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Im Schatten der Schwarzen Sonne. Nicholas Goodrick-ClarkeЧитать онлайн книгу.

Im Schatten der Schwarzen Sonne - Nicholas Goodrick-Clarke


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über rassische Identität und die Leitwerte der weißen Gemeinschaft, gelegentlich ein Interview mit Colin Jordan und Auszüge aus den Schriften Savitri Devis.45 Während sich Tony Williams eher kultiviert und nicht ohne geistigen Anspruch über Geschichte und Philosophie verbreitete, lieferte Steve Sargents Zweimonatsschrift White Dragon (»Weißer Drache«), das sich an Skinheads und Fußballfans wandte, den weißen Rassismus in eher schlichtem agitatorischem Stil.

      Der britische Nazi-Untergrund besteht seit den frühen 60er-Jahren und ist bis heute unvermindert aktiv. Nach wie vor kultiviert er seinen Rassenhass, der sich primär gegen Juden und farbige Ethnien in Englands Großstädten richtet. Nach wie vor versucht er gewaltsame Konflikte zwischen Weißen und Nichtweißen herbeizuführen. Seine Mühen sind nicht ganz ohne Erfolg geblieben. All die lärmenden Protestmärsche, all die hetzerische Rhetorik, all die kriminellen Akte von BM, C 18, NSM und Konsorten – darunter Mord, Körperverletzung und Sachbeschädigung, namentlich Brandstiftung – haben bei der weißen Bevölkerung ein gewisses Quantum an Immigrantenfeindlichkeit oder doch -skepsis geschaffen, die sogar auf die Regierungspolitik abfärbte, und zwar in einem Maße, das in keinem Verhältnis zur Mitgliederzahl der rechtsextremen Verbände steht. Copeland wollte mit seinen Nagelbomben, wir hörten es, den Rassenkrieg provozieren. Diese militante Strategie hat auf englischem Boden ihren Hauptanreger in Colin Jordan, dem Paten des Neonazismus dortzulande. Seit jeher nicht besonders zur Mäßigung neigend und womöglich durch diverse Haftstrafen noch radikalisiert, befürwortete Jordan stets die Bildung revolutionärer Nazi-Zellen, deren Fernziel nichts anderes war als der Umsturz der freiheitlichen Demokratie in einem Moment der Krise. Wie seine amerikanischen Geistesbrüder verband Jordan eine unerschütterliche Liebe zu Hitler und dem Dritten Reich mit einer modernen rassistischen Doktrin, die sich vorwiegend gegen die Anwesenheit farbiger Ethnien innerhalb weißer Nationen wandte. Gleich den amerikanischen Neonazis wollen auch die heutigen britischen Hitlerianer ein globales Zurück zur weißen Dominanz, das mit chiliastischem Eifer zu erzwingen trachten. Sie nehmen die Welt als von heilloser Unordnung gezeichnet wahr, für die sie Liberalismus und Multikulturalismus verantwortlich machen. Dem universalen Chaos, sagen sie, lasse sich nur wehren, wenn allerorten wieder die Arier herrschten.


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