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Das Feuerzepter. Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Das Feuerzepter - Морган Райс


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der Geschichte nicht vollkommen verändern sollte. Sobald sie erfuhr, dass sie ein Kobalt-Seher war und sich über die erfolgreichen Kobalt-Seher schlau gemacht hatte, verdunkelte sich ihr Verstand. Schließlich wählte sie ihren zerstörerischen Pfad, wurde böse und gründete ihre eigene ‚Schule‘. Sie spürte Seher-Kinder auf, bevor Professor Amethyst dazu in der Lage war, und verdarb ihre leicht zu beeindruckenden Köpfe.

      Er hatte keine andere Wahl gehabt, als einen Schutzzauber um die Schule zu legen, der sie davon abhalten sollte, sie je wieder zu betreten. Doch das konnte Magdalena Obsidian nicht aufhalten. Nun schickte sie einfach Kinder, die ihrem Auftrag folgten, oder manipulierte die Gesetze der Dimensionen für ihre eigenen Zwecke. Er wusste, was sie mit Edmund angestellt hatte. Sie hatte seinen Verstand verdreht, als sich selbst durch die Dimensionen hindurch projizierte. Ein unglaublich gefährliches Unterfangen, das er selbst nur einmal ausgeführt hatte – aus Verzweiflung, um Oliver mitzuteilen, dass er das Feuerzepter finden musste. Er wusste auch, dass sie ihre kleine Armee von Schülern durch die Zeit geschickt und die dunkle Armee gerufen hatte. Niemals hatte sie sich selbst die Hände schmutzig gemacht. Professor Amethyst hatte viele Stunden gegrübelt, warum das so war. Er war zu dem Schluss gekommen, dass sie wusste, dass sie sich – sollte sie ihrem alten Mentor je wieder in die Augen blicken –mit der Wirklichkeit ihrer Situation auseinandersetzen müssen würde. Mit der Tatsache, dass sie falsch lag. Dass sie böse geworden war. Dass sie nichts als Zerstörung und Chaos hinterließ.

      Plötzlich hörte Professor Amethyst die trampelnden Schritte der Obsidian-Kinder, die ihm die Treppe hinauf folgten. Er verdoppelte seine Anstrengung, die Stufen zu erklimmen. Doch er fühlte, wie seine Knie krachten. Seine Knochen und Muskeln waren nicht stark genug. Er war schließlich mehrere tausend Jahre alt. Auch ein Seher-Körper konnte nicht alles ertragen.

      Er musste kämpfen.

      Kinder zu bekämpfen war das letzte, was Professor Amethyst tun wollte. Insbesondere deshalb, weil diese von Magdalena Obsidian einer Gehirnwäsche unterzogen worden waren. Aber gleichzeitig war jede Minute, die die Obsidian-Schüler in der Schule für Seher verbrachten, eine Minute, in der sie Oliver und Esther auf ihrer Mission das Feuerzepter zu lokalisieren, nicht in die Quere kommen konnten. Vielleicht sollte er den Teams etwas Zeit verschaffen, in dem er eine Ablenkung kreierte.

      Da hörte er Schritte hinter sich auf dem Treppenabsatz. Er drehte sich um. Vier Kinder standen vor ihm. Ein Mädchen mit roten Zöpfen, ein zweites mit schwarzen Haaren und schwarzen Nägeln, ein blasser Junge mit knochigem Gesicht und einer langen, dünnen, spitzmausähnlichen Nase. Und schließlich ein Junge, dessen breite Schultern und schwerer Körperbau ihn an einen Quarterback erinnerten. Er hatte besorgniserregende, kohlschwarze Augen.

      „Ah“, sagte Professor Amethyst freundlich. „Willkommen. Seid ihr neue Schüler? Ich fürchte, die Schule wird gerade einer Art Transformation unterzogen. Sie ist etwas aus dem Takt gekommen. Es ist also unwahrscheinlich, dass ich in der Lage sein werde, neue Schüler aufzunehmen, bis wieder Ruhe eingetreten ist.“

      Die vier Kinder sahen einander verwirrt an, ihre Gesichtsausdrücke gemein und arrogant. Professor Amethyst hatte lediglich Mitleid mit ihnen. Er hatte darin versagt, sie vor Magdalena Obsidian zu finden, die ihnen die aufgeblasenen Egos gegeben hatte.

      „Was jammerst du herum, alter Mann?“, sagte der große Junge.

      Der dunklere drehte sich zu ihm und spottete. Mit seiner hässlichen Stimme sagte er: „Weißt du nicht, wer das ist? Das ist Professor Amethyst.“

      Der Schulleiter blieb seiner Ablenkungstaktik treu. Er legte eine Hand auf die Brust. „Oh! Ich bin berühmt?“

      Doch die Kinder hatten ihre Geduld verloren. Sie starrten ihn an, entblößten ihre Zähne wie ungezähmte Kreaturen und kamen auf ihn zu.

      Professor Amethyst spürte, wie sich ein Klumpen in seiner Kehle formte. Es war Zeit zu kämpfen.

      KAPITEL NEUN

      „Was sagt der Kompass jetzt?“, fragte Simon Esther.

      Sie blickte auf das Gerät aus Bronze. Die gezeigten Symbole schienen alle mit dem Ozean in Verbindung zu stehen – Boote, Fische und wieder der Anker.

      „Ich glaube, wir sollten uns auf den Weg zum Hafen machen“, sagte sie.

      Die Sonne schien heiß auf sie herab, als sie dem schmalen Pfad zum glitzernden Meer folgten. Viele Bootsmasten wippten auf und ab und Esther bewunderte sie. Ihre Designs waren museumsreif. Sie waren allerdings so alt, dass Esther keine Schiffswracks einfielen, die bis zur Neuzeit überlebt hatten, um in Museen ausgestellt zu werden. Sie mit eigenen Augen sehen zu dürfen, war wahrhaftig ehrfurchtgebietend.

      Als sie den Hafen erreichten, fanden sie sich in einem Getümmel wieder, das dem des Marktes glich. Männer in Leinenumhängen trugen Netze mit frischem Fisch, Boote luden kostbare Fracht aus weit entfernten Ländern ab. Esther nahm an, dass es sich um ein sehr wichtiges Handelszentrum handeln musste.

      Dank ihrer Kleidung blieben sie glücklicherweise fast vollkommen unbemerkt und schafften es, sich nach Hinweisen umzusehen, die ihnen verrieten, wo und wann sie sich befanden und wo das Feuerzepter sein könnte.

      „Rhodos“, sagte Simon plötzlich. „Wir sind auf Rhodos.“

      „Wirklich?“, fragte Esther und ihre Augen wurden groß vor Überraschung.

      Rhodos war eine der Inseln, die zum Griechischen Reich gehörte. Sie fragte sich, warum der Professor sie hierher statt ans Festland geschickt hatte. Sie zerbrach sich den Kopf um sich zu erinnern, welche Philosophen des antiken Griechenlands in den Jahren vor Christus auf Rhodos gelebt hatten.

      „Woher weißt du das?“, fragte Walter Simon.

      Simon deutete auf einen Schriftzug, der sich auf einem Schild am Hafen befand. Es handelte sich allerdings um ein vollkommen anderes Alphabet. Walter verzog das Gesicht.

      „Wie kommst du auf Rhodos?“, sagte er. „Sieht für mich nach Kauderwelsch aus!“

      Simon rollte mit den Augen. „Meine Ausbildung im viktorianischen London war äußerst sorgfältig. Wir lernten sowohl Latein als auch Alt-Griechisch. Ehrlich, es gibt nichts besseres, als die alten Philosophen in ihrer Muttersprache zu lesen.“

      Während die Jungs quasselten, versuchte Esther herauszufinden, in welcher Zeit sie gelandet waren. Sie erinnerte sich an den Koloss von Rhodos, eine riesige Statue, die im Meer gebaut worden war und zu den antiken sieben Weltwundern gehörte. Doch sie sah lediglich zwei Steinsäulen an der Stelle, wo die Füße einmal gestanden hatten. Sie mussten sich also in der Zeit nach dem Kollaps der Statue im Jahr 226 vor Christus befinden.

      Das grenzte die Suche etwas ein. Dennoch waren sie noch weit von konkreten Zahlen entfernt.

      „Da du so viel über die griechischen Philosophen weißt“, sagte Esther zu Simon, „kannst du mir sagen, wer auf Rhodos gelebt hat?“

      „Naja, es gab Andronikos von Rhodos“, sagte Simon. „Er lebte hier um etwa 60 vor Christus.“

      In dem Moment wurde Esthers Aufmerksamkeit auf einen älteren Mann gelenkt, der allein auf einer umgedrehten Kiste saß und aufs Meer starrte. Etwas an seinem Gesicht kam ihr bekannt vor, auch wenn sie es nicht einordnen konnte. Er starrte nachdenklich in die Weite und unterschied sich damit immens von den hektischen Menschen um sich herum. Durch seine Kleidung wirkte er reich und wichtig. Doch sein Blick und die Tatsache, dass er sich tief in Gedanken befand, deutete eher darauf hin, dass es sich um einen Gelehrten handelte. Auf seinem Knie lag ein Paket Pergament und Esther konnte geradeso erkennen, dass die Seiten mit Skizzen gefüllt waren.

      Wer auch immer er war – er schien wichtig zu sein. Ein Gelehrter. Vielleicht sogar ein Philosoph. Und da die meisten Gelehrten der Vergangenheit sich als Seher entpuppten oder auf irgendeine Weise mit Sehern in Verbindung standen, entschied Esther, dass er ein guter Anfang sein könnte.

      „Ist er das?“, fragte Esther


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