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Жизнь взаймы / Der Himmel kennt keine Günstlinge. Эрих Мария РемаркЧитать онлайн книгу.

Жизнь взаймы / Der Himmel kennt keine Günstlinge - Эрих Мария Ремарк


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d eine Brille.

      »Füll den Tank auf[1]«, sagte Clerfayt.

      »Mit Super?«

      »Ja. Wo kann man noch etwas zu essen bekommen?« Der Junge zeigte über die Straße.

      »Dort. Heute Mittag war Berner Platte.«

      Das Restaurant war ungelüftet[2] und roch nach altem Bier und langem Winter. Clerfayt bestellte Bündner Fleisch, Brot, Käse und eine Karaffe Aigle. Er ließ sich das Essen von dem Mädchen auf die Terrasse bringen. Es war nicht sehr kalt draußen. Der Himmel war massiv und blau.

      »Soll ich den Wagen waschen?« fragte der Junge von der Tankstelle her.

      »Nein. Mach nur die Windschutzscheibe [3]sauber.«

      Der Wagen war lange nicht gewaschen worden und zeigte es. Wozu bin ich nur hierher gefahren? dachte Clerfayt. Zum Skilaufen ist es zu spät. Und Mitleid? Mitleid ist ein schlechter Reisebegleiter – und ein noch schlechteres Reiseziel.

      Warum fahre ich nicht nach München? Oder nach Mailand? Aber was soll ich in München tun? Oder in Mailand? Oder irgendwo anders? Ich bin müde, dachte er. Er trank den Wein aus und ging zurück.

      Er ließ sich noch zwei Pakete Zigaretten und Streichhölzer geben und bezahlte seine Rechnung.

      »Sind das Kilometer?« fragte draußen der Junge im roten Sweater und zeigte auf den Geschwindigkeitsmesser.

      »Nein, Meilen.«

      Der Junge fragte. »Was machen Sie denn hier in den Alpen? Warum sind Sie mit einer solchen Karre[4] nicht auf der Autostrada?«

      Clerfayt sah ihn an. Blinkende Brillengläser, eine aufgeworfene Nase, Pickel, abstehende Ohren.

      »Man tut nicht immer, was richtig ist, mein Sohn«, sagte er. »Sogar, wenn man es weiß. Darin kann manchmal der Charme des Lebens liegen. Verstehst?«

      »Nein«, erwiderte der Junge. »Aber die SOS-Telefone finden Sie auf dem ganzen Paß. Wenn Sie stecken bleiben, holen wir Sie. Hier ist unsere Nummer.«

      »Habt ihr keine Bernhardiner mehr mit Schnapsfläschchen um den Hals?«

      »Nein. Der Kognak ist zu teuer, und die Hunde wurden zu schlau. Sie tranken den Schnaps selbst. Dafür haben wir jetzt Ochsen[5]

      »Du hast mir heute noch gefehlt«, sagte Clerfayt schließlich. »Ein Alpenschlauberger [6]auf zwölfhundert Meter Höhe! Heißt du vielleicht auch noch Pestalozzi oder Lavater?«

      »Nein. Göring.«

      »Was?«

      »Göring.« Der Junge zeigte ein Lächeln, in dem ein Vorderzahn fehlte. »Aber Hubert mit Vornamen.«

      »Verwandt mit dem —«

      »Nein. Wir sind Basler Görings. Wenn ich zu den andern gehörte, brauchte ich hier nicht Benzin zu zapfen. Dann kriegten wir eine gute Pension.«

      Clerfayt schwieg einen Augenblick. »Ein sonderbarer Tag«, sagte er dann. »Wer hätte das erwartet? Alles Gute, mein Sohn, für dein weiteres Leben. Du warst eine Überraschung.«

      »Sie nicht. Sie sind Rennfahrer, nicht wahr?«

      »Warum?«

      Hubert Göring zeigte auf eine fast abgewaschene Nummer unter dem Dreck auf der Kühlerhaube[7].

      »Ein Detektiv bist du auch noch?« Clerfayt stieg in den Wagen.

      Er ließ den Motor an. »Sie haben vergessen zu bezahlen«, erklärte Hubert. »Zweiundvierzig Fränkli.«

      Clerfayt gab ihm das Geld. »Fränkli!« sagte er. »Das beruhigt mich wieder, Hubert. Ein Land, in dem das Geld einen Kosenamen hat, wird nie eine Diktatur.«

      Eine Stunde später saß der Wagen fest. Clerfayt könnte umdrehen und wieder hinunterfahren; aber er hatte keine Lust, Hubert Göring so schnell wieder zu sehen. So blieb er geduldig in seinem Wagen sitzen, rauchte Zigaretten, trank Kognak und wartete auf Gott.

      Gott erschien nach einiger Zeit in Gestalt eines kleinen Schneepfluges. [8]

      Clerfayt teilte den Rest seines Kognaks mit dem Führer. Dann fuhr der Mann vor und begann mit seiner Maschine den Schnee zur Seite zu werfen. Zweihundert Meter weiter war die Straße wieder frei. Der Führer winkte ihm nach. Er trug, ebenso wie Hubert, einen roten Sweater und eine Brille.

      Clerfayt hielt den Wagen einen Augenblick an und sah hinunter. Dann fuhr er langsam die Kurven hinab. Irgendwo da unten in einem Sanatorium mußte Hollmann wohnen, sein Beifahrer, der vor einem Jahr krank geworden war. Der Arzt hatte Tuberkulose festgestellt, und Hollmann hatte darüber gelacht – so etwas gab es doch nicht mehr im Zeitalter der Antibiotika. Aber die Wundermittel waren nicht ganz so gut gewesen, besonders nicht bei Menschen, die im Kriege aufgewachsen waren und wenig zu essen gehabt hatten. Bei der Tausendmeilenfahrt in Italien hatte Hollmann kurz vor Rom eine Blutung bekommen. Der Arzt sagte, man muss ihn für ein paar Monate in die Berge schicken. Aus den paar Monaten war jetzt fast ein Jahr geworden.

      Der Motor begann plötzlich zu spucken. Clerfayt hielt den Wagen und öffnete die Motorhaube.

      Es waren, wie immer, die Kerzen des zweiten und vierten Zylinders. Er putzte sie und ließ die Maschine wieder an. Der Motor funktionierte jetzt.

      Das plötzliche Heulen des Motors erschreckte die Pferde, die von der anderen Seite kamen. Sie stiegen auf und rissen den Schlitten quer auf den Wagen zu.

      Ein großer Mann, der eine Kappe aus schwarzem Pelz trug, stand im Schlitten auf und redete beruhigend auf die Tiere ein. Neben ihm saß eine junge Frau. Sie hatte ein braunes Gesicht und sehr helle Augen.

      »Es tut mir leid, daß ich Sie erschreckt habe«, sagte Clerfayt. »Vielen Dank, daß Sie uns retten wollten« , sagte der Mann.

      Clerfayt blickte auf. »Ich wollte nicht Sie retten«, erwiderte er trocken.

      »Nur meinen Wagen vor Ihren Schlittenkufen.«

      Das Sanatorium Bella Vista lag auf einer kleinen Anhöhe über dem Dorfe. Clerfayt parkte den Wagen neben dem Eingang, auf dem ein paar Schlitten standen. Er stellte den Motor ab und legte eine Decke über die Haube, um ihn warmzuhalten. »Clerfayt!« rief jemand vom Eingang her.

      Er drehte sich um und sah zu seinem Erstaunen Hollmann auf sich zu gelaufen kommen. Er hatte geglaubt, er läge zu Bett.

      »Clerfayt!« rief Hollmann. »Bist du es wirklich?«

      »So wirklich, wie man es sein kann. Und du! Du läufst herum? Ich dachte, du liegst im Bett.«

      Hollmann lachte. »Das ist hier altmodisch.« Er starrte auf den Wagen. »So eine Überraschung! Wo kommst du her?«

      »Aus Monte Carlo.«

      »So etwas!« Hollmann konnte sich nicht beruhigen. »Und mit Giuseppe, dem alten Löwen! Ich dachte schon, ihr habt mich vergessen!«

      »Es ist Giuseppe. Aber er fährt keine Rennen mehr. Ich habe ihn von der Fabrik gekauft. Er ist jetzt im Ruhestand.«

      »So wie ich.«

      Clerfayt sah auf. »Du bist nicht im Ruhestand. Du bist auf Urlaub.«

      »Ein Jahr! Das ist kein Urlaub mehr. Aber komm herein! Wir müssen das Wiedersehn feiern! Was trinkst du jetzt? Immer noch Wodka?«

      Clerfayt nickte. »Gibt es bei euch denn Wodka?«

      »Für Gäste gibt es hier alles. Dies ist ein modernes Sanatorium.«

      »Das scheint so. Es sieht aus wie ein Hotel.«

      »Das gehört zur Behandlung. Moderne Therapie. Wir sind Kurgäste; nicht mehr Patienten. Die Worte Krankheit und Tod sind tabu. Man ignoriert sie. Aber man stirbt trotzdem. Was hast du in Monte Carlo gemacht? Das Rallye mitgefahren? Mit wem hast du das Rallye gefahren?«

      »Mit Torriani.«

      Sie


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<p>1</p>

Заправь бак.

<p>2</p>

Hе проветрен

<p>3</p>

Ветровое стекло

<p>4</p>

Тачка

<p>5</p>

Бык, вол

<p>6</p>

Хитрец

<p>7</p>

Капот радиатора

<p>8</p>

Снегоуборочная машина

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