Эротические рассказы

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      Vorwort des Herausgebers

      

      Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche. Dabei lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.

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      Im Februar 1992 entschloss ich mich, meine Erlebnisse mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen. Es stieß auf großes Interesse. Mehrfach wurde in Leserreaktionen der Wunsch laut, es mögen noch mehr solcher Bände erscheinen. Deshalb folgten dem ersten Band der „Seemannsschicksale“ weitere Bände.

      Zufällig kamen mir die Texte über Alfred Tetens auf einem Flohmarkt in die Hände, welche die große Zeit der Handelsschifffahrt unter Segeln des 19. Jahrhunderts sehr plastisch beschreiben.

      Der 1835 im damals noch dänischen Wilster geborene Alfred Tetens reiste im Auftrage des in Blankenese wohnenden Hamburger Reeders Joh. Ces. Godeffroy & Sohn erstmals 1865 mit der Brig „VESTA“ in die Südsee, um dort mit den Bewohnern der Palau-Inseln Handel zu treiben. Er belieferte Godefroy auftragsgemäß auch mit diversen Exponaten für dessen naturkundliches Museum.

      Alfred Tetens begegnete auf den Palau-Inseln auch Dr. Karl Semper. Diesem deutschen Naturforscher und seiner unvergesslichen Leistung sei dieser Band 105e in zwei Teilen gewidmet.

      Der vom Herausgeber vor Jahren neu geschaffene Beitrag bei Wikipedia ist inzwischen zu einer umfangreichen wissenschaftlichen Würdigung angewachsen:

      Hamburg, 2019 Jürgen Ruszkowski

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      Ruhestands-Arbeitsplatz

      Hier entstehen die Bücher und Webseiten des Herausgebers

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      Informationen über Dr. Karl Gottfried Semper

      Dr. Karl Gottfried Semper

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      https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Semper

      geboren am 6. Juli 1832 in Altona

      verstorben am 29. Mai 1893 in Würzburg

      Semper war Naturforscher, Zoologe, Ethnologe und Forschungsreisender.

      Er studierte an der Technischen Hochschule in Hannover, wo er 1852 Mitglied des Corps Visurgia wurde. Als Ethnograph bereiste er 1859 bis 1864 die Philippinen und die Palauinseln und kehrte im November 1865 über Hongkong, Saigon und Ceylon nach Europa zurück.

      In Manila hatte er die aus Hamburg stammende Anna Hermann (* 28. Oktober 1826) kennen gelernt. Sie wird in den nachfolgenden Texten von ihm zunächst als Verlobte, später als Ehefrau mehrfach erwähnt.

      1866 habilitierte Semper an der Universität Würzburg in Zoologie und wurde dort 1868 Professor für Zoologie und vergleichende Anatomie.

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      So sieht der Originaltext in Dr. Sempers bei Brockhaus erschienenem Buch aus dem Jahre 1873 aus.

      Der erste Teil dieses Bandes 105e endet mit dem Kapitel IX.

      Reise nach Coröre

      Reise nach Coröre

      Am nächsten Tage überlegte ich zunächst mit meinem Bruder, was zu tun sei. Meligeok mit der alten, in seiner Nähe liegenden Stadt - die ich doch trotz Arakalulk's Behauptungen nicht ins Reich der Fabeln versetzen mochte - reizte mich mächtig; und ebenso sehr zog mich nach Coröre, was mir ein Bewohner von dort über die nächstliegenden Inseln, den sogenannten „Kokeal“ erzählt hatte. Mit diesem Namen bezeichnet man eine Gruppe kleiner, dicht bei Coröre liegender Inseln, die für sich auch wieder ihre besondere Benennung tragen und nach der Beschreibung gehobene Atolle (Atolle sind ringförmige Korallenriffe, welche einen See mit oder ohne darin liegende Insel umsäumen) zu sein scheinen. Sie steigen steil aus dem Meere zu ziemlicher Höhe an, ganz aus schroffen Kalkklippen bestehend und auf dem Gipfel einer jeden soll sich ein Loch befinden, das tief hinunter geht bis zu gleichem Niveau mit dem Meere. Im Grunde breitet sich immer ein Salzwassersee aus, in dem Seetiere aller Art leben; derselbe steht mit jenem durch untermeerische Spalten und Tore in Verbindung, durch welche die Ebbe und Flut eindringt. Dort meinte ich, müsse man durch genaue Untersuchung solcher gehobener Korallenriffe zu einer Entscheidung über die allgemeine Gültigkeit der Darwinschen Hebungs- und Senkungstheorie kommen.- Ich war der Ansicht, wir könnten über Meligeok nach Coröre reisen und doch noch rechtzeitig zur Abfahrt der „LADY LEIGH“ - wie hüpfte mir das Herz, wenn ich daran dachte - wieder hier in Aibukit eintreffen. Aber Arakalulk kannte sein Land und seine Leute doch noch besser als ich; er rechnete mir vor, dass wir mit dem Trauerklökadauel um Kokerangl wenigstens acht Tage verlieren würden, und so entschloss ich mich, da jetzt mit einem Male wieder mein wissenschaftliches Interesse erwacht war, nur nach Coröre zu gehen, Mad aber und Krei allein um den verstorbenen Freund trauern zu lassen.

      Nun ging es an die Vorbereitungen zur Reise. Arakalulk versprach mir, ein Amlai zu liefern und für Mannschaft wie Lebensmittel und Wasser zu sorgen; ich selbst suchte mir Kisten und Tonnen, um alle meine Schätze die in Tabatteldil zerstreut herumlagen, verpacken zu können. Das war eine zeitraubende Arbeit. Es vergingen die Tage im Fluge, meine Hände waren fortwährend beschäftigt, und meine Gedanken flogen hinüber nach Manila. Endlich war alles am 29. Oktober bereit, meine Kisten und Instrumente, auch die beiden schönen Flinten an Bord der „LADY LEIGH“ gebracht; Gonzalez und Alejandro erhielten Erlaubnis, sich im Dorfe herumzutreiben nach Herzenslust; wer von den übrigen Hausgenossen nicht mit nach Coröre ging, wurde meines Dienstes entlassen. Wie gern gab ich diesen die letzten Messer und Stückchen Zeug, die ich noch mein eigen nannte, als Lohn für ihre treuen Dienste.

      Am 30. Oktober mittags segelten wir ab. An Bord der „LADY LEIGH“ winkte uns der Kapitän ein Lebewohl zu, als wir rasch an ihm vorüber fuhren, das Segel geschwellt vom günstigen Nordostwinde. Gleich danach waren wir im Tiefwasserkanal, in welchem einige Amlais nach verschiedenen Richtungen hin segelten. Die Landspitze Arzmau trat weit ins Meer herein nach Westen zu; wir sahen deutlich die Palmenwaldungen, unter denen einst ein blühendes Dorf versteckt lag. Jetzt stiegen keine Rauchwolken zwischen ihnen auf, und gastliche Unterkunft fände niemand dort mehr, der dem großen, gerade auf die Spitze Arzmau zutretenden Kanal gefolgt wäre. Rasch waren wir daran vorbei gesegelt. Weit im Süden trat eine zweite Landspitze noch mehr hervor; von den Bergen um Tabatteldil hatte ich auch diese schon früher bemerkt. Bei ihr begann der Staat Aituros; vor uns im Osten zeigte mir Arakalulk den Einschnitt im Lande, der nach Armlimui führte. Hier überraschte uns heftiger Südostwind mit Regen; und da es bereits zu dämmern begann, so beschlossen wir, dort zu übernachten. Einige Fischerboote spielten auf dem Kanale herum; plötzlich wurden wir angerufen. „Hackewe“ (Hackewe, eine Interjektion, etwa wiederzugeben durch „heda“), Freunde, wo wollt ihr hin? Kommt doch näher! Olokoi, Doktor, bist du es; und auch du, Arakalulk?“ Es war ein Bewohner von Coröre, der mich einige male in Tabatteldil besucht hatte; ohne viel Umstände zu machen, stieg er gleich in unser Amlai. „Wo wollt ihr hin?“ lautete die Frage. - „Nach Armlimui.“ Da will ich euch geleiten; ich bin dort wohlbekannt und kenne auch den Weg gut. Aber ihr findet Aituro nicht zu Hause; wenn du den sprechen willst, Doktor, so musst du schon nach Coröre gehen.“ - „Das ist auch meine Absicht, zu tun; ich wollte auch Ebadul besuchen. Was gibt's für Neuigkeiten?“ (Die stehende Frage bei Einleitung einer Unterhaltung; diak-a-keiss? (nicht eine Neuigkeit?) oder auch me keissem (gib deine Neuigkeit) - „O nichts Besonderes“, hieß es zögernd - der Mann schien etwas auf dem Herzen zu haben, er sah mich so eigentümlich lauernd an - „nichts Wichtiges, Doktor; du wirst es wohl auch schon wissen.“


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