Эротические рассказы

JET. Russell BlakeЧитать онлайн книгу.

JET - Russell Blake


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Fels am Strand zu stellen. Im Gegensatz zum Lärm des städtischen Nachtlebens und den pulsierenden Rhythmen im Radio war das Wasser ruhig und sie konnte die Lichter einiger langsamer Segelboote erkennen, die auf eine nahe Bucht zusteuerten, um dort zu ankern.

      Nach vierzig Minuten bekam Maya in Form einer leeren Flasche ihre Chance. Der Wachmann nahm seine Begleiterin bei der Hand und zog sie zu seinem Büro. Ihr Widerstand dagegen war natürlich nur gespielt, gemessen an dem Tempo, mit dem sich ihre Einwände in alkoholgetränktes, schallendes Gelächter verwandelten. Die Tür schlug geräuschvoll ins Schloss und nach einigen Augenblicken fielen die Jalousien und das Licht ging aus.

      Maya wollte nicht erst noch die Zeit des Pärchens stoppen, schlich sofort am Bürofenster vorbei, kroch außer Sichtweite und lief hinunter zum Haupttor der Docks. Es war abgeschlossen, also kletterte sie über den Stacheldraht an den Seiten des Tors und schwang sich elegant über die Absperrung.

      Am Anlegeplatz, der dem Hafendamm am nächsten war, fand sie, worauf sie gehofft hatte – ein gut zehn Meter langes Intrepid-Sportboot mit zwei großen Mercury-Außenbordmotoren, das ziemlich gut in Schuss war. Es lag flach auf dem Wasser und sah schnell aus; die Ausrüstung an Bord ließ erahnen, dass es für Tauchausflüge verwendet wurde – reihenweise Tauchflaschen, reichlich Platz auf dem Achterdeck und eine hochwertige Elektronikausstattung. Sie kroch unter die Hauptarmaturen und fand die Kabel der Zündung. Nach ein paar Versuchen starteten die Motoren gurgelnd.

      Vorsichtig erkundete sie das Deck, machte die Leinen los und schipperte aus dem Jachthafen. Vom Strand rief ihr jemand hinterher und Maya blickte hastig zurück zum Hauptgebäude. Der Wachmann lief mit offenem Hemd zum Tor. Er musste mit einer Hand seine Hose festhalten, mit der anderen Hand gestikulierte er wild. Sie hatte gehofft, er würde die Motorgeräusche nicht hören, aber offenbar war das nicht der Fall, was bedeutete, dass sie schleunigst abhauen musste, um einen Vorsprung vor den Patrouillenbooten zu gewinnen, die Tag und Nacht den Kanal auf- und abfuhren.

      Maya schaltete das Funkgerät ein und gab Gas, sobald sie aus dem seichten Wasser des Hafendamms heraus war. Das Boot machte einen Satz nach vorn und schnitt ehrgeizig durch die sanft wogende Dünung. Sie ließ die Bordbeleuchtung lieber aus und orientierte sich stattdessen am Mondlicht. In der Ferne konnte sie bereits die Küste von Venezuela sehen und somit ruhig auf weitere Hilfsmittel verzichten.

      Nach einigen Minuten gab das Funkgerät knackend ein Lebenszeichen von sich, und sie hörte, wie eine Alarmmeldung an die Polizeiboote rausgegeben wurde. Es war kurz still, dann antwortete jemand und gab seine Position durch; demnach befand er sich nur drei Kilometer östlich vom Jachthafen. Sie lehnte sich gegen das Steuerrad und drückte den Gashebel auf Dreiviertelstellung nach vorn. Die Geschwindigkeitsanzeige schnellte hoch auf vierzig Knoten und die Motoren heulten auf wie beim Start eines Flugzeugs. Maya nahm die Bordinstrumente in Augenschein und fummelte am Radar herum. Nach kurzem Flackern leuchtete der Schirm grün auf. Sie drückte auf Knöpfen herum und stellte die Reichweite des Radars auf zwölf Kilometer ein. Die anderen Boote blitzen mit einem Piepsen auf und sie sah, dass eines direkt auf sie zuhielt.

      Sie blickte über die Schulter und erkannte die blinkenden Lichter eines Patrouillenbootes an Backbord. Ein kurzer Blick auf das Radar und ein paar neue Einstellungen bestätigten, dass sie nun mit ungefähr dreiundvierzig Knoten auf Venezuela zuraste. Die Wahrscheinlichkeit war gering, dass das Polizeiboot einen Motor unter der Haube hatte, der stark genug war, sie einzuholen. Das einzig echte Problem, das ihr einfiel, war, dass die Marine von Venezuela ein Schiff in der Gegend haben könnte, um sie abzufangen. Oder dass die Polizei es irgendwie schaffte, in den nächsten zwanzig Minuten einen Hubschrauber zu beordern – was um diese Uhrzeit eher unwahrscheinlich war, noch dazu, weil ja alle am Feiern waren.

      Aus dem Funkgerät dröhnte ein kurzes Rauschen, dann ertönte ein tiefer Bariton über den Äther.

      »Achtung! Gestohlenes Boot Courvoisier. Hier ist die Polizei von Trinidad. Wir haben Sie auf dem Radar. Stellen Sie Ihre Motoren ab. Sofort. Wiederhole: Stellen Sie Ihre Motoren ab. Wir sind bewaffnet und werden das Feuer eröffnen, wenn Sie nicht auf der Stelle Folge leisten.«

      Wahrscheinlich sendeten sie das auf allen Kanälen.

      Wie hoch war eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass sie tatsächlich das Feuer eröffneten? Nicht sehr hoch, glaubte sie. Das war wohl nur ein Bluff. Außerdem würden sie über eine Distanz von fast zweieinhalb Kilometern kaum einen Treffer landen, selbst wenn sie ein Kaliber-Fünfzig-Maschinengewehr an Bord hatten. Sie wusste aus Erfahrung, dass ihre Zielgenauigkeit nach mehr als tausendfünfhundert Metern nachließ – das waren nicht einmal zwei Kilometer. Nach tausendachthundert Metern fiel die Zielgenauigkeit dann drastisch ab. Bei noch größerer Entfernung – obwohl bei über zweitausendfünfhundert Metern noch immer eine Gefahr bestand – waren die Chancen äußerst gering, bei Nacht irgendetwas von einem fahrenden Boot aus zu treffen, noch dazu, wenn sich das Ziel sehr schnell bewegte; besonders auf einem Schifffahrtsweg, auf dem noch relativ viele andere Schiffe unterwegs waren.

      Eine metallene Stimme erklang von der Lautsprecheranlage des Patrouillenbootes. Sie konnte sie wegen der Motoren kaum hören. Es wurde immer dieselbe Nachricht wiederholt, nämlich, dass sie anhalten solle, da man sonst das Feuer auf sie eröffne. Sie sah auf den Radarschirm und bemerkte einen weiteren blinkenden Punkt, der sich ihr von Nordwesten näherte, aus Richtung La Retraite. Zweifellos ein zweites Patrouillenboot, ungefähr drei Kilometer entfernt.

      Die Nachricht erklang erneut aus Funkgerät und Lautsprecher, worauf Maya mehr Gas gab. Vierundvierzig Knoten. Die Patrouillenboote würden sie bei dieser Geschwindigkeit auf keinen Fall einholen.

      Dreißig Meter vor ihr schäumte das Wasser auf, als eine Salve von Kaliber-Fünfzig-Geschossen die Oberfläche durchdrang; sie konnte das Dauerfeuer der großen Bordkanone in der Ferne knattern hören.

      So viel zu meiner Theorie, dass sie nicht schießen würden. Das war ein Warnschuss. Das nächste Mal würden sie es ernst meinen.

      Die Polizei war ohne Zweifel ziemlich in Panik versetzt, da sie über Funk Meldungen von der Schießerei erhalten hatte. Auf einer relativ friedlichen Insel wie Trinidad sorgte eine derartige Welle nie dagewesener Gewalt für ziemlichen Aufruhr.

      Sie drückte den Gashebel nach ganz vorn und der Tacho schnellte auf fünfzig Knoten hoch. Die Wasseroberfläche war nahezu glatt, denn der Schifffahrtsweg war durch die Insel in einer geschützten Lage. Dadurch hatte Maya es leicht, aber sie wusste, dass sich das jederzeit ändern konnte. Sie drehte das Lenkrad nach Steuerbord, bog in westliche Richtung ab und bewegte sich auf ein langsames Segelboot in zweihundert Metern Entfernung zu. Sie konnte zwischen den Booten und den nahen Inseln hindurchkreuzen, bis sie völlig außer Reichweite der Bordkanonen war. Bei fünfzig Knoten würde sie dafür höchstens fünf Minuten brauchen.

      Über Funk wurde sie gewarnt, dass man ihr nicht weiter vor den Bug schießen würde – die nächste Salve würde sich direkt auf ihr Boot richten. Sie drehte das Funkgerät leiser.

      Das Intrepid-Boot pflügte an dem Segelboot vorbei. Maya änderte den Kurs erneut und brachte das dahindümpelnde Boot zwischen sich und das erste Patrouillenboot. Das zweite war etwas langsamer und weiter weg und stellte damit keine Gefahr dar, im Gegensatz zu dem anderen mit dem schießwütigen Bordschützen.

      Ein Stück vor ihr tauchte ein weiteres Schiff auf – der Größe nach ein Handelsschiff. Wieder raste sie gefährlich nahe daran vorbei, ohne auch nur ein bisschen langsamer zu werden und erkannte, dass es eine private Motorjacht mit einer Länge von mindestens dreißig Metern war. Das würde ihr noch effizienteren Schutz bieten.

      Der Tacho zeigte nun einundfünfzig Knoten. Die Motoren liefen im obersten Drehzahlbereich, aber die Temperaturanzeige bestätigte, dass noch alles okay war, also gab sie weiterhin Vollgas.

      Die Schüsse hatten aufgehört. Ihre Taktik funktionierte. Der kühlere Kopf hatte gesiegt und die Nähe anderer Schiffe dafür gesorgt, dass die Patrouillenboote kein freies Schussfeld hatten. Niemand wollte sich zuschulden kommen lassen, einem Unbeteiligten den Kopf wegzublasen, nur um ein gestohlenes Boot einzufangen, ganz egal, wie aufgeregt man im Eifer des Gefechts auch sein mochte.

      Ein Blick auf den blinkenden


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