Shamela. Henry FieldingЧитать онлайн книгу.
ich mir, von jeder Schuld freisprechen, wenn ich es meiner Tochter oder meiner Dienstmagd aushändige.
Die Lehre, die es den Dienstmägden erteilt, ist, so meine ich, ganz einfach diese, so begehrlich hinter ihren Herren her zu sein, wie es nur geht. Abgesehen von der Vernachlässigung ihrer Pflichten und dem Gebrauch aller Mittel, um die eigene Person aufzuputzen, wird die Folge davon sein, dass sie von ihrem Herrn, wenn er kein Narr ist, verführt, und wenn er ein Narr ist, geheiratet werden.
Von keinem von beidem, fürchte ich, mein lieber Freund, sollten wir wünschen, dass es unseren Söhnen widerfährt.
Und ungeachtet dessen, dass der Autor seine Bescheidenheit bekundet, was in meiner Jugend nur zu Beginn eines Epilogs erfolgte, bin ich nicht damit einverstanden, dass meine Tochter sich an einigen seiner Bilder erfreuen sollte, die kaum ohne Aufwallung betrachtet werden können, außer man hat mein Alter und mein Naturell und kann das Mädchen auf seinem Rücken liegen sehen, mit dem einen Arm um Mrs. Jewkes und dem anderen um den Squire, nackt im Bett, mit seiner Hand auf ihren Brüsten, &c., und dabei so viel Gleichmut bewahren wie bei irgendeiner anderen Seite des Romans. Doch ganz sicher wird kein kluger Mann diese oder einige andere Schilderungen seiner Tochter zu lesen geben, auch wenn ich glaube, dass es schwierig für ihn sein wird, sie von ihr fernzuhalten, besonders wenn die Geistlichen in der Stadt das Buch auf die Weise aufgebauschen und in ihren Predigten verklären, wie Ihr berichtet.
Die ganze Erzählung, mein Freund, ist eine solche Verzerrung der Tatsachen und Verdrehung der Wahrheit, dass Ihr, davon bin ich überzeugt, damit einverstanden seid, sobald Ihr die von mir beigelegten Dokumente durchgesehen habt, dass Ihr oder eine andere gewogene Person diese Dokumente, so hoffe ich, an die Öffentlichkeit bringen werdet, damit diese kleine Luder die Welt nicht so täuschen wird, wie sie es mit Ihrem Herrn getan hat.
Der wahre Name dieser Hure ist Shamela und nicht Pamela, wie sie sich selbst stilisiert. Ihr Vater hatte in seiner Jugend das Pech, im Old Bailey zu landen. Nachher diente er als Trommler in einem der schottischen Regimenter im Dienste Hollands. Als er dort hinausgetrommelt wurde, kam er nach England und arbeitete als Informant über einige Personen im Zusammenhang mit dem Gin-Gesetz und machte die Bekanntschaft eines Stallbesitzers in einer Kneipe, bei der die Pferde eines schottischen Edelmanns standen. Schließlich hat er einen ganz gemütlichen Posten im Zollamt bekommen. Ihre Mutter verkaufte Orangen im Theater, und ob sie mit ihrem Vater verheiratet war, konnte ich nicht erfahren.
Nach dieser kurzen Einleitung ist der Rest ihrer Geschichte in den folgenden Briefen nachzulesen, die, wie ich Euch versichere, authentisch sind.
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