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Mansfield Park. Джейн ОстинЧитать онлайн книгу.

Mansfield Park - Джейн Остин


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holen, wäre das noch eine gewisse Entschuldigung. Aber ich bin sofort darum gelaufen, sobald sie ihn nur verlangt hat.»

      «Ja, Sie waren überaus gefällig und sind auch sehr rasch gegangen – aber es ist doch ziemlich weit von hier bis zum Haus, und dann noch ins Haus hinein … Und wissen Sie, wenn man ungeduldig wartet, verliert man jedes Zeitgefühl; eine halbe Minute scheint dann fünf Minuten zu dauern.»

      Mr. Rushworth stand auf und ging wieder zum Tor hinüber. «Ich wollte, ich hätte den Schlüssel bei mir gehabt», murmelte er. Fanny meinte in seinem unschlüssigen Herumstehen Anzeichen einer versöhnlicheren Stimmung zu erkennen. Das gab ihr den Mut, es noch einmal zu probieren, und sie sagte sanft: «Es ist schade, daß Sie ihnen nicht nachgehen wollen. Maria dachte, sie würden von jenem Punkt dort einen besseren Blick auf das Haus haben. Jetzt werden sie beratschlagen wollen, und dazu ist doch Ihre Anwesenheit vonnöten. Ohne Sie kann nichts entschieden werden.»

      Fanny entdeckte, daß es leichter war, einen Gesellschafter loszuwerden, als ihn zurückzuhalten. «Na, wenn Sie wirklich meinen, daß ich gehen soll …» sagte er. «Es wäre ja auch dumm, den Schlüssel für nichts und wieder nichts geholt zu haben.» Damit schloß er das Tor auf und verließ sie ohne weitere Zeremonien.

      Jetzt kehrten Fannys Gedanken wieder zu den beiden zurück, die sie so lange allein ließen, und in einem Anfall von Ungeduld beschloß sie, sich auf die Suche nach ihnen zu machen. Sie folgte eine Strecke weit dem unteren Weg und wollte gerade in einen anderen einbiegen, als Miss Crawfords unverkennbares Lachen ihr Ohr traf. Die Stimmen wurden lauter, und bei der nächsten Wegbiegung traten ihr die beiden entgegen. Sie kehrten aus dem Park zurück, wohin ein unverschlossenes Seitentürchen sie sehr bald, nachdem sie Fanny verlassen, gelockt hatte; sie waren in diesem Teil des Parks herumgewandert und auf die vielbesprochene Allee gestoßen, die Fanny den ganzen Tag lang so sehnsüchtig zu erreichen gehofft hatte; dort waren sie dann unter einem Baum gesessen. Das war ihre Geschichte, und man sah ihnen an, daß sie die Zeit sehr angenehm verbracht hatten und sich der Dauer ihrer Abwesenheit gar nicht bewußt waren. Fanny mußte sich mit Edmunds Beteuerungen trösten, daß er sie innig herbeigewünscht habe und sicher gekommen wäre, um sie zu holen, wenn sie nicht vorher schon so müde gewesen wäre. Es genügte nicht ganz, um sie über die Kränkung hinwegzubringen, daß er sie eine volle Stunde lang allein gelassen, wo er doch nur von ein paar Minuten gesprochen hatte, und es beschwichtigte auch nicht ihre Neugier, wovon sie wohl die ganze Zeit geredet haben mochten. Und alles endete zu ihrer Enttäuschung und Betrübnis damit, daß sie in wortlosem Einverständnis ihre Schritte zum Haus zurücklenkten.

      Als sie zur Treppe kamen, die zur Terrasse hinaufführte, erschienen oben Mrs. Rushworth und Mrs. Norris, die jetzt, anderthalb Stunden nachdem man das Haus verlassen hatte, gerade bereit waren, sich in die Wildnis zu begeben. Mrs. Norris hatte ihre Zeit gut angewendet. Mochten alle möglichen Widerwärtigkeiten das Vergnügen ihrer Nichten getrübt haben – sie hatte jedenfalls einen äußerst befriedigenden Vormittag verbracht: Die Haushälterin, der sie die schmeichelhaftesten Komplimente über die Fasane machte, hatte sie schließlich in die Meierei geführt, ihr alle Kühe gezeigt und sich das Rezept für ihren berühmten Rahmkäse entlocken lassen; hierauf schloß sie eine sehr lohnende Bekanntschaft mit dem Gärtner: sie hatte ihn über die Krankheit seines Enkels ins Bild gesetzt, ihn davon überzeugt, daß es das Nervenfieber wäre, und ihm ein sicheres Mittel dagegen versprochen; und er hatte ihr zum Dank dafür seine kostbarsten Stecklinge vorgeführt und ihr überdies eine ganz aparte Sorte Heidekraut verehrt.

      Nun kehrten sie alle zusammen ins Haus zurück, um dort auf verschiedenen Sofas herumzusitzen und die Zeit bis zur Rückkehr der anderen und der Ankündigung des Mittagessens, so gut es ging, mit gleichgültigem Geschwätz und Journalen zu vertrödeln. Es wurde ziemlich spät, bis die Fräulein Bertram mit ihren beiden Rittern erschienen. Ihr Streifzug schien nicht sehr angenehm verlaufen zu sein und hatte offenkundig nicht die geringsten nützlichen Ergebnisse gezeitigt. Nach ihrer eigenen Aussage waren sie die ganze Zeit hintereinander hergerannt, und als sie sich endlich zusammenfanden, war es, soviel Fanny bemerken konnte, zu spät, um die Harmonie wiederherzustellen, und jedenfalls zu spät, um etwas Zweckmäßiges zu beschließen. Ein Blick auf Julia und Mr. Rushworth zeigte Fanny, daß sie nicht die einzige hier war, die ein enttäuschtes Herz im Busen trug, denn beide blickten düster drein. Mr. Crawford und Miss Bertram wirkten dagegen um so heiterer, und es schien Fanny, daß er sich während des Essens ganz besondere Mühe gab, um den Groll der beiden anderen zu besänftigen und die allgemeine gute Laune wiederherzustellen.

      Tee und Kaffee wurden sehr bald nach dem Mittagessen serviert, denn die lange Heimfahrt ließ keine Zeitverschwendung zu. Von dem Augenblick an, da sie sich zu Tisch setzten, war alles nur noch eine hastige Folge gesellschaftlicher Nichtigkeiten, bis schließlich der Wagen vor der Tür stand, und Mrs. Norris – die nach vielem Herumzappeln von der Haushälterin noch einige Fasaneneier und einen Rahmkäse geschenkt bekam – sich nach überströmenden Dankes- und Höflichkeitsbezeugungen zum Gehen bereit erklärte. Im gleichen Augenblick trat Mr. Crawford an Julia heran und sagte: «Ich hoffe, meine Reisegefährtin wird mir nicht untreu – es sei denn, daß sie sich vor der kühlen Nachtluft fürchtet.» Die Aufforderung kam unverhofft, wurde aber sehr gnädig aufgenommen, und Julias Tag schien ebenso glücklich zu enden, wie er begann. Miss Bertram hatte es anders erwartet und war etwas enttäuscht, aber die Überzeugung, daß in Wahrheit sie die Bevorzugte sei, tröstete sie, so daß sie imstande war, Mr. Rushworths Artigkeiten mit der passenden Miene über sich ergehen zu lassen. Ihm gefiel es zweifellos besser, ihr in den Wagen zu helfen, als sie auf den Kutschbock zu heben, und er fand seine Selbstzufriedenheit wieder.

      «Na, Fanny, das war ein schöner Tag für dich», sagte Mrs. Norris, als sie durch den Park davonfuhren. «Nichts als Lustbarkeiten von früh bis spät! Du mußt deiner Tante Bertram und mir sehr dankbar sein, daß wir uns bemüht haben, dir dieses Vergnügen zu verschaffen. Heute hast du dich einmal nach Herzenslust amüsiert.»

      Maria war just übellaunig genug, um prompt zu erwidern: «Sie scheinen auch nicht gerade schlecht abgeschnitten zu haben, Tante. Ich sehe da allerlei Pakete auf Ihrem Schoß, und zwischen uns steht ein Korb oder etwas Ähnliches, woran ich mir schon den Ellbogen blau geschlagen habe.»

      «Es ist nur ein hübsches, kleines Heidekrautstöckchen, Kind, das mir der nette, alte Gärtner geradezu aufgedrängt hat – aber wenn es dich stört, nehme ich es gleich auf meine Knie. Da, Fanny, du kannst dafür dieses Paket halten. Paß auf, laß es nicht fallen. Es ist ein Rahmkäse, genau wie der ausgezeichnete Käse, den wir zum Dessert hatten. Diese brave, alte Mrs. Whitaker wollte sich nicht zufrieden geben, bis ich nicht einen Käse angenommen hatte. Ich habe mich so lange wie möglich gesträubt, bis ihr beinahe die Tränen kamen – aber ich weiß, daß euere Mama gerade solchen Käse besonders gern ißt. Diese Mrs. Whitaker ist ein Juwel! Sie war ganz entsetzt, als ich sie fragte, ob am ersten Gesindetisch Wein getrunken wird, und sie hat zwei Hausmädchen entlassen, weil sie weiße Kleider trugen. Paß auf den Käse auf, Fanny. Nein danke, das andere Paket und den Korb kann ich schon alleine halten.»

      «Was haben Sie denn noch mitgehen lassen, Tante?» fragte Maria, die durch die Komplimente an die Adresse Sothertons versöhnlicher gestimmt wurde.

      «Mitgehen lassen! Was für ein Ausdruck, liebes Kind! Es sind nur vier oder fünf Eier von diesen prächtigen Fasanen, die Mrs. Whitaker mir beinahe mit Gewalt aufgezwungen hat; sie wollte sich absolut nicht abweisen lassen und sagte, es müßte mir doch eine angenehme Zerstreuung sein, da ich so ganz allein lebe, ein paar von den schönen Geschöpfen um mich zu haben. Ich werde der Geflügelmagd sagen, daß sie die nächste Bruthenne auf die Eier setzt, und wenn die Küken ausschlüpfen, kann ich sie zu mir übersiedeln und mir ein Gatter für sie ausborgen. In meinen einsamen Stunden wird es mir eine große Freude sein, mich mit den Tierchen zu befassen, und wenn ich Glück mit ihnen habe, soll euere Mutter auch ein paar bekommen.»

      Es war ein wunderbarer Abend, still und milde, und die Fahrt so angenehm wie möglich. Doch als Mrs. Norris nichts mehr zu sagen hatte, herrschte im Wagen tiefes Schweigen. Niemand war mehr in Stimmung, und die Frage, ob der heutige Tag mehr Freude oder Pein gebracht hätte, mochte jedes Gemüt hinlänglich beschäftigen.

      


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