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Ritus Der Schwerter . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Ritus Der Schwerter  - Морган Райс


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jeder große Anführer hatte das Recht auf zumindest eine Niederlage. Er würde immer noch neunundneunzig Prozent der Welt regieren, und er wusste, dass er damit mehr als zufrieden sein konnte.

      Doch das war nicht der Weg des Großen Andronicus. Andronicus war niemand der besonnen handelte oder sich mit dem Status Quo zufrieden gab. Er war immer seiner Leidenschaft gefolgt und auch wenn er wusste, dass es riskant war, war er nicht dazu bereit, diesen Ort  zu verlassen, seine Niederlage einzugestehen und dem Ring zu erlauben, sich seinem Griff zu entwinden. Selbst wenn er sein Reich opfern musste, er würde einen Weg finden, diesen Ort zu zerstören und zu unterwerfen. Egal was dazu nötig war. Andronicus konnte den Drachen und das Schwert des Schicksals nicht kontrollieren. Doch Thorgrin… das war eine andere Sache. Er war sein Sohn.

      Andronicus blieb stehen und seufze bei dem Gedanken. Welche Ironie! Sein eigener Sohn war das letzte Hindernis auf seinem Weg zur Weltherrschaft. Irgendwie schien es passend. Unausweichlich. Es war immer so, das wusste er; die Menschen die ihm am nächsten standen konnten ihm den schlimmsten Schaden zufügen.

      Er erinnerte sich an die Prophezeiung. Es war natürlich ein Fehler gewesen, seinen Sohn am Leben zu lassen. Der größte Fehler seines Lebens. Doch es war sein Schwachpunkt gewesen, auch wenn die Prophezeiung vorhersagte, dass das zu seinem eigenen Untergang führen konnte. Er hatte Thor am Leben gelassen, und nun war die Zeit gekommen, den Preis dafür zu bezahlen.

      Andronicus stürmte weiter durch das Lager, dicht gefolgt von seinen Generälen, bis er endlich den Rand erreichte und ein Zelt erreichte, das kleiner war als die andren, das eine rote Zelt in einem Meer aus Schwarz und Gold. Das einzige Zelt, das seine Männer fürchteten.

      Rafi.

      Andronicus persönlicher Zauberer, die finsterste Gestalt, der er je begegnet war. Rafi hatte Andronicus auf jedem Schritt seines Weges beraten, hatte ihn mit seinen finsteren Kräften beschützt und war mehr als jeder andere verantwortlich für seinen Aufstieg. Andronicus missfiel es, sich an ihn zu wenden, zuzugeben, wie sehr er ihn brauchte. Doch wenn er einem Hindernis begegnete, das nicht von dieser Welt war, etwas Magischem, dann war es immer Rafi, an den er sich wandte.

      Als Andronicus sich dem Zelt näherte starrten ihn zwei böse Wesen an. Sie waren groß und schlank und ihre Gesichter waren unter scharlachroten Roben verborgen, nur ihre gelb glühenden Augen waren zu sehen. Sie waren die einzigen Wesen im ganzen Lager, die es wagten, in seiner Anwesenheit nicht den Kopf zu senken.

      „Ich bin gekommen, Rafi zu sehen“, sagte Andronicus.

      Ohne sich umzudrehen, öffneten die beiden Kreaturen den Zelteingang für ihn.

      Als sie die Zeltbahnen beiseite schoben, schlug Andronicus ein widerlicher Geruch entgegen, der ihn zurückschrecken ließ.

      Lange tat sich nichts. Die Generäle waren hinter Andronicus stehengeblieben und sahen ihn erwartungsvoll an – genauso wie nahezu alle Männer im Lager. Angespannte Stille breitete sich aus.

      Schließlich kam aus dem roten Zelt eine große und dürre Gestalt, fast doppelt so groß wie Andronicus und so dürr wie der Ast eines Olivenbaums, gekleidet in eine dunkelrote Robe, das Gesicht tief unter der Kapuze verborgen.

      Rafi stand da und blickte Andronicus an, und alles was Andronicus sehen konnte, waren seine starren gelben Augen.

      Gespanntes Schweigen.

      Endlich trat Andronicus vor.

      „Ich will Thorgrin tot sehen.“, sagte er.

      Nach langem Schweigen kicherte Rafi. Es war ein verstörender Klang.

      „Väter und Söhne“, sagte er. „Es ist doch immer das Gleiche!“

      Andronicus brannte innerlich vor Ungeduld.

      „Kannst du mir helfen?“, drängte er.

      Rafi stand viel zu lange schweigend da, so lange, dass Andronicus in Betracht zog, ihn zu töten. Doch er wusste, dass wäre albern. Einmal während eines Wutanfalls hatte Andronicus versucht, in zu erstechen, und der Dolch war in seiner Hand geschmolzen. Der Knauf hatte seine Hand verbrannt, und es hatte Monate gedauert, bis er sich von den Schmerzen erholt hatte.

      Also stand Andronicus lediglich da, knirschte mit den Zähnen und ertrug die Stille.

      Endlich schnurrte Rafi unter seiner Kapuze.

      „Die Kräfte, die den Jungen umgeben, sind sehr stark“, sagte Rafi langsam. „Doch jeder Mann hat eine Schwäche. Er ist durch Magie erhoben worden, und Magie kann ihn auch stürzen.“

      Andronicus trat fasziniert vor.

      „Von welcher Art von Magie sprichst du?“

      Rafi hielt inne.

      „Eine Art von Magie, der du nie begegnet bist.“, sagte er. „Eine Art, die nur einem Wesen wie Thor offensteht. Er ist dein Problem, doch er ist mehr als nur das. Er ist mächtiger als du. Wenn er nur lange genug lebt.“

      Andronicus kochte vor Wut.

      „Sag mir, wie ich ihn gefangen nehmen kann.“, wollte er wissen.

      Rafi schüttelte den Kopf.

      „Das war immer deine Schwäche.“, sagte er. „Du willst ihn gefangen nehmen, nicht töten.“

      „Ich werde ihn erst gefangen nehmen“, gab Andronicus zurück, „und ihn dann töten. Gibt es einen Weg oder nicht?“

      „Es gibt einen Weg, ihn seiner Kräfte zu berauben. Ja.“, sagte Rafi. „Ohne seinem kostbaren Schwert und seinen Drachen, ist er wie jeder andere Junge auch.

      „Zeig mir wie.“, forderte Andronicus.

      Eine lange Stille folgte.

      „Es wird dich allerdings etwas kosten.“

      „Egal“, sagte Andronicus, „ich gebe dir, was immer du willst.“

      Rafi antwortete mit einem langen, finsteren Kichern.

      „Ich bin mir sicher, dass du das eines Tages bereuen wirst.“, sagte Rafi. „Sogar sehr.“

      KAPITEL ZEHN

      Als Romulus die sorgfältig aus goldenen Ziegeln gepflasterte Straße hinunter marschierte, die nach Volusia, der Hauptstadt des Empire führte, nahmen die Krieger, die in ihre besten Uniformen gekleidet waren, Haltung an. Romulus marschierte vor dem Rest seiner Armee her, die um ein paar Hundert Krieger kleiner, entmutigt und besiegt von ihrem Zusammenstoß mit den Drachen zurückkehrte.

      Romulus kochte. Es war ein Marsch der Schande. Sein ganzes Leben lang war er immer siegreich zurückgekehrt, als Held bejubelt; nun kehrte er in aller Stille beschämt zurück und brachte anstelle von Beute und Gefangenen, nur geschlagene Krieger zurück.

      Es verbrannte ihn innerlich. Es war so dumm von ihm gewesen sich auf einen Kampf mit den Drachen einzulassen im Versuch, das Schwert zu erbeuten. Sein Stolz hatte ihn dazu verleitet; er hätte es besser wissen müssen. Er hatte Glück gehabt, dass er überhaupt entkommen konnte, noch dazu mit einigen seiner Krieger. Er konnte immer noch die Schreie seiner Männer hören und ihr verkohltes Fleisch riechen.

      Seine Männer waren seinem Befehl gefolgt und hatten tapfer gekämpft – sie waren auf seinen Befehl hin in den Tod marschiert. Doch nachdem seine Armee von mehreren tausend Männern vor seinen Augen auf ein paar hundert zusammengeschrumpft war, wusste er, dass es an der Zeit war, den Rückzug anzutreten. Er hatte schnell die Flucht angeordnet, und das, was von seiner Armee übrig war, hatte sich in den Tunneln versteckt, um sich vor dem feurigen Atem der Drachen in Sicherheit zu bringen. Sie waren unter der Erde geblieben und mussten den ganzen Weg in die Hauptstadt zu Fuß zurücklegen.

      Nun waren sie hier, und marschierten durch die Stadttore, die sich gut dreißig Meter in den Himmel erhoben. Als sie die legendäre Stadt, die vollständig aus Gold erbaut war, betraten, säumten tausende von Kriegern des Empire die Straßen oder kreuzten in Formation marschierend ihren Weg. Wo immer er vorbei kam, nahmen die Männer Haltung an. Immerhin war Romulus faktisch gesehen der Herrscher über das Empire, solange Andronicus fort war, und der am meisten respektierte Krieger von allen. Nun, zumindest, bis zu seiner heutigen Niederlage. Nach dieser Niederlage


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