Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Henrik IbsenЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Henrik Ibsen


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Ja, wer vergessen könnte

       Und die Erinnrung aus der Seele reißen

       Und jede Hoffnung, jeden Wunsch dazu!

       Ich brauche Zeit, bis ich so weit gelange;

       Doch will ich mich bemühn –

      Aurelia. Ich helfe Dir;

       So fühlst Du minder der Entbehrung Leid.

       Doch müssen wir sobald als möglich fort!

       Hier lockt das Leben Dich wie ein Versucher, –

       Nicht wahr, – wir reisen noch in dieser Nacht?

      Catilina.

       Ja, ja; noch diese Nacht, Aurelia!

      Aurelia.

       Ein Sümmchen, das uns noch geblieben, tat ich

       In einen Beutel; es genügt fürs erste.

      Catilina.

       Gut, gut! Mein Schwert verkauf' ich für ein Grabscheit.

       Pah, was bedeutet noch ein Schwert für mich?

      Aurelia.

       Du pflügst den Acker; ich bestelle ihn.

       Bald werden Rosenhecken unser Haus

       Umblühn und freundliche Vergißmeinnicht,

       Zum Zeichen, daß die Zeit kam, da Du jede

       Erinnerung wie eine Jugendfreundschaft

       Begrüßen kannst, wenn sie Dein Herz besucht.

      Catilina.

       Die Zeit, Aurelia? Ich fürchte, Liebste,

       Die liegt noch in der Zukunft fernem Grau.

       (Mit leichterem Ausdruck.) Doch, geh, mein Weib; und raste noch ein wenig. Wir machen nach kurz Mitternacht uns auf; – Da liegt die Stadt in ihrem tiefsten Schlummer, Und niemand ahnt, wohin die Reise geht. Den ersten Morgenstrahl begrüßen wir Weit, weit von hier; im Schutz des Lorbeerhains Gelagert auf des Grases weichem Teppich.

      Aurelia.

       Ein neues Dasein bricht für uns heran,

       An Freude reicher, als das alte hier.

       So geh' ich denn. Ein Stündchen Ruhe wird

       Mich stärken. Gute Nacht, mein Catilina!

       (Sie umarmt ihn und geht ab.)

      Catilina (sieht ihr nach.) Nun ist sie fort. Ah, das erleichtert mich! Ablegen kann ich diese martervolle Verstellung, diesen Schein von Fröhlichkeit, Davon sich nichts in diesem Herzen findet. Sie ist mein guter Geist. Sie würde trauern Ob meiner Furcht. Ich muß sie ihr verhehlen. Doch diese stille Stunde will ich einer Betrachtung des verfehlten Lebens weihen. Ah, dort die Lampe stört mich; Dunkel muß Hier herrschen, Dunkel, wie in meiner Brust. (Er löscht die Lampe aus; der Mond scheint durch die Säulen im Hintergrunde herein.)

      Zu hell, zu hell noch immer. Doch gleichviel;

       Der matte Mondschein paßt am Ende gut

       Zu diesem halben Licht, das meine Bahnen

       Einhüllt und eingehüllt, solang' ich denke.

      So ist denn, Catilina, dieser Tag

       Dein letzter; morgen bist Du schon nicht mehr

       Der Catilina, der Du einst gewesen.

       Im fernen, öden Gallien soll mein Tag

       Verrinnen, weltfern wie ein Fluß im Walde.

       Nun bin ich aufgewacht aus allen Träumen

       Von Größe, Macht und tatenreichem Leben;

       Sie schwanden fort wie Tau; mein nächtlich Herz

       War ihre Heimat; niemand wußt' um sie.

      Es ist nicht diese Ruhe dumpf und schwer,

       Dies Abseits von der Welt, wovor mir graut.

       O, könnt' ich eines Blitzes Frist nur leuchten

       Und flammen wie ein Stern in seinem Fall,

       Ein einzig Mal durch eine hehre Tat

       Mich und den Namen Catilina schmücken

       Mit Ruhm und unvergänglichem Gedächtnis, –

       Ich gäbe gern im Augenblick des Siegs

       Der Welt Valet, erwählt' ein fremd Gestad',

       Ja, stieß' den Dolch mir selber in die Brust

       Und stürbe freudig; denn ich hätt' gelebt!

      Doch dieses Los ist Tod, gemeiner Tod.

       Wär's möglich? Sollt' ich so vergehen müssen?

       (Mit emporgestreckten Armen.)

      Ein Wink, erzürnte Götter! Ist dies mein Los:

       Vergessen, ohne Spur aus diesem Leben

       Zu gehn?

      Furia (draußen hinter den Säulen.) Es ist Dein Los nicht, Catilina!

      Catilina (fährt zurück.) Wer sprach da? Welche Stimme mahnt mich hier Wie Geisterrede aus dem Reich der Schatten?

      Furia (tritt in den Mondschein heraus.) Ich bin Dein Schatten.

      Catilina (entsetzt.) Der Vestalin Geist!

      Furia.

       Du schrickst vor mir zurück? Wie mußt Du tief

       Gesunken sein!

      Catilina. Bist Du dem Grab entstiegen,

       Um mich mit Haß und Rache zu verfolgen?

      Furia.

       Verfolgen, sagtest Du? Ich bin Dein Schatten

       Und muß begleiten Dich, wohin Du gehst.

       (Sie tritt näher.)

      Catilina.

       Sie lebt, ihr Götter! lebt! Sie ist es selbst,

       Kein Geist!

      Furia. Geist oder nicht, das gilt hier gleich;

       Genug, ich folge Dir, wohin Du gehst.

      Catilina.

       Mit blutigem Haß!

      Furia. Im Grab erlischt der Haß,

       So wie die Lieb' und jegliches Verlangen,

       Das Menschenbrust bewohnt. Nur Eins steht fest

       In Tod und Leben und ist nicht zu ändern.

      Catilina.

       Und was? Sprich's aus!

      Furia. Dein Schicksal, Catilina!

      Catilina.

       Das kennen nur die alles Wissenden,

       Kein Irdischer wie wir.

      Furia. Ich kenne es.

       Ich bin Dein Schatten; rätselvolle Bande

       Verknüpfen uns.

      Catilina. Des Hasses Bande.

      Furia. Nein!

       Stieg je ein Geist aus Grabesnacht empor

       Mit Haß und Rachbegier? Hör', Catilina!

       Ich habe jede Erdenglut dort unten

       Im tiefen Strom der Unterwelt ertränkt.

       Wie Du mich vor Dir siehst, bin ich nicht länger

       Die Furia, die wilde, zornentbrannte, –

       Die Du einst liebtest –

      Catilina. Hassest Du mich nicht?

      Furia.

       Nun nicht mehr. Als ich dort im Grabe stand,

       Am Scheidewege schwankend zwischen Leben

      


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