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Johanna dArc die Jungfrau von Orleans. Александр ДюмаЧитать онлайн книгу.

Johanna dArc  die Jungfrau von Orleans - Александр Дюма


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es nicht begangen habe, und die ganze Strafe desselben auf Euer Haupt zurückfallen zu lassen, sollte auch diese Strafe eine ewige Buße, oder selbst der Tod sein. Die dritte endlich bestand darin, dass, wenn im Gegenteil die Sünde vom Volke ausgehe, Ihr ihn bätet, Erbarmen mit diesen, Volke zu haben, und es seines Mitleidens zu würdigen, damit das Königreich endlich von der Trübsal befreit würde, von denen es seit mehr als zwölf Jahren heimgesucht werde.«

      Nach Anhörung dieser Worte blieb der König lange Zeit nachdenkend, senkte das Haupt, um nachzusinnen, und hob es wieder empor, um das junge Mädchen aufmerksam anzuschauen. Endlich brach er das Schweigen, und sagte zu ihr:

      »Alles, was Ihr mir da vortrugt, ist wahr, Johanna; aber dies genügt noch nicht, um mich zu überzeugen, dass Ihr im Namen Gottes kommt; auch meine Räte müssen meine Ansicht teilen, außerdem Ihr Uneinigkeit unter uns stiften werdet, und wir sind, so wie wir sind, bereits genug unglücklich und geteilt.«

      »Wohl an,« entgegnete Johanna, »versammelt morgen drei oder vier Eurer Getreuesten, und, wo möglich, Geistliche, und ich werde Euch ein Zeichen geben, nach welchem Niemand mehr zweifeln wird; denn meine Stimmen haben mir versprochen, mir dieses Zeichen zu gewähren, und ich bin überzeugt, dass sie meine Bitte bewilligen werden.«

      Hierauf kehrte der König und Johanna wieder in den Ruth zurück, wo man ihre Rückkehr mit Ungeduld erwartete. Kaum war die Türe geöffnet, als alle Augen sich »ach dem Könige wendeten, und man an seiner ernsten und nachdenkenden Physiognomie sah, dass was zu ihm das junge Mädchen sagte, einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe.

      »Meine Herren,« sagte der König, es ist genug für heute; in dem, was uns begegnet, liegt reichlicher Stoff zum Nachdenken, und wir müssen über dieses Ereignis die Meinung unserer vertrautesten Räche vernehmen. Johanna, begebt Euch nach Hause, denn Ihr müsst von dem weiten Marsch ermüdet sein, den Ihr so eben machtet, und vergesst nicht, was Ihr uns für morgen versprochen habt.«

      »Mit Gottes Hilfe,« antwortete Johanna, »wird nicht nur, was ich für morgen versprach, sondern auch, was ich für die Zukunft verhieß, geschehen! . . .«

      Und sie ließ sich vor dem Könige auf ein Knie nieder, küsste ihm die Hand, und ging mit der nämlichen Bescheidenheit und mit der nämlichen Ruhe von dannen, womit sie gekommen war.

      In dem Momente, da Johanna an dem Haustor ankam, ging ein Reiter vorüber, der sein Pferd zur Tränke an die Loire führte. Da das Gerücht von Johanna's Ankunft in der Stadt sich bereits verbreitet hatte, blieb der Reiter, welcher in solchen Sachen sehr ungläubig war, vor Johanna stehen, beschimpfte sie mit rohen Worten, und vermischte diese Schimpfworten mit Gotteslästerungen. Als Johanna sah, dass diese Worte an sie gerichtet waren, hob sie den Kopf empor, schaute ihn mit mehr Traurigkeit als Zorn an, und sprach:

      »Ach! wie unglücklich bist Du, dass Du Gott so verleugnen kannst, da Du vielleicht dem Tode so nahe bist!«

      Der Reiter hielt nichts auf diese Art von Prophezeiung, sondern entfernte sich, indem er vielmehr fortfuhr, Gott mit den nämlichen Flüchen zu lästern, und gelangte so an den Fluß; aber in dem Momente, da sein Pferd soff, wurde es durch irgend ein Geräusch erschreckt, und sprang in's Wasser; der Reiter wollte es an's Ufer zurückführen, aber wie sehr er sich auch anstrengte, das Pferd fuhr fort, der tiefsten Tiefe des Flusses sich zu nähern, und verlor bald den Grund. Der Reiter schwang sich dann von seinem Pferde, und wollte an das Gestade schwimmen; allein entweder befiel ihn irgend ein Krampf, oder das, was Johanna ihm so eben gesagt hatte, fiel ihm wieder ein; er konnte nur noch sagen: »Vergieb mir, mein Gott!« und verschwand. Zwei Stunden nachher fand man seine Leiche an der Schleuse einer Mühle wieder.

      Da mehrere Personen gehört hatten, was der Reiter zu Johanna sagte, und was Johanna ihm antwortete, so wurde dieses Ereignis für ein Wunder gehalten, und der Ruf der jungen Begeisterten stieg dadurch dergestalt, dass am Abende alle Einwohner unter die Fenster ihres Gasthauses eilten, und sie zu sehen verlangten. Johanna erschien sogleich auf einem Balkone, und wiederholte dem Volke mit ihrer sanften und glaubenvollen Stimme, dass sie vom Herrn gesendet sei, um den König und Frankreich zu retten, so dass das arme Volk, beruhigter durch die Worte dieses jungen Mädchens, als es durch eine Armee von zwanzigtausend Mann geworden wäre, ganz fröhlich abzog, mit dem Rufe: Heil! Am Abende wurde ein Teil der Stadt zum Zeichen der Freude erleuchtet.

      Am folgenden Tage um zehn Uhr Morgens, ließ der König Johanna holen; Johanna, dieser Botschaft gewärtig, ließ den königlichen Abgesandten keinen Augenblick verziehen, sondern folgte ihm vielmehr sogleich; Beide kamen zu Chateau-Chinon an, wo der König ihrer harrte. Sie waren von einer großen Volksmenge begleitet, die, sobald sie Johanna erblickt hatte, sich ihr nachdrängte, und vor der Türe stehen blieb, um Nachrichten von dieser Unterredung zu bekommen. Johanna schritt beherzt die Treppe hinauf, und trat in das Gemach de« Königs; sie traf darin Karl VII. mit dem Erzbischof von Rheims, und die Herren Karl von Bourbon und de la Trémoille.

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      1

      Das Privilegium, gewappnet, behelmt, bespornt in die Kirchen zu treten, war etwas Seltenes in Frankreich, wo man kaum drei oder vier Beispiele einer solchen Erlaubnis; nachweisen könnte. Einer der ältesten Ritter, welche sie befassen, war ein bretonischer Seigneur, Namens Herr von Kergournadech.

      Dieses Privilegium war ihm von dem heiligen Paulus Aurelian, erstem Bischof von Lyon, gestorben gegen das Jahr 600, zur Belohnung für das Anerbieten dieses Ritters, eine Schlange zu tödten, die das Land verheerte, verliehen worden. Dieses Haus erlosch in der Person des Olivier, Herrn von Kergournadech, der ohne Nachkommenschaft starb, und des Franz von Kersoasona. Johanna von Kergournadech, seine älteste Schwester erbte seine Güter, und brachte sie als Mitgift dem Alain von Kerhoënt unter der Bedingung zu, dass sein ältester Sohn, unter Beibehaltung seine« Namens Kerhoënt, das Wappen von Kergournadech führen sollte. A. D.

      2

      Diese drei Frauenpersonen waren: die Erste, Eleonore, Gemahlin Ludwigs des Jüngern, die, von ihrem Gemahl Verstoßen, in zweiter Ehe Heinrich von Anjou, König von England heiratete, und ihm als Mitgift Aquitainen, Poitou, Touraine und Maine zubrachte, welche, mit dem Herzogtum Normandie und der Grafschaft Anjou vereinigt, den dritten Teil Frankreichs in die Hunde seiner Feinde lieferten:

      Die Zweite, Isabelle von Frankreich, Gemahlin Eduards III. die, auf ihren Sohn Eduard III. die Rechte übertragend, welche sie auf den Thron von Frankreich zu haben behauptete, jenen berüchtigten Krieg herbeigeführt hatte, der noch währte, und folglich die Schlachten von Crécy, Poitiers und Azincourt, die drei blutigsten Episoden desselben:

      U

1

Das Privilegium, gewappnet, behelmt, bespornt in die Kirchen zu treten, war etwas Seltenes in Frankreich, wo man kaum drei oder vier Beispiele einer solchen Erlaubnis; nachweisen könnte. Einer der ältesten Ritter, welche sie befassen, war ein bretonischer Seigneur, Namens Herr von Kergournadech.

Dieses Privilegium war ihm von dem heiligen Paulus Aurelian, erstem Bischof von Lyon, gestorben gegen das Jahr 600, zur Belohnung für das Anerbieten dieses Ritters, eine Schlange zu tödten, die das Land verheerte


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