La San Felice Band 8. Александр ДюмаЧитать онлайн книгу.
abgenommen.
Man pflanzte sie auf und bei der dritten Salve schwankte das Haus einen Augenblick, stürzte dann mit furchtbarem Gekrach zusammen und zerschmetterte in seinem Sturz sowohl die, welche sich darin befanden, als die Vertheidiger der Barrikaden.
Nun drang Duhesme mit gefälltem Bajonnet vor und pflanzte unter dem Rufe: »Es lebe die Republik« die dreifarbige Fahne auf den Trümmern des Hauses auf.
Während dieser Zeit aber hatten die Lazzaroni eine riesige Batterie von zwölf Geschützen auf einer Höhe errrichtet, welche den Steinhaufen, auf welchem die Fahne flatterte, bedeutend überragte, und es dauerte nicht lange, so sahen die im Besitz der beiden Barrikaden und der Trümmer des Hauses befindlichen Republikaner sich einem furchtbaren Kartätschenhagel preisgegeben.
Duhesme ließ seine Kolonne hinter den Trümmern und den Barrikaden Posto fassen, befahl dem 25. Regimente reitender Jäger, etwa dreißig Artilleristen hinter sich auf den Sattel zu nehmen, den Hügel, auf welchem die zwölf Geschütze aufgepflanzt standen, zu umreiten und einen Angriff im Rücken zu machen.
Ehe noch die Lazzaroni sich über die Absicht der Chaffeurs klar waren, führten diese quer durch die Ebene und ohne sich an die Musketenschüsse, die man von der Straße aus auf sie abfeuerte, zu kehren, ihren Halbcirkel aus, stießen dann plötzlich ihren Pferden die Sporen in die Flanken, und sprengten im Galopp die Anhöhe hinauf.
Beim Getöse dieses Orcans von welchem der Boden erzitterte, verließen die Lazzaroni ihre halbgeladenen Kanonen.
Die auf der Höhe des Hügels angelangten Artilleristen sprangen von den Pferden und machten sich an die Arbeit und die gleich einer Lawine den entgegengesetzten Abhang hinunterstürzenden Chaffeurs begannen die Verfolgung der Lazzaroni, welche sich über die Ebene zerstreuten.
Seiner Angreifer nun ledig, befahl Duhesme den Sapeurs, einen Weg durch die Barrikade zu bahnen und die Kanonen vor sich herschiebend, rückte er, die Straße reinfegend, vor, während von der Höhe des Hügels die republikanischen Artilleristen auf jede Gruppe, die sich zu formieren versuchte, Feuer gaben.
In diesem Augenblick hörte Duhesme hinter sich den Sturmmarsch schlagen. Er drehte sich um und sah die 64. und 73. Halbbrigade Linientruppen, welche, von Thiébaut geführt, unter dem Ruf: »Es lebe die Republik!« im Sturmschritt heranrückte.
Championnet, der die furchtbare Kanonade hörte und an der Zahl und Unregelmäßigkeit der Flintenschüsse erkannte, daß Duhesme es mit Tausenden von Feinden zu thun hatte, hatte sein Pferd in Galopp gesetzt und Thiébaut befohlen, ihn so schnell als möglich zu folgen und Duhesme zu unterstützen.
Thiébaut hatte sich dies nicht zweimal sagen lassen und war nun da.
Er rückte über die Brücke, über die in den Gassen liegenden Todten hinweg, durch die Öffnungen der Barrikaen, und langte in dem Augenblick an, wo Duhesme, Meister des Schlachtfeldes, seine erschöpften Soldaten Halt machen ließ.
Hundert Schritte vor den ersten Soldaten Duhesmes ragte die Porta Capuana mit ihren Thürmen empor und zwei eine kleine Vorstadt bildende Reihe Häuser kamen, so zu sagen, den Republikanern entgegen.
Plötzlich und in dem Augenblick, wo diese es am wenigsten erwarteten, krachte eine furchtbare Salve von den Terrassen und aus den Fenstern dieser Häuser, während von der Plattform der Porta Capuana zwei kleine hinaufgetragene Kanonen ihren Kartätschenhagel spieen.
»Ha,« rief Thiébaut, »ich fürchtete schon, zu spät zu kommen. Vorwärts, meine Freunde!«
Die von einem der tapfersten Officiere der Armee geführten frischen Truppen drangen trotz des Kreuzfeuers in die Vorstadt ein. Anstatt in der Mitte der Straße zu marschiren, bewegte sich die rechte Seite der Kolonne dicht an den Häusern hin und feuerte auf die links gelegenen Fenster und Terrassen, und die linke Seite that dasselbe auf die rechts gelegenen, während die mit ihren Aexten bewaffneten Sapeurs die Thüren der Häuser einschlugen.
Die mittlerweile hinreichend ausgeruhten Truppen Duhesme's begriffen das von Thiébaut angeordnete Manöver, drangen in die von den Sapeurs geöffneten Häuser, begannen mit den Lazzaronis einen Kampf, Mann gegen Mann, und trieben sie die Treppen hinauf, aus dem Erdgeschoß in das erste Stockwerk, aus dem ersten in das zweite, aus dem zweiten auf das platte Dach oder die Terrasse des Hauses.
Hoch in der Luft sah man dann Lazzaroni und Republikaner in blutigem Kampf.
Die Terrassen bedeckten sich mit Feuer und Rauch, während die Fliehenden, welche nicht Zeit hatten, die Terrassen zu gewinnen und nach dem, was ihre Priester und Mönche ihnen gesagt, glaubten, daß sie von den Franzosen keinen Pardon zu erwarten hätten, zu den Fenstern hinaussprangen, auf dem Pflaster die Beine brachen oder in die Spitzen der Bajonnette stürzten.
Auf diese Weise wurden sämtliche Häuser der Vorstadt genommen und geräumt.
Dann aber, da mittlerweile der Abend eingebrochen, und es nun zu spät war, um die Porta Capmana anzugreifen, während man zugleich irgend eine Ueberrumplung fürchtete, erhielten die Sapeurs Befehl, die Häuser anzuzünden, und Championnet's Corps nahm Stellung vor dem Thore, welches es den nächstfolgenden Tag angreifen sollte und von dem es bald durch einen doppelten Flammenvorhang getrennt war.
Während dies Alles geschah, langte Championnet selbst an, umarmte Duhesme und sagte zu Thiébaut, um ihn für die ausgeführte prächtige Angriffsbewegung zu belohnen:
»Angesichts der Porta Capuana, welche Du morgen nehmen wirst, ernenne ich Dich zum Generaladjutanten.«
»Wohlan,« sagte Duhesme, entzückt über diese Belohmng, die ihm durch einen tapferen Officier gewährt ward, vor welchem er die größte Achtung hegte, »das nenne ich zu einem schönen Grad, und zwar durch ein schönes Thor gelangen.«
Zweites Capitel.
Die Nacht
Auf sämtlichen drei Punkten, wo die Franzosen den Angriff auf Neapel eröffnet, hat man sich mit derselben Erbitterung geschlagen. Von allen Seiten treffen die Adjutanten in dem Hauptquartiere der Porta Capuana ein und finden den Bivouac des Generals zwischen der Via del Vasto und der Arenaccia hinter der Doppelreihe der brennenden Häuser.
Der General Dufresse ist zwischen Aversa und Neapel an einem Punkte, wo der Weg sich verengt, auf ein Corps von zehn- oder zwölftausend Mann Lazzaroni mit sechs Stücken Geschütz gestoßen.
Die Lazzaroni standen am Fuße einer Anhöhe, die Geschütze auf dem Gipfel derselben. Duhesmes Husaren haben fünf Angriffe auf den Haufen gemacht, ohne ihn sprengen zu können. Die Lazzaroni waren so zahlreich und standen so dicht beisammen, daß die Todten, von den Lebenden gehalten, aufrecht stehen blieben.
Es hat mit dem Bajonnet angreifender Grenadiere bedurft, um endlich eine Bresche in diese Menschenmauer zu machen.
Vier von dem General Eblé commandierte leichte Geschütze haben drei Stunden lang auf die Lazzaroni kartätscht und diese haben sich endlich auf die Höhen von Capodimonte geflüchtet, wo Dufresse sie morgen angreifen wird.
Gegen das Ende des Kampfes hat sich ein von Schipani und Manthonnet geführtes Corps Patrioten den Reihen des General Dufresse angeschlossen.
Sie melden, daß Nicolino sich des Castells San Elmo bemächtigt hat. Er hat aber nur dreißig Mann und wird von Tausenden von Lazzaronis blockiert, welche Faschinen aufthürmen und die Thore in Brand stecken, und Leitern herbeischleppen, um die Mauern zu ersteigen. Sie haben sich des am Fuße der Wälle des Castells liegenden Klosters San Martino bemächtigt, oder vielmehr, die Mönche haben sie herbeigerufen und ihnen die Thür geöffnet.
Von den Terrassen des Klosters aus feuern sie gegen das Castell.
Wenn Nicolino nicht noch in der Nacht Beistand erhält, so wird das Castell San Elmo bei Tagesanbruch unrettbar genommen.
Dreihundert Mann werden sich, von Hector Caraffa und den Patrioten geführt, während der Nacht einen Weg bis an die Thore des Castells bahnen; zweihundert davon werden die Garnison verstärken und hundert den Lazzaroni das Kloster San Martino wieder abnehmen.
Kellermann hat sich nach einem erbitterten Kampfe der Höhen von Capodichino bemächtigt, aber über den Campo Santo