Эротические рассказы

Pepi, lass mi eine ...!. Peter ElstnerЧитать онлайн книгу.

Pepi, lass mi eine ...! - Peter Elstner


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Umgebung Wiens Erdäpfel, Schmalz oder Butter, wenn’s gut ging, etwas Schinken um sündteures Geld erstehen zu können). Ich war unterernährt.

      Dennoch sah ich seinem Besuch einmal in der Woche interessiert entgegen, weil der klein gewachsene, immer grau gekleidete, verwitwete Brillenträger kleine Figuren verkaufte, die Geschöpfen aus »Grimms Märchen« nachgebildet waren. Und ich hatte schon eine kleine Sammlung. Mutti kaufte mir immer die neuen Figuren – ich hatte Freude, der »Graue« seine Einnahmen, die der Wehrmacht abgeliefert wurden, er konnte dem Geheimdienst sagen, dass da auf Türe 4 eine »deutsch-treue« Restfamilie lebte, der Vater an der Front weiter für den »Führer« Dienst tat … Dennoch spürte ich: Es war eigentlich reine Erpressung. Hätte meine Mutter keine Figuren gekauft – sie hätte bestimmt eine schlechte Nachrede gehabt durch den »Vertrauensmann«! Vaterlandsverräter war man da bald.

      Irgendwie spürte ich auch, dass der »Vertrauensmann« meiner Mutti »nachstieg« – die war ja schon eine Weile allein, weil eben mein Vater zuerst in Frankreich, dann in Russland an der Front war.

      Aber später kam ich drauf, einer, von dem Mutti sagt, er sei »schaßfreundlich«, hätte nie eine Chance gehabt, sie blieb dem Grauen gegenüber immer – heute würde man sagen: »cool«.

      Bis zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben – keine Idee von Sport, Fußball etc.

      Evakuiert

      Wegen der vielen Bomben, die auf Wien fielen, wurden wir 1944 (ich war vier Jahre) evakuiert – mit der Eisenbahn ging’s, immer wieder unterbrochen von Fliegeralarm (wir mussten dann aus dem Zug und uns im Gelände verstecken), nach Lengau, einem kleinen Dorf unweit von Straßwalchen.

      Oma, Mama und ich werden im Haus des »Wegmacher-Karl«, etwa zweieinhalb Kilometer von Lengau, Richtung Straßwalchen, entfernt, untergebracht.

      Vor dem Haus eine Wiese, 150 bis 200m vor uns dann ein Bahnübergang der Schotterstraße Lengau–Straßwalchen. Dabei ein Stellwärter-Häuschen. Daneben ein kleiner Bahnhof. Im Bahnhofsgebäude wohnt der Bahnhofsvorstand und Stellenwärter, er hat eine kleine rothaarige Tochter, Trude, gleich alt wie ich, mit der ich mich später anfreunde.

      So wohnen wir also im Haus des »Wegmacher Karl«, eines großen, nicht wuchtigen, aber knorrigen alleinstehenden Mannes, der eigentlich nur am Abend »vorhanden« war, ansonsten – Arbeit an den Straßen, früh auf, am späten Abend heim. Da mussten Mama oder Oma was gekocht haben, und zwar was »Guats«. Aber da kein Fleisch vorhanden – was? Also gab’s zu essen alles, was im eigenen Garten anzupflanzen war, oder einfach in der Natur wuchs.

      Aus Not gesund gelebt (heute zahlt man in einem Fitness-Hotel dafür ein Vermögen, ein Zerrbild unserer modernen Zeit!): Brennnessel-Spinat, Löwenzahn-Salat, Erdäpfel, wenig Fleisch – wenn, dann von Karl »schwarz« geschlachtet, in die Scheune gehängt, bei Erwischtwerden: füsiliert!!!

      Ich habe viel im Freien und am gegenüberliegenden kleinen Bahnhof gespielt. Freunde – neben uns die Schachl-Familie, Freund Herbert, zwei, drei Jahre älter als ich, und dann der Sohn vom reichen Wirten in Straßwalchen. Der besaß viele Felder mit Kartoffeln, Salat, Kraut, Spinat, Kürbissen, Mais etc. Zu diesen Feldern sind wir immer in der Dämmerung stehlen gegangen, und immer war der Wirtsbub mit dabei – wir stahlen offenbar so viel, dass der Wirt Messer und scharfe Pflugscharen eingrub, um Verletzungen, und damit Abschreckung herbeizuführen.

      Es war wie »die Strafe Gottes«: Derjenige, der sich nämlich dann den kleinen Finger abschnitt – war sein Bub.

      Zum Frühstück: Nazi-Oberst

      Eines Morgens, es war noch sehr zeitig, und wir waren alle früher aufgestanden, weil der Wegmacher-Karl wieder einmal frühzeitig zur Arbeit gegangen war und ich ja wenig später meinen Zweieinhalb-Kilometer-Schulweg anzutreten hatte.

      Als ich zum Fenster raussah, bemerkte ich, dass ein offener Güterzug auf dem gegenüberliegenden Bahnhof angehalten hatte. Auf den offenen Güterwaggons Menschen in grün-braun-gelber Uniform. Bevor ich Mama darauf aufmerksam machen konnte, knallte auf einmal die Küchentüre auf – herein kam ein Trupp deutscher Soldaten, offenbar lauter Offiziere, denn am Uniformkragen hatten sie große silberne Zeichen.

      Ein kleiner stämmiger Mann mit einer Schiffchenmütze, offenbar der Anführer der Offiziere, stürmte herein, legte eine Pistole auf den Tisch und sagte nur kurz: »Kaffee …«

      Omi in ihrer Ecke auf dem Sofa beim Tisch begann zu zittern, Mama konnte kaum reden: »Herr Offizier …, Herr Offizier«, sagte sie mit flatternder Stimme, wir haben keinen richtigen Kaffee, wir haben auch keinen Kakao, ich kann Ihnen nur einen Malzkaffee anbieten, der steht auf dem Herd.«

      Der Mann mit dem Schifferkäppchen winkte nur mit der Pistole ein Ja und bekam einen Malzkaffee ohne Milch und Zucker. Gebannt beobachteten alle, wie der kleine Offizier seinen Kaffee trank.

      Die anderen Offiziere hatten es sich inzwischen auf den Küchensesseln bequem gemacht, erhielten auch einen Malzkaffee, konnten ihn aber nicht austrinken, weil die Schiffchenkappe ruckartig umdrehte und aus der Küche stürmte, alle anderen hinter ihm her, zu dem Menschentransport auf dem kleinen Verschubbahnhof vis à vis.

      Mama erklärte mir dann die Rangabzeichen und dass der kleine feiste Offizier offenbar einer Spezialeinheit der SS angehörte. Nur ein Wort hatte er während seines improvisierten Frühstücks gesagt: »Kaffee!« Sonst nichts. Aber die Ausstrahlung, die von ihm ausgegangen war, war unheimlich gewesen.

      Furchtbar, was wir dann vom Bahnhofsvorstand hörten: Die kleine SS-Staffel war mit dem Zug voll ungarischer Soldaten, Kiegsgefangenen, in den Gobernaußer Wald gefahren und hatte alle gefangenen Soldaten erschossen – knapp 200 wurden hingerichtet, ermordet!

      Man kann sich vorstellen, was die mit uns gemacht hätten, hätten sie das von Karl ausgeweidete halbe Schwein in der Scheune entdeckt!

      Oder wenn Muttis Malzkaffee dem kleinen dicklichen SS-ler nicht geschmeckt hätte …

      Die Befreiung

      Während eines Nachmittages, Mutti gräbt im Garten um, hören wir wieder ein Geräusch, wie das einer Nähmaschine – wieder kommt ein Doppeldecker aus der Richtung Lengau (Westen), fliegt über unser und das zerbombte Schachl-Haus.

      Mutti, wieder voll Angst, schreit: »Schnell, ein weißes Tuch her!«, reißt dann ein Leintuch von der Wäscheleine im Garten und hastet, so schnell sie die Beine nur tragen können, die »Leitn«, das ist der Hang hinter dem Haus, hinauf.

      Ich reiße einen Polsterüberzug von der Leine, lauf hinter Mutti her.

      Sie ruft mir immer wieder zu: »Wink mit dem Tuch! Weiß ist das Zeichen des Friedens – wink, Peter, wink! Wink!«

      Was ich ausgiebig tue. Es war nämlich passiert, wie schon einmal erwähnt, dass Aufklärer der Amerikaner auch manchmal mit Maschinengewehren aus dem Flugzeug schossen. So wurde überall erzählt. Ich war mir dieser Gefahr aber gar nicht bewusst und registrierte damals nicht, in welch irre Lage wir uns auf dem frei liegenden Feld oberhalb unseres Hauses begeben hatten.

      Am nächsten Morgen (es war ein sonnenklarer, wunderschöner Tag) beim Frühstück: Langsam, aber mit einem unnachahmlichen Crescendo beginnt die Erde zu beben, immer stärker und stärker, das ganz Haus vibriert, die Fensterscheiben summen, klirrend bricht eine Scheibe in der Küche – man glaubt, das Haus stürzt im nächsten Moment ein.

      Mutti – wieder einmal voraus – stapft neuerlich den Hang hinauf, denn vor dem Haus war nichts Merkwürdiges zu sehen, nur oben, hinter der Leitn, war jetzt ein unheimliches Rasseln zu vernehmen, und das Beben des Bodens wurde noch eindringlicher. Ich hatte Angst wie noch nie.

      Panzer-Apokalypse

      Und da kamen sie. Auf der ebenso zitternden Ebene bis zum Kobernaußer Wald – am Horizont, von ganz links bis ganz rechts, eine Reihe von schlammiggrau-grünen Metall-Ungetümen, lange Kanonenrohre


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