Die Kinder des Drachen. Ava MinattiЧитать онлайн книгу.
und vereinige dich dadurch mit dem Licht deines Hohen Selbst. Mit dem nächsten Atemzug wirst du dir deiner Verbindung mit der Erde bewusst.
Nun erlaube dir, dir vor deinem geistigen Auge einen Wald vorzustellen, und ein Pfad schlängelt sich vorbei an den Bäumen und den grünen Farnen. Der Boden ist weich und es duftet angenehm. Vögel zwitschern, und du erlaubst dir nun, auf diesem Waldweg zu spazieren. Tiefer Friede darf dein Sein nun erfüllen, und während du dein Gehen genießt, führt dich der Weg zu einer Höhle. Vor dem Eingang hältst du kurz inne. Dann nimmst du einen tiefen Atemzug und trittst in die Höhle ein. Deine Augen gewöhnen sich rasch an das dunkle Licht. Die Wände sind mit Moos überzogen, und sie fühlen sich weich an, wenn du sie berührst, während du tiefer hinein den Gang entlang gehst. Es ist warm und vor dir weitet sich die Höhle, so dass es aussieht, als würdest du in einen großen runden Raum eintreten.
Aus der Mitte erhebt sich nun ein machtvolles, großes Wesen. Es ist ein Drache. Der Drache der Erde, der dich in seinem Reich willkommen heißt. Seine Haut ist rot-braun-gelblich und er ist einige Meter hoch. Er neigt dir sein Haupt zu und blickt dir aus seinen rot-goldenen Augen tief in dein Herz. Dann beginnt er zu dir zu sprechen. Er fordert dich auf, deine Waffen niederzulegen. Deine Waffen, das sind deine lieblosen Worte und Gedanken, Gefühle und Handlungen, die du gegen dich selbst einsetzt, die du gegenüber dem Leben benützt. Er bittet dich, mit seinem Atem deinen Körper berühren zu dürfen. Und sein Atem ist wie ein Wind, der säuselt, der dich umspielt, der dich auch gehörig ins Schwanken bringen kann, wenn das nötig sein sollte, um deine Standpunkte zu verändern, falls du das brauchen solltest, um mit dir Frieden schließen zu können. Dann bittet dich der Drache der Erde, dass du ihn streichelst, und währenddessen erzählt er dir eine Geschichte.
„Früher“, so beginnt er, „gab es sehr viele von uns auf der Erde. Wir hatten unterschiedliches Aussehen und waren eng mit den Erdkräften verbunden. Deshalb haben wir uns auch auf die Elemente fokussiert und nützten sie, um uns zu zeigen, aber auch um sie einzusetzen für die Entwicklung von Gaia. Du kannst dir das so vorstellen, dass wir wie große Bibliotheken waren, in denen Sternen- als auch Erdwissen vereint war. Wesen, die auf der jungen Erde lebten, und später Menschen erhielten oft durch Rituale Zugang zu diesem Wissen, das in uns lag und das wir wie Schätze hüteten. Daraus erwuchs ihnen große Macht. Doch niemals war es möglich gewesen, diese zu missbrauchen, denn ab dem Zeitpunkt eurer Entwicklung, als die Gefahr des Missbrauchs entstand, begannen wir das Wissen in der Erde, im Wasser, in der Luft und im Feuer zu versiegeln, und viele von uns zogen sich zurück in die Himmel, zu den Sternen. Einige wenige von uns blieben als schlafende Drachen hier zurück, als Hüter, die teilweise auch bis in eine Erstarrung gefallen waren, aus der sie sich selbst nicht mehr befreien konnten. Bis heute, denn jetzt beginnt die Menschheit zu erwachen, und somit können wir unsere Augen mit ihr öffnen. So wie wir früher Freunde waren, so können diese Bande erneut geknüpft werden. Voller Freude bin ich darüber, und meine Geschwister sind es ebenfalls.
Ich war seit Anbeginn der Zeit dabei und bin mit meinen Geschwistern immer in telepathischer Vereinigung geblieben. Über die Jahrtausende hinweg bin ich immer wieder eingeschlafen und begegnete meinen Drachengeschwistern dabei in der Traumebene, in der wir uns austauschten. Immer wieder erwachte ich in diesen langen Zeiten und konnte Menschen treffen. Sie wurden in diese Höhle geführt, wenn ich dies wollte, und ich habe ihnen von mir und uns erzählt. So konnte der Same über das Drachenwissen auf der Erde lebendig bleiben. Doch nun werden alle meine Drachengeschwister wieder erwachen. Alle werden die Traumebene verlassen. Deshalb wird es vermehrt Begegnungen mit uns geben, und wir werden auch wieder in einer materiellen Form auf der Erde in einem fünfdimensionalen Kontext Raum nehmen. Je öfter du zum Himmel blickst, um so mehr Zeichen wirst du von uns darin erkennen.
Nun möchte ich dir ein Geschenk machen: Wenn du Kraft benötigst, Ausdauer oder Frieden mit dir oder der Materie, dann komm zu mir in das Innere der Erde.“
Abschließend bittet er dich nochmals, keine Angst vor deiner Macht bzw. ihrem Missbrauch zu haben.
Nun lädt der Erddrache dich ein, tiefer mit ihm in die Höhle hineinzugehen. Und du nimmst einen tiefen Atemzug, um all die bisherigen Erfahrungen mit dem Drachen zu integrieren und folgst ihm dann voller Neugierde. Der rote Drache führt dich zu seinem Schatz: Es sind Dracheneier, deren Hüter er ist. So viel Vertrauen hat er zu dir, denn es sind seine Kinder, die er dir jetzt zeigt und die bald geboren werden. Er bittet dich zu erkennen, dass er dieses Vertrauen auch in die gesamte Menschheit setzt und er keine Angst verspürt, dass die Menschen ihn und seine Drachengeschwister erneut verfolgen werden.
Und der Drache bittet dich, deine Hand auf eines der Eier zu legen und du spürst das Pulsieren im Inneren, den Herzschlag des Lebens. Und der Erddrache sagt zu dir: „Das ist der Klang, der Rhythmus der Schöpfung. Das Leben ist ein Mysterium, ein Wunder, und du bist ein Teil davon. Lass dich davon berühren und erlaube, dass dein Herz weit davon wird. Weit, die Liebe, die dich umgibt, zu erfassen; weit, um die Liebe, die du bist, zu erkennen; weit, um die Liebe fließen zu lassen.“
Er bittet dich, dir zu erlauben, dich auf diese Wahrnehmung, auf diese tiefe Weisheit des Lebens einzulassen. Atme und nimm wahr, wie sich deine Zellen ausdehnen und sich wieder zusammenziehen. Alles in dir beginnt zu vibrieren und wird ebenso zu einem Pulsieren der Quelle, du selbst wirst zum Rhythmus des Lebens, den du zuerst über deine Hand im Inneren des Dracheneis wahrgenommen hast.
Die Grenzen verschwimmen. Erlaube dir zu erkennen, dass du selbst das Kind, das Drachenbaby, bist, das bald schlüpfen wird, und gleichzeitig bist du auch die Kraft, die es gebären wird. Du bist beides in jedem Augenblick: Schöpfer und Geschöpf. Deine Körper pulsieren immer noch und du erlaubst dir wahrzunehmen, dass du Licht bist, und du kannst dich dehnen und du kannst dich zusammenziehen, wie du möchtest. Und du kannst die Schwingung deiner physischen Zellen so verändern und steuern, dass du den Eindruck gewinnst, als könntest du dich in einer Form auflösen, in der Reisen durch Zeit und Raum möglich sind. Wie aus weiter Ferne vernimmst du die lächelnde Antwort des Drachen auf deine nicht gestellte Frage: „Ja, so ist es. Das ist eine Vorstufe für Dematerialisierung und Materialsierung von Körpern.“
Währenddessen erlaubst du dir wahrzunehmen, dass du selbst kosmisches Gesetz bist: Du bist der Kreislauf des Lebens, ohne Anfang, ohne Ende. Und der Drache steht immer noch lächelnd neben dir, als er dich sanft auffordert, dir deines Seins bewusst zu werden. Zum Abschied sagt er dir, dass das, was du jetzt erfahren hast, – Alpha und Omega zu sein –, die Drachen schon lange wissen und mit jedem ihrer Atemzüge immer und immer wieder erleben. Daraus gebiert sich ein unendlicher Kreis der Energien, einem ekstatischen Tanz gleich. Das ist der Grund, warum Drachen so uralt werden und eigentlich niemals sterben, es sei denn, sie entscheiden sich dazu. Erlaube dir, tief zu atmen, und der Drache führt dich zurück zum Eingang in die Höhle. Hier trennen sich nun eure Wege für den Moment. Erlaube dir, dich in deinem Tempo ins Hier und Jetzt zu bringen. Nimm dir noch ein bisschen Zeit für dich, um den Erfahrungen der Begegnung mit dem Drachen der Erde nachzuspüren, und dann erde und zentriere dich so, dass du wieder klar und kraftvoll in deinem Alltag präsent sein kannst.
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