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Lederstrumpf. Джеймс Фенимор КуперЧитать онлайн книгу.

Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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beide weise, beide tapfer und beide großmütig; sie sollten als Freunde scheiden. Ein Tier soll der Preis für je einen Gefangnen sein.

      Und Mingo, versetzte der andere, hocherfreut die Unterhandlungen erneut zu sehen, auf beinah jede Bedingung hin, und entschlossen, den Handel wo möglich durch eine kleine Extra-Freigebigkeit zu befestigen – Ihr sollt sehen, dass ein Bleichgesicht wohl den vollen Preis zu bezahlen weiß, wenn er mit einer offenen Hand und einem offenen Herzen zu tun hat. Behaltet das Tier, das Ihr mir zurückzugeben vergessen, als Ihr im Begriff waret abzustoßen, und das ich vergaß zurückzufordern, aus Kummer darüber, dass wir im Zorn scheiden sollten. Zeigt es Euren Häuptlingen. Wenn Ihr uns unsre Freunde zurückbringt, sollen zwei weitere dazukommen – und – er zauderte einen Augenblick, im Zweifel an der Ratsamkeit eines so großen Zugeständnisses, für das er sich jedoch am Ende entschied – und wenn wir sie hier sehen, ehe die Sonne untergeht, so findet sich vielleicht auch das vierte, um die Zahl gerade zu machen.

      Dies brachte die Sache ins Reine. Jeder Schatten von Missvergnügen verschwand aus dem dunkeln Angesicht des Irokesen, und er lächelte so huldvoll, wenn auch nicht so holdselig, wie Judith Hutter selbst. Die schon in seinem Besitz befindliche Figur ward von neuem besichtigt, und ein Ausruf der Freude zeigte, wie sehr er mit diesem unerwarteten Ausgang der Sache zufrieden war. In der Tat hatten er und Wildtöter für den Augenblick in der Wärme ihres Affekts vergessen, was aus dem Gegenstand ihres Streites selbst geworden; dies war jedoch nicht der Fall bei Rivenoaks Begleiter. Dieser hielt die Figur in Händen und war fest entschlossen, wenn sie unter solchen Umständen zurückverlangt würde, welche die Zurückgabe notwendig machten, sie in den See fallen zu lassen, wo er sie künftig einmal wieder zu finden zuversichtlich hoffte. Dies verzweifelte Auskunftsmittel jedoch war jetzt nicht mehr nötig, und nachdem die Bedingungen der Übereinkunft wiederholt worden waren, und die Indianer versichert hatten, dass sie sie wohl gefasst, brachen sie endlich auf und ruderten langsam der Küste zu.

      Kann man irgend auf solche Elende Vertrauen setzen? fragte Judith, als sie mit Hetty auf die Plattform herausgetreten war und neben Wildtöter stand, die schwerfällige Bewegung des Flosses beobachtend, werden sie nicht am Ende das Spielzeug, das sie haben, behalten, und uns irgend ein blutiges Zeichen schicken, prahlend, dass sie uns überlistet? Ich habe wohl schon von so schlimmen Taten gehört!

      Ohne Zweifel, Judith; gar kein Zweifel, wäre nicht die indianische Natur. Aber ich verstehe mich nicht auf die Rothäute, wenn diese zweischwänzige Bestie nicht den ganzen Stamm in eine Aufregung bringt, wie etwa ein Stecken einen Bienenkorb! Nun, da ist Schlange, ein Mann mit Nerven wie Flintenstein, und von nicht mehr Neugier in alltäglichen Dingen, als mit der Klugheit sich verträgt. Nun, und der war so überwältigt von dem Anblick der Creatur, wie sie aus Bein geschnitzt ist, dass ich mich selbst für ihn schämte. Aber das sind eben gerade ihre Gaben, und man kann nicht wohl mit einem streiten und zanken wegen seiner Gaben, wenn sie rechtmäßig sind. Chingachgook wird bald seine Schwäche überwinden und bedenken, dass er ein Häuptling ist, und dass er von einem großen Geschlecht abstammt, und einen berühmten Namen aufrecht und in Ehren zu halten hat; aber was jene Schufte betrifft, unter denen wird kein Friede sein, bis sie glauben im Besitz von allem von der Gattung dieser Figur aus geschnitztem Bein zu sein, was sich unter Thomas Hutter’s Habe findet.

      Sie wissen nur von den Elephanten und können auf das andere keine Hoffnung haben.

      Das ist wahr, Judith; aber Habsucht ist ein nagendes, begehrliches Gefühl. Sie werden sagen: wenn die Bleichgesichter diese seltsamen Bestien mit zwei Schwänzen haben. Wer weiß, ob sie nicht auch solche mit drei, oder dann auch wohl gar mit vier haben! Das ist, was die Schulmeister natürliche Arithmetik nennen, und gewiss wird das den Wilden in den Sinn kommen. Sie werden sich nicht beruhigen, bis die Wahrheit bekannt ist.

      Meint Ihr, Wildtöter, fragte Hetty in ihrer einfachen und unschuldigen Art, dass die Irokesen Vater und Hurry nicht werden gehen lassen? – Ich las ihnen einige der allerbesten Verse aus der Bibel vor, und Ihr seht, was sie schon getan haben.

      Der Jäger hörte, wie er immer tat, freundlich und sogar liebevoll Hetty’s Worte an; dann sann er einen Augenblick stillschweigend nach. Es war Etwas wie eine Röte auf seiner Wange, als er, nach Verfluss einer vollen Minute, antwortete.

      Ich weiß nicht, ob ein weißer Mann sich schämen soll oder nicht, zu gestehen, dass er nicht lesen kann; aber bei mir ist das der Fall, Judith. Ihr seid geschickt, finde ich, in allen solchen Dingen, während ich nur die Hand Gottes studiert habe, so wie man sie sieht in Hügeln und Tälern, Bergspitzen, Strömen, in Wäldern und Quellen. Viel kann man auf diese Art lernen, so gut wie aus Büchern; und doch denke ich manchmal, es gehöre zu eines weißen Mannes Gaben, zu lesen! Wenn ich aus dem Munde der Mährischen Brüder die Worte höre, von welchen Hetty spricht, so erwecken sie ein Verlangen in meinem Gemüt, und ich denke, ich wolle selbst auch sie lesen lernen; aber das Wild im Sommer, und die Überlieferungen, und der Unterricht im Krieg, und andre Sachen haben mich noch immer daran verhindert.

      Soll ich’s Euch lehren, Wildtöter? fragte Hetty ernst. Ich bin schwachsinnig, so sagen sie, aber lesen kann ich so gut wie Judith. Es kann Euch das Leben retten, wenn Ihr den Wilden die Bibel vorzulesen versteht, und gewiss wird es Eure Seele retten, denn das hat mir Mutter gar oft gesagt.

      Dank Euch, Hetty, Dank Euch von ganzem Herzen. Jetzt werden wohl zu unruhige Zeiten kommen, um viel Muße zu haben; aber wenn’s Friede ist, und ich wieder an diesen See komme, Euch zu besuchen, dann will ich mich dazu hergeben, und es wird mir eine Lust und ein Gewinn zugleich sein. Vielleicht sollte ich mich schämen, Judith, dass es so ist; aber Wahrheit ist Wahrheit. Was diese Irokesen belangt, so ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sie eine Bestie mit zwei Schwänzen vergessen über einem oder zwei Versen aus der Bibel. Ich vermute eher, sie werden die Gefangnen ausliefern, und auf die eine oder andre List und Tücke sich verlassen, sie wieder in ihre Gewalt zu bekommen, und uns und alle im Castell, samt der Arche in den Kauf. Indes, wir müssen die Vagabunden bei guter Laune erhalten, erstlich, um Euern Vater und Hurry aus ihren Händen los zu bekommen, und dann um den Frieden zwischen uns zu erhalten, bis zu der Zeit, wo Schlange es dahin bringen kann, seine Verlobte frei zu machen. Wenn es plötzlich zu einem Ausbruch von Zorn und Wildheit kommt, werden die Indianer alle ihre Weiber und Kinder sofort ins Lager schicken; während wir, wenn wir sie ruhig und zutrauensvoll erhalten, es so werden richten können, dass wir Hist an dem von ihr bezeichneten Ort treffen. Ehe ich jetzt den Handel abbräche, würde ich wohl noch ein Halbdutzend von jenen Bogenundpfeilmännerfiguren drein geben, deren wir genug in dem Schranke haben.

      Judith stimmte mit Freuden bei, denn sie hätte selbst den geblümten Brokat aufgeopfert, um nur ihren Vater zu befreien und Wildtöter zu Gefallen.

      Die Aussichten auf einen glücklichen Erfolg waren jetzt so ermutigend, dass alle im Castell sich erleichtert fühlten, obwohl man die gebührende wachsame Beobachtung aller Bewegungen des Feindes nicht vernachlässigte. Stunde jedoch um Stunde verstrich, und die Sonne hatte schon angefangen, sich wieder zu den westlichen Hügeln herab zu senken, und noch sah man keine Spur von einem zurückkehrenden Floße. Endlich entdeckte Wildtöter, der die Küste mit dem Fernglas genau musterte, einen Platz in den dunkeln dichten Wäldern, wo die Irokesen, wie er unzweifelhaft dafür hielt, in ansehnlicher Zahl versammelt waren. Er war in der Nähe des Dickichts, von wo der Floß abgegangen war, und ein kleiner Bach, der in den See rieselte, verkündete die Nähe einer Quelle. Hier also hielten vermutlich die Wilden ihre Beratung und sollte der Beschluss gefasst werden, der die Frage über Leben und Tod der Gefangenen entschied. Ein Grund zur Hoffnung jedoch war vorhanden, trotz der Verzögerung, den Wildtöter nicht ermangelte, seinen ängstlich harrenden Freunden mitzuteilen. Es war weit wahrscheinlicher, dass die Indianer ihre Gefangenen im Lager gelassen, als dass sie sich mit ihnen belastet hatten, indem sie sie hätten einer Truppe durch die Wälder folgen lassen, die nur auf einen zeitweiligen Streifzug aus war. Verhielt sich dies so, dann bedurfte es einer ziemlichen Zeit, um einen Boten nach jenem entferntern Ort zu schicken und die zwei weißen Männer an den Platz zu bringen, wo sie sich einschiffen sollten. Ermutigt durch diese Gedanken sammelten sie einen neuen Vorrat von Geduld, und das Hinabgleiten der Sonne ward mit weniger Unruhe betrachtet.

      Der Erfolg rechtfertigte Wildtöters Vermutung. Nicht lang, ehe die Sonne ganz verschwand, sah man die zwei Stämme aus dem Dickicht wieder hervorkommen, und als der Floß näher kam, verkündigte Judith,


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