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Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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heraus plötzlich eine Gestalt erschien, deren Gesicht von einer großen Fliegerbrille, einem Jet-Helm und einem hochgebundenen Schal verdeckt wurde. Dieser Mann hielt ein Stück Kabel in der Hand. Er holte aus und schlug zu.

      Ohne einen Laut von sich zu geben, rutschte Draken in sich zusammen und blieb regungslos auf dem Zementboden liegen. Die vermummte Gestalt griff nach dem Segeltuchsäckchen, kontrollierte schnell den Inhalt und lief dann zurück in die Dunkelheit.

      Wenig später heulte der kleine Motor des Modells wie irr auf. Die Radbremsen wurden gelöst. Dann torkelnd zuerst, immer schneller werdend, fegte das Modell über den Beton, erhob sich, schaukelte gefährlich, stabilisierte sich und wurde dann im Steilflug hoch in die Nacht gezogen.

      *

      „Was war?“ fragte Rander und kümmerte sich um die langbeinige Blondine, die haltlos schluchzte.

      „Er … er wollte mich in die Luft jagen“, stammelte sie und schaute entsetzt auf die brennenden Reste des Bungalows, „er wollte mich los werden!“

      „Wohin ist Ihr Mann jetzt?“ fragte Rander knapp. „Erinnern Sie sich, Mrs. Hastert. Sie sind doch auch daran interessiert, daß ich ihn erwische.“

      „Er sagte etwas von Rohsteinen. Hastert will ins Ausland. Südamerika … Seine Maschine steht schon auf dem Sportflugplatz.“

      „Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.“ Rander hatte einen Entschluß gefaßt. „Wir müssen weg von hier, bevor die Polizei erscheint, sonst kommen wir aus dem Frage-und-Antwort-Spiel nicht mehr heraus. Trauen Sie es sich zu, mitzufahren?“

      Sie traute es sich zu und lief mit ihm hinüber zum Wagen, der erfreulicherweise noch am Straßenrand stand und bis auf die zertrümmerten Seitenscheiben und einige Dellen noch völlig intakt war. Rander setzte sich ans Steuer und gab Gas.

      „Warum wollte er Sie loswerden?“fragte er dann, sich an Hazel Hastert wendend.

      „Unsere Ehe existiert schon seit langem nur noch auf dem Papier“, gab sie zurück, „zum Teil ist es bestimmt auch meine Schuld. Jetzt aber will er mich für immer abservieren. Mit einem Mord … das werde ich ihm niemals verzeihen.“

      „Wovon will Hastert denn im Ausland leben?“ erkundigte Rander sich weiter. Er steuerte den Wagen durch die Außenbezirke der Stadt und hatte bald die breite Ausfallstraße erreicht, auf der man zum Sportflugplatz kam.

      „Er sprach in den letzten Wochen und Tagen immer von einem großen Coup“, antwortete sie, „angeblich konnte er damit ein Vermögen machen. In meinen Augen sind das aber alles Hirngespinste. Glenn hat den festen Boden schon längst verlassen.“

      „Hat er irgendeinen engen Freund?“

      „Hatte … Elsner war mit ihm sehr eng befreundet.“

      „Walt Elsner, der Assistent von Draken?“

      „Richtig“, bestätigte sie, „sie fanden sich über den Modellbau … ein schrecklich albernes Hobby, finden Sie nicht auch?“

      „Keine Ahnung, ich weiß zu wenig darüber. Er ist also mit Elsner befreundet, … sehr gut?“

      „Sehr gut, als er noch Werbechef der Firma war. Als man ihn dann aber feuerte, setzte Elsner sich ab. Wahrscheinlich hatte man ihm nahegelegt, sich von Glenn zurückzuziehen. Sie wissen, die Firmenchefs schätzen solche persönlichen Bindungen dann nicht mehr!“

      „Haben Glenn und Elsner sich dennoch getroffen?“

      „Draußen auf dem Sportflugplatz. Da waren sie wie die Kinder. Und ich habe mich stets schrecklich gelangweilt.“

      „Haben Sie in irgendeinem Zusammenhang den Namen Feuersalamander schon einmal gehört?“

      „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf, „was soll denn das sein?“

      „Es war nur eine Frage am Rande“, wich Rander aus, „ich glaube, wir sind da, Mrs. Hastert!“

      „Nennen Sie den Namen Hastert bloß nicht mehr“, sagte sie wütend, „sagen Sie Hazel zu mir, das reicht mir voll kommen. Hastert ist für mich erledigt, aber er soll mich noch kennenlernen.“

      Rander unterdrückte ein leichtes Schmunzeln und schaltete die Lichter des Wagens aus. Dann pirschte er sich vorsichtig an das Flugplatzgelände heran. Der Tower war als schwarzer Block gegen den aufgeklarten, nächtlichen Himmel zu erkennen. Licht brannte dort nicht. Der Flugplatz schien völlig leer zu sein. Rander dachte einen Moment lang an die Möglichkeit, daß Hazel ihn vielleicht belogen haben könnte!

      *

      Hastert stand neben seinem Wagen und bediente den kleinen Steuerknüppel seiner Fernlenkanlage.

      Am Aufleuchten der Kontrollampe hatte er gesehen, daß das Modell sich bereits in der Luft befand. Nun brauchte er das fliegende Modell nur noch zu übernehmen und zu sich heranzudirigieren. Eine Kleinigkeit, die er oft genug geübt hatte.

      Schon bald war das helle, aufdringliche Klingen und Sirren des hochtourigen Motors zu hören. Hastert lächelte triumphierend. Alles entwickelte sich genau wie berechnet. Noch wenige Minuten, und der große Coup war gelungen. Und dann noch eine knappe, halbe Stunde, bis er sich als Sieger auf der ganzen Linie fühlen konnte.

      Vorsichtig und gefühlvoll bediente er den Steuerknüppel des Fernlenkgerätes. Das Summen des Motors wurde immer lauter. Hastert drückte per Fernsteuerung das Modell an, stellte es ungeduldig auf die Nase und ließ es steil zu Boden kommen. Es war ihm in dieser Situation völlig gleichgültig, ob es dabei zu Bruch ging.

      Sekunden später war es dann soweit.

      Dicht über seinem Kopf — er machte unwillkürlich eine tiefe Verbeugung — surrte das Modell hinweg, dann ein splitterndes Krachen … und dann Stille.

      Hastert ließ die Fernsteuerungsanlage zu Boden fallen. Auch sie brauchte er nicht mehr. Er rannte hinüber zur Aufschlagstelle und brauchte nicht lange zu suchen. Das zerfetzte Modell lag am Fuß eines Baumstammes und hatte ausgedient.

      Hastert durchwühlte die Trümmer, dachte einen kurzen Moment lang, man könnte ihn übertölpelt haben, fand dann aber das Segeltuchsäckchen, in dem sich deutlich spürbar unregelmäßig geformte Steine befanden.

      Er schaltete jetzt das Licht einer kleinen Taschenlampe ein und riß das Säckchen auf. Jawohl, da waren sie. Rohdiamanten in einem Handelswert von einer Million Dollar. Jetzt war es geschafft, der Rest nur noch eine Kleinigkeit.

      Hastert lief zurück zu seinem Wagen, setzte sich ans Steuer und fuhr los. Das Säckchen mit den Rohsteinen schob er unter den Fahrersitz.

      Mit Polizeikontrollen rechnete er nicht. Die Warnungen an Cliff Draken war deutlich genug gewesen. Der General-Manager würde sich hüten, weitere gefüllte Öltanks aufs Spiel zu setzen.

      Nach knapp zwanzig Minuten kam der Tower des Sportflugplatzes in Sicht.

      Hastert ließ seinen Wagen neben dem Tower stehen und eilte auf den Hangar zu. Dort, im zusätzlichen Schatten der großen Halle, stand die Piper. Sie war aufgetankt und startklar. Er brauchte sich nur hineinzusetzen und loszufliegen.

      *

      „Da ist er!“ flüsterte Hazel, und in ihrer Stimme schwangen. Haß und Wut mit, „worauf warten Sie noch, Mister Rander?“

      „Sie bleiben hier“, sagte Rander ebenso leise, „in ein paar Minuten werde ich Sie rufen!“

      „Machen Sie ihn fertig“, hechelte und drängte sie, „denken Sie daran, daß er uns in die Luft jagen wollte.“

      „Ob Sie es glauben oder nicht, Hazel, daran muß ich die ganze Zeit über denken“, gab Rander grinsend zurück, „bis gleich!“

      Er tauchte in der Dunkelheit unter und beeilte sich. Er konnte sich vorstellen, daß Hastert nicht lange wartete. Er würde unverzüglich starten.

      *

      Elsner sah den Butler unsicher und fragend zugleich an. Er stand


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