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Rebell, Schachfigur, König . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Rebell, Schachfigur, König  - Морган Райс


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Abständen. Sartes sah, wie ein Stück Boden in der Nähe einer der Gräben wegbrach und in den Teer stürzte.

      „Das sind die Teergräben“, verkündete der Soldat, der bereits zuvor gesprochen hatte. „Versucht gar nicht erst, euch an sie zu gewöhnen. Ihr werdet lange davor das Zeitliche segnen.“

      Während sie Sartes Handfesseln anlegten, dachte dieser, dass das Schlimmste an dem Gesagten war, dass sie damit Recht haben konnten.

      KAPITEL FÜNF

      Thanos zog sein kleines Boot an den Schieferstrand und versuchte, die Fessel unterhalb der Flutlinie zu ignorieren. Er lief weiter den Strand hinauf und hatte mit jedem Schritt, den er auf dem grauen Fels tat, das Gefühl, beobachtet zu werden. Er war hier leicht auszumachen, und Thanos wollte definitiv nicht an solch einem Ort gesehen werden.

      Er kraxelte einen Pfad hinauf und hielt an. Er spürte Wut und Ekel beim Anblick dessen, was er dort am Wegesrand erblickte. Dort standen Folterinstrumente, Galgen, Nagelbretter und Richträder, die allesamt für einen unangenehmen Tod sorgen sollten. Thanos hatte von der Gefangeneninsel gehört und doch bereitete der Anblick des Bösen ihm solches Unbehagen, dass er am liebsten dafür gesorgt hätte, dass dieser Ort geschlossen wurde.

      Er lief trotzdem weiter und dachte darüber nach, wie es für einen Gefangenen sein musste, eingekesselt zwischen Felswänden und im Wissen, dass nur der Tod ihn erwartete. War Ceres wirklich hier gelandet? Der Gedanke allein genügte, dass sich Thanos’ Magen zusammenzog.

      Vor ihm hörte Thanos Schreie, Rufe und ein Heulen, das genauso gut Tier wie Mensch hätte sein können. Etwas in diesen Geräuschen ließ ihn anhalten. Sein Körper sagte ihm, dass er sich auf einen Kampf einstellen sollte. Er verließ eilig den Pfad und reckte seinen Kopf über den Felsen, der ihm die Sicht versperrte.

      Was er dort sah, ließ ihn erstarren. Ein Mann rannte mit nackten Füßen über den steinigen Grund und hinterließ dabei blutige Spuren. Er trug Kleider, die zerrissen waren, ein Ärmel hing lose von seiner Schulter, ein großer Riss auf dem Rücken gab den Blick auf eine darunterliegende Wunde frei. Seine Haare waren zerzaust und sein Bart noch zerzauster. Nur die Tatsache, dass seine zerrissenen Kleider aus Seide waren, verriet, dass er nicht immer so ausgesehen hatte.

      Der Mann, der ihm nachjagte, sah fast noch wilder aus und etwas an ihm gab Thanos das Gefühl, dass er mehr wildes Tier als Mensch war, denn er jagte dem anderen nach als sei er seine Beute. Seine Kleidung bestand aus verschiedenartigem Leder, das so aussah, als hätte er es bei unterschiedlichen Anlässen zusammengestohlen. Das Muster war stellenweise von Schlammstreifen durchsetzt und Thanos nahm an, dass die Kleidung so entworfen worden war, um sich im Wald besser tarnen zu können. Er hielt einen Stock und einen kurzen Dolch in der Hand und die Schreie, die er ausstieß, während er den anderen Mann jagte, ließen Thanos die Nackenhaare aufstellen.

      Thanos bewegte sich instinktiv vorwärts. Er konnte nicht einfach daneben stehen und zusehen, wie ein anderer ermordet wurde, selbst hier nicht, wo jeder eine Straftat begangen haben musste, um hier gelandet zu sein. Er rannte über den Hügel und sprintete zu der Stelle, an der die Beiden vorbeikommen würden. Der erste Mann versteckte sich hinter ihm. Der zweite hielt zähnefletschend an.

      „Sieht nach noch mehr Beute aus“, sagte er und stürzte sich auf Thanos.

      Thanos reagierte mit der Geschwindigkeit eines geübten Kämpfers und wich gekonnt dem ersten Messerangriff aus. Der Stock traf ihn an der Schulter, aber er ignorierte den Schmerz. Er ließ seine Faust fliegen und spürte Wucht, als diese auf den Kiefer des Mannes traf. Das wilde Tier kippte um und war bewusstlos, noch bevor er auf dem Boden aufkam.

      Thanos drehte sich um und sah, wie der erste Mann ihn anstarrte.

      „Keine Sorge“, sagte Thanos, „ich werde dir nichts tun. Ich bin Thanos.“

      „Herek“, sagte der andere Mann. Für Thanos klang seine Stimme wie eingerostet, so als hätte er eine lange Zeit nicht mehr gesprochen. „Ich – “

      Ein weiterer Schrei drang aus dem bewaldeten Teil der Insel. Viele Stimmen schienen sich in ihm zu etwas zu vereinigen, dass selbst Thanos angsteinflößend fand.

      „Schnell, hier entlang.“

      Der andere Mann griff Thanos’ Arm und zog ihn in Richtung mehrerer hoher Felsen. Thanos folgte ihm und duckte sich in eine Senke, die man vom Hauptpfad aus nicht sehen konnte und von der aus sie trotzdem nach Anzeichen für Gefahr Ausschau halten konnten. Thanos konnte die Angst des anderen Mannes spüren, während sie dort hockten, und er versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben.

      Thanos ärgerte sich, dass er versäumt hatte, dass Messer des Mannes, den er ausgeschaltet hatte, mitzunehmen, denn jetzt war es zu spät dafür. Jetzt konnte er nur noch darauf warten, dass die anderen Jäger an ihnen vorbeizogen.

      Er sah, wie sie sich in einer Gruppe näherten und keiner von ihnen glich dem anderen. Sie alle hielten Waffen in der Hand, die anscheinend aus Materialien hergestellt worden waren, die man auf der Insel finden konnte. Diejenigen die mehr als ein paar Fetzen am Leib hatten, trugen einen seltsamen Mix aus offenbar gestohlenen Dingen. Es waren Männer und Frauen, sie sahen hungrig und gefährlich aus, waren halb verhungert und wirkten bösartig.

      Thanos sah, wie eine der Frauen den bewusstlosen Mann mit ihrem Fuß anstieß. Angst durchzuckte ihn, denn wenn der Mann aufwachte, dann würde er den anderen erzählen, was passiert war, und das würde sie auf die Suche schicken.

      Doch er wachte nicht auf, denn die Frau kniete sich hin und schnitt ihm den Hals durch.

      Thanos’ Körper spannte sich an. Herek legte neben ihm eine Hand auf seinen Arm.

      „Die Verlassenen dürfen keinerlei Schwäche zeigen“, flüsterte er. „Sie jagen jedem nach, denn diejenigen in der Festung dort oben geben ihnen nichts.“

      „Sie sind Gefangene?“ fragte Thanos.

      „Wir sind alle Gefangene hier“, antwortete Herek. „Selbst die Wächter sind nur Gefangene, die an die Spitze der Hierarchie aufgestiegen sind und das Quälen so sehr genießen, dass sie sich in den Dienst des Reiches stellen. Du bist allerdings kein Gefangener, oder? Du siehst nicht so aus, als hättest du jemals in der Festung gesessen.“

      „Das stimmt“, gab Thanos zu. „An diesem Ort... Gefangene tun das anderen Gefangenen an?“

      Das Schlimmste daran war, dass er sich das vorstellen konnte. Es war die Sorte von Dingen, die sein Vater der König sich erdenken konnte. Gefangene in die Hölle zu sperren und ihnen dabei die Chance zu geben, noch Schlimmeres zu vermeiden, wenn sie den Laden schmissen.

      „Die Verlassenen sind die Schlimmsten unter ihnen“, sagte Herek. „Wenn Gefangene nicht gehorchen, wenn sie zu verrückt oder dickköpfig sind, wenn sie nicht arbeiten wollen oder sich zu sehr wehren, dann werden sie ins Freie entlassen, ohne irgendetwas. Die Aufseher jagen sie. Die meisten betteln darum, zurückgebracht zu werden.“

      Thanos wollte nicht weiter darüber nachdenken, aber er musste es, denn Ceres konnte hier sein. Er ließ die Gruppe verwilderter Gefangener nicht aus den Augen, während er Herek weiter zuflüsterte.

      „Ich suche nach jemandem“, sagte Thanos. „Sie ist vielleicht hierher gebracht worden. Ihr Name ist Ceres. Sie hat im Stadion gekämpft.“

      „Die Kampfherr-Prinzessin“, flüsterte Herek zurück. „Ich habe sie im Stadion kämpfen sehen. Aber nein, ich hätte davon gehört, wenn sie hierher gebracht worden wäre. Sie stellen die Neuankömmlinge gerne zur Schau, so dass diese sehen, was sie erwartet. An sie hätte ich mich erinnert.“

      Thanos Herz sank wie ein Stein, der in eine See geworfen wurde. Er war sich so sicher gewesen, dass Ceres hier sein würde. Er hatte alles daran gesetzt, herzukommen, einfach weil es der einzige Anhaltspunkt über ihren Aufenthaltsort gewesen war. Wenn sie nicht hier war... wo sollte er sie dann suchen?

      Die Hoffnung, die er


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