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Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank CallahanЧитать онлайн книгу.

Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan


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anderer Gruppen oder Stämme abzusichern.

      Cochises hochragende Gestalt stand unbeweglich. Er blickte zum Himmel. Ein seltsames grünes Licht ging von diesem Sonnenaufgang aus. Cochise war wie fasziniert davon. Und ganz plötzlich sagte er: »Ich sehe den Himmel und viele Soldaten. Wie ein Heuschreckenschwarm stürzen sie aus diesem gräßlichen Licht in unser Lager, die Köpfe voran, die langen Messer in den Fäusten. Und sie führen etwas mit, das ein breites Maul hat und Feuer speit. Nicht nur Feuer, auch Stahl.«

      Victorio drehte sich halb zu Cochise herum und sah ihn ebenso erstaunt wie verwirrt an. Hatte Cochise eine Vision? Selbst die Chiricahuas im Hintergrund zogen ängstlich die Köpfe ein.

      Zu viele Dinge waren schon von Medizinmännern und den Alten vorausgesagt worden, und das Übel war, daß diese Traumbilder auch eingetroffen waren. So nimmt es einen nicht wunder, daß die Indianer felsenfest an die Wirklichkeit von Visionen glaubten und sich danach verhielten.

      Das Licht im Osten wurde greller, grüner, an den Rändern gelb und rosa. Ein märchenhafter Sonnenaufgang. Für Naturschönheiten hatte Cochise keinen Sinn, nicht in diesem Augenblick, wo es um Gedeih oder Verderb der Apachen ging.

      Das giftige Grün des Himmels veränderte sich zunehmend. In seiner Mitte erschien ein violetter Punkt. Die seltsame Farbenzusammenstellung ließ die abergläubischen Apachen zurückschrecken. Der Punkt zerfloß, löste sich in unzählige Einzelpunkte auf.

      Waren das die Heuschrecken, die Cochise gesehen hatte, bevor sie sichtbar wurden? Auch die Umgebung veränderte sich. Die Berge schoben sich näher heran und schienen greifbar zu werden. Doch alles war nur ein Trugschluß, eine optische Täuschung.

      Chihuahua stöhnte, wich seitlich aus, als Alchesay zur Gruppe trat und einen langen, prüfenden Blick auf das seltsame kalte Licht warf. Als wäre mit dem Erscheinen des Häuptlings der Bann gebrochen, verschwand das grüne Licht schlagartig. Die Sonne schob sich über den Rand der Berge.

      Cochise drehte sich um. Die Krieger waren dabei, sich zu bemalen. Gelb und zinnoberrote Farbe schmierten sie sich mit der Spitze des Zeigefingers quer in die Gesichter und zogen einen diagonal verlaufenden schwarzen Strich durch die Bemalung.

      Pferde waren nicht zu sehen. Victorio griff zu Fuß an, gemäß der uralten Tradition der Apachen. Mit Messer und Kriegsbeil, Steinschleuder und Bogen wollte er sie bekämpfen und besiegen.

      Um Cochises Mundwinkel zuckte es kaum merklich.

      Als es immer heller wurde, sah man auch die armselige Vegetation hier oben auf der winzigen Mesa: Agaven, Kakteen, Disteln, und stachelige Manzanitas. Ein bißchen Sagebrush wuchs ebenfalls, und der Duft, den die Blüten ausströmten, war herb und lieblich zugleich.

      Weiter hinten und in der Tiefe eines Seitencanyons wuchsen Chollas und Mescal, an den Hängen Wacholder, verkrüppelte Pinien und ein paar Korkeichen.

      Cochises Blick wanderte weiter. Es hatte den Anschein, als hätte er dieses, sein ureigenstes Land noch nie gesehen. Kein Muskel regte sich in seinem wie aus Ton gebranntem Gesicht, nur seine Augen blieben in Bewegung.

      Geronimo wechselte seinen Platz am Feuer und trat zu dem Jefe.

      »Du hast Sorgen, Koh Cheez?«

      »Goghlayeh, ich habe große Sorgen.«

      »Die Heuschrecken kommen näher?«

      Cochise nickte.

      »Sie kommen und zerreiben die Apachen. Victorio ist loco, total loco. Er wird den Untergang unseres Volkes beschleunigen.«

      Geronimo sah in Cochises Blickrichtung. Ein anderes Tal, das im rechten Winkel auf die kleine Schlucht dort unten links stieß. Dort gab es Douglasfichten, Pechtannen und noch mehr Pinien.

      Als sich Cochise wieder umwandte, war Victorio verschwunden. Er sah ihn zwischen den Feuern hergehen, mit beschwörenden Gesten.

      Mit einem Schlag wurde es vollends hell. Ein gellender Schrei brauste durch das Lager. Apachen sprangen auf die Füße, schwangen Waffen und Rasseln, und das Gebrüll, das sie ausstießen, wurde zu einem Inferno unheimlicher Laute.

      »Zastee! Tötet!« schrie Victorio.

      200 Stimmen fielen ein.

      »Zastee!«

      *

      Captain Thomas Roberts erwachte kurz vor der Morgendämmerung. Die Trommeln, die während der ganzen Nacht nicht verstummt waren, wummerten immer noch.

      Apachentrommeln…

      Zermürbungstaktik, dachte Ro­berts. Thomas Jeffords trat auf ihn zu. Er hatte in der ganzen Nacht kein Auge zugemacht. Ihm ging es um die Existenz der Butterfield-Station, die schon einmal der Wildheit von Apachen zum Opfer gefallen war.

      Er drehte sich eine Zigarette und hielt dem Offizier dann den Tabak hin.

      »Wie war die Nacht, Captain?«

      Roberts starrte auf den dunklen Canyon und zuckte mit den Achseln.

      »Still wie ein Grab, bis auf das Trommeln.«

      Jeffords lächelte gequält. »Hübscher Vergleich.«

      Roberts war mit Drehen fertig und zündete sich die Zigarette an.

      »Etliche meiner Leute benehmen sich recht sonderbar.«

      »Was ist los mit ihnen?«

      »Ich glaube, sie drehen durch. Einige beten, andere stammeln wirres Zeug. Es können Psalme sein, die sie daherbrabbeln. Wenn’s an die Haut geht, werden sogar Hartgesottene fromm.«

      »Es ist die Nervenbelastung, Captain. Die Apachen sind Meister in der psychologischen Kriegführung. Ja, ja, das habe ich fast erwartet. Ich sehe mich ein wenig um.«

      Thomas Jeffords verließ den Captain und wandte sich der Paßstraße zu. Hier draußen war das dumpfe Trommeln noch lauter zu vernehmen. Er blieb stehen und starrte die Sterne an. Sie verblaßten – ein Zeichen, daß der neue Tag nicht mehr lange auf sich warten ließ.

      Was mochte er bringen? Leben oder Tod. Eine weitere Alternative hatten sie nicht. Diesmal konnte Cochise auch ihn nicht schonen. Es war zuviel geschehen, als daß ihre Freundschaft hätte noch Bestand haben können.

      Achselzuckend kehrte Jeffords um und begab sich ins Haus. Er hatte seine Männer angewiesen, nur zu schießen, wenn sie von Indianern angegriffen wurden.

      Captain Roberts beobachtete den Canyon. Von seiner Position aus konnte er das ganze Gebiet beim Paß beherrschen. Er warf einen Blick über die Schulter zurück. Die Front der Verteidiger erstreckte sich zwischen Stall und Hauptgebäude.

      Die Soldaten hatten Schanzen gebaut. Thomas Jeffords hatte ihnen Holz dafür zur Verfügung gestellt, sich aber nicht an den Arbeiten beteiligt. Die in den Boden gerammten drei Fuß hohen Pfähle waren mit Steinen, Grassoden und Erde ausgefüllt worden. Hinter der verhältnismäßig kugelsicheren Deckung knieten oder lagen die Soldaten mit angeschlagenen Gewehren.

      Ein Teil von ihnen schlief. Nur die Geschützbedienungen konnten sich in dieser Nacht keine Ruhe leisten. Sie hockten hinter ihren Haubitzen, schwatzten und rauchten.

      Roberts ging die Front ab und hatte für jeden Soldaten ein gutes Wort. Peer Lanning ließ den Kopf hängen. Seine Finger drehten die Perlen eines Rosenkranzes. Er betete stumm. Roland Nettleton stand aufrecht, stemmte die geballten Hände auf das Schanzwerk und starrte aus brennenden Augen in den Canyon. Hurt Chester betete laut.

      »Herr, du bist mein Hirte, mir wird es an nichts mangeln…«

      Ein Stück weiter lag ein anderer Soldat auf den Knien, hielt die gefalteten Hände zum Himmel hochgestreckt und rief laut in die Finsternis: »Vergib mir meine Sünden, o Herr! Wenn ich in dieser Nacht sterben muß, nimm mich gnädig in dein Reich auf.«

      Roberts ließ sie gewähren. Müde ging er weiter. Die Bedienung des ersten Geschützes richtete sich auf, als sie ihn kommen sah.

      »Morgen, Jungs! Nur nicht verzagen, wir schaffen


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