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Festmahl der Drachen . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Festmahl der Drachen  - Морган Райс


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bebend, und fragte sich, was um alles in der Welt er da angezettelt hatte. Noch nie hatte er sich so allein gefühlt, so von Selbstzweifeln geplagt.

      Fühlte sich so das Königsein an?

      *

      Gareth rannte die steinerne Wendeltreppe hinauf, ein Geschoss nach dem anderen, und eilte auf die äußerste Brüstung der Burg hinauf. Er brauchte Frischluft. Er brauchte Zeit und Platz zum Nachdenken. Er brauchte einen Blickpunkt über sein Königreich, eine Möglichkeit, seinen Hof zu sehen, sein Volk, und sich daran zu erinnern, dass all das ihm gehörte. Und dass, trotz all der alptraumhaften Ereignisse des Tages, er immer noch König war.

      Gareth hatte seine Bediensteten fortgeschickt und war alleine hochgelaufen, eine Treppe nach der anderen, schwer keuchend. Er hielt an einem Treppenabsatz an, beugte sich vornüber und schöpfte Luft. Tränen rannen seine Wangen hinunter. Er sah immerzu das Gesicht seines Vaters, das ihm an jeder Ecke vorwurfsvoll entgegenblickte.

      „Ich hasse dich!“, schrie er in die Leere.

      Er hätte schwören können, dass er zur Antwort spöttisches Gelächter hören konnte. Das Gelächter seines Vaters.

      Gareth musste von hier weg. Er rannte weiter, so schnell er konnte, bis er endlich oben angekommen war. Er platzte durch die Tür, und die frische Sommerluft traf sein Gesicht.

      Er holte tief Luft, kam zu Atem, genoss den Sonnenschein in der warmen Brise. Er nahm seinen Mantel ab, den Mantel seines Vaters, und warf ihn zu Boden. Er war zu heiß—und er wollte ihn nicht länger tragen.

      Er eilte an den Rand der Brüstung und krallte sich an die Steinmauer, schwer atmend, auf seinen Hof hinunterblickend. Er konnte die nie enden wollende Menschenmenge sehen, die aus der Burg hervorsickerte. Sie verließen die Zeremonie. Seine Zeremonie. Er konnte ihre Enttäuschung von hier oben nahezu spüren. Sie sahen so klein aus. Er grübelte darüber nach, dass sie alle unter seiner Herrschaft standen.

      Doch wie lange noch?

      „Königtümer sind merkwürdige Angelegenheiten“, ertönte eine uralte Stimme.

      Gareth wirbelte herum und sah überrascht, dass Argon nur wenige Fuß von ihm entfernt stand, in einen weißen Umhang mit Kapuze gehüllt, seinen Stab in der Hand. Er starrte auf ihn zurück und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel—doch seine Augen lächelten nicht. Sie glühten, blickten geradewegs durch ihn durch, und sie machten Gareth nervös. Sie sahen zu viel.

      Es gab so viele Dinge, die Gareth Argon sagen wollte, ihn fragen wollte. Doch nun, da er bereits gescheitert war, das Schwert zu ziehen, fiel ihm nichts mehr davon ein.

      „Warum hast du es mir nicht gesagt?“, flehte Gareth mit Verzweiflung in der Stimme. „Du hättest mir sagen können, dass ich nicht dazu bestimmt war, es zu ziehen. Du hättest mir die Blamage ersparen können.“

      „Und warum sollte ich das tun?“, fragte Argon.

      Gareth funkelte ihn an.

      „Du bist kein wahrer königlicher Ratgeber“, sagte er. „Du hättest meinem Vater aufrichtig Rat gegeben. Doch nicht mir.“

      „Vielleicht war er aufrichtigen Rates würdig“, erwiderte Argon.

      Gareths Wut vertiefte sich. Er hasste diesen Mann. Und er gab ihm die Schuld.

      „Ich will dich nicht um mich haben“, sagte Gareth. „Ich weiß nicht, warum mein Vater dich angestellt hat, aber ich will dich nicht in Königshof haben.“

      Argon lachte - ein hohler, beängstigender Laut.

      „Dein Vater hat mich nicht angestellt, närrischer Junge“, sagte er. „Noch sein Vater vor ihm. Es ist meine Bestimmung, hier zu sein. Tatsächlich kann man wohl sagen, ich hätte sie angestellt.“

      Argon trat plötzlich einen Schritt nach vor und es wirkte, als würde er in Gareths Seele starren.

      „Kann man dasselbe von dir behaupten?“, fragte Argon. „Ist es deine Bestimmung, hier zu sein?“

      Seine Worte trafen Gareth, schickten einen Schauer durch ihn. Genau das war es, was Gareth sich selbst fragte. Gareth fragte sich, ob es eine Drohung war.

      „Wer durch Blut herrscht, wird mit Blut regieren“, verkündete Argon, und mit diesen Worten drehte er ihm flink den Rücken zu und zog von dannen.

      „Warte!“, schrie Gareth, der nicht länger wollte, dass er wegging; er brauchte Antworten. „Was meinst du damit?“

      Gareth wurde das Gefühl nicht los, dass Argon ihm die Botschaft übermittelte, dass er nicht lange regieren würde. Er musste wissen, ob er das damit gemeint hatte.

      Gareth rannte ihm nach, doch als er näherkam, verschwand Argon vor seinen Augen.

      Gareth blickte sich in alle Richtungen um, doch er sah nichts. Er hörte nur ein hohles Gelächter irgendwo in den Lüften.

      „Argon!“, schrie Gareth.

      Er drehte sich erneut herum, dann blickte er in den Himmel hinauf, sank auf ein Knie und warf den Kopf in den Nacken. Er kreischte:

      „ARGON!“

      KAPITEL SIEBEN

      Erec marschierte an der Seite des Herzogs mit Brandt und einem Dutzend der herzoglichen Gefolgschaft durch die engen Gassen von Savaria, eine wachsende Menschentraube hinter sich herziehend, dem Haus des Dienstmädchens entgegen. Erec hatte darauf bestanden, dass er sie umgehend kennenlernen wollte, und der Herzog wollte ihm persönlich den Weg weisen. Und wo der Herzog hinging, folgte ihm jedermann. Erec warf einen Blick auf die große und wachsende Gefolgschaft und war peinlich berührt, als er feststellte, dass er die Wohnstatt dieses Mädchens mit dutzenden Leuten im Schlepptau erreichen würde.

      Seit er sie zum ersten Mal erblickt hatte, hatte Erec an nicht viel anderes denken können. Wer war dieses Mädchen, fragte er sich, die so nobel schien, und doch als Dienstmagd am Herzogshof arbeitete? Warum war sie so hastig vor ihm geflohen? Wie kam es, dass in all seinen Jahren, bei all den königlichen Damen, denen er begegnet war, diese die einzige war, die sein Herz berührt hatte?

      Sein Leben lang von Adel umgeben, selbst der Sohn eines Königs, konnte Erec andere Adelige in einem Augenblick erkennen—und er spürte von dem Moment an, da er sie erspäht hatte, das sie von weitaus höherem Stand war als dem, den sie derzeit einnahm. Er brannte vor Neugier darauf, zu wissen, wer sie war, woher sie kam und was sie hier machte. Er brauchte eine weitere Gelegenheit, sie zu Gesicht zu bekommen, um zu sehen, ob er es sich eingebildet hatte, oder ob seine Gefühle gleichbleiben würden.

      „Meine Diener berichten, dass sie in den Vororten der Stadt lebt“, erklärte der Herzog unterwegs. Während sie durch die Straßen zogen, öffneten die Leute auf allen Seiten die Fensterläden und blickten hinunter, erstaunt von der Anwesenheit des Herzogs und seines Gefolges in den Straßen des gemeinen Volkes.

      „Scheinbar ist sie Dienstmagd bei einem Gastwirt. Niemand kennt ihren Ursprung, woher sie kommt. Man weiß nur, dass sie eines Tages in unsere Stadt kam und als Schuldmagd bei jenem Wirten anfing. Ihre Vergangenheit, so scheint es, ist ein Mysterium.“

      Sie bogen in eine weitere Seitengasse, und die Pflastersteine unter ihnen wurden etwas unebener, die kleinen Behausungen rückten näher zusammen und wurden baufälliger, je weiter sie gingen. Der Herzog räusperte sich.

      „Ich nahm sie als Dienstmagd für besondere Anlässe an den Hof auf. Sie ist ruhig, bleibt für sich. Niemand weiß viel über sie. Erec“, sagte der Herzog schließlich und legte Erec eine Hand auf den Arm, „seid Ihr Euch ganz sicher? Diese Frau, wer immer sie ist, ist nur ein gewöhnliches Weib. Ihr habt die Wahl unter allen Frauen des Königreichs.“

      Erec blickte ihn mit der gleichen Intensität an.

      „Ich muss dieses Mädchen wiedersehen. Mir ist egal, wer sie


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