Das PORTAL Eine Liebe aus einer anderen Realität. Dieter ScharnhorstЧитать онлайн книгу.
sogar wünschenswert“, sagte ich zu ihr.
Inzwischen war das Essen fertig geworden, und wir setzten uns an den Tisch, und ich begann weiter mit der Unterhaltung:
,,Sag mal Karin, bist du eigentlich schon mit der Schule fertig?“
,,Ja, im letzten Monat habe ich sie beendet, und deshalb sollte ich nun impf-plantiert werden. Man hatte uns schon dort und auch zu Hause auf das feierliche Ritual vorbereitet und alle Angehörigen freuten sich schon auf das Fest.
Nach diesem feierlichen Ereignis leben und arbeiten die Mädchen und Jungen so lange zu Hause bis sie eine eigene Familie gegründet haben“, sagte sie.
Darauf erzählte ich ihr wie es hier und auch in Deutschland üblich ist.
Karin staunte über dieses andere und auch freie Leben hier und war bereit, sich dem anzupassen und auch sprachlich sich neu zu orientieren und sagte:
,,Der Übersetzer auf dem Kopf ist ja ganz gut, aber mit der Zeit doch lästig.“
Nach dem Essen half mir Karin beim Geschirr-Abspülen und wunderte sich über das heiße Wasser, das ich inzwischen mit der Sonne erzeugt hatte. Ich schmunzelte und sprach:
,,Ja, auch aus meiner Dusche kommt das heiße “Sonnenwasser". Komm bitte mit, ich zeige sie dir oben.“
Wir betraten das Badezimmer und neugierig, wie sie nun einmal war, wollte sie sie sofort ausprobieren und staunte über die vielen Hebel und das kalte und warme Wasser, was aus der Wand floss.
Darauf erklärte ich ihr das Prinzip meiner Erfindung, und wie die Rohre in den
Warmwasser-Kästen durch die Sonne aufgeheizt werden, und wie das Wasser danach von dort nach oben steigt. Interessiert schaute sich Karin alles genau an, schüttelte ganz ungläubig den Kopf und meinte:
,,So viel Aufwand, um sich zu reinigen! “
Ich reichte ihr Duschgel, große Handtücher und einen Badenmantel und wünschte ihr viel Spaß. Im Hintergrund vernahm ich das Plätschern des Wassers und merkte an ihren Lauten, dass sie glücklich war und ihr das wohl tat. Es dauerte eine Weile bis sie wieder zum Vorschein kam, und ich glaube, dass sie ihr altes Leben dem Wasser übergeben hat.
Währenddessen suchte ich für uns eine passende Musik CD heraus.
Nach reichlicher Überlegung glaubte ich, die richtige Scheibe gefunden zu haben, Sakrale Musik, gesungen von 6 Frauen. Als die Musik erklang, kam Karin ganz leise im Bademantel und Barfuss die Treppe hinunter.
Ich hatte sie erst gar nicht bemerkt, und dann begann ich zu sprechen:
,,Oh, da bist du ja, und in diesem Outfit und den nassen Haaren siehst du ja richtig süß aus.
Sie strahlte mit den Worten:
,,Danke für das Kompliment, und das wohltuende Duschen, ich wollte es gar nicht beenden, bis ich diese wunderschöne Musik hörte, die von überall ertönte. Wir dagegen haben nur einen Kasten mit einem Teller, an dem ein großer Trichter und eine Kurbel befestigt ist.“
Ich klärte sie auf:
,,Das ist ein Grammophon, ca. 100 Jahre alt ist.“
Sie fing nun an, nach der Musik im Rhythmus zu tanzen und sang den englischen Text mit. Nach Beendigung derselben fragte sie:
,,Gibt es noch mehr von dieser wundervollen Musik in dem Regal?“
Ich nickte. Nun ging sie schnell herauf und zog sich etwas von der neuen Kleidung an, um sie mir vorzuführen. Es dauerte nicht lange, und eine neue Karin Viktory kam lachend stolz die Treppe hinunter, und drehte sich, um mir zu zeigen, wie schick sie in den neuen Sachen aussah. Ich lächelte. ,,Direkt zum Verlieben.“
Dann kam sie auf mich zu, küsste mich rechts und links auf die Wange und dankte mir nochmals für alles.
Da sie noch etwas mehr von der Musik hören wollte, zeigte ihr darauf die Musikanlage und wie sie funktionierte. Nachdem sie selbst eine CD hineingelegt hatte, und die ersten Töne erklangen, nahm sie meine Hand und begann mit mir zu tanzen, anders, als ich es kannte, und ich merkte wie ausgeglichen, heiter und fröhlich sie jetzt war.
Am Abend, als wir beim Essen saßen, fragte sie mich:
,,Kannst du mir morgen mehr von Teneriffa zeigen?“
,,Das war sowieso mein Plan für den morgigen Tag“, entgegnete ich
Nach dem Essen gingen wir dann nach oben, und bevor sie ihr Zimmer betrat, drehte sie sich noch einmal um und sagte zu mir:
,,Gestern Abend war ich der unglücklichste Mensch und jetzt bin ich der glücklichste. Gute Nacht, danke Dirk und schlaf gut“, und schloss die Tür hinter sich.
Ich hörte sie danach noch die Melodien trällern, nach denen wir getanzt hatten. Auch ich freute mich mit ihr.
Ich bereitete gerade das Frühstück zu, als Karin im Morgenmantel die Treppe herunter kam und fragte sie, wie sie die erste Nacht im neuen Heim verbracht hätte?“
,,Herrlich, die Matratze und das Bettzeug ist einfach traumhaft, wir bei uns sind so einen Luxus nicht gewöhnt. Schon allein die schönen bunten Bezüge laden zum langen Schlafen ein“, antwortete sie und wollte mir noch zur Hand gehen.
Aber dann sah sie schon, dass alles hergerichtet war.
Sie staunte über den reichhaltig gedeckten Tisch, denn vieles war ihr unbekannt und sie meinte, wir bei uns leben dagegen ganz einfach und bescheiden und entschied sich, als ich sie fragte für Tee, weil ihr Kaffee unbekannt war.
Es machte mir Spaß, Karin beim ersten gemeinsamen Frühstück zuzuschauen wie sie alles genoss. Plötzlich sprudelte es aus ihr heraus:
,,Oh, wie du mich verwöhnst, so etwas hat bisher noch keiner für mich gemacht.
Es wäre doch schön, wenn wir diese Unterhaltung schon auf Deutsch führen könnten, deshalb möchte ich so schnell wie möglich deine Sprache erlernen.“
So begannen wir langsam mit dem Unterricht. Karin lernte schnell, und um es vorweg zu sagen, in einigen Wochen konnten wir uns schon gut mit einander unterhalten.
Nachdem wir gefrühstückt hatten, entschieden wir, einen Ausflug zum Teide zu machen, bereiteten einen Picknickkorb vor und packten auch für jeden etwas Warmes zum Anziehen mit ein, da es um diese Jahreszeit dort oben noch kühl sein kann.
Als wir in die Garage hinuntergingen, dort wo wir uns das erste Mal sahen, schaute sie auf die paar Habseligkeiten in meiner Hand und fragte:
,,Wie viele Tage sind wir eigentlich unterwegs, denn die Entfernung ist doch riesig?“
Ich lachte:
,,Wir sind heute Abend wieder zurück, denn du aber denkst an euer Pferdefuhrwerk, dieses benötigt wirklich ein paar Tage.“
Diese Antwort verwirrte sie, und noch mehr war sie erstaunt, als sich das elektrische Garagentor plötzlich öffnete.
Für Karin war selbst das Einsteigen und das Anschnallen im Auto völlig fremd und ungewohnt, denn sie fühlte sich durch diesen Gurt eingeengt und ihrer Freiheit beraubt und verstand den Sinn darin nicht. Auch meine Erklärungen halfen im Moment nichts. Als ich nun auch noch den Motor startete, geriet sie durch das laute Geräusch in völlige Panik. Ich ergriff darauf ihre Hand, um sie zu beruhigen und spürte ihren schnellen Puls am Handgelenk.
,,Keine Angst, nur wenn der Motor läuft, kann das Auto fahren", sagte ich, und sofort wurde sie ruhig.
Dann schaltete ich das Radio an, um sie abzulenken, und ihr Interesse an allem Neuen hier wurde erneut geweckt. Während ich extra langsam hinaus auf die Straße fuhr, bemerkte ich, dass Karin sich an diesen neuen Zustand gewöhnt hatte, und ich erhöhte nun die Geschwindigkeit.
Mit der Zeit fand sie das Fahren im Auto aufregend, war sogar glücklich und verstand jetzt, warum sie angeschnallt wurde.
Von der Umgebung, der Autobahn, der wechselnden