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Einer von Hoods Texanern. William Andrew FletcherЧитать онлайн книгу.

Einer von Hoods Texanern - William Andrew Fletcher


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N. Vaughn aus Kompanie F litt auf diesem Marsch regelrechte Höllenqualen, da sich an einer seiner Fersen dermaßen große Blasen gebildet hatten, dass sich die Hornhaut an der Sohle fast völlig vom Fleisch gelöst hatte. Ich appellierte an seine Vernunft und schließlich schalt ich ihn sogar für seine Dummheit, aber er weigerte sich stur, die Marschkolonne zu verlassen. Er sagte nur: "Bill, ich hatte das Pech, bei jedem der bisherigen Gefechte krank zu sein. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Jungs mich offen einen Feigling nennen werden und ich möchte eher sterben als diese Schmach zu erdulden. Du kannst dir jedes weitere Wort sparen! Mein Entschluss steht fest; ich werde beim nächsten Kampf dabei sein und wenn ich auf Stümpfen vorwärtshumpeln muss!" So quälte er sich mit wilder Entschlossenheit noch sieben Tage lang weiter und als seine Kameraden dies mitbekamen, musste er sich um seinen Ruf keine Sorgen mehr machen.

      Auf dem Marsch erfuhren wir, dass wir Stonewall Jackson unterstellt worden waren und aus unserer Marschrichtung schlussfolgerten wir, dass wir General McClellan in die Flanke fallen würden. Diese Vermutung sollte sich schon bald als richtig erweisen. Etwa zwölf Stunden vor unserem Angriff auf den Feind erhielt ich die Order, einen Mann auszuwählen und mich gemeinsam mit ihm bei General Jackson an der Front zu melden. Meine Wahl fiel auf einen gewissen Charles McCauley, einen jungen Burschen, der erst kurz vor Kriegsbeginn nach Beaumont, Texas gezogen war. "Mc", wie wir ihn nannten, strotzte nur so vor Lebenskraft und hatte sich als rege und furchtlos erwiesen. Er war ein gelernter Bauingenieur, konnte folglich auf den ersten Blick das umliegende Gelände lesen und war zudem ein schneller Läufer. Wir wurden beim General vorstellig und erhielten den Auftrag, uns vor unsere vordersten Wachtposten zu begeben. Dies taten wir prompt und da der General persönlich hinter uns ritt, ließen uns sämtliche Posten wortlos passieren. Als wir uns eine beträchtliche Strecke vor unseren Linien befanden, erhielten wir schließlich folgende Order: Wir sollten vorsichtig weiter vorrücken, außer Sicht eventueller Vor- und Flankenposten bleiben und ihm unverzüglich mitteilen, wenn wir feindliche Truppen oder Anzeichen ihrer Gegenwart sahen. Wir tasteten uns also eine Zeit lang vorwärts, wobei sich der General zeitweise direkt bei uns und zeitweise kurz hinter uns aufhielt. Wir bewegten uns durch bewaldetes Gelände mit vereinzelten Lichtungen und da wir eine vorgegebene Richtung einzuhalten hatten, mussten wir am Rande einer jeden Lichtung die Beine in die Hand nehmen, um sie zu überqueren, bevor die feindlichen Patrouillen sie erreichten. Vom Rande einer dieser Lichtungen aus entdeckten wir eine nahegelegene Brücke, die in Flammen stand. Ein kurzer Blick überzeugte uns davon, dass diese Entdeckung wohl eine Meldung wert war und "Mc" und ich rannten die kurze Strecke zurück zum General. Wir berichteten, was wir gesehen hatten und brachten ihn zum Beobachtungspunkt. Der General verschaffte sich einen Überblick über die Lage und beorderte uns über den Wasserlauf, um das Gelände auf der anderen Seite zu erkunden. Wir behielten die unweit verlaufende Straße im Auge und eilten zum Wasserlauf. Dieser war ein kleines Seitenflüsschen, führte träge fließendes, schlammiges Wasser, war knapp zehn Meter breit und verfügte beiderseits über eine feste, steile Uferböschung. Wir durchwateten ihn etwa 200 Meter oberhalb der Brücke und erreichten die andere Seite nahezu trockenen Fußes. Von hier aus liefen wir auf die Straße zu, die wir knapp 400 Meter von der Brücke entfernt zu erreichen gedachten. Wir hatten die Straße fast erreicht, als wir eine Reihe von Blauröcken entdeckten, die uns in weniger als 30 Metern Entfernung ihre rechte Flanke zuwandten. Obgleich wir sogleich regungslos stehen blieben, riefen sie uns zu, näher zu kommen und einige von ihnen richteten ihre Musketen auf uns. Ich schrie nur: "Renn!" und wir liefen um unser Leben. Die Yankees feuerten nicht einmal einen Schuss ab und wir entkamen ihnen mühelos. Als wir den Wasserlauf erreichten, suchten wir nicht erst lange nach einer seichten Stelle, sondern rannten einfach ins Wasser und steckten bald bis zu den Hüften im Schlamm. Wir mühten uns verzweifelt vorwärts und hatten schon bald das freundliche Ufer erreicht. Kaum dort angekommen, bemerkte ich unweit einen einzelnen Yankee, der offensichtlich versprengt war. Er kam aus einem Farmhäuschen und ging in Richtung der Brücke, wohl unwissend, dass diese niedergebrannt worden war. Er war nicht weiter als 50 Meter von mir entfernt und da ich ihn zuerst gesehen hatte, richtete ich meine Muskete auf ihn und befahl ihm, sich herzuschaffen. Er gehorchte prompt. Ich wies ihn an, vor uns her zu laufen und deutete mit dem Lauf meiner Waffe in die gewünschte Richtung. Der General befand sich noch an jener Stelle, wo wir ihn zurückgelassen hatten und anscheinend hatte er eine Konfrontation vorausgesehen, denn er hatte eine Geschützbatterie herangeführt, die hinter ihm in Sichtweite an einer freien Stelle bereitstand. Ich hatte kaum Bericht erstattet, als die Geschütze bereits herangaloppiert kamen und sich nebeneinander feuerbereit aufstellten. Als der befehlshabende Offizier der Batterie herankam, um Meldung zu machen, rief der General ihn beim Namen und sagte zu mir: "Fletcher, unterrichten Sie den Herrn über die Position des Feindes und gehen Sie dann wieder nach vorne, um den Effekt unseres Feuers zu beobachten."

      Ich tat wie geheißen und sah schon bald einen regelrechten Granatenhagel in die feindliche Stellung einschlagen. Die Geschütze feuerten in hohem Bogen und "Mc" und ich rannten vorwärts, während ihre Geschosse in den Himmel stiegen und wieder niedergingen. Die Batterie stellte das Feuer ein und wir durchwateten den Wasserlauf und drangen auf der anderen Seite in den Wald ein. Von dort aus sahen wir, dass der Feind verschwunden war und der aufgewühlte Boden kündete von der hervorragenden Arbeit, die unsere Artillerie verrichtet hatte. Wir machten uns auf den Rückweg und meldeten den Erfolg des Bombardements. Ein Arbeitstrupp war bereits damit zugange, die schwelenden Feuer auf den Überresten der Brücke zu löschen und das Flussbett mit Baumstämmen und sonstigen verfügbaren Dingen aufzufüllen. Die Arbeit war schon bald verrichtet und die ganze Angelegenheit hatte unseren Vormarsch weitaus weniger verzögert, als ich vermutet hatte. Größtmögliche Eile schien die Devise des Tages zu sein. Ich hatte zuvor schon von den berüchtigten "Gewaltmärschen" gehört und war nun überzeugt, dass dies ein solcher Gewaltmarsch sein musste. Seit unserem Aufbruch aus Staunton wurden die Männer nahe am Maximum der menschlichen Ausdauer vorwärtsgetrieben und nachdem "Mc" und ich unsere Erkundungsmission beendet hatten, gewann ich den Eindruck, dass wir noch vehementer angetrieben wurden, je näher wir dem Feind kamen.

      Nachdem wir die verbrannte Brücke passiert hatten, marschierten wir bis zum Zeitpunkt unseres Angriffes auf den Feind durch diese uns bereits bekannte Art bewaldeten Geländes, lediglich die Zahl der Lichtungen nahm ab. Der Boden der Wälder war von dichtem Gesträuch überwuchert und nur bei geraden Wegstrecken konnten wir zumindest eine geringe Entfernung weit sehen. Auch nach der Überquerung der Brücke blieb der General an der Seite von "Mc" und mir. Nach einiger Zeit kamen wir an eine Straße, die von rechts in unsere Marschroute mündete. An dieser Stelle machten wir Halt und binnen fünf Minuten sahen wir unsere Kavallerie herankommen, um sich uns anzuschließen. Die Reiter zügelten ihre Pferde neben uns und der General wechselte einige Worte mit ihrem kommandierenden Offizier. Wir setzten unseren Marsch fort, doch bereits nach einem knappen halben Kilometer ließ der General erneut Halt machen und wies uns an, die Straße zu verlassen und eine kurze Strecke nach rechts zu marschieren. Vor uns befand sich eine größere Lichtung und der General glaubte, dass wir dort auf einige Vorposten des Feindes stoßen könnten. Ich fragte, ob wir in diesem Falle schießen sollten und er antwortete nur: "Ja." "Mc" und ich bogen also von der Straße ab, während der General nach hinten zu den anderen ritt. Wir liefen rasch zum Rand der knapp 50 Meter abseits der Straße gelegenen Lichtung und wie erwartet sahen wir tatsächlich einige berittene Posten der Yankees in etwa 150 Metern Entfernung inmitten der Lichtung stehen. Ein Offizier, den wir für einen Colonel hielten, war augenscheinlich gerade damit zugange, die Bande zu inspizieren und zwei Soldaten, die seine Ordonnanzen zu sein schienen, wichen ihm nicht von der Seite. Ich flüsterte "Mc" zu, zeitgleich mit mir das Feuer zu eröffnen. Schon kurz darauf war der günstige Augenblick gekommen und der Knall unserer Musketen erschallte wie ein einzelner Schuss. Der Offizier taumelte seitwärts und stürzte in die Arme seiner Ordonnanzen. Noch bevor wir unsere Musketen nachladen konnten, hatten sich die Yankees außer Schussweite gerettet, aber da kam unsere Kavallerie zum Sturmangriff herangaloppiert. Knapp 500 Meter vor uns jagten sie mitten in die zweite Postenkette hinein und anhand dessen, was wir von ihrem Lager sehen konnten, schätzten wir ihre Abteilung auf etwa Regimentsstärke. "Mc" und ich rannten unserer Kavallerie nach, aber bevor wir den Ort des Kampfgeschehens erreichen konnten, hatte der Feind bereits die Flucht ergriffen und das stete Knallen von Revolvern verriet uns, dass unsere Jungs ihm noch immer dicht auf den Fersen waren. Wir blieben stehen, um auf den Rest unseres Kommandos zu warten, da wir wussten, dass wir unsere


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