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Kampf der Ehre . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Kampf der Ehre  - Морган Райс


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Akorth, für gewöhnlich bester Stimmung und jederzeit für einen geschmacklosen Witz gut, überraschte sie. Er schüttelte nur kaum merklich den Kopf.

      „Es sieht nicht gut aus, Mylady.“, sagte er grimmig.

      „Was meinst du damit?“, beharrte sie. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.

      „Er muss ein schlechtes Bier gehabt haben.“, erklärte ein großer, hagerer Mann, den sie unter dem Namen Fulton kannte – ein weiterer Gefährte von Godfrey. „Er ist spät gestern Nacht schlafen gegangen und seither nicht aufgestanden.“

      „Ist er am Leben?“, fragte sie voller Panik und ergriff Akorth’s Handgelenk.

      „Kaum.“, antwortete dieser und senkte den Blick. „Er hatte eine raue Nacht. Er hat vor etwa einer Stunde aufgehört zu sprechen.“

      „Wo ist er?”, beharrte sie.

      „Da hinten, meine Kleine.“, sagte der Wirt, und lehnte sich über den Tresen mit einem grimmigen Grinsen auf dem Gesicht. „Hoffentlich nimmst du ihn mit. Ich habe keine Lust, eine Bierleiche in meinem Etablissement herumliegen zu haben.“

      Gwen, überwältigt von seiner Dreistigkeit, derart mit ihr zu reden, beugte sich vor, zückte einen kleinen Dolch und hielt die Spitze an den Hals des Wirts.

      Er schluckte und schaute sie schockiert an, als sich eine tödliche Stille in der Taverne ausbreitete.

      „Zunächst einmal“, zischte sie. „ist dies hier kein Etablissement, sondern der traurige Abklatsch einer Kneipe. Eine, die ich von der königlichen Garde dem Erdboden gleich machen lassen werde, solltest du es noch einmal wagen, derart mit mir zu sprechen. Du darfst mich künftig mit Mylady ansprechen.“

      Gwen war außer sich, und selbst überrascht vom Gefühl der Stärke, das sie plötzlich überkam. Sie hatte keine Ahnung, woher es kam.

      Der Wirt schluckte.

      „Mylady.“ wiederholte er.

      Gwen hielt den Dolch still.

      „Und Zweitens wird mein Bruder nicht sterben. Und schon gar nicht an einem Ort wie diesem. Selbst sein Leichnam würde dieser Spelunke mehr Ehre erweisen, als jede lebende Seele die jemals hier eingekehrt ist. Doch sollte er sterben, sei versichert, dass du die Folgen tragen wirst.“

      „Aber ich habe doch nichts falsch gemacht, Mylady!”, bettelte er. „Es hat das gleiche Bier getrunken, wie alle anderen auch!”

      „Jemand muss es vergiftet haben", fügte Akorth hinzu.

      „Es könnte jeder gewesen sein", sagte Fulton.

      Gwen senkte langsam ihren Dolch.

      „Bring mich zu ihm. Sofort!", befahl sie.

      Der Wirt senkte demütig seinen Kopf, drehte sich um, und eilte durch eine Seitentür hinter der Theke. Gwen folgte ihm auf den Fersen, und Fulton und Akorth begleiteten sie.

      Gwen betrat das kleine Hinterzimmer der Taverne und hörte sie sich selbst nach Luft schnappen, als sie ihren Bruder Godfrey auf dem Rücken liegend am Boden sah. Er war blasser, als sie ihn je zuvor gesehen hatte. Er sah aus als wäre er dem Tod näher als dem Leben.

      Es war alles wahr.

      Gwen eilte an seine Seite, ergriff seine Hand und spürte, wie kalt und feucht sie war. Er reagierte nicht. Sein Kopf lag auf dem Boden, er war unrasiert und strähniges Haar klebte an seiner Stirn. Doch sie konnten seinen Puls fühlen. Wenn auch nur schwach, aber er hatte noch einen Puls. Sie sah auch wie sich sein Brustkorb mit jedem Atemzug hob. Er war am Leben.

      Sie spürte eine plötzliche Wut in sich aufsteigen.

      „Wie konntest du ihn nur so hier liegen lassen?", schrie sie den Wirt an. "Mein Bruder, ein Mitglied der königlichen Familie, auf dem Boden liegend zum sterben allein gelassen wie ein Hund?“

      Der Wirt schluckte und blickte sich nervös um.

      „Was hätte ich sonst tun sollen, Mylady?“, fragte er und klang unsicher. „Das ist kein Spital. Jeder sagte, er sei so gut wie tot und – „

      „Er ist nicht tot“, schrie sie. „Und ihr zwei“, fauchte sie und wandte sich Akorth und Fulton zu, „welche Art von Freunden seid ihr? Hätte er euch so im Stich gelassen?“

      Akorth und Fulton und tauschten einen bestürzten Blick aus.

      „Vergebt mir“, sagte Akorth. „Der Arzt kam letzte Nacht und hat ihn sich angesehen. Er sagte, dass er sterben würde – und dass es nur eine Frage der Zeit sei. Ich dachte nicht, dass wir irgendetwas hätten tun können.“

      „Wir sind fast die ganze Nacht bei ihm geblieben, Mylady.“, fügte Fulton hinzu. „Wir haben nur gerade eine kurze Pause gemacht, um unseren Kummer mit einem Bier herunterzuspülen, dann kamt Ihr und – „

      Wütend schlug sie den beiden die Humpen aus der Hand. Sie zerbrachen und Bier floss über den Boden. Sie blickten sie schockiert an.

      „Du greif seine Arme, du seine Füße.“, befahl sie kalt, während sie erneut ein Gefühl der Stärke in sich aufsteigen fühlte. „Ihr werdet ihn von hier weg tragen. Ihr werdet mir durch King’s Court zur Heilerin folgen. Mein Bruder wird eine Chance bekommen, wieder gesund zu werden. Ich werde ihn nicht dem Tod überlassen, nur weil ein dümmlicher Scharlatan das behauptet.“

      “Und du!”, fügte sie hinzu und wandte sich an den Wirt. „Sollte mein Bruder das hier überleben – sollte er jemals an diesen Ort zurückkehren, und du ihm auch nur eines Bier servieren, dann werde ich dafür sorgen, dass du in den Kerker geworden wirst, und niemals wieder auch nur einen Fuß nach draußen setzten wirst!“

      Der Wirt wand sich auf der Stelle und senkte den Kopf.

      „Und nun bewegt euch!“, schrie sie.

      Akorth und Fulton zuckten zusammen und taten wie ihnen geheißen wurde. Gwen eilte aus dem Zimmer und hinaus aus der Taverne ans Tageslicht, dicht gefolgt von den beiden Männern, die ihren Bruder trugen.

      Sie eilten durch die geschäftigen Gassen von King’s Court in Richtung der Heilerin, und Gwen betete, dass es nicht zu spät sei.

      KAPITEL DREI

      Thor galoppierte über das staubige Gelände der äußeren Bereiche von King’s Court, Reece, O’Connor, Elden und die Zwillinge an seiner Seite. Krohn, Kendrick, Kolk, Brom und Truppen der Legion und der Silver ritten ebenfalls mit ihm. Eine große Armee, die bereit war, sich den McClouds entgegenzustellen. Sie ritten zusammen, bereit die Stadt zu verteidigen. Der Klang der Hufe war ohrenbetäubend – wie das Grollen des Donners.

      Sie waren den ganzen Tag schon geritten, und die zweite Sonne stand bereits lange am Himmel. Thor konnte kaum glauben, dass er mit diesen großen Kriegern seiner ersten großen militärischen Mission entgegen ritt. Er spürte, dass sie ihn als einen der ihren akzeptiert hatten.

      Tatsächlich waren alle Einheiten der Reserve zum Dienst gerufen worden, und seine Waffenbrüder ritten neben ihm. Die Zahl der Mitglieder der Legion wurden von den tausenden von Soldaten der Armee des Königs in den Schatten gestellt, doch Thor fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben als Teil von etwas, das weit grösser war, als er selbst.

      Thor spürte ein Gefühl des Zielbewusstseins, das ihn antrieb. Er fühlte sich gebraucht. Seine Landsleute wurden von den McClouds belagert, und es fiel seiner Armee zu, sie zu befreien, sein Volk vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren. Die Bedeutung von dem, was sie im Begriff waren zu tun, lastete schwer auf seinen Schultern – doch er fühlte sich lebendig wie nie zuvor.

      Thor fühlte sich sicher in Gegenwart all dieser Männer, doch er konnte sich eines Gefühls der Angst nicht entledigen: dies war eine Armee echter Männer, doch das hieß auch,


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