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Martin Luthers Geistliche Lieder. Martin LutherЧитать онлайн книгу.

Martin Luthers Geistliche Lieder - Martin Luther


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Stuck sie zeichten alle drein,

      Was ihr Glaub war gewesen.

      Der hochste Irrtum dieser war:

      »Man muß allein Gott glauben,

      Der Mensch leugt und treugt immer dar,

      Dem soll man nichts vertrauen«;

      Des mußten sie verbrennen.

      Zwei große Feur sie zundten an,

      Die Knaben sie her brachten.

      Es nahm groß Wunder idermann,

      Daß sie solch Pein verachten.

      Mit Freuden sie sich gaben drein,

      Mit Gottes Lob und Singen,

      Der Mut ward den Sophisten klein

      Fur disen neuen Dingen,

      Da sich Gott ließ so merken.

      Der Schimpf sie nu gereuen hat,

      Sie wolltens gern schon machen.

      Sie turn nicht ruhmen sich der Tat,

      Sie bergen fast die Sachen.

      Die Schand im Herzen beißet sie

      Und klagens ihr'n Genossen;

      Doch kann der Geist nicht schweigen hie:

      Des Habels Blut vergossen,

      Es muß den Kain melden.

      Die Aschen will nicht lassen ab,

      Sie stäubt in allen Landen,

      Hie hilft kein Bach, Loch, Grub noch Grab,

      Sie macht den Feind zu Schanden.

      Die er im Leben durch den Mord

      Zu schweigen hat gedrungen,

      Die muß er tot an allem Ort

      Mit aller Stimm und Zungen

      Gar frohlich lassen singen.

      Noch lassen sie ihr Lugen nicht,

      Den großen Mord zu schmucken:

      Sie geben fur ein falsch Gedicht,

      Ihr Gewissen tut sie drucken.

      Die Heilgen Gotts auch nach dem Tod

      Von ihn'n gelästert werden,

      Sie sagen: in der letzten Not

      Die Knaben noch auf Erden

      Sich sollen han umkehret.

      Die laß man lügen immer hin,

      Sie habens kleinen frommen.

      Wir sollen danken Gott darin,

      Sein Wort ist wieder kommen.

      Der Sommer ist hart fur der Tur,

      Der Winter ist vergangen,

      Die zarten Blumen gehn herfur,

      Der das hat angefangen,

      Der wird es wohl vollenden.

      Ein Danklied für die höchsten Wohltaten, so uns Gott in Christo erzeigt hat

      Nu freut euch, lieben Christen gmein,

      Und laßt uns frohlich springen,

      Daß wir getrost und all in ein

      Mit Lust und Liebe singen,

      Was Gott an uns gewendet hat

      Und seine suße Wundertat,

      Gar teur hat ers erworben.

      Dem Teufel ich gefangen lag,

      Im Tod war ich verloren,

      Mein Sund mich quälet Nacht und Tag,

      Darin ich war geboren.

      Ich fiel auch immer tiefer drein,

      Es war kein Guts am Leben mein,

      Die Sund hat mich besessen.

      Mein gute Werk', die golten nicht,

      Es war mit ihn'n verdorben,

      Der frei Will hasset Gotts Gericht,

      Er war zum Gut' erstorben.

      Die Angst mich zu verzweifeln treib,

      Daß nichts denn Sterben bei mir bleib,

      Zur Hellen mußt ich sinken.

      Da jammert Gott in Ewigkeit

      Mein Elend ubermassen,

      Er dacht an sein Barmherzigkeit,

      Er wollt mir helfen lassen.

      Er wandt zu mir das Vaterherz,

      Es war bei ihm furwahr kein Scherz,

      Er ließ sein Bestes kosten.

      Er sprach zu seinem lieben Sohn:

      Die Zeit ist hie zu 'rbarmen,

      Fahr hin, meins Herzens werte Kron,

      Und sei das Heil dem Armen

      Und hilf ihm aus der Sundennot,

      Erwurg fur ihn den bittern Tod

      Und laß ihn mit dir leben.

      Der Sohn dem Vater g'horsam ward,

      Er kam zu mir auf Erden

      Von einer Jungfrau rein und zart,

      Er sollt mein Bruder werden.

      Gar heimlich fuhrt' er sein Gewalt,

      Er ging in meiner armen G'stalt,

      Den Teufel wollt er fangen.

      Er sprach zu mir: Halt dich an mich,

      Es soll dir itzt gelingen,

      Ich geb mich selber ganz fur dich,

      Da will ich fur dich ringen,

      Denn ich bin dein und du bist mein,

      Und wo ich bleib, da solltu sein,

      Uns soll der Feind nicht scheiden.

      Vergießen wird er mir mein Blut,

      Dazu mein Leben rauben,

      Das leid' ich alles dir zu gut,

      Das halt mit festem Glauben:

      Den Tod verschlingt das Leben mein,

      Mein Unschuld trägt die Sunden dein,

      Da bist du selig worden.

      Gen Himmel zu dem Vater mein

      Fahr ich von diesem Leben,

      Da will ich sein der Meister dein,

      Den Geist will ich dir geben,

      Der dich in Trubnis trosten soll

      Und lernen mich erkennen wohl

      Und in der Wahrheit leiten.

      Was ich getan hab und gelehrt,

      Das solltu tun und lehren,

      Damit das Reich Gotts werd gemehrt

      Zu Lob und seinen Ehren,

      Und hut dich fur der Menschen G'satz,

      Davon verdirbt der edle Schatz,

      Das laß ich dir zur letze.

      Der zwölfte Psalm: Salvum me fac

      Ach Gott von Himmel, siehe darein

      Und laß dich das erbarmen!

      Wie wenig sind der Heiligen dein,

      Verlassen sind wir Armen.

      Dein Wort man läßt nicht haben wahr,

      Der Glaub ist auch verloschen gar

      Bei allen Menschenkindern.

      Sie


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