Эротические рассказы

Jacquot Ohnohr. Александр ДюмаЧитать онлайн книгу.

Jacquot Ohnohr - Александр Дюма


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werde ich mich Ihrem Vater, Ihrem Großvater, Ihren Vorfahren und Ahnen darstellen, ich werde ihnen meine armen erwürgten Hunde zeigen, die sie mit so vieler Sorgfalt aufgezogen und wie ihren Augapfel geschützt. Was werden sie bei diesem Anblick sagen? das frage ich Sie. Ich bin ein Mann von altem Schlage,« sagte der Greis, einen Kopf schüttelnd, »und Ihre Sitten von heute sind mir fremd; lassen Sie mich doch so schnell wie möglich abscheiden, um zu Denen zu kommen, deren Gewohnheiten ich ehrte und die mich liebten, weil ich meine armen Hunde liebte.«

      Mehr vermochte der arme Greis nicht.

      Der heftigen Aufregung, die ihn aufrecht erhalten hatte, folgte eine vollständige Vernichtung; seine Stimme erlosch, sein Athem wurde kurz, seine Beine zitterten, und er wäre rückwärts niedergefallen, wenn der Fürst ihn nicht aufrecht gehalten hätte.

      Man trug ihn bewußtlos fort; aber die warme Vertheidigungsrede des alten Jacquot Ohnohr rettete die Hunde, und die Meute, die später verschwinden sollte, wurde diesmal noch gerettet.

      Es wurde die Meute nicht nur erhalten, sondern der Fürst Danilo Borisowitsch faßte eine lebhafte Freundschaft für den alten Jacquot Ohnohr. Er ließ ihn oft zu sich kommen, um ihn über die alten Jahre zu befragen, und so brachten sie zuweilen ganze Stunden zu.

      Einmal des Abends nach einer dieser langen Unterredungen mit dem Greife, ließ mich der Fürst rufen, und ich gehorchte sogleich einem Befehl.

      Ich fand den Fürsten in heftiger Aufregung.

      »Iwan Andreowitsch,« fragte er mich, »bist Du im Stande, einige Stunden mit mir zuzubringen?«

      »Ich rechne darauf, mein ganzes Leben mit Ihnen zuzubringen, mein Fürst,« antwortete ich ihm.

      »Ja, ja, das ist abgemacht; aber ich meine etwas Anderes. Bist Du im Stande, mir beim Demolieren zu helfen?«

      »Was denn zu demolieren?« fragte ich.

      »Eine steinerne Mauer zu demolieren oder zu durchbrechen. Jacquot hat mir eben eine sehr seltsame Geschichte erzählt, die unsere Familie und mich besonders interessiert. Sieh, Iwan Andreowitsch, ich möchte nämlich gern genau wissen, ob man mir blauen Dunst vormacht, oder ob man mir die Wahrheit sagt. Ich kann keinen Fremden und besonders keinen meiner Leibeigenen in diese Sache einweihen; schlage es mir also nicht ab, Iwan.«

      Ich willigte sogleich ein, wie man sich vorstellen kann, und fragte den Fürsten, was ihm Jacquot erzählt habe.

      »Morgen, morgen,« entgegnete mir der Fürst. »Am Ende mag Alles nur eine dumme Geschichte sein; es ist meine Meinung, daß der arme Jacquot Ohnohr zu faseln beginnt; er hat mir Dinge erzählt, die mir unmöglich scheinen. Uebrigens will ich mich selber überzeugen. Morgen also werden wir erfahren, woran wir uns zu halten haben; ich rechne auf Dich, Iwan.«

      Ich erneuerte dem Fürsten das Versprechen, ihm am folgenden Tage in Allem behilflich zu sein, was er unternehmen würde. Darauf begann der Fürst mit mir über den Ertrag der Güter, über die Feldarbeiten und den Holzschlag zu sprechen; aber während er sich mit mir über diese Dinge unterredete, war er offenbar mit einem anderen Gegenstande beschäftigt; er hörte Nichts von dem, was ich ihm sagte, und seine Worte hatten so wenig Zusammenhang, daß ich sie kaum verstand.

      »Auf morgen,« sagte er endlich aufstehend und mir die Hand reichend.

      »Morgen wie heute werde ich zu Eurer Excellenz Befehl stehen.«

      Ich gestehe, daß das Geheimnißvolle dieses Ereignisses so meinen Geist in Anspruch genommen und meine Einbildungskraft erregt hatte, daß ich in der Nacht nicht schlief. Kaum zeigten sich die ersten Strahlen des Tages, als der Fürst mich rufen ließ.

      »Du bist bereit, nicht wahr?« sagte er zu mir, als er mich in sein Cabinet eintreten sah. »Ich bin auch bereit. Wir wollen also gehen.«

      Und mir das Beispiel gebend, ging er voran die Treppe hinunter, nachdem er befohlen hatte, daß während seiner Abwesenheit. Niemand in den Garten gehen solle, selbst nicht Jacquot Ohnohr.

      Wir gingen durch einen großen Theil des Parks, überschritten die beiden kleinen Brücken, die über den künstlichen Fluß führten, und näherten uns dem rosenfarbigen Pavillon.

      In dem Vorzimmer des Pavillon fanden wir zwei Hauen, einige Wachskerzen, eine Kiste von schwarzem Holz von mittler Größe.

      Alle diese Gegenstände hatte der Fürst vor unserer Ankunft selber dorthin getragen.

      Der Pavillon bestand aus fünf oder sechs Zimmern; nachdem er drei davon durchschritten hatte, blieb der Fürst stehen, schlug mit der Brechstange, die er in der Hand hielt, gegen die Mauer und sagte:

      »Hier ist es.«

      Gleich darauf machten wir uns ans Werk, und nach Verlauf von anderthalb Stunden zeigte die Mauer eine Oeffnung, die so groß war, daß ein Mann hinein konnte. Der Fürst zündete zwei Wachskerzen an, gab mir eine davon, und wir traten in dieses dunkle und von allen Seiten fest eingemauerte Gemach.

      Der Geruch, der aus dieser Grabhöhle hervorkam, hätte mich beinahe vor der Oeffnung zurückgehalten; da ich indessen den Fürsten hatte hineingehen sehen, so folgte ich ihm.

      Aber kaum war ich eingetreten, als ich fühlte, wie meine Haare sich auf meinem Kopfe emporrichteten; es war nicht nur ein Leichengeruch, der mir in die Nase drang. Unter Trümmern von halb vermoderten Möbeln lag ein menschliches Skelett am Boden. Bei diesem Anblick bekreuzte sich der Fürst und sagte: »Herr, sei der Seele Deiner Dienerin gnädig! Denn vielleicht ist sie in Verzweiflung gestorben!«

      Dann wendete er sich zu mir, nachdem er einige Augenblicke geschwiegen.

      »Der Greis hat nicht gelogen,« sagte er.

      »Was ist dies?« fragte ich, als ich mich ein wenig von der heftigen Gemüthsbewegung erholt hatte.

      »Es sind die Sünden der alten Jahre, mein lieber Andreowitsch. Ich will Dir dies Alles einst erzählen; aber in diesem Augenblicke würde mir die Sache unmöglich sein; hilf mir nur, dies da auflesen.«

      Und er gab mir das Beispiel, indem er ehrerbietig die zu seinen Füßen liegenden Knochen auflas; ich half ihm dabei, indem ich mir die äußerste Gewalt anthat. Wir legten alle diese Ueberreste in die mitgebrachte Kiste; der Fürst verschloß sie und steckte den Schlüssel in die Tasche.

      Indem wir diese sterblichen Ueberreste auflasen, fanden wir unter ihnen ein Paar diamantene Ohrringe, die Ueberreste eines Perlenhalsbandes, einen goldenen Trauring, etwas Metalldraht und einige Reste Fischbein, woran noch halb vermoderte Lappen Seidenzeug hingen, deren Farbe man unmöglich unterscheiden konnte.

      Der Fürst hob sorgfältig die Ohrringe, die Ueberreste des Halsbandes und den Trauring auf; wir trugen die Kiste weg, und von Anstrengung und Gemüthsbewegung ermattet, kehrten wir in das Schloß zurück.

      »Laß sogleich fünfzig Arbeiter mit Brechstangen und Hauen herbeikommen,« sagte der Fürst zu dem Schloßvogt, der über den Hof ging.

      Ich begab mich in meine Wohnung, um mich zu waschen und meine Kleider zu wechseln.

      Als ich zu dem Fürsten zurückkehren wollte, fand ich ihn nicht in dem Cabinet, worin er sich gewöhnlich aufhielt.

      »Wo ist der Fürst?« fragte ich einen Kammerdiener.

      »Er ist in der Galerie der Portraits,« antwortete mir dieser.

      Ich begab mich dorthin und fand ihn auch wirklich noch ganz mit Staub und Mörtel bedeckt – kurz, noch in demselben Zustande, wie er aus dem rosenfarbigen Pavillon gegangen war. Er betrachtete in tiefem Schweigen und mit der vollständigsten Unbeweglichkeit ein weibliches Portrait, dessen Gesicht vermöge einer Laune der alten Besitzer des Schlosses mit einer ungeheuren Lage von schwarzer Farbe bedeckt war.

      Die Kiste, welche die Gebeine enthielt, stand auf dem Fußboden gerade unter dem Portrait.

      Ich sah den Fürsten an – er weinte still.

      Darauf sagte man ihm, daß die Arbeiter gekommen wären.

      Er trocknete sein ganz mit Thränen benetztes Gesicht ab und gab mir ein Zeichen, ihm zu folgen.

      Der Fürst führte die Arbeiter zu dem rosenfarbigen Pavillon, zeigte


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