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Fesselnde Bande. Amy BlankenshipЧитать онлайн книгу.

Fesselnde Bande - Amy Blankenship


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drehte sich um und sah Ray direkt auf der anderen Seite der Rezeption stehen, mit einer Schachtel voller Feuerwerkskörper unter den Arm geklemmt. Ray und er waren ein wenig zerstritten, seit ihre Mutter vor einem Monat gestorben war. Sie hatten einen Waffenstillstand ausgerufen, obwohl sie beide wussten, dass es sich nur um eine schmale Linie handelte. Er liebte seinen Bruder, aber in letzter Zeit hatte Ray merkwürdig genug gehandelt, um ihn in Alarmbereitschaft zu setzen.

      â€žDu hast also beschlossen das Feuerwerk heute Abend zu machen?” Hunter änderte schnell das Thema, während er den Schlüssel in seine Tasche verschwinden ließ.

      Rays dunkle Augen folgten der abwehrenden Bewegung, aber er ließ es vorerst bleiben. „Ja, denn wir wollen die Woche mit einem Knall starten, nicht wahr?”

      â€žSicher. Kommst du später zur Poolparty?”, fragte Hunter. Der Umstand, dass Ray ihn im Auge behalten würde, gefiel ihm nicht.

      â€žJa, ich werde vorbeischauen”, antwortete Ray mit gleichmütigem Blick, während er einige Streichhölzer aus dem Behälter auf dem Schreibtisch nahm und sie in die Schachtel mit den Feuerwerkskörpern warf. Dann wandte er sich um und verschwand.

      Hunter blieb stehen, bis Ray aus seinem Blickfeld verschwunden war und griff dann langsam in seine Tasche, um den Schlüssel wieder herauszuziehen. Er drehte sich um und war im Begriff ihn an seinen Platz zurückzuhängen, aber stattdessen ließ er ihn in eine der Schubladen verschwinden. Er wandte sich wieder dem Schlüsselbrett zu, bewegte zweifelnd seine Finger und schnappte dann den Schlüssel zum Zimmer direkt neben seinem.

      Er würde sich sicherer fühlen, wenn er Angel genau im Auge behalten konnte ... besonders nachts.

      Kapitel 2 „Geheimnisse”

      Angel stand vor den Glastüren und beobachtete ihre Großmutter im Inneren. Sie hatte schon vermutet, dass sich Isabel Hart zu dieser Tageszeit im riesigen Wintergarten mit Blick auf den Garten befand. Sie spürte, wie sich ihre Brust zusammenzog, als sie ihre Großmutter sah, wie sie die Schalter am Rollstuhl bediente und dieser sich näher zu den Terrassentüren bewegte, die in den Garten führten.

      Als sie ihre Großmutter das letzte Mal gesehen hatte, stand sie groß und stolz vor ihr und wischte die Tränen von ihren Augen, während sie sich von ihnen verabschiedete. Angel legte ihre Hand gegen die enormen Glastüren, holte tief Luft und öffnete sie.

      â€žGroßmutter!” Angel lächelte und stürzte quer durch den Raum auf sie zu. Ihr Lächeln erhellte sich noch mehr, als sich die Augen ihrer Großmutter voller Freude weiteten. Angel beugte sich nach unten und gab ihr eine herzliche Umarmung. „Du meine Güte, ich habe dich so sehr vermisst!”

      Isabel schloss die Augen und genoss diese echte Umarmung. Das liebte sie so sehr an Angel und Tristian … Sie waren nicht falsch wie der Rest der Familie. Wenn sie jemanden liebten, liebten sie ihn von ganzem Herzen.

      â€žDa ist mein Engel”, klopfte Isabel ihr leicht auf den Rücken. Sie fühlte etwas von ihrer Kraft zurückkehren, nur wegen der Nähe zu Angel. Das Mädchen fand immer einen Weg, ihre Stimmung zu heben und ihr das Gefühl zu geben, geliebt zu werden. Aber das würde sie nicht davon abhalten, die Krankheit auszuspielen, die Mühe lohnte sich. „Ich bin froh, dass du es geschafft hast, mich noch ein letztes Mal zu sehen”, sagte sie mit gewollt hängender Stimme, als wäre es ein so trauriger Gedanke.

      â€žWas?” Angel atmete tief ein, erhob sich und blickte auf ihre Großmutter hinunter. „Großmutter? Was sagst du da?” Sie so etwas nur sagen zu hören, tat ihr im Herzen weh und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

      â€žOh, lass uns nicht über mit sprechen, meine Liebe. Erzähl mir alles, was ich in den letzten Jahren verpasst habe und wer dieser sogenannte Freund ist, von dem mir etwas zu Ohren gekommen ist?” Isabel legte die Stirn in Falten. „Ich kann nicht glauben, dass meine Baby-Enkelin versucht an einem Ort erwachsen zu werden, der so weit entfernt ist, dass ich es überhaupt nicht miterleben kann.”

      *****

      Tristian trat aus Ashtons Zimmer und schloss die Tür hinter sich, als sein Handy in der Hosentasche vibrierte. Er sah, dass es Ray war und antwortete schnell. „Hallo Ray, was gibts?”

      â€žDie Limousine ist gerade weggefahren und deine Freundin ist auf dem Weg den Berg herauf. Es scheint der letzte erlaubte Verkehr zu sein. Willst du immer noch, dass ich das Tor hier absperre?”, fragte Ray, obwohl er wusste, dass es Isabel Harts Anweisungen gewesen waren.

      â€žJa, Großmutter ist unerbittlich dabei, damit keine ungebetenen Gäste auftauchen”, bestätigte Tristian. „Schließe es einfach fest zu und komm zurück nach oben, um etwas Spaß zu haben. Wenn jemand hinaus muss, dann braucht derjenige nur einen Geleitschutz den Berg hinunter.”

      â€žKlingt wie ein Plan”, murmelte Ray.

      Er schaltete das Handy aus und zog an dem schweren Eisengatter, um es zu schließen. Die drei starken Schlösser schnappten zu und er schaute auf den hohen Zaun mit Spitzen. Als er den Handymast aus den Augenwinkeln sah, startete er in dessen Richtung. Es war der einzige Handymast im Umkreis von etwa 80 Kilometern und er wurde das Gefühl nicht los, dass auch dieser bald nutzlos sein würde.

      *****

      Angel ging durch die Terrassentüren ins Freie. Nachdem sie ihre Großmutter so zerbrechlich aussehend in diesem Rollstuhl gesehen hatte, brauchte sie einen Moment für sich alleine, um den Schock zu verdauen. Jedes Mal, wenn sie die Frage nach ihrer Gesundheit aufgebracht hatte, hatte Isabel das Thema mit Fragen über sie selbst umgangen.

      Nach nur einem kurzen Besuch hatte ihre Großmutter behauptet, sie sei müde und müsste sich für den Rest des Tages hinlegen. Angel musste ihr versprechen, dass sie am nächsten Morgen wieder bei ihr vorbeikommen würde. Es machte ihr Sorgen, dass ihre Großmutter so früh ins Bett ging und sie fragte sich, wie krank sie wirklich war. Ihre Großmutter hatte eine so gute Gesundheit gehabt, bevor sie Sanctuary verlassen hatte, um nach Kalifornien zu ziehen. Nach dem Tod des Großvaters war sie sogar aufgeblüht.

      Angels Lippen wurden bei dem Gedanken an den alten Mann schmäler, den sie immer als ein Monster angesehen hatte. Sie hatte in ihrem ganzen Leben niemals irgendjemanden gehasst, aber ein paar Stunden, bevor er die Treppe hinuntergefallen war, hatte er Hunter und sie erwischt, wie sie alleine vom Schwimmen am Teich zurückgekommen waren.

      Ihr Großvater schrie sie an, schimpfte, dass sie zu alt sei, um mit dem indianischen Gesindel aus dem Reservat zu spielen. Er befiehl Hunter sich von seinem Berg zum Teufel zu scheren und schlug dann die Tür hinter sich zu. Es war herzzerreißend, Hunter auf diese Weise fortgehen zu sehen. Als sie versuchte ihn zu verteidigen, drehte sich ihr Großvater um und gab ihr eine so heftige Ohrfeige, dass sie hinfiel.

      Angel hatte vor Schmerz aufgeschrien, aber nichts Weiteres mehr gesagt, weil sie wusste, dass ihr Großvater wohl recht hatte. Er hatte nicht einmal gewusst, dass Hunter und sie Dinge taten, die sie nicht tun sollten ... sich küssen, anfassen und experimentieren. Wenn er das gewusst hätte, hätte er sie mehr als einmal geschlagen.

      â€žSiehst du, ich habe dir gesagt, dass es nicht die Statue eines Engels war. Es ist wirklich Angel”, lachte jemand hinter ihr und schreckte sie aus ihrer Melancholie. Sie drehte sich schwungvoll um und lächelte, als sie Onkel Roberts eineiige Zwillingssöhne Devin und Damien sah.

      â€žDu meine Güte, ihr Jungs seid aber groß geworden!” Sie lächelte, als sie sie nacheinander umarmten und im Kreis drehten. Sie waren im gleichen Alter wie Tristian, waren ihm aber in den letzten Jahren irgendwie über den Kopf gewachsen. Sie waren mindestens 1,85 Meter groß und schauten aus wie Türsteher. Beide trugen hautenge schwarze T-Shirts mit dem Logo ‚Sanctuary’ auf der Vorderseite.

      Sie


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