Magisches Kompendium - Grundlagen der henochisch-rituellen Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIRЧитать онлайн книгу.
gesetzt werden. Es geht einmal um das Fragment der mystischen Heptarchie und des Sigillum Dei Aemeth, um das Fragment des Liber Loagaeth und um das Fragment der Henochischen Wachtürme und den henochischen Schlüssel. So wie es auch bei anderen Magiearten der Fall ist, verfügt die henochische Magie über ihre individuellen und speziellen Regeln, Bestimmungen, Sitten und Ordnungen. Einige dieser Umstände wird man aus anderen magischen Arbeitsweisen kennen, andere werden sogar sehr direkt in einen Vergleich passen und wieder andere sind vollkommen neu und einzigartig. Deswegen bedarf es einer hohen geistigen Flexibilität und einem gewissen magischen Grundwissen, da die henochische Magie auf der einen Seite ein gradliniges und einfaches Werkzeug ist, auf der anderen Seite aber ein Instrument im Großen Werk, sodass jeder die Disziplin der eigenen Individualität beherrschen muss, bevor man sich in gedanklichen und energetischen Irrgärten verläuft und die henochische Magie als „zu schwer“ oder auch „zu kompliziert“ verurteilt. So sind die Grundlagen einmal die zeremonielle Planetenmagie, was bedeutet, dass man die Korrespondenzen der planetaren Archetypen kennen und auch anwenden können muss. Weiter geht es mit der Fähigkeit auf seine Chakren und auf seine Energiekörper (Äther-, Mental-, Emotional-, Astral-, Spiritueller- bzw. Kausalkörper, Intuitions- bzw. Buddhikörper und Atmankörper) zuzugreifen und mit diesen sehr bewusst zu interagieren. Ferner sollte man Kenntnisse in der zeremoniellen Magie besitzen, da die henochische Magie ihren eigenen Hierarchien folgt, etwas, das typisch für das europäische Mittelalter ist.
LANGE ANTWORT: Die henochische Magie ist ein großes Netzwerk, welches sehr viele Bereich der klassischen Magie beinhaltet, sodass man als Grundlage für die Verwendung der henochischen Magie im Grunde die Kenntnis seiner eigenen Fähigkeiten nennen muss. Wenn man sich bereits eigenständig mit anderen Gebieten der Magie auskennt, wenn man schon Dutzende Rituale gemacht hat und die jeweiligen Strukturen auf Anhieb erkennen und analysieren kann, kann man beginnen, in die henochische Magie zu gehen. Es geht nicht darum, dass die henochische Magie besonders mächtig oder gefährlich ist, nein, es geht darum, dass es über die henochische Magie nicht so viele Werke wie über andere „Magiearten“ gibt. Zwar kann man die henochische Magie grob in eine Trinität unterteilen, die sich aus der mystischen Heptarchie, zusammen mit dem Sigillum Dei Aemeth, dem Liber Loagaeth (wortwörtlich für „Rede von Gott.“) und den henochischen Wachtürmen, mit den henochischen Calls, zusammensetzt, doch wird man hier auch sehr viele Unterkapitel öffnen müssen, die in alle möglichen Bereiche der Magie dringen. Daher kann man – wenn man will und es weiterhin wertneutral betrachtet – die henochische Magie als eine universelle „Magieschablone“ sehen, die man für sich im Einzelnen und auch im Allgemeinen verwenden kann. Dass hierbei die Selbsterkenntnis, die Energiearbeit und ein gutes magisches Grundwissen (Korrespondenzen der verschiedenen Bereiche, sodass man eigenständig Kombinationen des Wissens anfertigen kann, um Probleme zu lösen) absolut essenziell sind, ist kein großes Geheimnis. Doch man sollte auch einen festen Stand im „Großen Werk“ haben, sodass man bereits mit den verschiedensten Energien zu schaffen hatte. Wenn man sich selbst erkannt hat, wenn man verstanden hat, wie die Energien des Kosmos in den eigenen Energiekörpern agieren, wird man kein Problem mit der „mystischen Heptarchie“ haben. Es sind zwar „nur“ Planetenrituale, doch man arbeitet hier mit „Schwarmintelligenzen“ zusammen, etwas, das in der klassischen Magie eher eine Seltenheit ist. Wenn man dann auch die Fähigkeit hat, sich seinen höheren Energiekörpern anzuvertrauen, sodass man sich im Tagesbewusstsein fallen lassen kann – sehr ähnlich einem echten und authentischen Channeling – wird man auch mit dem Liber Loagaeth keine großen Probleme haben, auch wenn es zu Beginn verwirrend sein kann, wenn man energetisch durch materielle Buchstabenquadrate reisen muss, um vollkommen neue und zum Teil sehr fremdartige Sphären und Ebenen zu erkennen. Wenn man mit der Hilfe des Liber Loagaeth beginnt, in die Tiefen des Seins zu reisen, sollte man über ein großes theoretisches und praktisches Fachwissen verfügen, da man jedes Mal neu auf unvorhersehbare Situationen reagieren muss. Eine weitere Grundlage ist das Verstehen der eigenen kosmischen Anteile, was bedeutet, dass man nicht nur sein Ego und sein Tagesbewusstsein kennen muss, sondern auch einen innigen Kontakt zu seinem höheren Selbst bewusst halten muss.
Dies gilt speziell für die Arbeiten in und mit den den Aethyren (Energieexistenzen, die sich in den „Henochischen-Magie-Fragmenten“ der henochischen Tafeln befinden und die man mit dem 19. henochischen Schlüssel erreichen bzw. betreten kann), da man ansonsten nicht weiterkommt. Es geht um die essenziellen Erkenntnisse, die sich auf das Verständnis des eigenen Selbst (das Wissen um die eigene Lebens- und Existenzaufgabe) und auf das „Lesen“ / „Erkennen“ von universellen Wahrheiten beziehen. Es geht hierbei um das Verwenden und das Nutzen von „Vokabeln“, die in anderen Systemen Klarheit bieten, sodass man sich selbst etwas erklären kann, was im ersten Augenblick unverständlich ist. In der henochischen Magie wird man auf Inhalte stoßen, die literarisch auf dem deutschen Markt nicht immer erfasst sind und die Bücher des englischsprachigen Marktes (primär Veröffentlichungen in den USA) beziehen sich sehr stark auf traditionelle Ideen und wagen sich nicht über einen bekannten Horizont hinaus. Dies bedeutet, dass die henochische Magie gigantisches Potenzial für „Forscher und Entwickler“ bietet. Daher ist es wichtig, dass man durch eigene Fachkenntnis schnell und effektiv einen gemeinsamen Nenner erkennen, finden und verwenden kann. Hierdurch wird man das Potenzial der henochischen Magie steigern können, da man selbst ein Teil von Möglichkeiten wird, die kosmisch und überdimensional aktiv sind. Doch dies scheint gleichzeitig auch das große Problem der henochischen Magie zu sein, denn der Initialfunke dieser Wissensart wurde erstmals durch die Magier, Alchemisten und Wissenschaftler „John Dee“ und „Edward Kelley“ im 16. Jahrhundert erkundet. Man könnte auch sagen „erschaffen“, was sich primär auf die Bereiche des Liber Loagaeth und auf die henochischen Wachtürme und die henochischen Schlüssel bezieht, da die mystische Heptarchie sehr viele Parallelen zur klassischen Planetenmagie und den Erkenntnissen der Hermetik und der Alchemie besitzt. Beim Studium der henochischen Magie merkt man aber immer wieder und wieder, dass das primäre Wissen nicht aus einem menschlichen Intellekt geflossen ist, sodass der direkte Kontakt zu verschiedenen Energieentitäten (hierbei geht es um die klassischen Erzengel aber auch um andere Prinzipien dieser Sphären) ermöglicht wurde. Da jedoch die henochische Magie erst im 19. Jahrhundert durch die Gründungsmitglieder des Hermetic Order of the Golden Dawn einem breiten, magisch interessierten Publikum ermöglicht wurde, begann die henochische Magie, bzw. diese spezifische Energie, recht spät in das kollektive Unterbewusstsein der Menschheit zu sinken, sodass die Verankerung dieses Wissens eine andere Qualität besitzt, als z. B. die Hermetik, die Alchemie oder die Astrologie. Mehr und mehr wurden die henochischen Arbeitsweisen mit den Arbeitsweisen des Golden Dawn vermischt, sodass man bei manchen literarischen Quellen sich etwas zum Ursprung wühlen muss.
Dies ist kein großes Problem, denn auch wenn durch den literarischen Einfluss des Golden Dawns und durch Aleister Crowley (der als Erster seine persönlichen Visionen bei der Bereisung der Aethyre veröffentlichte), mehr und mehr in den Vordergrund drängte, gibt es mittlerweile ausreichende Möglichkeiten, Bücher über die henochische Magie zu finden, die eher neue Wege beschreiten. Wenn man mit offenen Augen auch zwischen den Zeilen lesen kann, wird man beim Studium der henochischen Magie feststellen, dass sich im Laufe der Jahre die Möglichkeiten der Grundinformationen Stück für Stück verändert haben. Die persönlichen „Färbungen“, die sich aus eigenen Ideen und Arbeitsweisen ergeben, wurden mit eingeflochten, sodass man hier und da die magischen Persönlichkeiten – wie z. B. Aleister Crowley – kennen muss, um die Bücher sinnvoll verwenden zu können.
Da die Arbeiten zusammen mit den henochischen Energien jedoch das menschliche System nachhaltig verändern, ist es normal, dass auch persönliche Erfahrungen das Spektrum dieser Magie erweitern. Hierbei ist es egal, ob es um eine energetische Arbeit mit den „henochischen Buchstaben“ geht, die man gezielt in die Energiekörper oder in die Hauptchakren des Menschen initiieren kann (die energetische Initiationsart ENOCHIAN LIGHT SOURCE ist eine eigenständige Art der henochischen Magie geworden), oder um das Reisen durch das Liber Loagaeth. Die henochische Magie löst deutliche Transformationen im Menschen aus, sodass die henochische Praxis zeigt, dass man sich selbst erkannt und verstanden haben muss, um ein ausreichendes Maß an „energetische Standhaftigkeit“ zu besitzen, da die henochischen Energien aus menschlicher Sicht „sehr hart“ und „kosmisch rücksichtslos“ agieren. Dies zeigt sich gerade bei den Schwarmintelligenzen