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Stolz und Vorurteil. Джейн ОстинЧитать онлайн книгу.

Stolz und Vorurteil - Джейн Остин


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sein Ver­spre­chen und füg­te hin­zu, es sei ganz un­glaub­lich, wenn er sich nicht dar­an hal­te. Sei­ne Ant­wort auf die­sen plötz­li­chen Über­fall klang wie Mu­sik in den Ohren Mrs. Ben­nets.

      »Ich bin je­der­zeit be­reit, mein Wort ein­zu­lö­sen. So­bald Ihre Schwes­ter wie­der ge­sund ist, wer­de ich Sie bit­ten, den Tag für das Fest zu be­stim­men. Sie wür­den doch selbst kei­ne Freu­de am Tan­zen ha­ben, so­lan­ge Ihre Schwes­ter noch krank ist.«

      Ly­dia er­klär­te sich ein­ver­stan­den.

      »Ach ja, es ist viel bes­ser, wir war­ten ab, bis Jane wie­der wohl­auf ist; bis da­hin wird wahr­schein­lich Haupt­mann Car­ter wie­der nach Me­ry­ton zu­rück­ge­kehrt sein. Und wenn Sie Ihren Ball ge­ge­ben ha­ben«, füg­te sie hin­zu, »dann wer­de ich dar­auf be­ste­hen, dass die Of­fi­zie­re auch einen ver­an­stal­ten. Ich wer­de Oberst Fors­ter sa­gen, es sei eine Schan­de, wenn er sich nicht dazu be­reit er­klä­re.«

      Mrs. Ben­net fuhr mit ih­ren bei­den Töch­tern ab, und Eli­sa­beth kehr­te so­gleich zu Jane zu­rück. So­mit bot sich den bei­den Da­men und Dar­cy end­lich die Ge­le­gen­heit, über Sit­te im All­ge­mei­nen und über die Ma­nie­ren ge­wis­ser Leu­te im be­son­de­ren zu re­den. Dar­cy je­doch konn­te durch nichts dazu be­wo­gen wer­den, in die Kri­tik ein­zu­stim­men, so vie­le An­spie­lun­gen auf dunkle Au­gen Ca­ro­li­ne auch ma­chen moch­te.

      Eli­sa­beth nahm sich eine Hand­ar­beit vor und ver­gnüg­te sich da­mit, Dar­cy und Ca­ro­li­ne zu be­ob­ach­ten. Die stän­di­gen Be­mer­kun­gen Ca­ro­li­nes, die sich bald auf sei­ne Schrift, bald auf die Gerad­heit sei­ner Zei­len, dann wie­der auf die Län­ge des Brie­fes be­zo­gen, und die un­ge­rühr­te Gleich­gül­tig­keit, mit der er die­se Be­mer­kun­gen an­hör­te, er­ga­ben ein ko­mi­sches Zwie­ge­spräch, das gut mit ih­rer Mei­nung von den bei­den über­ein­stimm­te.

      »Wie wird sich Ihre Schwes­ter über den Brief freu­en!«

      Kei­ne Ant­wort.

      »Sie schrei­ben un­ge­wöhn­lich schnell!«

      »Im Ge­gen­teil, ich schrei­be äu­ßerst lang­sam.«

      »Wie vie­le Brie­fe Sie wohl im Lau­fe ei­nes Jah­res schrei­ben! Und über­dies noch Ge­schäfts­brie­fe! Wie ich so et­was ver­ab­scheue!«

      »Dann trifft es sich ja sehr güns­tig, dass nicht Sie, son­dern ich sie schrei­ben muss.«

      »Bit­te be­stel­len Sie Ih­rer Schwes­ter, dass ich es nicht er­war­ten kann, sie wie­der­zu­se­hen!«

      »Ich habe ihr das ge­ra­de eben mit­ge­teilt.«

      »Ich glau­be, Ihre Fe­der ist ge­spal­ten. Ge­ben Sie her, ich wer­de sie Ih­nen zu­recht­schnei­den. Das kann ich ganz be­son­ders gut!« »Vie­len Dank – ich schnei­de mir mei­ne Fe­dern lie­ber selbst.« »Wie kön­nen Sie nur im­mer so eben­mä­ßig schrei­ben?« Schwei­gen.

      »Sa­gen Sie Ih­rer Schwes­ter, dass ich mich furcht­bar freue, zu hö­ren, dass sie sich wei­ter im Har­fen­spiel ver­voll­komm­net hat. Und las­sen Sie sie bit­te wis­sen, dass ich ganz ent­zückt bin von ih­rem klei­nen Ent­wurf für eine Tisch­de­cke; ich fän­de ihn Miss Grant­leys Ar­beit weit über­le­gen.«

      »Wür­de es Ih­nen wohl viel aus­ma­chen, wenn ich Ihr Ent­zücken für einen spä­te­ren Brief auf­he­be? Ich habe jetzt nicht mehr ge­nug Platz, um ihm ganz ge­recht zu wer­den.«

      »Ach, das macht nichts. Ich wer­de sie ja im Ja­nu­ar selbst tref­fen. Aber schrei­ben Sie ihr im­mer so lan­ge und so rei­zen­de Brie­fe?«

      »Lang wer­den sie meis­tens; aber ob auch rei­zend, kann ich na­tür­lich nicht be­ur­tei­len.«

      »Für mich gilt es als aus­ge­macht, dass je­mand, der aus dem Hand­ge­lenk so lan­ge Brie­fe ver­fas­sen kann, un­mög­lich schlech­te Brie­fe schreibt.«

      »Als Kom­pli­ment war das schlecht ge­wählt, Ca­ro­li­ne!« rief ihr Bru­der her­über. »Dar­cy schreibt durch­aus nicht aus dem Hand­ge­lenk. Er über­legt im­mer viel zu lan­ge und sucht stets nach be­son­ders schö­nen Aus­drücken. Hab’ ich nicht recht, Dar­cy?«

      »Je­den­falls sind un­se­re Brie­fe sehr ver­schie­den.«

      »Ach«, pro­tes­tier­te Ca­ro­li­ne, »Charles schreibt schreck­lich un­or­dent­lich; er lässt Wor­te aus, und an­de­re streicht er wie­der durch.«

      »Ja, mei­ne Ge­dan­ken fol­gen ein­an­der so schnell, dass ich gar nicht die Zeit habe, sie alle zu Pa­pier zu brin­gen; des­halb wer­den die Emp­fän­ger auch sel­ten klug aus mei­nen Brie­fen!«

      »Ihre be­schei­de­ne Selbst­kri­tik ist ent­waff­nend, Mr. Bingley«, warf Eli­sa­beth ein.

      »Nichts könn­te ver­kehr­ter sein, als einen Men­schen nach sei­ner Be­schei­den­heit be­ur­tei­len zu wol­len«, sag­te Dar­cy. »Im All­ge­mei­nen weist sie auf nichts an­de­res als auf man­geln­des Selbst­be­wusst­sein hin, und häu­fig ist sie bloß ein Prah­len mit um­ge­kehr­tem Vor­zei­chen.«

      »Und zu wel­cher von bei­den Gat­tun­gen zählst du mein biss­chen Be­schei­den­heit?«

      »Zur Prah­le­rei. Du bil­dest dir näm­lich in Wirk­lich­keit et­was ein auf dein un­or­dent­li­ches Ge­schreib­sel, da du im Stil­len meinst, das rüh­re von dem schnel­len Wech­sel dei­ner Ge­dan­ken her, und da du im Üb­ri­gen eine sol­che Flüch­tig­keit für recht in­ter­essant hältst. Et­was schnell zu er­le­di­gen reizt im­mer mehr, als et­was in Ruhe zu vollen­den. Als du heu­te Mor­gen Mrs. Ben­net ge­gen­über be­haup­te­test, du wür­dest Ne­ther­field, wenn du erst dazu ent­schlos­sen wärst, in­ner­halb von fünf Mi­nu­ten ver­las­sen, da woll­test du dich da­mit ei­ner löb­li­chen Ei­gen­schaft rüh­men; aber was ist schon lo­bens­wert an ei­ner Hast, die not­wen­dig al­les un­er­le­digt las­sen muss und die we­der dir selbst noch sonst je­man­dem einen Vor­teil bringt?«

      »Hör’ auf!« rief Bingley. »Das gin­ge doch zu weit, woll­te man sich an je­dem Abend der tö­rich­ten Din­ge er­in­nern, die man am Mor­gen da­her­ge­re­det hat. Aber auf Ehre, ich mein­te, was ich sag­te, und ich mei­ne es im­mer noch. Ich hab mit mei­ner Hast wirk­lich nicht le­dig­lich ge­prahlt, um einen Ein­druck auf die Da­men zu ma­chen.«

      »Ich glau­be dir schon, dass du meinst, was du sagst. Aber das über­zeugt mich noch lan­ge nicht, dass du tat­säch­lich so im Handum­dre­hen los­zie­hen wür­dest, wie du an­gibst. Ich weiß, dass du dich da­bei ge­nau so von ir­gend­ei­nem zu­fäl­li­gen Er­eig­nis lei­ten las­sen wür­dest wie je­der an­de­re Mensch. Wenn du schon auf dem Pfer­de sä­ßest und ein Freund sag­te zu dir: ›Bingley, bleib lie­ber noch eine Wo­che‹, dann wür­dest du höchst­wahr­schein­lich vom Pferd stei­gen und noch einen Mo­nat blei­ben.«


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