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Mansfield Park. Джейн ОстинЧитать онлайн книгу.

Mansfield Park - Джейн Остин


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sein, nicht wahr? Gerade zu dieser Zeit habe ich mit Mrs. Green über das Milchmädchen gesprochen, auf Wunsch deiner Mutter wohlgemerkt, und dabei hatte ich John Groom versprochen, wegen seines Jungen an Mrs. Jefferies zu schreiben, und der arme Kerl hatte schon eine halbe Stunde lang auf mich gewartet. Ich glaube, mir kann niemand vorwerfen, daß ich an meine eigene Bequemlichkeit denke, aber ich kann wahrhaftig nicht alles auf einmal machen. Und daß Fanny rasch zu meinem Haus hinüberläuft, kaum eine Viertelstunde weit, finde ich nicht so furchtbar. Du meine Güte, wie oft mache ich den Weg auch dreimal täglich, früh und spät, bei jedem Wetter, und verliere kein Wort darüber!»

      «Ich wollte, Fanny wäre halb so widerstandsfähig wie Sie, Tante.»

      «Wenn Fanny regelmäßig Bewegung machte, würde sie nicht immer gleich zusammenklappen. Jetzt ist sie, wer weiß wie lange, nicht ausgeritten, und wenn sie schon nicht reitet, sollte sie wenigstens gehen. Wenn sie früh ihren Ritt gemacht hätte, hätte ich nicht verlangt, daß sie bis zu meinem Haus geht, aber ich dachte, es würde ihr guttun, nachdem sie sich so lange über die Rosenbeete gebeugt hatte. Nach einer solchen Ermüdung ist nichts erfrischender als ein rascher Gang, und gar so heiß war es auch nicht, nur die Sonne hat stark gebrannt. Unter uns gesagt, Edmund», mit einem vielsagenden Blick auf seine Mutter, «es war das Rosenschneiden und das Herumstehen im Garten, das ihr geschadet hat.»

      «Das meine ich auch», sagte die ehrlichere Lady Bertram. «Ich fürchte sehr, sie hat sich das Kopfweh im Garten geholt. Es war zum Sterben heiß, ich konnte es kaum aushalten. Es war fast zuviel für mich, dort zu sitzen und immer wieder nach Mops zu rufen, um ihn von den Blumenbeeten abzuhalten.»

      Edmund sagte kein Wort mehr zu den beiden Damen, sondern ging zum Büffet, brachte Fanny ein Glas Madeira und bewog sie, einen großen Teil davon zu trinken. Sie hätte es gern abgelehnt, aber die Tränen, die ihr in den Augen standen, machten das Schlucken leichter als das Sprechen.

      Sosehr sich Edmund über seine Mutter und seine Tante ärgerte, zürnte er doch am meisten sich selber. Daß er Fanny vergessen, war schlimmer als alles, was sie verbrochen hatten. Nichts von alledem wäre geschehen, wenn man auf Fanny gebührend Rücksicht genommen hätte. Aber so war sie tagelang ohne Gesellschaft und ohne Reitgelegenheit geblieben und hatte keine Möglichkeit gehabt, sich den Forderungen ihrer unvernünftigen Tanten zu entziehen. Er war tief beschämt, als er sich klarmachte, daß sie vier Tage lang ihr Pferd entbehrt hatte, und gelobte sich ernsthaft, es sollte nie wieder vorkommen – so schwer es ihm auch fiel, Miss Crawford um ihr Vergnügen zu bringen.

      Fanny ging mit nicht minder überquellendem Herzen zu Bett als an ihrem allerersten Abend in Mansfield Park. Sicherlich hatte auch ihr Gemütszustand zu ihrem Unwohlsein beigetragen, denn sie hatte sich tatsächlich vernachlässigt gefühlt und kämpfte schon seit Tagen gegen das Gefühl des Gekränktseins und gegen ihre Eifersucht. Als sie auf dem Sofa lehnte, wohin sie sich geflüchtet hatte, damit niemand ihr Gesicht sähe, hatte ihr das Herz viel schlimmer wehgetan als der Kopf; und Edmunds Güte und Freundlichkeit überwältigten sie dermaßen, daß sie sich kaum aufrecht zu halten vermochte.

       8. Kapitel

      Fanny nahm schon am nächsten Morgen wieder ihre Reitübungen auf, und da es nach der Hitze der letzten Tage angenehm frisch geworden war, durfte Edmund hoffen, die Einbuße an Vergnügen und Wohlbefinden, die sie erlitten, bald wieder gutgemacht zu sehen. Während Fanny aus war, erschien Mr. Rushworth mit seiner Mutter, die eigens mitgekommen war, um höflich zu sein, nämlich darauf zu dringen, daß man den vor zwei Wochen besprochenen Besuch in Sotherton nun auch wirklich abstatten solle. Da sie inzwischen eine kurze Reise gemacht hatte, war der Plan fallengelassen worden, und Mrs. Norris wie ihre Nichten waren sehr erfreut, daß er jetzt wieder aufgenommen wurde. Man setzte gleich einen der nächsten Tage für den Ausflug fest, unter dem Vorbehalt, daß Mister Crawford an diesem Tag frei sei. Auf dieser Bedingung bestanden die jungen Damen, und obwohl Mrs. Norris bereit war, sich für seine Verfügbarkeit zu verbürgen, wollten sie sich weder die Freiheit herausnehmen, über seine Zeit zu bestimmen, noch das Risiko eingehen, daß er verhindert sein könnte. Nach etlichen Andeutungen Miss Bertrams begriff Mr. Rushworth endlich, daß er nichts Schicklicheres tun könnte, als sofort ins Pfarrhaus hinüberzugehen, um Mr. Crawford einen Besuch zu machen und zu fragen, ob ihm der Mittwoch paßte.

      Noch bevor er zurückkam, fanden sich Mrs. Grant und Miss Crawford ein, die auf einem anderen Weg von ihrem Spaziergang heimkehrten und ihm darum nicht begegnet waren. Sie glaubten aber versichern zu können, daß Mr. Rushworth ihren Bruder zu Hause finden würde. Natürlich kam das Gespräch gleich wieder auf den geplanten Besuch in Sotherton. Es war kaum möglich, von etwas anderem zu reden, denn Mrs. Norris war voll hochgestimmter Erwartungen, und Mrs. Rushworth, eine wohlmeinende, überhöfliche Dame, die unentwegt hochtrabende Nichtigkeiten äußerte und sich für nichts interessierte, als was sie und ihren Sohn betraf, hatte noch nicht die Hoffnung aufgegeben, Lady Bertram zur Teilnahme an dem Ausflug zu bewegen. Lady Bertram weigerte sich standhaft, doch da sie es in ihrer gewohnten, lässigen Art tat, glaubte Mrs. Rushworth nicht, daß sie es ernst meinte, bis Mrs. Norris sie durch einen größeren Wortschwall und lautere Töne davon überzeugte.

      «Die Anstrengung wäre für meine Schwester zu groß, meine liebe Mrs. Rushworth, viel zu groß. Zehn Meilen hin und zehn zurück, wissen Sie, das ist zuviel für sie. Sie müssen meine Schwester für diesmal entschuldigen und mit unseren beiden lieben Mädchen und meiner Wenigkeit vorliebnehmen. Sotherton ist der einzige Ort der Welt, der meiner Schwester den Wunsch einflößen könnte, eine so weite Fahrt zu wagen, aber es geht wirklich nicht. Sie wird ja nicht allein sein, Fanny Price bleibt zu ihrer Gesellschaft zu Hause. Edmund ist zwar augenblicklich nicht hier, um selbst für sich zu sprechen, aber ich kann Ihnen in seinem Namen versichern, daß er sich uns mit dem größten Vergnügen anschließen wird, zu Pferd, versteht sich.»

      Mrs. Rushworth mußte sich damit abfinden, daß Lady Bertram nicht mitkam, und es blieb ihr nichts übrig, als ihr Bedauern auszudrücken:

      «Es tut mir wirklich sehr leid, daß wir auf die Gesellschaft von Lady Bertram verzichten müssen, und es hätte mich auch sehr gefreut, die andere junge Dame, Miss Price, bei mir zu sehen. Sie war ja noch nie in Sotherton. Zu schade, daß sie es nicht kennenlernen soll.»

      «Sie sind sehr gütig, Sie sind die Güte selbst, liebe gnädige Frau!» rief Mrs. Norris aus. «Aber Fanny wird noch reichlich Gelegenheit haben, Sotherton zu besuchen, sie hat Zeit genug vor sich. Daß sie diesmal mitkommt, ist ganz ausgeschlossen. Lady Bertram kann sie nicht missen.»

      «Ach nein! Ich kann Fanny nicht entbehren.» In der Überzeugung, daß jeder Mensch den Wunsch haben müsse, Sotherton zu sehen, wandte sich Mrs. Rushworth jetzt an Mrs. Grant und Miss Crawford, um auch sie in die Einladung einzubeziehen. Mrs. Grant, die sich bei ihrer Ankunft in der Grafschaft nicht der Mühe unterzogen hatte, Mrs. Rushworth einen Antrittsbesuch zu machen, lehnte für ihre Person höflich ab, freute sich aber über jede Zerstreuung, die sich ihrer Schwester bot, und Mary ließ sich nach einigem schicklichen Zögern gern erweichen, die Einladung anzunehmen. Auch Mister Rushworth kehrte siegreich von seiner Mission im Pfarrhaus zurück. Edmund kam gerade rechtzeitig, um zu vernehmen, was man für den Mittwoch geplant hatte, Mrs. Rushworth zu ihrem Wagen zu geleiten und hierauf die beiden anderen Damen ein Stück durch den Park zu begleiten.

      Als er ins Frühstückszimmer zurückkehrte, zerbrach sich Mrs. Norris gerade den Kopf darüber, ob Miss Crawfords Teilnahme an der Partie wünschenswert sei oder nicht, nämlich ob nicht die Kalesche ihres Bruders schon ohne sie voll wäre. Die jungen Damen lachten sie aus: in der Kalesche sei reichlich Platz für vier Personen, ohne den Kutschbock mitzurechnen, wo noch eine fünfte neben Mr. Crawford sitzen könnte.

      «Aber warum ist es nötig, Crawfords Wagen oder nur seinen Wagen zu benützen?» fragte Edmund. «Warum nehmt ihr nicht Mamas Chaise? Schon unlängst, wie der Plan erörtert wurde, habe ich nicht verstanden, warum ein Familienbesuch nicht in der Familienkutsche gemacht werden soll.»

      «Was!» rief Julia. «Uns bei diesem herrlichen Wetter zu dritt in die Chaise einzuschließen, wenn wir die Möglichkeit haben, in einer Kalesche zu fahren! Nein, mein Lieber, daraus wird nichts!»

      «Außerdem»,


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