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type="note">[113] wenn ich dich rufe.“ „Es ist nicht nötig,“ sprach das Männchen, „als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.“ Darauf verschwand es vor seinen Augen.
Der Soldat kehrte in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er ging in den besten Gasthof und ließ sich schöne Kleider machen[114], dann befahl er dem Wirt ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen und sprach „ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür[115] will ich jetzt Rache nehmen[116].“ „Was soll ich tun?“ fragte der Kleine. „Spät Abends wenn die Königstochter im Bett liegt, so bring sie schlafend[117] hierher, sie soll Mägdedienste[118] bei mir tun.“ Das Männchen sprach „für mich ist das ein leichtes, für dich aber ein gefährliches Ding, wenn das herauskommt, wird es dir schlimm ergehen[119].“ Als es zwölf geschlagen hatte[120], sprang die Tür auf, und das Männchen trug die Königstochter herein. „Aha, bist du da?“ rief der Soldat, „frisch an die Arbeit[121]! geh, hol den Besen und kehr die Stube.“ Als sie fertig war, hieß er sie zu seinem Sessel kommen, streckte ihr die Füße entgegen und sprach „zieh mir die Stiefel aus,“ warf sie ihr dann ins Gesicht, und sie musste sie aufheben, reinigen und glänzend machen. Sie tat aber alles, was er ihr befahl, ohne Widerstreben[122], stumm und mit halbgeschlossenen Augen. Bei dem ersten Hahnschrei[123] trug sie das Männchen wieder in das königliche Schloß und in ihr Bett zurück.
Am andern Morgen, als die Königstochter aufgestanden war[124], ging sie zu ihrem Vater, und erzählte ihm sie hätte einen wunderlichen Traum gehabt, „ich ward[125] durch die Straßen mit Blitzesschnelle[126] fortgetragen und in das Zimmer eines Soldaten gebracht, dem musste ich als Magd dienen und aufwarten und alle gemeine Arbeit tun, die Stube kehren und die Stiefel putzen. Es war nur ein Traum, und doch bin ich so müde, als wenn ich wirklich alles getan hätte[127].“ „Der Traum könnte wahr gewesen sein[128],“ sprach der König, „ich will dir einen Rat geben, stecke deine Tasche voll Erbsen und mache ein kleines Loch in die Tasche, wirst du wieder abgeholt, so fallen sie heraus und lassen die Spur auf der Straße.“ Als der König so sprach, stand das Männchen unsichtbar dabei und hörte alles mit an. Nachts, als es die schlafende Königstochter wieder durch die Straßen trug, fielen zwar einzelne Erbsen aus der Tasche, aber[129] sie konnten keine Spur machen, denn das listige Männchen hatte vorher in allen Straßen Erbsen verstreut. Die Königstochter aber musste wieder bis zum Hahnenschrei Mägdedienste tun.
Der König schickte am folgenden Morgen seine Leute aus, welche die Spur suchen sollten, aber es war vergeblich, denn in allen Straßen saßen die armen Kinder und lasen Erbsen auf[130] und sagten „es hat heut Nacht Erbsen geregnet.“ „Wir müssen etwas anderes aussinnen,“ sprach der König, „behalt deine Schuh an, wenn du dich zu Bett legst, und ehe du von dort zurück kehrst, verstecke einen davon; ich will ihn schon finden.“ Das schwarze Männchen vernahm den Anschlag[131], und als der Soldat Abends verlangte er sollte die Königstochter wieder herbei tragen, riet es ihm ab und sagte, daß es gegen diese List kein Mittel weiß, und wenn der Schuh bei ihm gefunden wird, so könnte es ihm schlimm ergehen. „Tue was ich dir sage“ erwiderte der Soldat, und die Königstochter musste auch in der dritten Nacht wie eine Magd arbeiten; sie versteckte aber, ehe sie zurückgetragen wurde, einen Schuh unter das Bett.
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