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Ritus Der Schwerter . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Ritus Der Schwerter  - Морган Райс


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ist er nur eine ganz gewöhnliche Missgeburt, oder nicht?“ fragte ein anderer, als ihn eine wachsende Gruppe von Dorfbewohnern bedrohlich umringte.

      „Die Rüstung die er trägt sieht aus wie eine königliche Rüstung.“

      „Und der Bogen – das ist feines Leder!“

      „Ganz abgesehen von den Pfeilen. Die haben goldene Spitzen, nicht wahr?“

      Sie blieben ein paar Meter vor ihm stehen und sahen bedrohlich auf ihn herab. Sie erinnerten ihn an die anderen Kinder, die ihn als Jungen gequält hatten.

      „Sprich, Missgeburt, wer bist du?“, sagte einer von ihnen.

      Steffen holte tief Luft und bemühte sich, ruhig zu bleiben.

      „Ich will euch nichts Böses.“, fing er an.

      Die Gruppe brach ihn wildes Gelächter aus.

      „Böses? DU? Was könntest du uns schon antun?“

      „Du könntest nicht einmal unseren Hühnern etwas anhaben!“ brüllte ein anderer.

      Steffen wurde rot als das Gelächter lauter wurde, doch er konnte nicht zulassen, dass sie ihn provozierten.

      „Ich brauche eine Unterkunft und Essen. Ich habe starke Hände und kann arbeiten. Gebt mir eine Aufgabe und ich werde sie erfüllen. Ich brauche nicht viel. Nicht mehr als jeder andere Mann auch.“

      Steffen war bereit, wieder niedrige Arbeiten zu leisten, so wie all die Jahre im Keller von König MacGil. Das würde ihn ablenken. Er konnte hart arbeiten und ein anonymes Leben führen, so wie er es getan hatte, bevor er Gwendolyn begegnet war.

      „Du nennst dich selbst einen Mann?“, lachte einer.

      „Vielleicht können wir einen Nutzen für ihn finden.“, schrie ein anderer.

      Steffen sah ihn hoffnungsvoll an.

      „Vielleicht kann er ja gegen unsere Hunde und Hühner kämpfen!“

      Die Männer brüllten vor Lachen.

      „Ich würde gutes Geld bezahlen, um das sehen zu können!“

      „Hier draußen herrscht Krieg, falls ihr das noch nicht bemerkt habt.“, gab Steffen kühl zurück. „Ich bin sicher, dass ihr selbst in einem ländlichen und einfachen Ort wie diesem jede Hand gebrauchten könnt, um die Ernährung sicherzustellen.“

      Die Dorfbewohner sahen einander sprachlos an.

      „Natürlich wissen wir, dass wir ihm Krieg sind.“, sagte einer. „Doch unser Ort ist zu klein. Keine Armee wird sich die Mühe machen, hierher zu kommen.“

      „Ich mag nicht wie du redest“, sagte ein anderer. „So hochtrabend? Klingt als hättest du ne Bildung. Denkst wohl, du bist besser als wir!“

      „Ich bin nicht besser als jeder andere Mann“, sagte Steffen.

      „Na das ist ja offensichtlich.“, lachte ein anderer.

      „Genug der Stichelei!“ rief einer der Dorfbewohner in ernstem Ton.

      Er trat vor und schob die anderen beiseite. Er war älter als die anderen und sah ernst aus. Die Menge verstummte in seiner Anwesenheit.

      „Wenn du meinst, was du sagst“, sagte der Mann in einer tiefen, rauen Stimme, „kann ich gut ein extra Paar Hände in meiner Mühle gebrauchen. Ich zahle einen Sack Körner pro Tag und einen Krug Wasser. Du schläfst im Heuschober mit dem Rest der Jungen. Wenn du einverstanden bist, hast du Arbeit gefunden.“

      Steffen nickte und war froh, endlich einen ernstzunehmenden Mann zu sehen.

      „Ich will nicht mehr als das.“, sagte er.

      „Hier entlang“, sagte der andere und bahnte sich seinen Weg durch die Menge.

      Steffen folgte ihm zur großen hölzernen Getreidemühle, die von Jungen und Männern umgeben war. Jeder einzelne von ihnen war verschwitzt und mit Schmutz bedeckt und stand in matschigen Spuren und schob ein riesiges hölzernes Rad an – jeder von ihnen lief eine Speiche haltend stur voran. Steffen stand da und betrachtete die Arbeit die ihn erwartete. Er erkannte, dass es Knochenarbeit sein würde, doch sie würde ihren Zweck erfüllen. Steffen wandte sich um, um den Mann zu erklären, dass er sein Angebot annehmen würde, doch er war schon verschwunden. Die Dorfbewohner hatten sich nach ein paar letzten abschätzenden Bemerkungen wieder ihrer Arbeit zugewandt und Steffen blickte auf das Mühlrad; das neue Leben, das vor ihm lag.

      Für einen kurzen Augenblick war er schwach gewesen, hatte er sich zu träumen erlaubt. Er hatte sich ein Leben in Schlössern vorgestellt, mit Rang und Adel. Er hatte sich selbst als eine wichtige Person gesehen, die Rechte Hand der Königin. Er hätte es besser wissen müssen. Natürlich war ihm das nicht vom Schicksal bestimmt gewesen. Was ihm zuteil geworden war, so wie die Begegnung mit Gwendolyn, war ein Zufall gewesen. Nun wurde sein Leben wieder zurückgesetzt werden. Doch wenigstens war es ein Leben das er kannte und verstand. Ein hartes Leben. Und ohne Gwendolyn würde dieses Leben genug für ihn sein.

      KAPITEL SECHS

      Thor drängte Mycoples schneller zu fliegen. Sie jagten durch die Wolken und kamen dem Tower of Refuge immer näher. Thor konnte mit jeder Faser seines Körpers spüren, dass Gwendolyn in Gefahr war. Er spürte, wie eine Vibration durch seine Fingerspitzen, durch seinen ganzen Körper lief, die ihn warnte. Schneller, flüsterte sie ihm zu.

      Schneller.

      „Schneller!“, drängte Thor Mycoples.

      Mycoples brummte sanft und schlug stärker mit den Flügeln. Thor hatte noch nicht einmal etwas sagen müssen – Mycoples verstand ihn auch ohne Worte. Doch er sagte es trotzdem – er fühlte sich besser damit.

      Doch er fühlte sich hilflos. Er spürte, dass etwas ganz und gar nicht mit Gwendolyn stimmte, und wusste, dass jeder Augenblick zählte.

      Endlich brachen sie durch eine kleine Wolkenbank und Thor wurde sofort von einer Woge der Erleichterung überrannt – denn vor ihnen lag in der Ferne der Tower of Refuge. Er war ein altes und gespenstisch anmutendes Stück Architektur, ein perfekt runder, schlanker Turm, der sich fast bis zu den Wolken in den Himmel erhob.

      Er war aus glänzendem, schwarzem Stein erbaut und Thor konnte seine Macht selbst von hier spüren.

      Als sie näher kamen, sah er plötzlich etwas oben auf dem Turm. Eine Person. Sie stand mit ausgestreckten Armen am Rande der Zinnen. Ihre Augen waren geschlossen und sie schwankte im Wind.

      Thor wusste sofort, wer sie war.

      Gwendolyn.

      Sein Herz schlug ihm bis zum Hals als er sie dort stehen sah. Er wusste, was sie dachte. Und er wusste warum. Sie dachte, er hätte sie aufgegeben, und er gab sich daran die Schuld.

      „SCHNELLER!“, schrie Thor.

      Mycoples schlug noch fester mit den Flügeln und flog so schnell, dass es Thor den Atem nahm.

      Als sie Näher kamen, konnte Thor sehen, wie Gwen einen Schritt zurück machte, weg von der Kante, zurück auf das sichere Dach, und sein Herz füllte sich mit Erleichterung. Sie hatte ohne ihn gesehen zu haben ganz alleine die Entscheidung getroffen, nicht zu springen.

      Mycoples brüllte und Gwen sah auf und sah Thor zum ersten Mal. Ihre Blicke fingen einander selbst auf die große Distanz hin ein und er sah die Überraschung in ihrem Gesicht.

      Endlich landete Mycoples auf dem Dach und in dem Moment, in dem sie es tat, sprang Thor von ihrem Rücken und rannte auf Gwendolyn zu.

      Sie wandte sich ihm zu und starrte ihn überrascht an. Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.

      Thor rannte auf sie zu, sein Herz schlug wild, er war überwältigt vor Freude und streckte die Arme aus. Thor umarmte sie und wirbelte sie herum. Sie lagen sich in den Armen und hielten einander fest.

      Thor hörte sie weinen und spürte, wie ihre heißen Tränen seinen Nacken hinunterliefen und er konnte kaum glauben, dass er wirklich hier war und sie in Armen hielt. Es war real. Das war der Traum, den er Tag für Tag und Nacht für Nacht geträumt hatte


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