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Der Nibelunge liet. AnonymЧитать онлайн книгу.

Der Nibelunge liet - Anonym


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      sô mahtu mit ir immer vrœlîchen leben.‘

      Des swuoren si dô eide, die recken vil hêr. 334

      des wart ir arbeite verre dester mêr,

      ê si die wolgetânen brâhten an den Rîn:

      des muosen die küenen sît in grôßen nœten sîn.

      Von wilden getwergen hân ich gehœret sagen, C.

      si sîn in holen bergen und (daß si) ze scherme tragen

      eineß, heißet tarnkappen, von wunderlîcher art:

      swerß hât an sîme lîbe, der sol vil gar wol sîn bewart

      Vor slegen und vor stichen; in müge ouch niemen sehen, C.

      swenne er sî dar inne; beide hœren unde spehen

      mag er nâch sînem willen, daß in doch niemen siht;

      er sî ouch verre sterker, als uns diu âventiure giht.

      Sîvrit muose vüeren die kappen mit im dan, 335

      die der helt küene mit sorge gewan

      ab eime getwerge, daß hieß Albrîch.

      sich garten zuo der verte die recken küene unde rîch.

      Alsô der starke Sîvrit die tarnkappen truoc, A.336

      sô hete er dar inne krefte genuoc,

      zwelf manne sterke, als uns ist geseit.

      er gewan mit grôßen listen die vil hêrlîchen meit.

      Ouch was diu tarnhût alsô getân, A.337

      daß dar inne worhte ein ieslîcher man,

      swaß er selbe wolde, daß in niemen sach.

      dâ mit gewan er Prünhilt; dâ von im leide geschach.

      ‚Du solt mir sagen, Sîvrit, ê unser vart ergê, A.338

      wie wir mit vollen êren komen an den sê?

      suln wir rîter vüeren in Prünhilde lant?

      drîßec tûsent degene, die werdent schiere besant.‘

      ‚Swie vil wir volkes vüeren,‘ sprach aber Sîvrit, B.

      ‚eß phligt diu küneginne sô vreislîcher sit,

      die müesen doch ersterben von ir übermuot.

      ich wil iuch baß bewîsen, degen küene unde guot.

      ‚Wir suln in recken wîse varn ze tal den Rîn. B.

      die wil ich iu nennen, die daß sulen sîn:

      zuo uns zwein noch zwêne unde niemen mê;

      so erwerben wir die vrouwen, swie eß uns dar nâch ergê.

      ‚Der gesellen bin ich einer, der ander soltu wesen, A.339

      der drite daß sî Hagene: wir suln wol genesen;

      der vierte daß sî Dancwart, der vil küene man.

      uns geturren ander tûsent mit strîte nimmer bestân.‘

      ‚Diu mære wesse ich gerne,‘ sprach der künic dô, A.340

      ‚ê wir hinnen vüeren, des wære ich harte vrô,

      waß wir kleider solden vor Prünhilde tragen,

      diu uns dâ wol zæmen: Sîvrit, daß soltu mir sagen.‘

      ‚Wât die aller beste, die man ie bevant, A.341

      treit man zallen zîten in Prünhilde lant:

      des suln wir rîche kleider vor der vrouwen tragen,

      daß wirs iht haben schande, sô man diu mære hœre sagen.‘

      Dô sprach der degen guoter: ‚sô wil ich selbe gân B.

      ze mîner lieben muoter, ob ich erwerben kan,

      daß uns ir schœnen meide helfen brüeven kleit,

      diu wir tragen mit êren vür die hêrlîchen meit.‘

      Dô sprach von Troneje Hagene mit hêrlîchen siten: B.

      ‚zwiu welt ir iuwer muoter sölher dienste biten?

      lât iuwer swester hœren, wes ir habet muot:

      si ist sô kunstrîche, daß diu kleider werdent guot.‘

      Do enbôt er sîner swester, daß er se wolde sehen A.342

      und ouch der degen Sîvrit. ê daß was geschehen,

      dô hete sich diu schœne ze lobe wol gekleit.

      daß die hêrren kômen, daß was ir mæßlîchen leit.

      Nu was ouch ir gesinde geziert, als im gezam. A.343

      die vürsten kômen beide: dô si daß vernam,

      dô stuont si von dem sedele: mit zühten si dô gie,

      dâ si den gast vil edele und ouch ir bruoder enphie.

      ‚Sî willekomen, mîn bruoder und der geselle sîn. A.344

      diu mære ich weste gerne,‘ sprach daß meidîn,

      ‚waß ir hêrren woldet, sît ir ze hove gât.

      lât ir mich hœren, wieß iu edelen recken stât.‘

      Dô sprach der künic Gunther: ‚vrouwe, ich wilß iu sagen. A.345

      wir müeßen michel sorge bî hôhme muote tragen;

      wir wellen hübschen rîten verre in vremdiu lant:

      wir solden zuo der reise haben zierlîch gewant.‘

      ‚Nu sitzet, lieber bruoder,‘ sprach daß küneges kint. A.346

      ‚lât mich rehte hœren, wer die vrouwen sint,

      der ir gert ze minne in ander künege lant.‘

      die ûßerwelten beide nam diu vrouwe bî der hant.

      Si gie mit den degenen, dâ si ê dâ saß A.347

      ûf matraze rîche, ich wil wißßen daß,

      geworht mit guoten bilden, mit golde wol erhaben.

      si mohten bî der vrouwen guote kurzwîle haben.

      Vriuntlîche blicke und güetlîchen sehen, A.348

      daß mohte von in beiden harte vil geschehen.

      er truoc si in dem herzen, si was im sô der lîp.

      er erwarp mit starkem dienste, daß si sider wart sîn wîp.

      Dô sprach der künic rîche: ‚vil liebiu swester mîn, B.

      âne dîne helfe kunde eß niht gesîn.

      wir wellen kurzwîlen in Prünhilde lant:

      da bedorften wir ze tragene vor vrouwen hêrlîch gewant.‘

      Dô sprach diu küneginne: ‚vil lieber bruoder mîn, B.

      swaß der mînen helfe dar an kan gesîn,

      des bringe ich iuch wol innen, daß ich iu bin bereit.

      versagt iu ander iemen, daß wære Kriemhilde leit.

      ‚Ir sult mich, rîter edele, niht sorgende biten, B.

      ir sult mir gebieten mit hêrlîchen


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