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Lederstrumpf. Джеймс Фенимор КуперЧитать онлайн книгу.

Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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immer die Umstände gestatteten, falls sie gehört werden wollte. Hetty hörte in demselben Augenblick zu rudern auf, und wartete das weitere Ergebnis ab mit einer Ungeduld, die ebenso sehr in Folge ihrer bisherigen Anstrengungen, wie ihres Wunsches, ans Land zu kommen, eine wahrhaft atemlose zu nennen war. Eine Totenstille senkte sich inzwischen auf den See, während welcher die drei in der Arche ihre Sinne aufs mannigfachste anstrengten, um die Stellung des Canoe’s zu entdecken. Judith beugte sich vor, um zu horchen, in der Hoffnung, einen Ton zu erlauschen, der verriete, in welcher Richtung ihre Schwester sich davonstehle; während ihre beiden Genossen die Augen so nahe als möglich hinab ans Wasser hielten, um jeden Gegenstand zu entdecken, der etwa auf seiner Oberfläche schwimme. Alles jedoch war umsonst, denn weder ein erlauschter Ton noch das Sichtbarwerden eines Gegenstandes belohnte ihre Anstrengungen. Diese ganze Zeit über stand Hetty, welche nicht so viel Schlauheit besaß, sich im Boot niederzulegen, aufgerichtet da, einen Finger auf ihren Mund gedrückt, in der Richtung hinausstarrend, von welcher her sie die Stimmen gehört hatte, einer Bildsäule schweigender und scheuer Erwartung ähnlich. Ihre List war nur so weit gegangen, dass sie in der erzählten Weise ohne Geräusch des Canoe’s sich zu bemächtigen und die Arche zu verlassen imstande gewesen war; dann schien sie für den Augenblick gänzlich erschöpft. Selbst die Abweichungen des Canoe’s waren ebenso sehr die Folgen einer unsichern Hand und einer Nervenaufregung, als einer schlauen Berechnung gewesen.

      Diese Pause währte einige Minuten, während welcher Wildtöter und der Delaware in der Sprache des Letztern sich berieten. Dann tauchten die Ruder wieder ins Wasser, und die Arche bewegte sich, aber mit so wenig Geräusch als nur möglich. Sie steuerte westlich, etwas südlich, oder in der Richtung auf das Lager des Feindes zu. Nachdem sie einen vorliegenden Punkt, nicht weit von der Küste entfernt, erreicht hatte, wo wegen der Nähe des Landes die Finsternis sehr dicht war, blieb sie hier beinahe eine Stunde liegen, das gehoffte Herankommen Hetty’s zu erwarten, die, so dachte man, diesem Punkt nach Kräften zueilen würde, sobald sie sich der Gefahr der Verfolgung entledigt glauben würde. Aber diese kleine Blokade wurde von keinem Erfolg gekrönt; weder der Gesichtssinn noch der Gehörsinn konnten das Vorbeifahren eines Canoe’s entdecken. Verdrüßlich über dies Misslingen, und erkennend wie wichtig es sei, von dem Castell Besitz zu ergreifen, ehe der Feind sich seiner bemächtige, schlug jetzt Wildtöter die Bahn dahin ein mit der Befürchtung, dass alle seine Vorsicht, als er die Canoe’s in Sicherheit gebracht, vereitelt sein werde durch diesen unbewachten und beunruhigenden Schritt von Seiten der schwachsinnigen Hetty.

      Zehntes Kapitel.

      Aber Wer in diesem wilden Wald

      Mag Glauben schenken seinem Aug’ und Ohr,

      Wo von dem Felsabhang, aus hohler Schlucht

      Ein wirr und bunt Getön von dürrem Laub,

      Von Zweigeknistern und Nachtvögelkrächzen

      Antwort zu geben scheint!

      Johanna Baillie.

      Furcht ebenso sehr als Berechnung hatte Hetty veranlasst, das Rudern einzustellen, als sie entdeckte, dass ihre Verfolger nicht wüssten, in welcher Richtung sie weiter steuern sollten. Sie blieb ruhig, bis die Arche in die Nähe des Lagers sich gewendet hatte, wie im vorigen Kapitel erzählt worden; da ergriff sie wieder das Ruder, und mit vorsichtigen Schlägen strebte sie der westlichen Küste zu. Um jedoch ihren Verfolgern auszuweichen, die, wie sie richtig vermutete, bald auch diese Küste entlang rudern würden, richtete sie das Vorderteil ihres Canoe’s so weit nördlich, dass sie ans Land kam an einem vorspringenden Punkt, welcher etwa eine Stunde von der Ausströmung entfernt, in dem See auslief. Auch war dies nicht ganz nur das Ergebnis ihres Wunsches, zu entkommen; denn Hetty Hutter, so schwachsinnig sie war, besaß doch nicht Wenig von jener instinktartigen Vorsicht, welche oft die von Gott so Heimgesuchten vor Unheil bewahrt. Sie erkannte vollkommen, wie wichtig es sei, die Canoe’s nicht in die Hände der Irokesen fallen zu lassen; und lange, vertraute Bekanntschaft mit dem See hatte ihr eines der einfachsten Auskunftsmittel an die Hand gegeben, wodurch dieser wichtige Augenmerk mit ihrem eignen Plane in Einklang gebracht wurde.

      Der fragliche Punkt war der erste Landvorsprung auf dieser Seite des See’s, wo ein Canoe, wenn man es bei Südwind forttreiben ließ, vom Lande wegschwimmen musste, und sogar, wie man ohne große Verletzung der Wahrscheinlichkeit annehmen durfte, das Castell erreichen konnte, denn dieses lag über ihm, beinahe in gerader Linie mit dem Wind. Dies war denn Hetty’s Absicht; und sie landete auf der äußersten Spitze des sandigen, vorspringenden Punktes, unter einer überhangenden Eiche, mit dem ausdrücklichen Vorhaben, das Canoe von der Küste wegzustoßen, damit es ihres Vaters insularischer Behausung zuschwimme. Auch wusste sie von den Stämmen her, die gelegentlich auf dem See herumschwammen, dass, wenn es auch das Castell und Zugehör verfehlte, der Wind wahrscheinlich umschlagen würde, ehe es das nördliche Ende des See’s erreichte, und hoffte, Wildtöter würde wohl Gelegenheit haben, es am Morgen wieder aufzufangen, wenn er, wie kaum zu bezweifeln, die Oberfläche des Wassers und seine gesamten umwaldeten Küsten mit dem Fernglas ernstlich durchmustern würde. Auch in diesem Allen ward Hetty weniger von einer eigentlichen Schlusskette, als von ihrem gewohnheitsmäßigen dunkeln Bewusstsein geleitet; und dies letztere ersetzt oft bei menschlichen Wesen die Schwächen des Geistes, wie es ja auch, oder ein Analogon davon, bei Tieren der niedern Gattungen denselben Dienst leistet.

      Das Mädchen brauchte eine volle Stunde, bis sie zu dem Landvorsprung gelangte, denn die Entfernung und die Dunkelheit hielten sie lange auf; sobald sie aber den Kiesstrand erreicht hatte, schickte sie sich auch an, das Canoe in der angegebnen Weise dem Spiel des Wassers anzuvertrauen. Während sie es zurückdrängte, hörte sie leise Stimmen, die von den Bäumen hinter ihr her zu kommen schienen. Erschrocken über diese unerwartete Gefahr stand Hetty schon auf dem Punkt, wieder in das Canoe zu springen, um ihr Heil in der Flucht zu suchen, als sie die Töne von Judiths melodischer Stimme zu erkennen glaubte. Sie beugte sich vor, um die Töne unmittelbar aufzufassen, und erkannte deutlich, dass sie vom Wasser her kamen: jetzt begriff sie, dass die Arche sich von Süden her nähere, und zwar so nahe an der westlichen Küste, dass sie notwendig an dem Landvorsprung auf zwanzig Schritte von dem Ort, wo sie stand, vorbeikommen musste. Hier hatte sie denn alles, was sie wünschen konnte; sie schob das Canoe zurück in den See, und die bisherige Fergin blieb allein auf dem schmalen Strand zurück.

      Nach Vollbringung dieser Handlung der Selbstaufopferung zog sich Hetty nicht zurück. Das Laub der überhängenden Bäume und Gebüsche würde sie beinahe ganz versteckt haben, wenn es auch licht gewesen wäre; aber in dieser Finsternis war es ganz unmöglich, einen so beschatteten Gegenstand auch nur auf einige Schritte zu entdecken. Auch die Flucht war ganz leicht, da sie mit zwanzig Schritten sich im Schoß des Waldes begraben konnte. Sie blieb daher, mit heftiger Spannung das Ergebnis ihrer Maßregel abwartend, mit dem Vorsatz, die Aufmerksamkeit der anderen durch Rufen auf das Canoe zu lenken, sollte es den Anschein haben, als führen sie ohne es zu beachten vorüber. Die Arche näherte sich wieder unter Segel; Wildtöter stand auf dem Bug, Judith neben ihm, und der Delaware am Helm. Es schien beinahe, als habe die Arche in der Bai unten sich zu nahe an die Küste gewagt, in der immer noch nicht aufgegebenen Hoffnung, Hetty abzuschneiden, denn wie sie näher kam, hörte die letztere deutlich, wie der junge Mann vorn seinem Genossen Weisungen gab, um an dem Landvorsprung vorbeizukommen.

      Lenkt die Spitze mehr ab von der Küste, Delaware, sagte Wildtöter zum dritten Male auf Englisch, damit seine schöne Genossin seine Worte verstehe, lenkt die Spitze recht ab von der Küste. Wir sind hier zu weit hereingekommen, und müssen mit dem Mast aus den Bäumen heraus. Judith, hier ist ein Canoe!

      Die letzten Worte wurden mit großem Ernst gesprochen, und Wildtöters Hand hatte seine Büchse gefasst, ehe sie ganz über seine Lippen waren. Aber die Wahrheit ging sogleich wie ein Licht dem raschen Geiste des Mädchens auf, und sie sagte sogleich ihrem Begleiter, das Boot müsse dasjenige sein, worin ihre Schwester entflohen.

      Lenkt die Fähre geradaus, Delaware! steuert so schnurgerade zu, wie Eure Kugel fliegt, wenn einem Bock in das Herz geschickt; – so, ich habe es!

      Das Canoe ward ergriffen und sogleich wieder an der Seite der Arche befestigt; im nächsten Augenblick ward das Segel eingezogen, und die Bewegung der


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