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Queste der Helden . Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Queste der Helden  - Морган Райс


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Nun, da er aus dem Wagen draußen war, konnte er sich frei umblicken, und es war wahrhaft ein außergewöhnlicher Anblick: der Hof breitete sich aus, soweit das Auge reichte. In seiner Mitte stand ein prachtvoller Palast aus Stein, umringt von hoch aufragenden, befestigten Steinmauern, gekrönt mit einer Brüstung, auf der überall die königliche Armee patrouillierte. Überall um ihn herum waren perfekt gepflegte Grünanlagen, steinerne Plätze, Brunnen, Baumgruppen. Es war eine Stadt. Und sie war von einer Menschenflut erfüllt.

      In alle Richtungen strömten alle Arten von Leuten—Händler, Soldaten, Würdenträger—jeder von ihnen so sehr in Eile. Thor brauchte ein paar Minuten, bis er verstand, dass etwas Besonderes vonstattenging. Während er herumspazierte, konnte er beobachten, wie Vorbereitungen getroffen wurden, Stühle aufgestellt, ein Altar aufgebaut. Es schien, als würden sie eine Hochzeit vorbereiten.

      Sein Herz machte einen Sprung, als er in der Ferne einen Turnierplatz erkennen konnte, mit langen Lehmbahnen und einem gespannten Tau dazwischen. Auf einem anderen Feld sah er Soldaten, die Speere auf weit entfernte Zielscheiben schleuderten; auf einem weiteren zielten Bogenschützen auf Strohpuppen. Es schien, als würden überall rundum Spiele und Wettbewerbe stattfinden. Es gab auch Musik: Lauten und Flöten und Zimbeln, umherziehende Musikantentruppen; und Wein, der in riesigen Fässern hervorgerollt wurde; und Speisen, die auf Tischen ausgelegt wurden, Bankette, die sich erstreckten, so weit das Auge reichte. Es schien, als wäre er inmitten einer gewaltigen Feier angekommen.

      So faszinierend das auch war, verspürte Thor doch den Drang, die Legion zu finden. Er war jetzt schon spät dran und er musste sich dort bekanntmachen.

      Er eilte zur ersten Person, die er erblickte: einem älteren Herren, seinem blutbefleckten Schurz nach ein Fleischer, der die Straße hinuntereilte. Jeder hier war derart in Eile.

      „Entschuldigt, mein Herr“, sagte Thor und griff ihn am Arm.

      Der Mann blickte missmutig auf Thors Hand.

      „Was willst du, Junge?“

      „Ich bin auf der Suche nach der Legion des Königs. Wisst Ihr, wo sie trainieren?“

      „Sehe ich etwa wie ein Stadtplan aus?“, zischte der Mann und stürmte davon.

      Thor war von seiner Unhöflichkeit erschrocken.

      Er eilte zur nächsten Person, die er sah: eine Frau, die an einem langen Tisch stand und Teig knetete. Mehrere Frauen standen an dem Tisch, alle schwer bei der Arbeit, und Thor dachte, eine von ihnen müsste es wissen.

      „Entschuldigt, Fräulein“, sagte er. „Könntet Ihr mir vielleicht sagen, wo die Legion des Königs trainiert?“

      Sie tauschen Blicke aus und kicherten, manche von ihnen nur wenige Jahre älter als er selbst.

      Die Älteste drehte sich zu ihm und sah ihn an.

      „Du suchst am falschen Ort“, sagte sie. „Hier treffen wir Vorbereitungen für die Festivitäten.“

      „Aber mir wurde gesagt, sie trainieren in Königshof“, sagte Thor verwirrt.

      Die Frauen brachen wieder in Gekicher aus. Die Älteste stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf.

      „Du stellst dich an, als wärst du zum ersten Mal in Königshof. Weißt du nicht, wie groß es ist?“

      Thor lief rot an, als die anderen Frauen zu lachen anfingen, und stürmte schließlich davon. Er mochte es nicht, wenn man sich über ihn lustig machte.

      Er sah vor sich ein Dutzend Straßen, die sich in alle möglichen Richtungen durch Königshof schlängelten. Über die Steinwälle verteilt gab es mindestens ein Dutzend Eingänge. Die Größe und Weitläufigkeit dieses Orts war überwältigend. Er hatte das ungute Gefühl, dass er den ganzen Tag suchen könnte, und es doch nicht finden würde.

      Da kam ihm eine Idee: bestimmt würde ein Soldat wissen, wo die anderen trainieren. Es machte ihn nervös, einen richtigen Soldaten des Königs anzusprechen, doch ihm wurde klar, dass er nicht darum herumkommen würde.

      Er eilte zur Stadtmauer hinüber, auf einen der Soldaten zu, der am nächstgelegenen Eingang Wache stand. Er hoffte, er würde ihn nicht hinauswerfen. Der Soldat stand stramm da und blickte starr geradeaus.

      „Ich suche die Legion des Königs“, sagte Thor, seinen tapfersten Tonfall aufbringend.

      Der Soldat starrte weiterhin geradeaus und ignorierte ihn.

      „Ich sagte, ich suche die Legion des Königs!“, bestand Thor, lauter, fest entschlossen, wahrgenommen zu werden.

      Nach ein paar Sekunden blickte der Soldat auf ihn hinunter und verzog das Gesicht.

      „Könnt Ihr mir sagen, wo sie ist?“, drängte Thor.

      „Und was wirst du wohl dort zu suchen haben?“

      „Etwas äußerst Wichtiges“, drängte Thor weiter. Er hoffte, der Soldat würde nicht auf Einzelheiten bestehen.

      Der Soldat wandte sich wieder ab, um weiterhin geradeaus zu starren, und ignorierte ihn wieder. Thor fühlte, wie sein Herz sank. Er befürchtete schon, dass er nie eine Antwort bekommen würde.

      Doch nach einer gefühlten Ewigkeit antwortete der Soldat: „Nimm das östliche Tor, dann geh nach Norden, soweit es geht. Nimm das dritte Tor links, dann die Abzweigung rechts, und bieg noch einmal rechts ab. Passiere den zweiten Steinbogen, und ihre Gründe liegen hinter dem Tor. Aber ich sage dir, du verschwendest deine Zeit: sie halten sich dort nicht mit Besuchern auf.“

      Mehr wollte Thor gar nicht hören. Ohne sich weiter aufzuhalten, drehte er sich um und rannte über das Feld, der Wegbeschreibung folgend, die er im Kopf vor sich her sagte, damit er sie nicht vergaß. Er bemerkte, dass die Sonne höher am Himmel stand, und konnte nur beten, dass es noch nicht zu spät war, bis er dort ankam.

      *

      Thor rannte die makellosen, muschelgesäumten Wege entlang und bahnte sich seinen gewundenen Weg durch Königshof. Er versuchte, der Wegbeschreibung zu folgen, so gut er konnte und hoffte, dass er nicht in die Irre geleitet worden war. Er erreichte das andere Ende des großen Hofs, blickte auf alle Tore und nahm das dritte von links. Er lief hindurch und folgte den Abzweigungen, bog um eine Ecke nach der anderen. Er rannte gegen den Strom; tausende Menschen strömten in die Stadt hinein, die Menge wurde von Minute zu Minute dichter. Er stieß gegen die Schultern von Lautenspielern, Jongleuren, Hofnarren und allen möglichen anderen Unterhaltungskünstlern, allesamt besonders prächtig herausgeputzt.

      Thor ertrug den Gedanken nicht, dass die Ernennung ohne ihn beginnen sollte, und tat sein bestes, sich auf den Weg zu konzentrieren, während er einen Pfad nach dem anderen nahm und nach irgendeinem Anzeichen für die Trainingsgründe Ausschau hielt. Er lief durch einen Bogen, bog in eine weitere Straße ein, und erblickte endlich in der Ferne etwas, das nichts anderes als sein Ziel sein konnte: ein kleines Kolosseum, ein kreisrundes Bauwerk aus Stein. In seiner Mitte befand sich ein riesiges Tor, an dem Soldaten Wache standen. Thor konnte hinter den Mauern gedämpften Jubel hören, und sein Herz schlug schneller. Er war am Ziel.

      Er rannte schneller, seine Lunge drohte schon zu platzen. Als er zum Tor kam, traten zwei Wachen vor und senkten ihre Lanzen, und versperrten ihm so den Weg. Ein dritter Wachmann trat vor und hob die Hand.

      „Anhalten“, befahl er.

      Thor blieb abrupt stehen, schnappte nach Atem, kaum in der Lage, seine Aufregung zu beherrschen.

      „Ihr...versteht...nicht“, keuchte er, die Worte zwischen seinen Japsern hervor stoßend, „ich muss hinein. Ich bin spät dran.“

      „Spät dran wofür?“

      „Die Ernennung.“

      Der Wachmann, ein kurzer, schwerer Mann mit pockennarbiger Haut, warf den anderen hinter ihm einen Blick zu, den sie zynisch erwiderten. Er sah Thor abfällig an.

      „Die Rekruten wurden


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