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Eine verhängnisvolle Erbschaft. Уилки КоллинзЧитать онлайн книгу.

Eine verhängnisvolle Erbschaft - Уилки Коллинз


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und großen Augen mit einer gelegentlichen Unentschlossenheit in ihrem Ausdruck, welche meiner Ansicht nach weit davon entfernt war, ein Bedenken für sie zu sein. Sie schien mit einer gelegentlichen Unentschlossenheit in seinen Worten zu harmonieren; während er fortfuhr, war ich geneigt, eine vorübergehende Unentschlossenheit in seinen Gedanken zu erkennen, deren Überwindung ihn immer eine kleine Anstrengung kostete. Überrascht es Dich zu hören, wie genau ich einen Mann beobachte, der nach unserem ersten Gespräch nur eine zufällige Bekanntschaft war? Oder erleuchtet Dich Dein Argwohn und Du sagst Dir, Sie hat sich in Mr. Roland Cameron auf den ersten Blick verliebt? Ich kann zu meiner eigenen Verteidigung sagen, daß ich nicht romantisch genug war, um so weit zu gehen. Aber ich gestehe, daß ich auf seinen nächsten Besuch mit einer Ungeduld wartete, die meines Wissens neu für mein nüchternes Selbst war. Und, was noch schlimmer ist: Als der Tag kam, wechselte ich meine Kleider dreimal, bevor meine neu entwickelte Eitelkeit mit dem Bild zufrieden war, das der Spiegel von mir zeigte.

      Vierzehn Tage später begannen mein Vater und mein Bruder die tägliche Gesellschaft unseres neuen Freundes als eine alte Gewohnheit in ihrem Leben zu betrachten. Weitere zwei Wochen später waren Mr. Cameron und ich- obwohl keiner von uns wagte, es einzugestehen – so hingebungsvoll ineinander verliebt, wie es junge Menschen nur sein konnten. Ach, was für eine herrliche Zeit! und wie grausam unser Glück bald ein Ende fand!

      Während der kurzen Zeit, die ich hier beschrieben habe, beobachtete ich gewisse Eigenheiten in Roland Camerons Verhalten, welche mich verblüfften und beunruhigten, sobald ich mich in meinen Gedanken mit ihm beschäftigte, wenn ich allein war.

      Zum Beispiel verfiel er in seltsames Schweigen, wenn er und ich miteinander sprachen. Während dieser Momente nahmen seine Augen einen müden, abwesenden Blick ein, und seine Gedanken schienen weg zuwandern – weit von der Unterhaltung, weit von mir. Er war sich seiner eigenen Krankheit absolut nicht bewußt, er fiel unbewußt in sie und kam unbewußt aus ihr heraus. Wenn ich ihm gegenüber bemerkte, daß er mir nicht zugehört hatte oder wenn ich ihn fragte, warum er still gewesen war, konnte er überhaupt nicht verstehen, was ich meinte: ich verwirrte und beunruhigte ihn. Was er in diesen Schweigepausen dachte, war mir unmöglich zu erraten. Sein Gesicht, das zu anderen Zeiten außergewöhnlich beweglich und ausdrucksvoll war, wurde fast zu einem vollkommenen Nichts. Litt er an einem fürchterlichen Schicksalsschlag in einer vergangenen Zeit seines Lebens und war sein Geist nie davon befreit worden? Ich sehnte mich danach, ihm die Frage zu stellen und schreckte davor zurück, ich hatte so erbärmliche Angst, ihn zu quälen; oder um es in schlichtere Worte zu kleiden, ich war so wahrhaftig und zärtlich in ihn verliebt.

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