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Der Traum Der Sterblichen . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Der Traum Der Sterblichen  - Морган Райс


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kämpfen musste, und wann es besser war, die Waffen niederzulegen, um mit anderen Mitteln an einem anderen Tag weiterzukämpfen. Kühnheit und falscher Stolz, hatte er gesagt, hatten viele Männer in den Tod geführt. Es war ein guter Rat gewesen, der jetzt wie die Stimme seines Gewissens in seinem Bewusstsein nachhallte.

      Erec sah sich nach seinem Bruder Strom um, der neben ihm gefesselt war, und trotz der Umstände so unerschütterlich und selbstbewusst wie eh und je aussah.

      Erec runzelte die Stirn.

      „Du hättest gekämpft, und all unsere Männer wären jetzt tot“, stellte Erec fest.

      Strom zuckte mit den Schultern.

      „Wir werden so oder so sterben, Bruder“, antwortete er. „Das Empire ist grausam. Auf meine Weise wären wir wenigstens glorreich gestorben. Jetzt werden uns diese Männer töten, doch wir werden nicht stehend und kämpfend sterben, sondern auf dem Rücken, mit Schwertern am Hals.“

      „Oder schlimmer“, sagte einer von Erecs Kommandanten, der neben Strom saß. „Sie nehmen uns als Sklaven und wir werden nie wieder frei sein. Sind wir dir etwa dafür gefolgt?“

      „Das könnt ihr nicht wissen“, sagte Erec. „Niemand weiß, was das Empire tun wird. Zumindest sind wir am Leben. Zumindest haben wir eine Chance. Alles andere wäre glatter Selbstmord gewesen.“

      Strom sah Erec enttäuscht an.

      „Unser Vater hätte sich anders entschieden.“

      Erec wurde rot.

      „Du hast keine Ahnung, was unser Vater getan hätte.“

      „Habe ich nicht?“, entgegnete Strom. „Ich habe bei ihm gelebt, bin mit ihm aufgewachsen, und habe mein ganzes Leben mit ihm auf den Inseln verbracht, während du im Ring herumgespielt hast. Du kanntest ihn kaum. Ich sage, unser Vater hätte gekämpft.“

      Erec schüttelte den Kopf.

      „Das sind die leichtfertigen Worte eines einfachen Kriegers“, sagte er. „Wenn du ein Kommandant wärst, würdest du anders sprechen. Ich weiß genug von unserem Vater um zu wissen, dass er seine Männer um jeden Preis geschützt hätte. Er war nicht unüberlegt oder impulsiv. Er war stolz, doch er konnte seinen Stolz beherrschen. Unser Vater, hätte in seiner Jugend, als er ein einfacher Krieger war, bestimmt gekämpft, wie du es sagst. Doch unser Vater, der König, wäre vernünftig gewesen, und hätte genau wie ich dafür gesorgt, dass wir überleben, um an bei anderer Gelegenheit kämpfen können. Das sind Dinge, die du verstehen wirst, wenn du erst einmal erwachsen und ein Mann geworden bist.“

      Strom wurde rot.

      „Ich bin mehr Mann als du!“

      Erec seufzte.

      „Du hast keine Ahnung, was ein Kampf ist“, sagte er. „Nicht bis du verloren hast. Nicht bis du gesehen hast, wie deine Männer vor dir sterben. Du hast nie verloren. Du warst dein ganzes Leben lang auf den Inseln wohl behütet. Und das hat zu deiner Hybris geführt. Ich liebe dich als Bruder – doch du bist kein Anführer.“

      Sie verfielen in angespanntes Schweigen, eine Art von Waffenstillstand, während Erec zum Nachthimmel aufblickte, zu den endlosen Sternen, und in Gedanken die Situation analysierte. Er liebte seinen Bruder wirklich, doch so oft stritten sie über alles Mögliche; sie sahen die Dinge einfach nicht aus demselben Blickwinkel. Erec nahm sich Zeit, sich zu beruhigen, atmete tief durch, dann wandte er sich schließlich wieder Strom zu.

      „Ich habe nicht vor aufzugeben“, fuhr er merklich ruhiger fort. „Nicht als Gefangene und nicht als Sklaven. Du musst das Ganze sehen: Eine Kapitulation ist manchmal nur der erste Schritt in einer Schlacht. Man tritt seinem Gegner nicht immer mit gezogenen Schwertern entgegen. Manchmal ist es am besten, ihm mit offenen Armen zu begegnen. Das Schwert kann man später immer noch schwingen.“

      Strom sah ihn verwirrt an.

      „Und wie hast du vor, uns hier herauszubekommen?“, fragte er. „Wir haben unsere Waffen abgegeben. Wir sind Gefangene, gefesselt und können uns kaum bewegen. Wir sind umgeben von einer Flotte von tausend Schiffen. Wir haben nicht die geringste Chance!

      Erec schüttelte wieder den Kopf.

      „Du siehst das Gesamtbild nicht.“, sagte er. „Alle unsere Männer sind am Leben. Wir haben immer noch unsere Schiffe. Wir mögen im Augenblick Gefangene sein, doch ich sehe nur wenige Wachen des Empire auf unseren Schiffen, was bedeutet, dass wir deutlich in der Überzahl sind. Alles was nötig ist, ist ein Funke, um das Feuer zu entfachen. Wir können sie überraschen – und wir können fliehen.“

      Strom sah ihn irritiert an.

      „Wir können sie nicht überwältigen“, sagte er. „Wir sind gefesselt und hilflos. Unsere Zahl ist damit bedeutungslos. Und selbst wenn es uns gelingen würde, würde uns die Flotte um uns herum vernichten.“

      Erec wandte sich ab und ignorierte seinen Bruder. Sein Pessimismus interessierte ihn nicht. Stattdessen sah er Alistair an, die nicht weit von ihm an einen Pfosten gefesselt war. Es brach ihm das Herz, als er sie betrachtete. Wegen ihm saß sie gefesselt da. Ihm selbst machte es nichts aus in Gefangenschaft zu sein – das war der Preis des Krieges, doch sie so zu sehen traf ihn tief. Er hätte alles dafür gegeben, sie nicht so sehen zu müssen.

      Er fühlte sich so tief in ihrer Schuld. Schließlich hatte sie im Rückgrat des Drachen wieder einmal ihrer aller Leben gerettet. Er konnte sehen, dass sie immer noch erschöpft war und keine Kraft aufbringen konnte, irgendetwas zu tun. Doch er wusste, dass sie ihre einzige Hoffnung war.

      „Alistair“, rief er wieder, so wie er es schon die ganze Nacht lang immer wieder versucht hatte. Er streckte sein Bein aus und stieß sanft ihre Fuß an. Er hätte alles gegeben, seine Fesseln lösen und zu ihr gehen zu können, sie zu umarmen und zu befreien. Er fühlte sich so hilflos, zusehen zu müssen, wie sie so nah bei ihm lag und er doch nichts tun konnte.

      „Alistair“, rief er. „Bitte. Ich bin’s Erec. Wach auf. Ich flehe dich an. Ich brauche dich – wir brauchen dich.“

      Erec wartete, wie schon die ganze Nacht, doch langsam verlor er die Hoffnung. Er wusste nicht, ob sie nach der Anstrengung je wieder zu ihm zurückkehren würde.

      „Alistair“, flehte er immer wieder. „Bitte. Wach auf. Tu’s für mich.“

      Erec wartete und beobachtete sie, doch sie regte sich nicht. Sie lag still, bewusstlos, so schön wie immer im Mondlicht. Er wünschte sich von ganzem Herzen, dass sie aufwachte.

      Er wandte den Blick ab, senkte den Kopf und schloss die Augen. Vielleicht war ja doch alles verloren. Da war einfach nichts, was er an diesem Punkt noch tun konnte.

      „Ich bin hier“, klang eine leise Stimme durch die Nacht.

      Erec blickte auf und sah Alistair, die ihn ansah, und sein Herz schlug schneller, überwältigt von Liebe und Freude. Sie sah erschöpft aus, ihre Augen waren müde, doch sie war wach.

      „Alistair meine Liebe“, sagte er drängend. „Ich brauche dich. Nur dieses eine letzte Mal. Ich schaffe es nicht ohne dich.“

      Sie schloss ihre Augen und öffnete sie erst nach einer ganzen Weile wieder. Sie wirkte schwach.

      „Was brauchst du?“, fragte sie.

      „Unsere Fesseln“, sagte er. „Wir müssen uns befreien. Uns alle.“

      Alistair schloss wieder ihre Augen, und eine ganze Weile verging, in der Erec nicht mehr hörte, als den Wind, der sanft das Schiff wiegte und das leise Plätschern der Wellen am Rumpf des Schiffs. Eine schwere Stille lag über dem Schiff und Erec war sich fast sicher, dass sie die Augen nicht wieder öffnen würde.

      Doch plötzlich sah Erec, wie sie langsam wieder die Augen aufschlug.

      Es schien sie unglaubliche Mühe zu kosten, doch sie hob ihr Kinn und ließ den Blick über die Schiffe schweifen, als ob sie Bestand aufnehmen wollte. Er bemerkte, wie sich die Farbe ihrer Augen verändert. Sie leuchteten in hellstem Blau und erleuchteten die Nacht wie zwei Fackeln.

      Plötzlich fielen Alistairs Fesseln ab. Erec hörte, wie sie rissen, dann sah er,


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