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Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis. A. F. MorlandЧитать онлайн книгу.

Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland


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drei Schritte von mir entfernt stand ein breitschultriger Kerl. Er trug seine Haare zu einem Zopf zusammengefasst. Auf seiner Lederjacke war ein Totenkopf zu sehen. Er trug den gleichen Totenkopf noch einmal als silbernes Amulett um den Hals.

      Ein 4.57er Magnum-Revolver steckte hinter seinem Gürtel.

      In seinen mit Nietenhandschuhen bewehrten Händen hielt er meine SIG und spielte damit herum.

      Er grinste mich schief an.

      "Na, endlich wach, du Ratte?"

      Wieder ein erbärmlicher Schrei.

      Dazu dumpfe Schläge, so als ob jemand auf einen Boxsack eindrosch.

      Ich wandte den Kopf.

      Auf der anderen Seite des Raums war ein Mann an den Handgelenken aufgehängt worden. Ein Flaschenzug war an den Stahlverstrebungen der Decke befestigt und das Opfer so weit emporgezogen worden, dass die Füße etwa einen halben Meter über der Erde schwebten.

      Ein paar Männer standen darum herum. Einer von ihnen ein wahrer Hüne von gut zwei Metern Größe - trommelte mit seinen prankenartigen Fäusten auf den Mann ein.

      Ich richtete mich vorsichtig etwas auf.

      "Gleich bist du an der Reihe, Ratte!", knurrte der Kerl mit dem Totenkopfamulett.

      Er lud dabei meine SIG durch, überprüfte die Ladung, wog sie in der Hand. Die Waffe schien ihm zu gefallen. Er richtete sie auf mich, zielte kurz und grinste dann.

      "Wer seid ihr?", fragte ich.

      "Halt die Schnauze. Die Fragen stellen wir!"

      Eine heisere Stimme von der anderen Seite des Raumes unterbrach unseren kurzen Dialog.

      "Hey, du Arsch! Pass auf, dass du ihn nicht umbringst, X-Large!"

      Der Hüne landete einen letzten Schwinger, ließ dann eine Art Grunzlaut hören. X-Large - ein passender Spitzname für ihn, dachte ich.

      Der Mann, der ihn zurechtgewiesen hatte, war eher schmal und zierlich. Ich schätzte ihn auf Ende zwanzig. Ein dünner Oberlippenbart zeichnete die einzige markante Linie in seinem Gesicht.

      Er schien der Anführer zu sein.

      "Glaubst du vielleicht, der Schweinehund macht so das Maul auf, Boss?", fragte X-Large etwas ungehalten.

      Der 'Boss' verzog die Mundwinkel und musterte den leicht hin und her baumelnden Mann am Flaschenzug flüchtig.

      Das Gesicht des Gequälten war eine einzige blutige Fläche. Der Kopf war ihm vornübergesackt. Frisches Blut war auf den Boden getropft.

      Aber die Tatsache, dass es auch dunkle, längst eingetrocknete Flecken gab, zeigte, dass dieser Mann nicht der erste war, der hier gefoltert wurde.

      "Der sagt im Moment wohl erstmal gar nichts mehr", meinte der 'Boss'.

      Er wandte sich mir zu, musterte mich einige Augenblicke lang. In seinen Augen leuchtete pure Grausamkeit. Wie beiläufig machte er in Richtung seines Komplizen X-Large ein Zeichen, woraufhin dieser den armen Kerl am Flaschenzug bis hinauf zu den Deckenverstrebungen zog. Der Mann stöhnte nicht einmal mehr.

      "Scheiße, dass die Batterien meines Elektro-Schockers leer sind!", knurrte der 'Boss'.

      Gemessenen Schrittes ging der Mann auf mich zu, blieb dann neben dem Kerl mit dem Totenkopfamulett stehen.

      Der Totenkopfmann langte in seine Jackentasche, holte meine FBI-ID-Card und mein Handy heraus und gab beides dem 'Boss'. Dessen Gesicht blieb unbewegt.

      Er sah auf die ID-Card.

      "Special Agent Jesse Trevellian", murmelte er heiser.

      X-Large war dem 'Boss' gefolgt, nachdem er den Gefolterten wie Rinderhälfte hinaufgezogen hatte. Jetzt gab er einen galligen Kommentar ab.

      "Da haben wir wohl 'nen Bock geschossen, was?"

      "Ja, scheint so!"; zischte der 'Boss'. Er sah mich an.

      "Was wollt ihr Cops hier in unserem Gebiet?"

      Offenbar gehörten diese Leute zu irgendeiner der zahllosen rivalisierenden Gangs, die in der Bronx ihr Unwesen führten.

      Und der Kerl, der jetzt halb totgeschlagen unter der Decke baumelte musste einer der Killer sein, die AUTONOMY auf mich in meiner Rolle als Brent J. Atkinson angesetzt hatten.

      "Die Ratte am Haken hat keinen Ausweis", stellte der 'Boss' fest. "Wie erklärst du dir das, G-man?"

      "Vielleicht ist das einer der Kerle hinter denen ich her war, bevor ihr mir eins über den Schädel gezogen habt"

      Der Totenkopf-Kerl schwang sein Bein, so als wolle er zu einem mörderischen Tritt ausholen. Aber der 'Boss' beschwichtigte ihn, indem er seine Hand auf die Schulter des Komplizen legte.

      Dann grinste der 'Boss'.

      "Wir mögen es hier nicht, wenn man uns anlügt!", meinte er. "Und meine Freunde hier können dann schonmal ziemlich allergisch reagieren."

      "Wäre also besser, wenn du uns nicht so einen Scheiß erzählst", ergänzte X-Large. Er deutete auf den Mann unter der Decke. "Wir hatten eher das Gefühl, dass diese Bastarde hinter dir her waren, G-man!"

      "Wie man's nimmt."

      "Was sind das für Leute?", fragte jetzt der 'Boss'. Sein Tonfall klang klirrend kalt.

      "Das wüsste ich auch gerne", meinte ich.

      "Du willst uns auf den Arm nehmen!"

      "Hört mal..."

      "Nein, du hörst mir zu, G-man!", unterbrach mich der 'Boss'. "Wir kriegen raus, was wir wissen wollen. So oder so. Es liegt nur an dir, wie lange das dauert!"

      Ich kam nicht dazu zu antworten, denn in diesem Moment schrillte ein Handy. Der 'Boss' griff in seine Jackentasche, nahm das Gerät ans Ohr.

      Sein Gesicht veränderte sich, wurde zu einer düsteren Maske.

      "Was ist los?", erkundigte sich X-Large.

      Der 'Boss' klappte das Gerät wieder zusammen.

      "Das war Slimmy!", berichtete der 'Boss'. "Einsatzkräfte des FBI sind in der Nähe und durchkämmen die Gegend. Ich habe keine Ahnung, wer uns da in die Suppe spucken will, aber ich schlage vor, wir sehen zu, dass wir hier wegkommen!"

      "Vorher müssen wir aber noch diese beiden lebenden Leichen hier entsorgen", meinte der Mann mit dem Totenkopf-Amulett. Ein widerliches Grinsen stand auf seinem Gesicht. "Wenn wir sie beide ins Säurefass quetschen, wird 's zwar ein bisschen eng und vielleicht lösen sie sich auch nicht schnell genug auf, aber..."

      "Quatsch nicht soviel!", rief der 'Boss'. Er drehte sich herum. Dann riss er dem Kerl mit dem Totenkopfamulett meine SIG aus der Hand. "Hat einer einen Schalldämpfer, der für diese Bleispritze hier passen könnte?"

      Einer der anderen Männer, die sich noch in der Nähe des Flaschenzugs aufhielten, meldete sich zu Wort. Er trug das blonde Haar kurzgeschoren, so dass es stachelig nach oben zeigte. "Hier, das könnte passen!" Er griff unter seine Lederjacke, holte eine baugleiche SIG Sauer P226 hervor mit aufgeschraubtem Schalldämpfer. Er schraubte ihn ab, warf ihn dem 'Boss' zu. Dieser fing ihn zielsicher aus der Luft, setzte ihn dann auf meine Waffe auf.

      "Wir werden die beiden so drapieren, dass es aussieht, als hätten sie sich gegenseitig erschossen!", meinte er und kicherte dabei.

      Er legte an, feuerte.

      Dreimal kurz hintereinander.

      Die Schüsse trafen den unter der Decke hängenden Killer im Bereich des Oberkörpers. Die Wucht der Geschosse ließ ihn hin und her baumeln. Die Treffer waren so dicht beim Herzen, dass er zweifellos tot war.

      "Lass ihn runter, Billy!", befahl der 'Boss'. "Drapier ihn so hin, dass es überzeugend wirkt!" Er reichte dem Hünen meine SIG, schnipste


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