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Die Abenteuer des Sherlock Holmes. Arthur Conan DoyleЧитать онлайн книгу.

Die Abenteuer des Sherlock Holmes - Arthur Conan Doyle


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      Sherlock Holmes klatschte leicht in die Hände und lachte in sich hinein.

      »Auf mein Wort, Watson, Sie kommen wunderbar voran. Wirklich wahr, das haben Sie sehr gut gemacht. Sie haben zwar alles Wichtige übersehen, aber Sie haben die Methode erfasst, und Sie haben einen raschen Blick für Atmosphäre. Trauen Sie niemals allgemeinen Eindrücken, mein Junge, sondern konzentrieren Sie sich auf Einzelheiten. Mein erster Blick gilt immer dem Ärmel einer Frau. Bei einem Mann ist es vielleicht besser, zuerst die Kniepartie der Hosen zu mustern. Wie Sie bemerkten, hatte diese Frau Plüsch an den Ärmeln, ein sehr nützliches Material, um Spuren festzuhalten. Die doppelte Linie kurz über dem Handgelenk, wo die Maschineschreiberin ihre Hand am Tisch aufstützt, war wundervoll markiert. Die Nähmaschine mit Handbetrieb hinterlässt ein ähnliches Zeichen, aber nur am linken Ärmel und auf der am weitesten vom Daumen entfernten Seite, anstatt genau quer über die ganze Breite, wie in diesem Fall. Ich warf dann einen kurzen Blick auf ihr Gesicht und bemerkte den Abdruck eines Kneifers auf beiden Seiten ihrer Nase; ich wagte eine Bemerkung über Kurzsichtigkeit und Maschineschreiben, welche sie zu überraschen schien.«

      »Es überraschte mich.«

      »Aber ganz sicher war es sehr naheliegend. Ich war dann recht überrascht und interessiert, als ich beim Hinunterschauen bemerkte, dass ihre Stiefel, obwohl einander nicht unähnlich, tatsächlich verschiedene waren: Einer hatte eine leicht verzierte Schuhspitze, der andere eine glatte. Bei einem waren nur die beiden unteren Knöpfe von fünfen geschlossen, beim anderen der erste, dritte und fünfte. Nun, wenn Sie sehen, dass eine junge Dame, die sonst ordentlich gekleidet ist, von zu Hause mit verschiedenen, halb zugeknöpften Schuhen wegläuft, dann liegt die Folgerung nahe, dass sie in Eile war.«

      »Und was noch?«, fragte ich stark interessiert, wie immer bei den scharfsinnigen Beweisführungen meines Freundes.

      »Nebenbei hielt ich fest, dass sie, bevor sie von zu Hause weggegangen war, eine Notiz geschrieben hatte. Sie bemerkten, dass ihr rechter Handschuh am Zeigefinger zerrissen war, aber offensichtlich sahen Sie nicht, dass beide, Handschuh und Finger, mit violetter Tinte befleckt waren. Sie hatte in Eile geschrieben und ihre Feder zu tief eingetaucht. Das muss heute Morgen gewesen sein, sonst wäre der Fleck nicht so deutlich auf dem Finger geblieben. All dies ist amüsant, wenngleich ziemlich elementar. Aber zurück zur Sache, Watson. Würden Sie so gut sein, mir die Beschreibung Mr. Hosmer Angels aus der Zeitung vorzulesen?«

      Ich hielt den kleinen bedruckten Zettel ans Licht. »Vermisst«, hieß es da, »seit dem Morgen des 14., ein Herr namens Hosmer Angel. Etwa fünf Fuß, sieben Zoll groß; kräftig gebaut, blasse Gesichtsfarbe, schwarze Haare, in der Mitte etwas kahl, buschiger schwarzer Backen- und Schnurrbart; getönte Brille, leichte Sprechschwierigkeiten. War zuletzt bekleidet mit einem schwarzen, seidenbesetzten Gehrock, schwarzer Weste mit goldener Albert-Kette, grauen Harris-Tweedhosen und braunen Gamaschen über Schuhen mit seitlichen Gummizügen. Es ist bekannt, dass er in einem Büro in der Leadenhall Street beschäftigt war. Jedermann, der etwas weiß, etc. etc.«

      »Das genügt«, sagte Holmes. »Was die Briefe betrifft«, er fuhr fort, sie zu überfliegen, »so sind sie sehr alltäglich. Absolut kein Fingerzeig auf Mister Angel darin, außer dass er einmal Balzac zitiert. Aber es gibt auf jeden Fall einen bemerkenswerten Punkt, der Sie zweifellos verblüffen wird.«

      »Sie sind maschinegeschrieben«, bemerkte ich.

      »Nicht nur das, sogar die Unterschrift ist maschinegeschrieben. Schauen Sie sich das hübsche kleine ›Mr. Angel‹ am Ende an. Wie Sie sehen, gibt es ein Datum, aber keine Aufschrift außer ›Leadenhall Street‹, was ziemlich unbestimmt ist. Die Sache mit der Unterschrift ist sehr bezeichnend – in der Tat dürfen wir sie entscheidend nennen.«

      »Wofür?«

      »Mein lieber Freund, ist es möglich, dass Sie nicht sehen, wie sehr sich das auf den Fall auswirkt?«

      »Ich kann nicht behaupten, dass ich das sehe, es sei denn, dass er die Möglichkeit haben wollte, seine Unterschrift zu leugnen, falls es zu einem Prozess wegen eines nicht eingehaltenen Eheversprechens kommen würde.«

      »Nein, das war nicht der Grund. Wie dem auch sei, ich werde zwei Briefe schreiben, die die Sache klären sollten. Einer ist an die Firma in der City, der andere an den Stiefvater der jungen Dame, Mr. Windibank, mit der Bitte, ob er uns morgen Abend um sechs Uhr hier aufsuchen könnte. Am besten regeln wir die Angelegenheit mit den männlichen Angehörigen. Und nun, Doktor, können wir nichts tun, bis die Antworten auf diese Briefe eintreffen; so können wir inzwischen unser kleines Problem vertagen.«

      Ich hatte so vielerlei Ursache, an den Scharfsinn meines Freundes bei der Beweisführung und an seine außerordentliche Energie im Handeln zu glauben, dass ich fühlte, es müsse einige stichhaltige Gründe geben, dass er das einzigartige Geheimnis derart beherrscht und entspannt behandelte, welches zu ergründen er übernommen hatte. Nur bei einem Fall hatte er meines Wissens versagt – bei dem des Königs von Böhmen und der Fotografie Irene Adlers; aber wenn ich zurückblickte auf die unheimliche Geschichte des Zeichens der Vier und auf die außerordentlichen Umstände im Zusammenhang mit der Studie in Scharlachrot, dann spürte ich, dass es eine sehr ungewöhnliche Verstrickung sein musste, die er nicht entwirren könnte.

      Er paffte noch immer mit seiner schwarzen Tonpfeife vor sich hin, als ich ihn in der Überzeugung verließ, ich würde am nächsten Abend bei meiner Rückkehr feststellen können, dass er alle Schlüssel in Händen halte, die zur Person des verschwundenen Bräutigams von Miss Sutherland führen würden.

      In meinem eigenen Beruf war ich um diese Zeit von einem ziemlich schweren Fall in Anspruch genommen, und ich brachte den ganzen folgenden Tag am Bett des Leidenden zu. Erst kurz vor sechs Uhr war ich wieder frei und in der Lage, in eine Droschke zu springen und zur Baker Street zu fahren, halb fürchtend, ich sei zu spät dran, um der Lösung des kleinen Rätsels beizuwohnen. Ich traf jedoch Sherlock Holmes allein und halb schlafend an, seine lange, dünne Gestalt in den Tiefen seines Lehnstuhls zusammengerollt. Eine gewaltige Menge Flaschen und Reagenzgläser und der beißend reinliche Geruch von Salzsäure sagten mir, dass er seinen Tag mit chemischen Versuchen verbracht hatte, die ihm so viel bedeuteten.

      »Nun, haben Sie’s gelöst?«, fragte ich beim Eintreten.

      »Ja. Es war Bariumsulfat.«

      »Nein, nein, das Geheimnis!«, rief ich.

      »Ach das! Ich dachte an das Salz, mit dem ich mich beschäftige. Es gibt bei der Sache kein Geheimnis, obwohl, wie ich gestern sagte, einige Einzelheiten von Interesse sind. Der einzige Haken dabei ist, fürchte ich, dass es kein Gesetz gibt, mit dem man diesen Schurken belangen kann.«

      »Wer war’s denn, und mit welcher Absicht hat er Miss Sutherland verlassen?«

      Die Frage war kaum ausgesprochen, und Holmes hatte die Lippen noch nicht geöffnet, um zu antworten, als wir einen schweren Schritt im Flur hörten und ein Klopfen an der Tür.

      »Dies ist der Stiefvater des Mädchens, Mr. James Windibank«, sagte Holmes. »Er hat mir geschrieben, er werde um sechs Uhr hier sein. Herein!«

      Der Mann, der eintrat, war ein robuster, mittelgroßer Bursche, etwas über dreißig Jahre, glattrasiert und blass, mit sanftem, einschmeichelndem Benehmen und einem Paar wundervoll klarer, durchdringender grauer Augen. Er warf auf jeden von uns einen fragenden Blick, legte seinen blanken Zylinder auf das Büfett und schlängelte sich mit einer leichten Verbeugung auf den nächsten Stuhl.

      »Guten Abend, Mr. James Windibank«, sagte Holmes. »Ich nehme an, dieser maschinegeschriebene Brief, in welchem Sie eine Verabredung mit mir für sechs Uhr trafen, ist von Ihnen!«

      »Ja, Sir. Ich fürchte, ich habe mich ein bisschen verspätet, aber wie Sie wissen, bin ich nicht völlig mein eigener Herr. Es tut mir leid, dass Miss Sutherland Sie wegen dieser geringfügigen Sache belästigt hat, denn ich glaube, man sollte solch schmutzige Wäsche nicht öffentlich waschen. Sie kam ganz gegen meinen Wunsch, aber sie ist ein leicht erregbares, impulsives Mädchen, wie Sie feststellen konnten, und sie ist kaum zu bremsen, wenn sie sich etwas


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