigt oder phantasievoll begründet. Um den Schein zu wahren, werden sämtliche Register gezogen.

      Die Medien spielen eine immer größer werdende Rolle. Wie erfolgreiche Leute auszusehen und sich zu verhalten haben, wird in diversen Casting-Shows trainiert. Man übt das Leben im Rampenlicht (auch wenn dieses anvisierte Ziel nicht immer erreicht werden kann). Notfalls begnügt man sich auch mit der Stellung als B-, C- oder D-Promi.

      Ebenso muss natürlich das Privatleben entsprechend aufgewertet und optimiert werden. Es soll stets glücklich, erfüllt, abwechslungsreich, witzig, aufregend und harmonisch sein. – Zahlreiche Paare aus dem Showbiz und der Unterhaltungsbranche leben uns das – mehr oder weniger glaubwürdig – vor.

      Partner, mit denen sich dies nicht reibungslos verwirklichen lässt, werden beliebig ausgetauscht. Es wird geflirtet, was das Zeug hält. Günstige Gelegenheiten dürfen keinesfalls verpasst werden.

      Die bei Auseinandersetzungen oder Trennungen aufkeimenden negativen Gefühle werden als lästig empfunden und bei der nächsten Party mit Alkohol hinuntergespült oder mit Hilfe von Drogen verdrängt.

      Das Leben muss schließlich weiter gehen – immer auf der Überholspur. Es ist alles Spaß! Für Nachdenken oder Innehalten ist weder Platz noch Zeit.

      Beruflich und geschäftlich muss stets alles optimal laufen. Umsatz und Gewinn zählen. Auf welchen Wegen man dahin kommt, und was dabei alles auf der Strecke bleibt, ist nebensächlich.

      Zwischenmenschliche Bindungen stellen oftmals nur noch ein Mittel zum Zweck dar. Partnerschaften werden – wie auch Geschäftsbeziehungen – häufig auf Zeit geschlossen. Wer braucht noch die „ewige Liebe“? – Das gibt es doch ohnehin nicht.

      Unverbindlichkeit wird groß geschrieben. Solange eine Win-win-Situation herrscht, ist es für beide Parteien ok.

      Das Wort „Beziehung“ wird völlig neu definiert. Die wichtigsten Fragen sind: Was bringt sie mir? Was habe ich davon? Wie lange lohnt es sich für mich? Wann ist es Zeit, auszusteigen und die Verbindung zu lösen? usw …

      Beziehungen im Wandel der Zeit

      Bereits in meinem Buch Mingles – die Wegwerf-Menschen (ISBN-13 978-3-7380-0600-1) habe ich mich dem Bedeutungs-Wandel von Beziehungen gewidmet. - Seit dem Ende des 2. Weltkrieges haben sich nicht nur deren Formen, sondern auch die Vorstellungen und Einstellungen darüber geändert.

      Früher war es klar, dass man an einer Partnerschaft arbeiten und sich aktiv einbringen muss; dass dies auch bedeutet, Opfer bringen und manchmal zurückstecken zu müssen. Heute hingegen steht die Frage nach dem persönlichen Nutzen im Vordergrund. Beziehungen müssen


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