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Lederstrumpf. Джеймс Фенимор КуперЧитать онлайн книгу.

Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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weiß ich aus Erfahrung, einem Mann ein echtes Wildnisherz zu geben.

      Hab’ ich schon ein Wildnisherz, Vater – und Hurry – ist sein Herz ein echtes Wildnisherz?

      Du machst manchmal sonderbare Fragen, Hetty! Dein Herz ist gut, Kind, und geeigneter für die Ansiedlungen als für die Wälder; während dein Verstand geeigneter ist für die Wälder als für die Ansiedlungen.

      Warum hat Judith mehr Verstand als ich, Vater?

      Der Himmel steh’ dir bei, Kind! das ist Mehr als ich beantworten kann. Gott gibt Verstand und Aussehen und all’ diese Dinge; und er teilt sie aus, wie es ihm gut dünkt. Wünschest du dir mehr Verstand?

      Nein, das Wenige was ich habe, macht mir Unruhe, denn wenn ich am ärgsten denke, fühle ich mich am unglücklichsten. Ich glaube nicht, dass das Denken gut ist für mich, aber ich wünschte, ich wäre so schön wie Judith.

      Warum das, armes Kind? deiner Schwester Schönheit kann ihr auch Unruhe machen, wie einst ihrer armen Mutter. Es ist kein Vorteil, Hetty, in irgend Etwas so ausgezeichnet zu sein, dass man ein Gegenstand des Neids, oder vor anderen ausgesucht wird.

      Mutter war gut, wenn sie schön war, versetzte das Mädchen, und die Tränen schossen ihr in die Augen, wie gewöhnlich geschah, wenn sie der Verstorbenen gedachte.

      Der alte Hutter war, wenn auch nicht ebenso ergriffen, doch nachdenklich und stumm bei dieser Erinnerung an sein Weib. Er rauchte fort, ohne dass er eine Geneigtheit zeigte, zu antworten, bis seine schwachsinnige Tochter ihre Bemerkung in einer Art wiederholte, welche verriet, dass sie ein Unbehagen fühlte, er möchte geneigt sein, ihre Behauptung zu leugnen. Dann klopfte er die Asche aus seiner Pfeife, legte mit einer Art derber Freundlichkeit seine Hand auf des Mädchens Kopf und versetzte:

      Deine Mutter war zu gut für diese Welt, obgleich Andre vielleicht nicht so dachten. Ihr gutes Aussehen war für sie kein Heil und Schutz; und du hast keinen Grund zu bedauern, dass du ihr nicht so gleichst wie deine Schwester; denke weniger an Schönheit, Kind, und desto mehr an deine Pflicht und du wirst so glücklich leben auf diesem See, als du nur immer in des Königs Palast sein könntest.

      Ich weiß es, Vater; aber Hurry sagt: Schönheit sei bei einem jungen Weib alles!

      Hutter tat einen Ausruf, der seine Unzufriedenheit ausdrückte und ging nach dem Vorderteil; dabei schritt er durch das Haus – Hetty’s unbefangene Kundgebung ihrer Schwachheit in Bezug auf March machte ihm Unruhe über einen Gegenstand, der ihn früher nie angefochten hatte, und er beschloss, sofort mit seinem Gaste sich klar auseinander zu setzen; denn Geradheit in seinen Worten und Entschiedenheit in seiner Handlungsweise waren zwei der vorzüglichsten Eigenschaften dieses rauen Mannes, in welchem der Saamen einer bessern Erziehung beständig sich emporzuringen schien, um dann wieder erstickt zu werden durch die Frucht eines Lebens, wo harte Kämpfe um Unterhalt und Sicherheit seine Gefühle gestählt, seine Natur verhärtet hatten. Als er das vordere Ende der Fähre erreicht, gab er seine Absicht zu erkennen, Wildtöter am Ruder abzulösen, und hieß ihn dafür seinen Platz am Hinterteil einnehmen. In Folge dieses Tausches waren der alte Mann und Hurry wieder allein, während der junge Jäger an’s entgegengesetzte Ende der Arche entfernt wurde.

      Hetty war verschwunden, als Wildtöter seinen neuen Posten erreichte, und eine kurze Zeit blieb er allein, während er den Lauf des langsam sich bewegenden Fahrzeugs lenkte. Nicht lange jedoch dauerte es, bis Judith aus der Cajüte heraustrat, bereit, wie es schien, die Honneurs des Fahrzeugs zu machen gegenüber einem Fremden, der sich dem Dienst ihrer Familie widmete. Das Sternenlicht war hell genug, um die Gegenstände in der Nähe deutlich unterscheiden zu lassen; und die glänzenden Augen des Mädchens hatten einen Ausdruck von Freundlichkeit, als sie denen des Jünglings begegneten, welchen dieser leicht wahrzunehmen vermochte. Ihr reiches Haar beschattete ihr lebhaftes und doch sanftes Gesicht, und erhöhte dadurch selbst in dieser Stunde dessen Schönheit; – wie die Rose am lieblichsten ist, wenn sie zwischen den Schatten und Kontrasten ihres eignen Laubes ruht. Bei dem Verkehr der Wälder herrscht wenig Förmlichkeit; und Judith hatte sich in Folge der Bewunderung, welche sie so allgemein erregte, eine Zuversicht und Bequemlichkeit des Benehmens erworben, die, wenn sie auch nicht bis zur Keckheit ging, doch in keiner Weise ihren Reizen die Zutat jener scheuen, zurückhaltenden Sittsamkeit verlieh, welche von Dichtern so gepriesen wird.

      Ich glaubte, ich müsste vor Lachen sterben, Wildtöter, begann die Schöne plötzlich, aber in koketter Art, als ich den Indianer so in den Fluss tauchen sah! Es war dazu ein ganz hübschaussehender Wilder, das Mädchen hob immer körperliche Schönheit als eine Art von Verdienst hervor, und doch konnte man nicht verweilen, um zu sehen, ob seine Bemalung im Wasser die Farbe halte.

      Und ich glaubte, sie würden Euch töten mit ihren Waffen, Judith, versetzte Wildtöter, es war ein arges Wagestück für ein Weib, sich so einem Dutzend Mingo’s auszusetzen.

      Bewog Euch das, aus der Cajüte hervorzueilen, trotz ihren Büchsen? fragte das Mädchen, mit mehr wirklichem Interesse, als sie vielleicht zu verraten wünschte, obwohl mit einem gleichgültigen Wesen, welches die Frucht von vieler Übung, verbunden mit natürlicher Geistesgewandtheit war.

      Männer können nicht zusehen, wenn Frauen in Gefahr sind, ohne ihnen zu Hilfe zu eilen. Selbst ein Mingo weiß das.

      Diese Worte sprach er mit eben so viel Unbefangenheit des Benehmens als einfacher Treuherzigkeit des Gefühls, und Judith belohnte sie mit einem so süßen Lächeln, dass selbst Wildtöter, der ein Vorurteil gegen das Mädchen gefasst hatte, in Folge von Hurry’s argwöhnischen Äußerungen über ihren Leichtsinn, seinen Zauber empfand, obwohl die Hälfte von seiner gewinnenden Macht in der schwachen Beleuchtung verloren ging. Es erzeugte sofort eine Art von Vertraulichkeit zwischen ihnen, und die Unterredung ward von Seite des Jägers fortgesetzt ohne das lebhafte Bewusstsein von dem eigentümlichen Charakter dieser Kokette der Wildnis, womit sie allerdings begonnen hatte.

      Ihr seid ein Mann der Taten, nicht der Worte, das sehe ich deutlich, Wildtöter, fuhr die Schöne fort, nahe bei der Stelle sich setzend, wo der andere stand, und ich sehe voraus, wir werden recht gute Freunde werden. Hurry Harry hat eine Zunge, und so sehr er ein Riese ist, er schwatzt Mehr als er vollbringt.

      March ist Euer Freund, Judith; und Freunde sollten gut von einander reden, wenn sie von einander sind.

      Wir wissen alle, auf was Hurry’s Freundschaft hinausläuft! Lasst ihm in allen Dingen seinen Willen, so ist er der beste Geselle in der ganzen Kolonie, aber ›bringt ihn auf‹, wie Ihr vom Wild sagt, so ist er Herr und Meister aller Dinge um ihn her, nur nicht seiner selbst. Hurry gehört nicht zu meinen Lieblingen, Wildtöter; und ich glaube fast, wenn die Wahrheit bekannt, und sein Geschwätz über mich wiederholt würde, es würde sich zeigen, dass er nicht besser von mir denkt, als ich allerdings von ihm.

      Die letzten Worte wurden nicht ohne einige Unbehaglichkeit ausgesprochen. Wäre der Gesellschafter des Mädchens schlauer gewesen, so hätte er wohl das abgewendete Gesicht bemerkt, die Art, wie das hübsche Füßchen sich hin- und herbewegte, und noch andre Anzeichen davon, dass aus irgend einem unerklärten Grunde die gute oder schlimme Meinung March’s ihr nicht so ganz gleichgültig war, als sie zu behaupten für gut fand. Ob dies nun nichts weiter war, als eine gewöhnliche Folge weiblicher Eitelkeit – eines Gefühls, das auch dann noch lebendig und empfindlich ist, wenn jeder Schein der Empfindlichkeit vermieden werden will, oder ob es hervorging aus jenem tiefliegenden Bewusstsein von Recht und Unrecht, das Gott selbst in unsere Brust gepflanzt, damit wir Gutes und Böses unterscheiden, wird dem Leser im Verlauf unsrer Erzählung deutlicher werden. Wildtöter empfand einige Verlegenheit. Er erinnerte sich wohl der grausamen Anschuldigungen aus dem Munde des misstrauischen March, und während er der Bewerbung seines Genossen keine Hindernisse in den Weg legen wollte durch Erregung bitterer Gefühle gegen ihn, war seine Zunge im buchstäblichen Sinn eine solche, die nichts von Lug und Falsch wusste. Antworten, ohne mehr oder weniger zu sagen, als er wünschte, war daher eine delikate Sache.

      March spricht auf seine Art von allen Dingen in der Welt, von Freund und Feind, versetzte langsam und vorsichtig der Jäger. Er ist einer von den Menschen, die sprechen wie sie empfinden, so lang die Zunge eben im Gang ist, und das ist manchmal anders, als sie sprechen würden, wenn sie sich Zeit zum Überlegen nähmen. Da lob’ ich mir einen Delawaren, Judith; der denkt über


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