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Atemlos aus Lauter Liebe. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Atemlos aus Lauter Liebe - Barbara Cartland


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schmeichelte er Prunella. »Ihre Schwester hat mir ihre tugendvolle Schönheit in so leuchtenden Farben beschrieben, daß es mir schwerfiel, an die Existenz eines solchen Musterbildes zu glauben. Wie ich nun sehe, hat sie keineswegs übertrieben.«

      Er zieht wirklich alle Register seines Charmes, dachte Prunella.

      Gleichzeitig wirkte Pascoe sehr bezaubernd und sprach mit solcher Ernsthaftigkeit, daß sie sein Kompliment, ohne es zu wollen, mit einem Lächeln quittierte.

      Ganz offensichtlich aber hörte er ihr während seines Besuches gar nicht zu. Er beobachtete stattdessen Nanette. Seine Blicke, die auf ihr ruhten, waren so feurig und bedeutungsvoll, daß sie wohl jedem Mädchen den Kopf verdreht hätten, ganz besonders einem so unerfahrenen wie Nanette.

      Nach Beendigung des Besuches, den Pascoe Lowes klugerweise nur kurz gestaltete, war Prunella mehr als beunruhigt.

      Der junge Mann entsprach in keiner Beziehung den Vorstellungen, die sie sich von ihrem zukünftigen Schwager gemacht hatte. Und sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß er Nanette sehr unglücklich machen würde.

      Wie sollte ein Mädchen, das auf dem Lande aufgewachsen war, einen Ehemann ertragen, der Stunden damit zubrachte, seine Krawatte so schwierig und kunstvoll zu schlingen, daß ihn die anderen Dandys darum beneideten.

      Die Spitzen seines Hemdkragens erreichten genau die vorgeschriebenen Stellen unter seinem Kinn. Die Haare waren zu einer Windstoßfrisur gebürstet, die der Prinzregent in Mode gebracht hatte.

      Seine feinen Lederstiefel verdankten ihren Glanz, wenn man Nanette Glauben schenken konnte, dem Champagner.

      Letzteres ärgerte Prunella besonders. Der junge Mann hatte kein Geld und war zudem offenbar im Begriff, einen Berg von Schulden anzuhäufen!

      Er verließ das Haus, nachdem er Prunella mit weiteren extravaganten Komplimenten bedacht und Nanettes Hand länger als notwendig gehalten hatte. Der Eindruck, den er hinterließ, würde sich nicht so leicht auslöschen lassen.

      Nanette blickte den ganzen Abend mit verklärten Augen in die Welt. Was immer Prunella auch gegen Pascoe sagen würde, es stieße nur auf taube Ohren.

      Was soll ich nur tun? dachte sie, als sie am Abend zu Bett ging. Eine Frage, die sie sich während der ganzen Woche immer wieder stellte.

      Die Tür zu Prunellas Schlafzimmer ging auf. Charity, schon seit Kindertagen ihre Dienerin, kam herein und ging zum Fenster. Charity war im Waisenhaus aufgewachsen und kam mittlerweile langsam in die Jahre. Trotz ihres Alters bewegte sie sich noch genauso geräuschlos wie zu der Zeit, als sie ihren Dienst im Haus angetreten hatte. Im Laufe der Jahre war sie vom Haus- zum Kindermädchen und schließlich, nach Nanettes Geburt, zur Kinderfrau avanciert.

      Inzwischen war Charity Zofe und Haushälterin zugleich. Als Sir Frederick starb, ernannte sie sich außerdem selbst zur Anstandsdame für Prunella und Nanette.

      Prunella hatte mit dem Gedanken gespielt, eine ältere Dame zu bitten, bei ihnen zu wohnen. Doch erstens kannte sie keine geeignete Person und zweitens wußte sie, daß sie Einschränkungen ihrer Freiheit nicht ertragen konnte.

      Wir führen ein ruhiges Leben, hatte sie sich gesagt. Außerdem dürfte es kaum etwas geben, was in der Grafschaft nicht bereits über uns geredet wurde.

      Ihre Augen nahmen einen harten Ausdruck an, die Lippen zuckten vor Bitterkeit. Sie bemühte sich, ihren Gedanken eine andere Richtung zu geben, welche unweigerlich zu Nanette führte.

      Als Charity die Vorhänge zurückzog, strömten die Sonnenstrahlen durchs Fenster. Dann drehte sie sich zum Bett herum. Prunella wußte, bevor sie den Mund öffnete, daß Charity etwas mitzuteilen hatte.

      »Was ist los, Charity?« fragte Prunella, die instinktiv fühlte, daß es sich um nichts Gutes handeln konnte.

      »Heute morgen ist wieder ein Brief für Miss Nanette eingetroffen. Anscheinend hat sie hellseherische Fähigkeiten und wußte, daß er kommen würde. Sie war schon unten an der Eingangstür, ehe Bates dort anlangte.«

      »War sie bereits angezogen?« wollte Prunella wissen.

      »Nein, sie trug ihren Morgenmantel. Ich sagte ihr, sie solle sich schämen, in solch einem Aufzug die Treppe hinunterzugehen. Eine Lady würde so etwas niemals tun.«

      »Was hat sie geantwortet?«

      »Ich hätte genauso gut gegen eine Wand reden können. Sie preßte den Brief gegen ihre Brust und lief an mir vorbei in ihr Schlafzimmer. Ich hörte nur noch, wie sie von innen den Schlüssel herumdrehte.«

      Prunella seufzte tief.

      »O Charity, was sollen wir nur mit ihr machen?«

      »Ich habe keine Ahnung, was wir tun können, Miss Prunella. Nicht auszudenken, was Ihr Vater zu diesem Vorfall gesagt hätte. Miss Nanette im Nachtgewand auf dem Weg zur Eingangstür, ohne sich um die Anwesenheit männlicher Diener zu kümmern!«

      Charity war zutiefst schockiert, ein Gefühl, das Prunella teilte.

      Nicht, daß der alte Bates wirklich zählte. Er war schon fast so lange bei ihnen wie Charity. Und der einzige weitere Diener, den sie im Augenblick hatten, war Bates’ Enkelsohn. Er war ein bißchen einfältig und würde kaum bemerken, wie jemand angezogen war.

      Es ging Prunella aber ums Prinzip. Sie hielt es für ihre Pflicht, Nanette zu schelten und ihr das Versprechen abzunehmen, daß so etwas nicht wieder geschehen würde.

      Charity ging zur Tür und brachte ein Tablett, auf dem eine Kanne feinsten chinesischen Tees, ein Teller mit einer dünnen Scheibe Brot und Butter stand.

      Nachdem sie es auf dem Tisch neben dem Bett abgestellt hatte, sagte sie geheimnisvoll: »Mrs. Goodwin hat heute morgen überraschende Neuigkeiten mitgebracht.«

      Prunella schenkte sich Tee ein und erwartete, nur belanglosen Dienerklatsch zu hören.

      Mrs. Goodwin war eine der Frauen vom Gut, die beim Putzen halfen. Sie verbrachte aber mehr Zeit mit Schwatzen als damit, die Korridore sauber zu halten.

      »Sie erzählte, daß Mr. Gerald gestern abend zurückgekommen ist.«

      Prunella stellte die Teekanne hin.

      »Mr. Gerald?« wiederholte sie erstaunt.

      »Ich sollte wohl eher sagen »Seine Lordschaft«, doch irgendwie will mir das nicht über die Lippen.«

      Prunellas Augen wurden plötzlich ganz groß.

      »Sie meinen doch nicht etwa . . .«

      »Doch, Miss Prunella. Der neue Earl of Winslow ist wieder zu Hause, wenn man Mrs. Goodwin Glauben schenken kann. Nach vierzehn Jahren!«

      »Das kann nicht wahr sein. Ich dachte schon, er würde niemals kommen.«

      »Nun, er ist da«, stellte Charity lakonisch fest. »Wenn Sie mich fragen, wahrscheinlich nur um nachzuschauen, was er verkaufen kann.«

      »O nein!«

      Prunella flüsterte zwar, doch die Worte schienen tief aus ihrem Inneren zu kommen.

      Während Charity vor den Kleiderschrank trat, sprach Prunella wie zu sich selbst.

      »Der Earl ist ein Verwandter Pascoe Lowes und . . .«

      Ihre Stimme erstarb. Aber Charity schien zu wissen, worauf sie hinauswollte.

      »Falls Sie denken, er könnte Ihnen helfen, diesen jungen Dandy daran zu hindern, Miss Nanette nachzulaufen, dürften Sie sich irren. Er ist nämlich genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer als sein Neffe.«

      Es war auch müßig, sich näher darüber auszulassen. Prunella hatte schon ihr ganzes Leben lang über das indiskrete und extravagante Benehmen Geralds, des einzigen Sohnes des Earls, reden hören.

      Als Gerald noch daheim lebte, hatten die Leute auf dem Gut, im Dorf und in der Grafschaft über kaum etwas anderes gesprochen als über seine wilden Feste, seine verrückten Freunde und die schönen, verführerischen


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