Propellerheim. Thomas NollЧитать онлайн книгу.
ausgerollt wie ein Nudelteig und wehe dem, der - wie ich – keine Besonderheiten in dieser Lebensphase hatte. Das Gesicht wird immer länger, wenn noch nicht mal die Eltern geschieden sind, keine Wohnung in sozial problematischen Großstadtbezirken; große Enttäuschung, wenn man mit seinen Freunden im Wald Baumhäuschen bauen war… wo kommen dann nur die Störungen her??? „Ist wirklich nichts in diesem Wald vorgefallen?“ „Nein!“ „Gab´s da keine Männer?“ „Äh, wie, Männer? Ja, klar, waren da auch Männer… Hunde ausführen und so… und einer hat immer mit uns geschimpft, wenn wir am Weiher spielten… Ochs hieß der…!“
„Aha!!!“ Die Psychologen-Augen beginnen zu leuchten! „Erzählen Sie von dem Ochs! Was hat der Euch angetan? Hattet Ihr Angst vor dem? Hatten Sie Träume von dem?“ „Nein, das war ein alter Mann, wir Kinder waren dem körperlich haushoch überlegen, wir hauten ab und kamen später wieder…“ „Soso…“ [kritzel, kritzel auf dem Block.]
Und dann ist man als Patient irgendwann gespannt. Dass der Psychologe aus diesem Wust an Informationen etwas herausarbeitet. Und der große Termin irgendwann kommt, an dem er sich hinsetzt und sich festlegt, wie im US-TV-Krimi, wenn der Gerichtspsychologe einen minutenlangen Vortrag hält: „Also, nach der Sachlage stellt es sich so dar: Sie haben sich am 25.6.1985 etwas eingefangen, das dann gewachsen ist, 1999 kam noch was hinzu und 2007 vermischte sich beides, und 2010 kam es zum Höhepunkt. Wir behandeln nun mit Dekomprimin, Schwitzbädern und Hypnose, dazu Massage und zwei Stromstöße jagen wir ihnen durch den rechten Frontallappen, dann sind sie wieder fit, Herr Noll!“
Jedoch: Wartet nicht auf irgendein Ergebnis aus Euren gemachten Angaben!!! Es wird nie zu diesem entscheidenden Termin kommen!
In einem unbedachten Moment entlockte ich einem Psychologen, sie benötigten diese Angaben, um den Abschlussbericht lückenlos schreiben zu können!
Was mir in diesem Zusammenhang noch auffällt ist, dass niemals Fragen gestellt werden, mit welchen wir „Zivilisten“ Menschen einschätzen oder einordnen, welche wir neu kennenlernen: „Welche Filme magst Du? Welche Bücher liest Du? Welche Musik hörst Du?“ Sicher mag das auch mal irreführend sein… ich mag Mantras genauso wie Rammstein. Aber nach der Beantwortung aller drei Fragen könnte ich mein Gegenüber sicher besser einschätzen als nach Fragen nach seiner über 40jährigen Vergangenheit…
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