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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker


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mit seiner tiefen, melancholischen Stimme. Der Namenlose hielt in seiner Bewegung inne.

      "Was willst du noch?", rief er unwirsch.

      "Ich möchte, dass du die Wahrheit erkennst!"

      "Du hast lange genug geredet! Jetzt müssen Taten folgen! Entweder, du unterwirfst dich freiwillig, oder ich werde dich dazu zwingen. Hast du mich verstanden?"

      "Ja, das habe ich."

      "Dann unterwirf dich!"

      "Nein."

      "Du hast es nicht anders gewollt! Ich werde dich zwingen..."

      "Ich ahnte, dass eines Tages wieder jemand versuchen würde, mich zu unterwerfen, um meine Kraft zu nutzen. Diesmal habe ich vorgesorgt!"

      "Pah! Ich habe deine Wächter hinweggefegt!"

      "Ich spreche nicht von den Ringwächtern..."

      "Aber..."

      "Du wirst es noch früh genug erkennen!"

      Zum ersten Mal wurde der Namenlose unsicher, was seine Überlegenheit anging.

      War alles nur Gerede, dass ihn einschüchtern sollte - oder steckte tatsächlich etwas dahinter?

      Der Namenlose schwang die Axt und holte zu einen fürchterlichen Schlag aus.

      Die monströse, rot leuchtende Waffe drang in die Lichtsäule ein. Im gleichen Moment fuhr ein stechender Schmerz durch die Axt in die Hand des Namenlosen und durchflutete seinen ganzen Körper.

      Er schrie laut auf und ließ die Axt los. Die Zauberwaffe fiel zu Boden.

      "Willst du noch immer versuchen, mich zu unterwerfen, Namenloser?"

      Die Stimme des Ringes hatte jetzt keine Spur mehr von Melancholie. Sie hatte einen hohntriefende, triumphierenden Unterton bekommen.

      Der Namenlose empfand Verwirrung und er versuchte fieberhaft, seine Gedanken zu ordnen.

      "Tarak wird dich zu bestrafen wissen!", rief er der Lichtsäule dann grimmig entgegen.

      "Tarak hat keine Macht auf dieser Welt, solange es kein Tor zum Schattenland gibt", war die nüchterne Antwort des Ringes.

      Der Namenlose wusste, dass sein Gegenüber recht hatte.

      Was konnte er tun?

      Ohne den Ring von Kuldan würde es kein Weltentor geben, das war ihnen beiden vollkommen klar.

      Doch der Mann aus dem Schattenland hatte keineswegs die Absicht jetzt aufzugeben.

      Der Namenlose kam ein wenig näher an die Säule heran. Er sah die Axt auf dem Steinboden liegen. Aber die Waffe war jetzt bedeutungslos, denn offenbar vermochte sie gegen den Ring nichts auszurichten.

      Aber die noch immer von einem rötlichen Leuchten umgebene Streitaxt war nicht seine einzige Waffe...

      Da vernahm er plötzlich wieder die Stimme des Ringes.

      Ihr Klang war eisig geworden.

      "Ich habe gesiegt, aber ich werde dich nicht töten. Du kannst gehen!"

      "So, du glaubst also, gesiegt zu haben..."

      "Geh, bevor ich es mir anders überlege und dich vollständig auslösche!"

      "Du irrst dich, Ring!"

      Der Namenlose legte seine Kapuze zurück, so dass der dunkle Metallkopf sichtbar wurde.

      Es dauerte nur einen Augenaufschlag, dann hatte der dunkle Metallkopf die Farbe gewechselt. Er leuchtete jetzt in demselben Rot wie die Axt.

      Das Leuchten wurde abwechselnd stärker und schwächer. Es war ein gleichmäßiges Pulsieren.

      Ein Pfeifen ertönte. Es war ein schriller, hässlicher Laut, der jedem gewöhnlichen Sterblichen die Nackenhaare aufgestellt hätte.

      Am Kopf des Namenlosen öffnete sich eine Klappe und etwas Grünes, Funkelndes kam zum Vorschein.

      Die Lichtsäule des Ringes wich unwillkürlich einige Schritt weit zurück. Das Wesen, das darin wohnte, schien die Gefahr zu ahnen.

      Aber der Namenlose war unerbittlich.

      Er folgte der Säule.

      Das Grüne Etwas, dass sich im Innern des Metallkopfes verborgen gehalten hatte, kam nun heraus und löste sich von der rötlich schimmernden Kugel.

      Das Pfeifen und Schrillen stieg jetzt bis auf ein schier unerträgliches Maß.

      Das grüne, formlose Etwas schwebte auf den Ring zu. Es funkelte in einem giftigen Glanz.

      Ein kurzer Aufschrei war zu hören, als das grüne Funkeln die Lichtsäule des Ringes erreicht hatte. Das konnte nur bedeuten, dass der Ring Furcht hatte.

      Gefühle des Triumphes durchwogten den Namenlosen.

      Als grüne Funkeln in die Lichtsäule eindrang, löste sich diese mit einem Zischen in Dampf auf und der Ring fiel zu Boden.

      Das funkelnde Etwas kam daraufhin zurück zum geöffneten Metallkopf des Namenlosen. Die Klappe schloß sich hinter ihm und das schrille Pfeifen hörte auf.

      Der Namenlose zog sich die Kapuze wieder über den Kopf und und bückte sich dann zuerst nach seiner Axt und dann nach dem Ring.

      Und es kam ihm so vor, als flüsterte der Ring ihm etwas zu.

      "Eines Tages werden wir ins im Kampf wiedersehen, Namenloser! Und dann werde ich Vergeltung üben für das, was du mir jetzt angetan hast! Eigentlich sollten wir Verbündete sein, denn wir wurden beide missbraucht und wir werden auch beide nichts als Sklaven sein. Aber du bist unfähig, das zu erkennen. Du bist schon so sehr Sklave, dass es außerhalb deiner Vorstellung liegt, etwas anderes zu sein! Ein Werkzeug, dass glaubt einen eigenen Willen zu besitzen!"

      Unwillkürlich schauderte der Namenlose.

      Aber er hatte keine Neigung dazu, über diese Dinge weiter nachzudenken und umschloss den Ring mit seiner Faust.

      *

      Eilig verließ der Namenlose jenen Ort, an dem er mit dem Ring von Kuldan gekämpft hatte.

      Er hatte sich die Auseinandersetzung einfacher vorgestellt.

      Und vor allem hätte es nie für möglich gehalten, dass er irgend wann einmal an Taraks furchtbarer Autorität zweifeln könnte.

      Aber jetzt zweifelte er - zum ersten Mal, soweit er sich erinnern konnte.

      Während er geschwind durch die unzähligen Gänge der Zitadelle eilte, jagten fremde Gedanken durch seinen Kopf. Gedanken, die ihn erschrecken ließen und die er mit aller Macht zu verscheuchen suchte.

      Innerlich verfluchte er den Ring und das Wesen, dass aus ihm gesprochen hatte, während seine dünnen Finger das Artefakt beinahe krampfhaft umschlossen hielten.

      Der Ring hatte etwas in seine Seele hineingepflanzt, das dort jetzt zu nagen begann...

      *

      Der Wächter fuhr herum und fuchtelte mit seinen Scheren. Kryll spürte die Unruhe, die das Insekt erfasst hatte.

      "Was ist los?", fragte der König. Aber das schweigsame Wächterwesen verweigerte ihm die Auskunft.

      "Tarak!", gellte in diesem Moment der Schrei des Namenlosen durch die Luft. Noch ehe das Insekt etwas tun konnte, wurde es von der rötlich leuchtenden Streitaxt in zwei Hälften gespalten.

      Hinter dem Namenlosen stand Norjan, den der Namenlose offenbar zuvor befreit hatte.

      Er reichte dem König


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