"Was zu sagen ist ...". Gerald GroszЧитать онлайн книгу.
regelrecht ad absurdum geführt wurde.
All das nahm die einsame Frau im Berliner Kanzleramt für ihre kollektive Wiedergutmachungspolitik in Kauf. Die Mehrheit ihrer eigenen Partei nahm längst Reißaus, führende Funktionäre der CDU und der CSU gingen auf Sicherheitsabstand. Der Beifall der gutmenschlichen Minderheit war ihr sicher, der Widerstand der vernünftigen Mehrheit wuchs. Und auch die europäischen Staats- und Regierungschefs warnten Deutschland eindringlich, die geöffnete „Büchse der Pandora“ auch im Hinblick auf die mittel- und langfristigen Folgen für ganz Europa rasch wieder zu schließen. Merkel kam tatsächlich unter Druck: Der Zuzug von 1,3 Millionen Menschen allein zwischen September 2015 und Juli 2018 war nicht zu bewältigen, in der Affäre um das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zeigte sich der Kollaps der mit den Asylanträgen befassten Institutionen. Jene Personengruppen aus der Karawane des „Wir schaffen das!“, die sich jeglicher Registrierung entzogen haben und somit als „U-Boote“ in Deutschlands Städten Unterschlupf fanden, sind übrigens bis heute nicht erfassbar. In größter Not entdeckte Merkel ihre Affinität zur Solidarität, die sie nun seit einigen Jahren in Fragen der Flüchtlingsverteilung von eben jenen europäischen Staaten einfordert, auf deren Ratschläge sie im Sommer 2015 gut und gerne verzichtet hat.
Die nationalen Auswirkungen der „Wir-schaffen-das!“-Politik mündeten in den „Einzelfall“, also die titelseitig dargestellten Folgen des Multikulturalismus für den gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhalt sowie die Sicherheit der Deutschen. Durch ihren vollzogenen Linksruck schuf Merkel ein Vakuum für neue Parteien wie die AfD – ein Lapsus, der einem Franz Josef Strauß nie passiert wäre, da gerade er den Erfolg der bürgerlich-konservativen Christdemokraten dadurch sicherte, rechts von CSU und CDU keinen Platz zu lassen. Ein Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet Merkel sich nun „Urmutter der AfD“ schimpfen darf. Europapolitisch führte die ostdeutsche Pastorentochter die EU vor. Die innere Zerrissenheit und die jahrelange Unfähigkeit, das Flüchtlingschaos in den Griff zu bekommen, zählten zu den prominent genannten Kritikpunkten der britischen Austrittsbewegung – der Brexit also eine Folge des von Deutschland unter Merkels Führung eingeleiteten vollumfänglichen Versagens der EU.
Ausgerechnet „Kohls Mädchen“, die politische Ziehtochter des großen europäischen Einigungskanzlers, erweist sich nun als die Spalterin und Zerstörerin der Europäischen Union. Wer hätte das gedacht? Aber zumindest der angepeilte Platz in der Geschichte ist ihr sicher!
Abstrakte Klimawandelhysterie verdeckt konkrete Gefahr des „Wir schaffen das!“
Im August 2018, drei Jahre nach dem Beginn der großen „Wir-schaffen-das!“-Krise und noch inmitten der verheerenden Auswirkungen dieser von Angela Merkel ausgegangenen Politik auf Europa, setzt sich eine junge Schülerin namens Greta Thunberg mit einem selbst gebastelten Schild vor den Schwedischen Reichstag und protestiert unter dem schönen Allerweltstitel „Skolstrejk för klimatet“ gegen den Klimawandel. Eigentlich nichts Außergewöhnliches: Welches Kind hat nicht in seiner Schulzeit Froschzäune an Landstraßen gebaut, an Müllsammelaktionen teilgenommen, Unterschriften gegen Atomkraftwerke gesammelt, an den Schulspendenaktionen des Roten Kreuzes mitgewirkt – eben einfach seine herzerfrischend jugendlichen und somit durchaus ehrlichen Ideale ausgelebt?
Im Gegensatz zu Millionen anderer engagierter Kinder ist der jungen Schwedin jedoch schon am ersten Tag das volle mediale Scheinwerferlicht zuerst ihres eigenen Landes und wenig später auch der Weltöffentlichkeit sicher. Ein neues, anbetungswürdiges Goldenes Kalb ist geboren, eine neuzeitliche Jeanne d’Arc betritt die Weltbühne, schon in der ersten Sekunde des Erscheinens hysterisch hochstilisiert, ja fast als eine Heilige mystifiziert. Ja, die kleine Greta passte perfekt ins Konzept: Der realen und täglich spürbaren Gefahr der Folgen von „Wir schaffen das!“, dem Terror von Nizza bis Berlin, der um sich greifenden Angst vor Unterwanderung und Spaltung der Gesellschaft wurde nun die abstrakte Panik vor dem menschengemachten Klimawandel gegenübergestellt.
Wie nicht anders zu erwarten war, drehte sich die Stimmung. Waren die Jahre von 2015 bis 2018 noch durch das gefürchtete Aufstiegsszenario der sogenannten neuen Rechten wie Salvini, Orbán, Le Pen und Co. als Folge des Generalversagens politischer Eliten geprägt gewesen, steht zumindest in den letzten beiden Jahren die von Thunberg initiierte Bewegung „Fridays for Future“ im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit. Um den Preis des Macht- und Funktionserhaltes sitzen die willfährigen Staats- und Regierungschefs bei den festlich inszenierten Audienzen des blondschöpfigen Orakels und lassen sich von Greta ein aggressives „How dare you?“ als Sinnbild ihres eigenen Scheiterns in der Klimapolitik um die Ohren knallen. Die meisten Staatenlenker werden sich wohl denken, dass diese peinliche Selbstgeißelung zumindest ökonomisch sinnvoller ist, als durch die Auswirkungen der heillosen Flüchtlingspolitik aus dem Amt gespült zu werden. Was sind da einige Minuten der Kritik von einer Minderjährigen gegen die Aussicht, lebenslang in politischer Pension zu sein?
Die wenigsten bemerken, dass sich hinter der hübschen Fassade der jungen Klimaaktivistin eine ganz klare politische Agenda verbirgt, ein Angriff auf unsere freie Marktwirtschaft, unseren gegenwärtigen Lebensstandard und die Errungenschaften der Menschheit seit Beginn der Industrialisierung. Und den meisten ist verborgen geblieben, dass dieser weltweite Greta-Hype von einer perfekt orchestrierten PR-Maschinerie gesteuert wird. Jede Wetterregung soll dem Klimawandel geschuldet sein; nicht einmal das seit Jahrhunderten auftretende Hochwasser Venedigs, als „Aqua alta“ bekannt, bleibt von der Klimawandelglocke verschont.
Das einzige bisher messbare Ergebnis dieser Klimabewegung ist, dass die grünen und linksalternativen Parteien eine Renaissance feiern und dass man unter dem Motto CO2-Abgaben budgetnotwendige Steuererhöhungen leichter durchpressen kann. Der Zweck heiligt eben die Mittel.
Was zu sagen ist …
2017
26. APRIL 2017
An euch Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union!
Wie fühlt man sich, wenn man die verantworteten Länder den radikalen Parallelgesellschaften preisgegeben hat? Wie kann man in der Früh in den Spiegel schauen, wenn man tagein, tagaus die Hände in den Schoß legt und feige der traurigen Entwicklung freien Lauf lässt? Wie kann man seinen Kindern überhaupt in die Augen sehen und gleichzeitig immer mehr Menschen ihrer angestammten Heimat und damit ihrer Zukunft berauben? Drückt euch das Gewissen, wenn ihr einen Gedanken daran verliert, dass unsere Länder und Städte den terroristischen Bedrohungen einer brandgefährlichen Unterwanderung ausgeliefert sind?
Ich sage, nein: Ihr seid offenbar nicht dazu in der Lage, das Ausmaß der Tragödie zu verstehen, die ihr in eurer Untätigkeit über unseren Kontinent gebracht habt. Ihr gelernten Sonntagsredner beschränkt euch darauf, regelmäßig nach Terroranschlägen Beileidsschreiben zu verfassen. Die Realität, in der eure Landsleute mittlerweile leben müssen, seht ihr hinter den Schreibtischen und Fernsehkameras nicht mehr! Ich rufe euch nur exemplarisch in Erinnerung: Berlin, Brüssel, Paris, London, Nizza! Und der nächste Terroranschlag radikal-religiöser Prägung wird wahrscheinlich zur Stunde schon vorbereitet!
Die Spur des Todes, des Terrors und der Angst zieht sich durch Europa, das Blut an euren Händen ändert aber eure Politik nicht!
Eure Handlungen auf allen Ebenen haben es zu verantworten, dass der Nahe Osten der terroristischen Destabilisierung preisgegeben wurde. Ihr habt mit unserem Steuergeld die Terroristen unterstützt, die heute in Europa Angst und Schrecken verbreiten! Ihr habt mit den Wölfen geheult und den Irak, Libyen oder auch Syrien faktisch vernichtet!
Gleichzeitig lasst ihr die Grenzen offen und präsentiert unsere Länder als Selbstbedienungsläden auch für Schmarotzer, die es mit uns und unseren zivilisatorischen Errungenschaften nicht gut meinen.
Derweil streitet ihr sinn- und nutzlos über Quoten und seid nicht einmal mehr Herr der Situation in eurem eigenen Bereich. Ihr lasst es zu, dass der radikale Islamismus in Europa um sich greift, ihr importiert mit eurer Politik die gewaltsame Spaltung der Gesellschaft im Nahen