Эротические рассказы

Maria Stuart / Мария Стюарт. Фридрих ШиллерЧитать онлайн книгу.

Maria Stuart / Мария Стюарт - Фридрих Шиллер


Скачать книгу
Jahren unverdroßnen Werbens,

      Verhaßten Zwangs – O Sir, mein Herz geht auf!

      Ich muß des langen Unmuts mich entladen —

      Man preist mich glücklich – wüßte man, was es

      Für Ketten sind, um die man mich beneidet —

      Nachdem ich zehen bittre Jahre lang

      Dem Götzen ihrer Eitelkeit geopfert,

      Mich jedem Wechsel ihrer Sultanslaunen

      Mit Sklavendemut unterwarf, das Spielzeug

      Des kleinen grillenhaften Eigensinns,

      Geliebkost jetzt von ihrer Zärtlichkeit

      Und jetzt mit sprödem Stolz zurückgestoßen,

      Von ihrer Gunst und Strenge gleich gepeinigt,

      Wie ein Gefangener vom Argusblick

      Der Eifersucht gehütet, ins Verhör

      Genommen wie ein Knabe, wie ein Diener

      Gescholten – o die Sprache hat kein Wort

      Für diese Hölle —

      Mortimer.

      Ich beklag Euch, Graf.

      Leicester.

      Täuscht mich am Ziel der Preis! Ein andrer kommt,

      Die Frucht des teuren Werbens mir zu rauben.

      An einen jungen blühenden Gemahl

      Verlier ich meine lang beseßnen Rechte,

      Heruntersteigen soll ich von der Bühne,

      Wo ich so lange als der Erste glänzte.

      Nicht ihre Hand allein, auch ihre Gunst

      Droht mir der neue Ankömmling zu rauben.

      Sie ist ein Weib, und er ist liebenswert.

      Mortimer.

      Er ist Kathrinens Sohn. In guter Schule

      Hat er des Schmeichelns Künste ausgelernt.

      Leicester.

      So stürzen meine Hoffnungen – ich suche

      In diesem Schiffbruch meines Glücks ein Brett

      Zu fassen – und mein Auge wendet sich

      Der ersten schönen Hoffnung wieder zu.

      Mariens Bild, in ihrer Reize Glanz,

      Stand neu vor mir, Schönheit und Jugend traten

      In ihre vollen Rechte wieder ein,

      Nicht kalter Ehrgeiz mehr – das Herz verglich,

      Und ich empfand, welch Kleinod ich verloren.

      Mit Schrecken seh ich sie in tiefes Elend

      Herabgestürzt, gestürzt durch mein Verschulden.

      Da wird in mir die Hoffnung wach, ob ich

      Sie jetzt noch retten könnte und besitzen.

      Durch eine treue Hand gelingt es mir,

      Ihr mein verändert Herz zu offenbaren,

      Und dieser Brief, den Ihr mir überbracht,

      Versichert mir, daß sie verzeiht, sich mir

      Zum Preise schenken will, wenn ich sie rette.

      Mortimer.

      Ihr tatet aber nichts zu ihrer Rettung!

      Ihr ließt geschehn, daß sie verurteilt wurde,

      Gabt Eure Stimme selbst zu ihrem Tod!

      Ein Wunder muß geschehn – Der Wahrheit Licht

      Muß mich, den Neffen ihres Hüters, rühren,

      Im Vatikan zu Rom muß ihr der Himmel

      Den unverhofften Retter zubereiten,

      Sonst fand sie nicht einmal den Weg zu Euch!

      Leicester.

      Ach, Sir, es hat mir Qualen g’nug gekostet!

      Um selbe Zeit ward sie von Talbots Schloß’

      Nach Fotheringhay weggeführt, der strengen

      Gewahrsam Eures Oheims anvertraut.

      Gehemmt ward jeder Weg zu ihr, ich mußte

      Fortfahren vor der Welt, sie zu verfolgen.

      Doch denket nicht, daß ich sie leidend hätte

      Zum Tode gehen lassen! Nein, ich hoffe

      Und hoffe noch, das Äußerste zu hindern,

      Bis sich ein Mittel zeigt, sie zu befrein.

      Mortimer.

      Das ist gefunden – Leicester, Euer edles

      Vertraun verdient Erwiderung. Ich will sie

      Befreien, darum bin ich hier, die Anstalt

      Ist schon getroffen, Euer mächt’ger Beistand

      Versichert uns den glücklichen Erfolg.

      Leicester.

      Was sagt Ihr? Ihr erschreckt mich. Wie? Ihr wolltet —

      Mortimer.

      Gewaltsam auftun will ich ihren Kerker,

      Ich hab Gefährten, alles ist bereit —

      Leicester.

      Ihr habt Mitwisser und Vertraute! Weh mir!

      In welches Wagnis reißt Ihr mich hinein!

      Und diese Wissen auch um mein Geheimnis?

      Mortimer.

      Sorgt nicht. Der Plan ward ohne Euch entworfen,

      Ohn’ Euch wär’ er vollstreckt, bestünde sie

      Nicht drauf, Euch ihre Rettung zu verdanken.

      Leicester.

      So könnt Ihr mich für ganz gewiss versichern,

      Daß in dem Bund mein Name nicht genannt ist?

      Mortimer.

      Verlaßt Euch drauf! Wie? So bedenklich, Graf,

      Bei einer Botschaft, die Euch Hilfe bringt!

      Ihr wollt die Stuart retten und besitzen,

      Ihr findet Freunde, plötzlich, unerwartet,

      Vom Himmel fallen Euch die nächsten Mittel —

      Doch zeigt Ihr mehr Verlegenheit als Freude?

      Leicester.

      Es ist nichts mit Gewalt. Das Wagestück

      Ist zu gefährlich.

      Mortimer.

      Auch das Säumen ist’s!

      Leicester.

      Ich sag Euch, Ritter, es ist nicht zu wagen.

      Mortimer (bitter).

      Nein, nicht für Euch, der sie besitzen will!

      Wir wollen sie bloß retten und sind nicht so

      bedenklich —

      Leicester.

      Junger


Скачать книгу
Яндекс.Метрика