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Der Glücksplaner. Thomas WerkЧитать онлайн книгу.

Der Glücksplaner - Thomas Werk


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Arbeit verändert uns ein wenig. Wir selbst ändern uns, wenn wir uns verlieben, wenn wir ein Kind bekommen, wenn uns neue Verantwortung übertragen wird. Beobachten Sie sich selbst einmal, wenn Sie hart streiten: Während des Disputs verschieben sich Ihre Einstellungen ein wenig. Oder Sie lesen ein spannendes Buch, das Ihre Sichtweisen plötzlich unmerklich verschiebt. Sie diskutieren und merken, dass Ihre Standpunkte plötzlich durch Argumente der Gegenseite ins Wackeln kommen. „So habe ich das aber nicht gemeint“, korrigiert man sich dann. Auch alte Vorlieben können sich durch neue, bessere verschieben. Insbesondere schicksalhafte Ereignisse wie der Tod eines nahen Freundes oder Verwandten sind in der Lage, Sichtweisen plötzlich total zu verändern. Wenn Sie größere Veränderungen planen, sollen das auch keine puren Frusttaten sein. Sie müssen wohl überlegt handeln und Ihre Situation genau analysieren. Wir neigen allzu leicht dazu, schnell die Segel zu streichen, wenn mal nicht etwas gleich funktioniert. Sie steigen ja auch nicht gleich aufs Kamel um, wenn das Reiten mit dem Pferd nicht klappt. Oder greifen Sie zur Trompete, wenn die Sie die ersten Töne auf dem Klavier nicht richtig getroffen haben? Wohl eher nicht. Aber manche Menschen sind so.

      Das heißt nun nicht, dass Sie keine Träume mehr haben dürfen. Tolle Reisen, Superjobs, Traumfrauen? Warum nicht, aber überlegt und mit Plan. In Etappen also, geordnet so wie z.B. Torhüter Oliver Kahn. Der hatte schon als kleiner Junge das Ziel, einmal weltbester Torwart zu sein. Er hat sich sein großes Ziel in kleine Etappen eingeteilt: erst in der Jugend bester, dann bei den Amateuren, bei den Profis des Karlsruher SC, dann Stammtorwart bei Bayern München, danach Nationaltorwart, Champions League-Sieger und Welttorwart. Alles in kleinen, wohl überlegten Schritten, und alles mit hartem Einsatz. Nur so geht Traum! Veränderungen klappen nur in Einzelschritten. „Etwas Neues muss her“ ist ein gefährliches Gefühl. Nicht selten mündet es in einem satten Kaufrausch.

      Unsere physische Entwicklung schafft alle sieben Jahre einen neuen Entwicklungssprung – bis hin zum Rückwärtsgang. Warum warten Sie nicht einfach den nächsten biologischen Sprung ab? Leben heißt auch immer wieder durch neue Räume gehen. Wer meint, in seiner körperlichen, geistigen, ja auch sexuellen Entwicklung fertig zu sein, hat aufgehört zu leben. Das Leben ist nun mal ein dauernder Entwicklungsprozess bis ins hohe Alter. „Wer rastet, der rostet“ – Menschen, die sich nicht entwickeln, auch im Kopf, ja, die werden echt eintönig und öde – auch im Sex; und schnell alt. Wir sind also als Menschen von Natur aus schon in Etappen eingeteilt oder in Projekten. Die meisten Menschen setzten sich dennoch irgendwann fest.

      Auslöser für Etappen

      Auslöser eines solchen Denkens und unstetigen Lebens können persönliche Krisen wie Jobverlust, die Trennung vom Partner oder der Tod naher Verwandter und Freunde sein. Lebenskrisen lassen eine gewisse Orientierungslosigkeit zurück. Oft entwickeln sich solche Prozesse auch schleichend über einen längeren Zeitraum. Aber es kann sogar andere Ursachen haben. Manche Menschen können eben keine festen Beziehungen eingehen. Sie sehen eine zu starke Nähe als Bedrohung an, als Unfreiheit, als Aufgabe ihrer eigenen Willens. Sie können Nähe einfach nicht ertragen. Gründe mögen schlechte Erfahrungen in der Kindheit sein, etwa häufige Streitigkeiten zwischen den Eltern zum Beispiel. Heimkinder sind davon öfter betroffen. Auch Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch können Bindungslosigkeit als reinen Abwehrmechanismus produzieren. Andere wollen keine Rücksicht nehmen, sondern grundsätzlich egoistisch ihr eigenes Leben führen.

      Wie auch immer: Man neigt dann dazu, sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, abzukapseln und soziale Kontakte aufzugeben. Oft bedeutet Trennung auch sozialer Abstieg. Man muss Unterhalt für Frau und Kinder bezahlen; der Hausstand wird aufgeteilt; das Auto ist weg; Haus oder Wohnung werden versteigert. Plötzlich braucht man zwei Autos, zwei Wohnungen, zwei Einrichtungen. Was vorher gemeinsam genutzt wurde, muss nun neu angeschafft werden. Somit sind auch finanzielle Sorgen Auslöser für Schwierigkeiten im Alleinsein, das einen schnall abdriften lässt.

      Hier hilft nur eine klare Analyse. Neue Strukturen müssen dem Tag wieder einen Sinn geben. Fangen Sie in Kleinprojekten an; nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor; dafür sind ja Etappen da. Das ist sowieso immer der Tod aller Ziele: zu viel auf einmal. Sie brauchen motivierende kleine Erfolge, indem Sie die Etappen hin zum Lebensprojekt oder zum eigenen Glück machbar gestalten. Kleine Erfolge bauen auf und ermuntern zum nächsten Sprung.

      Was es nicht alles gibt

      Es betrifft mittlerweile gar nicht wenige Menschen. Denn unsere moderne, schnelllebige Zeit fördert auch den stetigen Wechsel – überall. Und wenn man die Psychologen, Therapeuten und Nervenärzte befragt, dann sind das immer mehr Menschen aller Alters- und Gesellschaftsklassen. „Ich leide darunter, mich nicht entscheiden zu können. Auf Dauer kann ich mich nirgendwo niederlassen“, klagt ein Patient seinem Arzt. – „Dann müssen Sie eben in Projekten leben. Halten Sie sich einen Anker, wo Sie geboren sind oder im Moment Ihre Wohnung haben. Dann nehmen Sie sich jetzt erst einmal das Projekt ‚Auswandern nach Südamerika‘ oder ‚Leben in Thailand‘ vor. Aber brechen Sie es nicht nach zwei Tagen wieder ab. Sie müssen es mindestens für ein paar Monate versuchen!“ – So oder ähnlich könnte ein Gespräch zwischen Patient und Arzt heute verlaufen.

      Und dennoch: Wie wir oben bereits gesehen haben, muss der Hintergrund nicht unbedingt ein psychisches Problem sein. Lebens-Projekte können vielfältige Gründe haben - heutzutage etwa oft auch das Burn out-Syndrom: Der stressige Job hat Sie ausgesaugt; Sie sind innerlich leer, haben keine Motivation und Ideen mehr; Sie brauchen einen längeren Abstand, um wieder aufzutanken. Entweder gehen Sie zum Arzt oder nehmen sich selbst eine Auszeit. Die meisten Menschen können sich das jedoch nicht leisten, eben mal für ein paar Monate abzutauchen. Ideal wäre es, bei etwas ganz anderem zu entspannen: Kochkurs in Frankreich, Malerei auf Mallorca, Wandern in der Schweiz, Schiffstour durch die Karibik und so weiter.

      Wir sind rasend schnell global vernetzt – warum dann nicht auch mal global verreisen, andere Kulturen kennenlernen, global arbeiten und global leben? Manche Jobs können gar von jedem Platz der Welt aus erledigt werden: Banker, Broker, Programmierer, Layouter, Texter und so weiter. In (Lebens-) Projekten zu denken und zu handeln, ist also gar nicht mal so unnormal. Es ist ein Kind unserer Zeit, ganz klar! Traditionelle Lebensweisen sind auf dem Rückzug.

      Das moderne Leben mögen Sie vielleicht als beliebig empfinden, als unverbindlich, wenig verlässlich, ja auch ein wenig als oberflächlich. So ist aber nun mal die moderne Welt des World Wide Web, in der Sie Beziehungen per SMS beenden oder auf Emails einfach nicht mehr antworten. Die klassische Post existiert ja im Privaten kaum noch, mit der man sich romantische Liebesbriefe schrieb – wo bleibt eigentlich überhaupt das Gefühl, die Emotion, die Romantik? Einerseits kann man in sozialen Netzwerken gleich Hunderte von „Freunden“ auf einmal bekommen, andererseits wird auch vieles unpersönlicher. Netz schafft Nähe und Distanz zugleich. Doch gottseidank unterliegen wir auch nicht mehr quälenden Zwängen, die so mancher „Beziehung“ das Leben zur Hölle machten. Wir müssen eben nicht mehr heiraten, weil die Eltern Enkelkinder sehen wollen. Wir müssen nicht quälend und verletzend durchhalten, bis dass der Tod uns scheidet. Wir sind nicht mehr auf ewig gebunden und lassen uns heute mehr denn je wieder scheiden. Trennung wird als etwas Normales empfunden. Klassische Familien sind nicht mehr der alleinige Hort von Kinderbetreuung. Selbst schwule oder lesbische Paare dürfen adoptieren und erziehen.

      Der Markt stellt sich mit Wohnungsangeboten und Kaufgewohnheiten auf immer mehr Singles ein. Spezielle Kaufhäuser in bestimmten Regionen mit starker homosexueller Community wie in Köln zum Beispiel sind inzwischen mit einem Aufkleber „Gay friendly“ versehen, auch Hotels und Restaurants. Damit locken sie kaufkräftige Kunden, die in Boutiquen und Beauty-Shops viel Geld lassen.

      Zwar bevorzugt die Mehrheit immer noch ein geordnetes Leben


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