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DAS GOLD DER INKA (Drake Ramsey). Russell BlakeЧитать онлайн книгу.

DAS GOLD DER INKA (Drake Ramsey) - Russell Blake


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sich weiter unterhielten.

      »Sie hat dir Informationen hinterlassen?«

      »Ja, über die Geschichte, wo ihr beide nach Südamerika gereist seid. Wo Dad gestorben ist.«

      Jack nickte nachdenklich. »Das war noch so ein tieftrauriger Tag.«

      »Was kannst du mir darüber erzählen? Sie schrieb, er sei ermordet worden.«

      Jack schaute ins Leere, seine Gedanken schienen abzudriften, dann nahm er noch einen Schluck Kaffee. »Das stimmt. Im peruanischen Dschungel ist er umgebracht worden.«

      »Was ist da passiert?«

      »Willst du die Kurzfassung oder die ausführliche Version?«

      »Ich bin stundenlang hierher gereist. Du musst dich nicht hetzen.«

      Jack atmete schwer aus und nickte erneut. »Okay, wie gesagt, ich wusste ja, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Weißt du, ich habe dich eigentlich schon aus 10 Metern Entfernung erkannt. So sehr siehst du ihm ähnlich! Natürlich bist du jünger, aber du hast exakt seine Statur und auch das Gesicht. Es ist schon fast unheimlich, wie geklont!«

      »Ja, ich habe Fotos von ihm gesehen, wir ähneln uns schon sehr.«

      »Stimmt. Aber ich schätze mal, es nützt nichts, um den heißen Brei herum zu reden. Patricia hat recht. Er wurde wie ein Hund von Russen ermordet.«

      Drakes Augen weiteten sich. »Von Russen? Was haben die denn im südamerikanischen Urwald zu suchen? Und warum haben sie ihn getötet?«

      »Da wird die Geschichte kompliziert.«

      »Das ist mir egal, ich will alles wissen …«

      »Dann fange ich ganz am Anfang an. Mit zwei Männern. Vadim Olenksi vom KGB, und seinem Handlanger Sasha Berekov. Zwei der übelsten Gestalten, die je auf unserem Planeten gelebt haben. Gefährlich wie Klapperschlangen, und doppelt so gemein. Sie hatten das gleiche Ziel wie dein Vater. Schätze, sie wollten einfach alle Mitbewerber kaltstellen. Deswegen haben sie ihn umgebracht.« Jack warf ihm einen gequälten Blick zu, als würde er gerade in einer offenen Wunde herumstochern. »Sie haben ihn getötet, ohne mit der Wimper zu zucken. Und deswegen haben wir alle unsere Namen geändert und sind weit weggezogen, wobei wir alles zurückgelassen haben, was wir hatten, damit sie mit uns nicht dasselbe machen.«

      Kapitel 9

      »Ich verstehe das nicht. Warum sollten KGB-Agenten jeden töten wollen, der meinen Vater kennt?«, fragte Drake.

      »Wegen etwas, von dem sie dachten, dass es einer von uns besitzt: das Notizbuch deines Vaters. Den Schlüssel, um den Schatz zu finden, hinter dem sie her waren.«

      »Sein Notizbuch?«

      »Genau. Dein Vater hatte praktisch ein fotografisches Gedächtnis, aber er war auch ein Autor und schrieb seine Gedanken gerne nieder. Er hatte alle seine Erkenntnisse und Schlüsse protokolliert; die Ergebnisse seiner Recherche, mit der er Jahre zugebracht hat. Fast ein Jahrzehnt, um genau zu sein. Das war ja noch in Zeiten vor dem Internet, da musste man in Büchereien und Museen in allen möglichen Ländern gehen, um an die Informationen zu kommen. Er muss ein halbes Dutzend mal nach Peru, Bolivien und Brasilien gereist sein, bevor er das Puzzle endlich gelöst hatte. Er war wie besessen davon.« Jack machte eine Pause und überlegte sich seine nächsten Worte gründlich. »Bevor wir aufbrachen, hatte dein Vater seine Aufzeichnungen irgendwo versteckt. Er hat mir nie gesagt, wo.«

      »Sein gutes Gedächtnis habe ich anscheinend auch geerbt. Es ist nicht fotografisch, aber nah dran. Doch warum sollte er seine Notizen verstecken?«, fragte Drake.

      »Er war sich damals schon selbst darüber im Klaren, dass diese Informationen einen enormen Wert haben, für den einige über Leichen gehen würden.«

      »Klingt paranoid.«

      »Paranoia ist aber angebracht, wenn eine ernsthafte Bedrohung besteht. Das hat er von mir gelernt. Bei den Special Forces lebt man nach dieser Maxime.«

      »Das kann ich mir vorstellen«, entgegnete Drake.

      Jack nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. »Was weißt du über das Ziel seiner Bemühungen?«

      »Nur das, was Patricia mir hinterlassen hat. Irgendwas über eine Inka-Stadt aus Gold. Hat er wirklich geglaubt, dass die existiert?«

      »Am Anfang nicht. Aber mit der Zeit wurde seine Überzeugung immer größer. Paititi. Die letzte Ruhestätte der gesamten Schätze der Inka-Kultur, die für immer von den Spaniern ausgelöscht wurde. Aber dein Vater war nicht der Erste, der daran glaubte, dass diese Legende auf Tatsachen beruht. Viele intelligente Forscher haben sich daran festgebissen, doch niemand hatte Erfolg. Dabei hält das Interesse weltweit bis zum heutigen Tage an.«

      »Wahrscheinlich hatte niemand Erfolg, weil Paititi nicht existiert. Genau wie El Dorado und die vielen anderen mythischen Schätze.«

      »Das kann sein, aber dein Vater war da anderer Meinung. Und er war der klügste Mann, den ich je kennengelernt habe. Regelrecht besessen war er von dieser Geschichte.«

      Drake unterbrach ihn. »Woher kanntet ihr euch?«

      »Wir haben uns in der Highschool kennengelernt und sind immer Freunde geblieben. Nur, dass er danach auf’s College ging und ich in den Militärdienst. Als ich nach sieben Jahren dort raus war, hatte sich irgendwie gar nichts verändert; also, abgesehen von den Schusswunden und Narben bei mir. Ich war ein Ranger. Habe noch das Ende von Vietnam mitmachen müssen. Glaub mir – was man in den Filmen sieht, hat kaum etwas mit der Realität zu tun. Selbst die härtesten Filme können nicht einfangen, wie schlimm es dort war. Es ist wirklich eine Lebensaufgabe, mit diesen Erlebnissen fertig zu werden. Ich arbeite immer noch daran.«

      »Wie kam es, dass du mit ihm nach Südamerika gegangen bist?«

      »Das hat optimal gepasst. Er brauchte jemanden, der Erfahrung mit dem Dschungel hatte und auch im Kampf abgehärtet war – jemanden, der mit Gewehr und Messer umgehen konnte, wenn wir im Urwald Probleme bekommen sollten. Versteh’ mich nicht falsch. Ich habe ihn trainiert, und er war wirklich gut. Aber das war einfach nicht sein Ding, er war kein Krieger. Er war Forscher. Aber wie dem auch sei, wir haben ein paar Monate zusammen im Regenwald verbracht. Und ich mache mir schwere Vorwürfe, dass die Russen ihn erwischt haben, als ich unterwegs war, um Lebensmittel und Material nachzuholen. Ich war nur drei Tage weg …«

      Drake lehnte sich nach vorne. »Wie? Wie ist er gestorben?«

      »Wahrscheinlich ging es schnell, ohne Schmerzen. Willst du das wirklich hören? Wozu? Das ändert doch nichts!«

      »Ich muss es aber wissen! Alles!«, sagte Drake bestimmt.

      Jack schüttelte den Kopf, schließlich zuckte er mit den Schultern. »Na gut. Als ich wieder in unser Camp zurückkam, habe ich ihn beim Fluss gefunden. Sie hatten ihm aus nächster Nähe in den Kopf geschossen, wie bei einer Exekution. Ich kann nicht sagen, ob sie ihn davor irgendwie geschlagen oder gefoltert haben … denn die Tiere hatten sich schon über ihn hergemacht.«

      »Woher weißt du, dass es nicht die Eingeborenen waren?«

      »Da bin ich mir ganz sicher. In den ersten Tagen im Dschungel hat er ein kleines Indianermädchen vor dem Ertrinken gerettet und sie zu ihrem Vater zurückgebracht. Von da an war er für die Indianer sozusagen unberührbar. Ich würde sagen, die waren nicht begeistert, einen Eindringling in ihrem Gebiet zu haben, aber sie ließen ihn gewähren. Außerdem benutzen die Indianer so tief im Dschungel keine modernen Schusswaffen. Nur Pfeil und Bogen, dazu ihre Blasrohre. Damals waren auch die Drogenkartelle noch nicht vor Ort – Kokain wurde überwiegend in Kolumbien angebaut und die Urwälder von Brasilien und Peru waren noch nicht so mit bewaffneten Kriminellen verseucht, wie sie es heute sind. Da bleiben also nur die Russen übrig. Dein Vater und ich wussten, dass sie hinter uns her waren. Aber anscheinend haben wir unterschätzt, wie gut sie sind und wie weit sie gehen würden, um an den Schatz zu kommen.«

      Drake studierte Jacks


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